DE555311C

DE555311C - Verfahren zur Herstellung von Netz- und Emulgierungsmitteln

Info

Publication number: DE555311C
Application number: DE1930555311D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Otto; Dr Heribert Schuessler
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1930-02-11
Filing date: 1930-02-11
Publication date: 1932-07-23

Description

Verfahren zur Herstellung von Netz- und Emulgierungsmitteln Es ist bekannt, daß -trocknende Öle bzw. ihre Säuren mit schwefliger Säure nicht oder nur ganz unvollkommen in Reaktion treten.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß Rizinensäure eine Fettsäure mit konjugierten Doppelbindungen, d. h. die Carbonsäure C1sH3,0., welche durch `Vasserabspaltung aus Rizmolsäure gewonnen wird, und ihre Derivate, wie ihr Amid und Glycerid, bei der Behandlung mit Salzen der schwefligen Säure bei Temperaturen von etwa 8o bis ioo° C unter Bildung der entsprechenden wasserlöslichen Sulfonsäuren reagieren.
Die Einwirkungsprodukte werden durch Behandlung mit wäßrigen Lösungen starker Säuren nicht -gespalten. Sie zeichnen sich durch ein hervorragendes Netz- und Emulgierungsvermögen aus. Die neuen Verbindungen sind gegenüber kochenden verdünnten Mineralsäuren beständig, während bei den bekannten Türkischrotölen eine Abspaltung des Schwefelsäurerestes stattfindet. Gegenüber den nach bekannten Verfahren erhältlichen Türkischrotölen zeichnen sich die neuen Produkte durch ein wesentlich höheres Netz- und Emulgierungsvermögen aus. Man braucht im Falle der Ruinensäure nicht von der reinen Säure auszugehen, .sondern man kann dazu das durch Wasserabspaltung aus Rizinusöl erhaltene Produkt direkt oder nach Verseifung verwenden. Das Verfahren selbst kann mit den Salzen der schwefligen Säure in der verschiedensten Weise zur Durchführung gelangen. Auch können evtl. Emulgierungsmittel dem Reaktionsgemisch zur Erleichterung der Anfangsreaktion zugesetzt werden.
Beispiel 28o Gewichtsteile Rizinensäure werden mit q.o Gewichtsteilen Ätznatron in heißem Wasser gelöst und mit i 5o Gewichtsteilen Natriumbisulfit ioo%ig (als 38" B6 Sulfitlauge) versetzt und unter sehr gutem mechanischem Durchrühren so lange bei 8o bis, i oo' behandelt, bis eine herausgenommene Probe nach Verdünnen mit Wasser und Ansäuren keine ölige Schicht mehr erkennen läßt. Das Reäktionsprodukt läßt sich mit Kochsalz aus der Reaktionsmasse als helles, klares Öl abscheiden, das sich in Wasser löst und ein ausgezeichnetes Netz- und Emulgierungsvermögen zeigt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Netz-und Emulgierungsmitteln, dadurch ge- kennzeichnet, daß man die Salze der schwefligen Säure auf Rizinensäure oder ihre Derivate bei Temperaturen von etwa 8o bis ioo° einwirken läßt.