DE548853C

DE548853C - Einrichtung zum Feinstmahlen von Zement o. dgl.

Info

Publication number: DE548853C
Application number: DE1930548853D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-11-05
Filing date: 1930-11-05
Publication date: 1932-04-20

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Feinstmahlen von Zement u. dgl. Stoffe in Rohr- oder Verbundmühlen. Es ist bekannt, in diesen Mühlen Zementfeinheiten dadurch zu erzeugen, daß man die Mahlfüllung aus größeren und kleineren Mahlkörpern, beispielsweise aus Stahl, zusammensetzt. Dabei ist der Grundsatz bekannt, die Mahlkörper um so kleiner zu wählen, je feiner

«o das zu vermählende Gut bereits ist. Es hat sich neuerdings das Bedürfnis herausgestellt, Zement noch feiner zu mahlen, als es die hochwertigen Zemente bereits sind, beispielsweise so fein, daß die gröbsten Teile des Zementes 20 Mikronen nicht übersteigen. Dieses Bedürfnis kann mit den bekannten Rohrmühleneinrichtungen und Füllungen nicht befriedigt werden, weil die Mahlkosten in ein zu arges Mißverhältnis zu den für diesen

ao Zweck möglichen Aufwendungen geraten. Wohl wird die Einschaltung einer Luftsichtung als Hilfe empfohlen, damit aber wiederum der Betriebseinfachheit der Rohrmühlenvermahlung Abbruch getan.

as Die Vermutung liegt nahe, daß es mit noch kleineren Mahlkörpern gelingen könnte, die Vermahlung wirtschaftlicher zu gestalten. Die bekannten Einrichtungen gestatten indessen die Anwendung solcher MahlfüTLungen nicht, da diese vom Mahlgutstrom durch die Rückhalteroste beim Mühlenende und Auslauf hindurchgerissen werden und im Zement verbleiben, aus dem sie auch nur wieder durch kostspielige Scheideverfahren zu entfernen sind.

Im Gegensatz zu diesen bekannten Einrichtungen wird gemäß der Erfindung die Mahlfüllung von Rohrmühlen mit besonders feinen Mahlkörpern ganz oder teilweise unter die Einwirkung elektromagnetischer Felder, beispielsweise, von Solenoiden, gestellt, so daß ein Zusammenhalt der Stahlmahlkörper untereinander durch den Magnetismus herbeigeführt wird und sich ein Mahlkörper an den anderen kettet, ohne daß die freie Beweglichkeit der Mahlkörper in der Höhenlage beeinträchtigt wird. Die magnetische Aneinanderkettung der Mahlkörper verursacht bei der Drehung der Mühle eine erhöhte Reibwirkung mit Bezug auf das dazwischen befindliche Feinmahlgut und vermindert das Spritzen der fallenden Mahlkörper. Die Verreibung des Mahlgutes zu Feinstem, innerhalb der Mahlfüllung wird dadurch gefördert; besonders und vornehmlich aber wird verhindert, daß die feinen Mahlkörper sich an der Fließbewegung des Mahlgutes aus der Mühle heraus beteiligen, so daß auch ohne Rückhalteroste beispielsweise selbst nur o, 5 mm große Mahlkörperchen verwandt werden könnten, ohne daß diese beim Ausfließen vom Mahlgutstrom mit aus der Mühle gerissen und unbrauchbar werden.

Durch die Erfindung werden die Vorbedingungen geschaffen, Mahlkörper mit kleinster Höhe ihrer Zwischenräume zu verwenden, was eine der Vorbedingungen ist, um die Groben eines Mahlgutes leichter in Feines zu vermählen. Im ganzen wirkt sich das Ergebnis der Erfindung aus in wirtschaftlicher

Befriedung des heutigen Bedürfnisses, Feinstzement zu mahlen.

Es ist zwar an sich bekannt geworden;, durch eine Magnetvorrichtung stählerne Mahlkörper in Rohr- oder Zementmühlen an der Außenwand hochzuheben, um sie dann plötzlich zum Fall loszulassen. Eine solche Wirkung beabsichtigt die Erfindung indessen nicht. Es ist hier vielmehr ein Zusammenhalt feiner Mahlkörper unter sich oder mit großen hauptsächlich in der Längsrichtung beabsichtigt, ohne daß die natürliche Fallwirkung schädlich beeinflußt wird.

Ausführungsformen der Erfindung sind auf der Zeichnung in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt.

α ist die Rohrmühle, die in den Punkten b

und c. drehbar gelagert ist. Sie ist angefüllt mit Feinmahlkörpern d, die beliebig klein genommen werden können, beispielsweise o, 5 mm. Gemäß der Erfindung werden diese Mahlkörper durch Solenoidee elektromagnetischen Kraftfeldern ausgesetzt, die ein Zusammenhalten der Körper, die aus Stahl bestehen, zur Folge haben. Bei Anwendung von Solenoiden wirkt sich der Zusammenhalt der Mahlkörper in der Längsrichtung aus, so daß sich diese aneinanderreihen, trotzdem aber dem Einfluß der Schwere unterworfen bleiben, so daß sich praktisch an den FaIl- oder Abrollbewegungen der Mahlkörper innerhalb der Mühle nichts ändert. Setzt man das Mahlkörpergemenge der Drehbewegung durch die Mahltrommel α aus, so beobachtet man, daß die Mahlkörper nicht aus der Mühle herausgeworfen oder gespritzt werden, sondern in ihrer durch den Füllungsgrad bedingten Lage bestrebt sind, zu beharren, aber daß sie in der Mühle abrollen.

Gibt man dann Mahlgut auf, so dringt es durch die Poren der Mahlkörper hindurch unter erhöhter Verreibung, ohne indessen beim Austritt aus der Mühle die feinen Mahlkörper mitzureißen. Durch geeignete Maßnahmen, wie Verengung des Auslaufes o. dgl., kann die Trennung von Mahlkörpern und Gut noch gesichert und die Mahlfüllung konstant gehalten werden.

Die Steigerung der Manlwirkung ist dadurch in hohem Maße möglich, so daß durch die Erfindung die Rohrmühle auch auf dem Gebiete der Feinstmüllerei von Zement o. dgl. wirtschaftlich wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Feinstmahlen von Zement o. dgl. in Rohrmühlen unter Benützung feiner Stahlgemenge als Mahlkörper, dadurch gekennzeichnet, daß an der Mühle Vorrichtungen zum Erzeugen elektromagnetischer Felder mit etwa in Achsrichtung verlaufenden Kraftlinien vorgesehen sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über den ganzen Umfang der Mühle oder über Teile desselben verteilt Solenoide angeordnet sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslauf der Mahlkammern von Solenoiden umgeben ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen