DE56044C - Durch Fufstrittkurbeln und abwechselnd durch zwei Kettenräder bethätigte Antriebvorrichtung für Fahrräder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

für Fahrräder.

Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittelst welcher das Hinterrad des Fahrrades durch Treten auf Kurbeln unter Benutzung einer Klemm- und Reibungskupplung angetrieben wird.

Auf den Zeichnungen stellen dar:

Fig. ι und 2 Seitenansicht und Grundrifs eines Fahrrades mit der Antriebvorrichtung·,

Fig. 3 und 4 die Vorder- und Hinteransicht des Hinterrades;

Fig. 5 und 6 die Vorder- und Seitenansicht eines Fufstrittes;

Fig. 7 und 8 den Querschnitt und die Seitenansicht der Reibungskupplung.

Auf der Achse A des Hinterrades sitzen zwei Kettenräder B in Verbindung mit dem Gehäuse C lose, während der in dem Gehäuse C befindliche Bund D auf der Achse A befestigt ist, in welchen zwei cylindrische Stäbe E eingelassen sind, Fig. 8, die mit den oben excentrisch abgerundeten Segmenten F aus einem Stück bestehen; letztere werden durch die Spiralfedern G stets an die innere cylindrische Fläche des Gehäuses C angehalten, und sind die auf den Bund D aufgeschraubten Winkel H mit Schlitzen versehen, so dafs man durch Verschieben derselben die Spannung der Spiralfedern G reguliren kann. Beim Treten auf einen Fufstritt wird ein Kettenrad B von rechts nach links gedreht, und nimmt die innen cylindrische Fläche des Gehäuses C die Segmente F klemmend mit, während beim Rückwärtsgang des Gehäuses C die innere Fläche desselben an den Segmenten F vorbeigleitet. Da die Fufstritte abwechselnd bethätigt werden, so geht immer ein Gehäuse C vorwärts, wenn das andere rückwärts geht, und die Achse A wird dadurch ständig vorwärts gedreht.

Die um die beiden Kettenräder B gelegte Kette J ist um das vorn gelagerte Kettenrad K geführt und mit seinen beiden Enden an die schwingenden Hebel L angehängt, deren untere Enden die Fufstritte M tragen. Der Hebel L stützt sich in seiner Mitte auf den Hebel JV, dessen Drehbolzen O in dem festen Rahmen P befestigt ist. Unten am Hebel JV ist noch eine Stange Q drehbar angebracht, welche, wie aus Fig. 5 und 6 ersichtlich, neben dem Fufstritt durch eine auf der Achse desselben bewegliche Hülse R hindurchgeht und an dieser Stelle gezahnt ist; oben auf der Hülse R ist eine Klappe S drehbar befestigt, deren nach unten stehender Zahn in die Verzahnung der Stange Q eingreift und durch die Feder T hineingedrückt wird. Drückt man mit dem Fufs gegen die Klappe S, so hebt man deren Zahn aus der Verzahnung aus und man kann den Fufstritt M auf der Stange Q verschieben; läfst man die Klappe S wieder los, so wird deren Zahn wieder in die Verzahnung eingreifen und die Stange Q festhalten, so dafs die schwingenden Hebel unter sich unverschiebbar sind.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die um die Kettenräder B gelegte Kette J anders geformt, als die um das Kettenrad K gelegte Ver-

bindungskette, welche auch ein Drahtseil oder ein Riemen sein kann; zwischen beiden sind zu beiden Seiten kurze Spiralfedern U eingeschaltet, welche Differenzen auszugleichen haben; damit die Spiralfedern U sich nicht mehr als gewollt ausdehnen können, sind Drähte in dieselben eingelegt, deren eines Ende fest an der einen Kette und deren anderes, mit Knopf versehenes Ende sich in einer an der anderen Kette befestigten Oese bis zu dem Knopfe verschieben läfst.

Der Mechanismus ist für Zwei- und Dreiräder, sowie andere Fahrräder verwendbar.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Antriebvorrichtung für Fahrräder, bestehend aus den drei um den Bolzen O schwingenden, durch die verstellbaren Fufstritte M bewegten Hebel L N und Q und der an die Hebel L angehängten, um die Kettenräder B und K gelegten Kette J, welche bei ihrer Hin- und Herbewegung die losen Kettenräder B abwechselnd vor- und rückwärts dreht und dadurch mit den Gehäusen C und den auf dem festen Bund D gelagerten excentrischen Segmenten F die Radachse A in Umdrehung bringt.

   Hierzu ι Blatt Zeichüungen.