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Beschickungsvorrichtung für Drehtrommeln, insbesondere Drehrohröfen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschickungsvorrichtung für Drehtrommeln,
insbesondere Drehrohröfen, bei welcher das Gut durch im Trommelmantel vorgesehene
Öffnungen zugeführt wird. Die Erfindung bezweckt, das Gut fortlaufend derart zuzuführen,
daß gewissermaßen eine fortlaufende, den ganzen Querschnitt des Drehrohrofens ausfüllende
Schicht in denselben eingeführt wird, wodurch auch die Anordnung besonderer Rührwerke
o. dgl. im Zuführungstrichter, die zur Vermeidung von Verstopfungen dienen, entbehrlich
wird.
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Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß die Öffnungen am Trommelumfang
einander überlappend angeordnet sind, so daß bei der Drehung der Trommel stets eine
Durchgangsöffnung unter dem Trichter liegt und somit eine fortlaufende Zuführung
des Gutes ermöglicht wird. Um eine gleichmäßige, den Trommelquerschnitt im wesentlichen
ausfüllende Schicht zuzuführen, werden die Öffnungen vorzugsweise länglich ausgebildet
und parallel zueinander verlaufend in einem Winkel zur Trommelachse angeordnet,
und außerdem werden neben den Öffnungen Schaufeln vorgesehen, um das außerhalb der
Öffnungen auf die Trommel fallende Gut in die letztere zu leiten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung ersichtlich.
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Abb. r zeigt die Beschickungsvorrichtung für einen Drehrohrofen, wobei
das die Trommel an den Zuführungsöffnungen umgebende Gehäuse aufgebrochen gezeichnet
ist. Abb. a ist ein senkrechter Schnitt nach Linie q.-q. der Abb. z.
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Die Vorrichtung besteht aus einer drehbar gelagerten Trommel
8; eine Lagerstelle derselben ist bei g angedeutet. Der Drehantrieb der Trommel
kann auf irgendwelche geeignete Weise erfolgen und ist nicht weiter dargestellt,
da er allgemein bekannt ist. Am linken Ende der Trommel 8 ist eine Staubkammer 1a
vorgesehen, welche mit dem nicht veranschaulichten Schornstein verbunden ist.
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Das Gut, gleichgültig welcher Art, wird von einem Förderband
13 dem Trichter 1q. der Drehtrommel zugeführt. An der Stelle, an der das
Förderband 13 an den Trichter herangeleitet wird, kann dasselbe durch eine aus geeignetem
Stoff bestehende Haube 15 abgedeckt werden, welche eine Dichtung bildet. Derjenige
Teil der Trommel 8, welcher unmittelbar unter dem Trichter 1q. liegt, ist
mit einer Anzahl von Löchern oder Öffnungen 16 versehen, durch welche das Gut in
das Innere der Trommel 8 geführt werden kann. Die Löcher 16 wenden vorzugsweise
auf der gleichen Umfangslinie vorgesehen, so daß dieselben bei der Drehung der Trommel
nacheinander an dem obersten Punkt der Trommel unmittelbar unter die Auslaßöffnung
des Trichters 1q. zu liegen kommen. Wie in Abb. z veranschaulicht ist, ist die Breite
der Löcher in Achsrichtung etwas größer als die Breite der Öffnung des Trichters
i4.. Diese Anordnung wird zwar bevorzugt, bildet jedoch nicht ein wesentliches Merkmal
der Erfindung. Dadurch
wird erreicht, daß verhältnismäßig- wenig
Gut, welches aus dem Trichter kommt, auf dem Trommelmante18 seitlich der Löcher
liegenbleibt, da sich das aus der Trichteröffnung kommende Gut im allgemeinen nicht
über eine größere Fläche verteilen kann, als die Öffnung der Drehtrommel beträgt.
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Die zwischen den Löchern 16 liegenden Stege i7 der Trommel sind wesentlich
schmaler als die Löcher 16, obwohl diese Anordnung für die Erfindung selbst nicht
wesentlich ist. Die Stege 17 können daher so eng wie möglich gehalten werden, müssen
jedoch derart ausgebildet sein, daß sie die erforderliche Stärke aufweisen, um eine
Beschädigung der Trommel zu verhüten. Es ist ersichtlich, daß infolge der geringen
Fläche der Stege 17 verhältnismäßig wenig Gut, das aus dem Trichter 14 kommt, auf
den Stegen liegenbleiben kann. Die Kanten der Stege 17 bilden die Kanten
der Löcher 16 und sind in einem Winkel zur Trommelachse angeordnet, so .daß die
Kanten der Stege 17 eine Scherwirkung auf das aus dem Trichter kommende Gut ausüben.
Infolge der geneigten Anordnung der Löcher und der engen Stege sind im allgemeinen
mehrere Löcher unter der Öffnung des Trichters 14, so daß das aus dem Trichter fallende
Gut in mindestens zwei Strömen in die Trommel eingeführt wird. Infolgedessen kann
sich auch das Gut auf den Stegen 17 nicht ansammeln, und das Einführen desselben
in die Trommel 8 wird wesentlich erleichtert.
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Auf den Stegen 17 können Schaufeln oder Platten 18 vorgesehen
sein, welche im vorliegenden Falle der Einfachheit halber als Winkeleisen dargestellt
sind, die an dem Trommelmantel sitzen. Die Anzahl dieser Schaufeln ist natürlich
nicht wesentlich. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind vier solcher Schaufeln
vorgesehen, welche auf je einem Steg 17 befestigt und derart angeordnet sind, daß
sie quer zur Bewegungsrichtung und versetzt zueinander liegen. Infolgedessen werden
die vier Winkel jedes Steges nacheinander das Ende des Trichters 14 vollständig
überstreichen, wenn sie unter demselben hinweggedreht werden. Da jeder Steg
17 unter dem Trichter vorbeigeht, wird eine gewisse Menge des Gutes. auf
den Steg fallen. Ein Teil desselben wird durch die benachbarten Löcher in die Trommel
abgleiten, und das auf dem Steg 17 liegenbleibende Gut wird von den Winkeleisen
i8 mitgenommen und weitergedreht, bis es infolge der Drehung der Trommel 8 und seines
eigenen Gewichtes in die benachbarten Löcher 16 fällt.
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Um die richtige Zufuhr des aus dem Trichter 14 kommenden Gutes in
die Tromme18 zu gewährleisten, sind weiterhin winklig angeordnete Schaufeln ig vorgesehen,
welche in der Zeichnung als Winkeleisen ausgebildet und auf der Tromme18 seitlich
der Öffnungen 16 befestigt sind. Die Schaufeln ig halten das Gut, welches seitlich
der Löcher 16 niederfällt, zurück und leiten es unter der Einwirkung seines eigenen
Gewichtes in eine benachbarte Öffnung 16. Durch diese Anordnung kann das Gut sicher
und zwangsläufig von dem Trichter 14 aus in das Innere der Trommel g befördert
werden. Da das Gut im Trichter 14 eine senkrechte Bewegung ausführt, kann die Zufuhr
lediglich unter dem Einfluß des eigenen Gewichtes des Gutes erfolgen, aber es können
natürlich auch gewünschtenfalls Fördereinrichtungen mit Kraftantrieb im Trichter
14 vorgesehen werden.
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Die beschriebene Trichteranordnung kann natürlich auch durch irgendwelche
Sammel-oder Transportvorrichtungen ersetzt werden, oder sie kann vollständig weggelassen
werden, und das Gut kann von dem Förderband 13 aus unmittelbar der Drehtrommel zugeführt
oder in irgendwelcher anderen Weise zugeleitet werden.
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Mit der Mündung des Trichters 14 ist ein Gehäuse 2o verbunden, welches
die Trommel 8 in einem solchen Abstand umschließt, daß sich die Schaufeln 18 und
ig unbehindert darin drehen können. Es ist wünschenswert, daß zwischen diesem Gehäuse
und der Trommel eine Dichtung vorgesehen ist. Das Gehäuse 2o wird an beiden Seiten
gegen die Drehtrommel durch in axialer Richtung auf der Trommel gleitbare Ringflansche
22 in bekannter Weise abgedichtet, die durch Federkraft gegen das Gehäuse 2o gedrückt
werden.
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Das Gut in .der Trommel wird nach rechts (Abb. i) weitergefördert,
wenn sich die geneigt angeordnete Trommel in der üblichen Weise dreht, wodurch das
Gut immer wieder hochgehoben wird und beim Herunterfallen sich nach und nach vorwärts
schiebt. Die inneren Wände der Trommel 8 können mit schraubenförmig ausgebildeten
Schaufeln oder Winkeln bekannter Art versehen sein, welche das Vorwärtsschieben
des Gutes, das von dem Trichter 14 aus zugeführt wird, nach der Ausgangskammer hin
unterstützen. Diese Schaufeln können sich vom Eingangsende der Trommel aus bis über
die Öffnungen 16 und auch noch weiter hinaus erstrecken, um so in an sich bekannter
Weise das gesamte der Trommel zugeführte Gut nach rechts zu schieben.
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Wenn sich die Löcher 16 mit der Trommel drehen, so kommen sie natürlich
auch in den unteren Teil des Gehäuses 2o, und es
besteht die Möglichkeit,
daß das Gut, welches unmittelbar über den oberen Löchern zugeführt wird, durch die
unteren Löcher heraus-und auf den Boden des Gehäuses 20 fällt. Wie erwähnt worden
ist, ist die Drehtrommel 8 in an sich bekannter Weise im allgemeinen geneigt angeordnet,
so daß der in Abb. i links veranschaulichte Teil der Trommel höher liegt als das
nicht veranschaulichte rechte Ende der Trommel. Infolgedessen wird auch das Gut,
welches senkrecht von dem Trichter 14 aus in die Trommel fällt, nicht durch ein
Loch 16 am Boden der Trommel hindurchfallen, sondern auf einen Teil der Trommel,
welcher rechts davon liegt, so daß ein verhältnismäßig kleiner Teil des zugeführten
Gutes auf den Boden des Gehäuses 2o fällt. Das Gut, welches aber auf den Boden des
Gehäuses 2o gelangt, wird von den Schaufeln 18 und ig während der Drehung der Trommel
erfaßt und von denselben hochgehoben, bis es zwischen der Trommel und dem Gehäuse
2o eine Lage erreicht hat, in der es infolge der winkligen Anordnung der Schaufeln
und infolge seines eigenen Gewichtes durch die benachbarten Öffnungen 16 in die
Trommel 8 fällt. Diese Behandlung des Gutes kann in manchen Fällen sogar von Vorteil
sein.
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Die Schaufeln sind in einer geneigten Lage angeordnet, da dies bei
einer sich drehenden Trommel am zweckmäßigsten ist, so daß die an der Vorderseite
der Trommel in Abb. i sichtbaren Löcher sich nach oben drehen, unter dem Trichter
1q. vorbeigehen und sich dann nach hinten bewegen; jedoch könnte auch irgendeine
andere geeignete Anordnung getroffen werden.
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Es ist ersichtlich, daß das Gut von dem Trichter 14 aus in die Trommel
8 derart zugeführt wird, daß es in Form einer Schicht in die Trommel gelangt, welche
sich mehr oder. weniger über den ganzen Querschnitt der Trommel erstreckt. Wenn
das kalte zugeführte Gut, besonders wenn es feucht ist, wie z. B. eine breiige Masse,
von den Heizgasen, welche die Trommel durchziehen, getroffen wird, wird es den von
den Gasen mitgeführten Staub aufnehmen, so daß bei dieser Anordnung nur eine sehr
geringe Staubmenge in die Ablagekammer 12 gelangt.
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Es hat sich gezeigt, daß mit der _ vorliegenden Anordnung eine dicke
breiige Masse fortlaufend in den Ofen eingeführt werden kann, ohne daß die Gefahr
des Verstopfens oder der Unterbrechung des Arbeitsvorganges besteht oder Verzögerungen
irgendwelcher Art auftreten, wobei es gleichgültig ist, in welchem Feuchtigkeitszustand
sich die breiige Masse befindet. Die vorliegende Anordnung wird die Masse auflockern
und sie fortlaufend in die Öffnungen einführen. Gleichzeitig damit findet ein Zerkleinern
der breiigen Masse und ihrer übrigen Bestandteile in der Trommel statt, so daß die
Heizgase eine möglichst günstige Wirkung auf dieselben ausüben können. Eine gleich
vorteilhafte Behandlung kann für jedes andere Gut stattfinden, gleichgültig welcher
Art dasselbe ist.
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Wie erwähnt worden ist, ist die Vorrichtung außer zur Förderung des
Gutes in die Trommel auch zum Polieren von zugeführtem Gut durch Drehen und Schütteln
geeignet, wobei Drehen oder Schütteln allein oder in Verbindung mit einem Mahl-
oder Poliervorgang, wie z.B. durch Kugeln o. dgl., stattfinden kann; ebensogut kann
die Vorrichtung zum Mahlen und Mischen von Gut verwendet werden, wenn keine andere
Behandlung erforderlich ist.