DE554058C - Bohr- und Fraeswerkzeug mit eingesetzten Schneidemessern - Google Patents

Description

Die gesteigerten Ansprüche, die in der Metallbearbeitung heute an Schneidewerkzeuge gestellt werden, haben dazu geführt, bei den hierzu benötigten Werkzeugen, Bohrkronen, Bohrköpfen, Reibahlen, Messerköpfen, Fräsern u. dgl. die Schneiden aus einem hochwertigeren Schneidmetall herzustellen und sie mit dem die Messer tragenden Körper aus gewöhnlichem Stahl zu verschweißen oder

ίο mit Messing, Silber oder Kupfer hart zu verlöten. Diese Werkzeuge haben den Nachteil, daß sie bei dem durch längeren Gebrauch erfolgtem Verschleiß der Schneiden und dem darauffolgenden Nachschärfen sich in den Abmessungen verändern, wodurch eine lehrenhaltige Maßarbeit, z. B. bei zylindrischen Büchsen, parallelen Flächen oder Nuten, unmöglich ist. Dieser Schwierigkeit versucht man dadurch zu begegnen, daß man in den verschiedensten bekannten Ausführungen die Schneidemesser nicht verlötet oder verschweißt, sondern mechanisch entweder durch Keile, Kegelstifte, Klemmschrauben oder Muttern befestigt. Bei diesen Ausführungen zeigt sich aber, daß trotz der oft kostspieligen Herstellung die Verbindung der Schneiden mit dem Körper nicht einwandfrei ist, so daß Schwingungen entstehen, die die Sauberkeit der Arbeit beeinträchtigen und außerdem dazu führen, daß die Verbindungen sich lösen, wodurch wiederum Schäden an Arbeitsstücken eintreten.

Es wurde nun gefunden, daß man ein Schneidewerkzeug herstellen kann, das diese

Nachteile nicht aufweist, wenn man die Schneidemesserträger oder die Schneidemesser selbst an dem Werkzeugträger mit einem leicht lösbaren Lötmittel mit verhältnismäßig niederem Schmelzpunkt, zweckmäßig einem solchen unterhalb 6oo°, befestigt, so daß durch Erwärmen des Schneidewerkzeuges bis zur Schmelztemperatur des Lötmittels ein Verschieben der Messer oder der Messerträger mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung nach jeder gewünschten Riehlung oder auch eine Auswechslung dieser Teile möglich ist.

Die Erfindung sei an einem Ausführungsbeispiel erläutert:

Der Werkzeugträger 1 (vgl. die Zeichnung), der mittels Konus oder auch in jeder beliebigen anderen Weise mit der Werkzeugmaschine verbunden werden kann, ist axial durchbohrt, trägt im Mittelteil ein Gewinde, welches am Kopf zur Aufnahme der konischen Stellschraube 2 erweitert ist. Im Kopf selbst sind ein oder mehrere Schlitze (in der Zeichnung fünf Schlitze) zur Aufnahme der Messerträger 3 angeordnet, auf welche das Schneidmetall 4 in der üblichen Weise verschweißt oder verlötet ist. Alle Teile lassen sich leicht bewegen und werden, nachdem sie gut verzinnt sind, zusammengebaut und dann unter Anwendung eines Gasgebläses oder einer Lötlampe oder Tauchen in ein Zinnbad verlötet. Nach dem Erkalten sind die Teile durch das Zinnlot derart fest verbunden, daß die Schneiden starken Beanspruchungen ge-

wachsen sind; sie werden auf genaues Maß geschliffen und sind betriebsfertig. Sollte durch Stumpfwerden oder Verschleiß oder auch zur Vergrößerung des Durchmessers ein Nachstellen erforderlich sein, so wird das Werkzeug mit einem Gasgebläse bis auf Schmelztemperatur des Lötmetalls erwärmt und die Messerträger durch einfaches Drehen der axialen Schraube nach außen geschoben, ίο Nach Erkalten ist der Messerkopf sofort wieder betriebsfertig.

Durch diese metallische Verbindung ist eine dauernd gleichbleibende maßhaltige Arbeit gewährleistet.

Die neuartige Anordnung der Messer oder Messerträger läßt sich selbstverständlich auch auf andere Schneidewerkzeuge von beliebiger Art und für beliebige Zwecke übertragen; ebenso können die Messer oder Messerträger anstatt zentral auch in anderer Weise seitlich oder senkrecht oder seitlich und senkrecht gelagert und durch andere Verstellvorrichtungen in beliebiger Weise verschoben werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Bohr- und Fräswerkzeug mit eingesetzten Schneidemessern, die, z.B. in Schlitzen oder Nuten geführt, durch eine zentrale Kegelschraube gleichmäßig nachstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung bzw. Sicherung der Messer in der eingestellten Lage durch ein unterhalb von etwa 6oo° fließendes Weichlot erfolgt, so daß durch Erwärmen des Werkzeugs bis zur Fließtemperatur des Lotes ein Verschieben oder Auswechseln der Messer ermöglicht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen