DE547969C

DE547969C - Verfahren zur Herstellung von scharf ausgepraegten Formguss- oder Fertiggussstueckenaus schwer schmelzbaren Metallen in Kokillen

Info

Publication number: DE547969C
Application number: DEP61171D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-09-08
Filing date: 1929-09-08
Publication date: 1932-03-30

Description

Verfahren zur Herstellung von scharf ausgeprägten Formguß- oder Fertiggußstücken aus schwer schmelzbaren Metallen in Kokillen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Formguß- oder Fertig -gußstücken aus Kupfer oder seinen Legierungen und anderen Metallen mit ähnlich hohem Schmelzpunkt in Kokillen. Bezweckt wird durch dieses Verfahren, auch bei komplizierten Gußstücken einen Beckenscharfen Fertigguß zu erzielen, der eine Nacharbeit möglichst überflüssig macht.
Wird beim gewöhnlichen Gießverfahren beim Vergießen von schwer schmelzbaren Metallen, insbesondere Kupfer und seinen Legierungen, das flüssige Metall in die angewärmte Kokille eingegossen, so erstarrt seine Oberfläche sofort bei Berührung mit der Kokillenwand, so daß ein eckenscharfer Guß nicht erzielbar ist. Die Verlangsamung des Erstamens durch Erhitzung der Kokille bis zur Schmelztemperatur des Metalls ist wegen der außerordentlichen Höhe dieser Temperatur nicht empfehlenswert, da durch das oft wiederholte sehr hohe Erhitzen die Kokillen erheblich leiden; auch wird das Gießen durch das jedesmaligehohe Erhitzen sehr aufgehalten -und verteuert. Abgesehen davon, ist dieses Verfahren auch bei den meisten schwer schmelzbaren Metallen ,aus anderen Gründen nicht anwendbar; die Erfahrung hat gezeigt, daß beispielsweise beim Vergießen von Kupfer und seinen Legierungen die Oberfläche des Gußstückes eine rauhe, nadelstichähnliche Vertiefungen aufweisende Oberfläche erhält, wenn die Temperatur der Kokille eine gewisse, verhältnismäßig niedrige Temperaturgrenze überschreitet. Diese Erscheinung ist :eine Folge chemischer Beziehungen zwischen dem Eisen der Kokillenwand und dem eingegossenen Metall.
Erfindungsgemäß wird zur Herstellung von scharf ausgeprägten Fertiggußstücken aus Kupfer oder seinen Legierungen und Metallen mit ähnlich hohem Schmelzpunkt den Kokillen von Anbeginn des Metallleingusses bis zur Erstarrung des fertigen Gußstückes eine Rüttelbewegung erteilt. Dadurch wird in der Kokille auf das flüssige Metall ein starker, allseitiger Druck ausgeübt, welcher das flüssige Metall sofort in die feinsten Fugen und Ecken hineintreibt.
Dieses Rüttelverfahren ist an und für sich beim Gießen von großen Blöcken, also von Halbfabrikaten, bekannt. Bei Halbfabrikaten ist jedoch die Erzielung eckenscharfen Gusses und glatter Oberfläche vollkommen nebensächlich. Hier wird durch das Rütteln ein lunkerfreies Gefüge und .eine gute Kristallisationsbildung erstrebt.
Auch bei der Herstellung von Lagern aus Lagermetallen mit niedrigem Schmelzpunkt ist das Rütteln der Form nicht unbekannt. Endlich ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, höher schmelzende Legierungen in der Kokille zu rütteln, um eckenscharfe Gußstücke zu erzielen. Aber nach beiden Vorschlägen soll das Rütteln erbt begirman, nachdem die Form gefüllt ist.
Im Gegehsatz dazu weist die Erfindung einen Weg, um beim Gießen schwer schmelzbarer Metalle, insbesondere des Kupfers und seiner Legierungen, in einfacher Weise ein scharfes Auslaufen auch der feinsten Formteile mit Sicherheit zu erzielen, und zwar dadurch, daß die Rüttelung der Kokille bereits beginnt, wenn mit dem Eingießen des Metalls angefangen wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von scharf ,ausgeprägten Formguß- oder Fertiggußstücken aus Kupfer oder seinen Legierungen und Metallen mit ähnlich hohem Schmelzpunkt in Kokillen durch Rütteln der letzteren, dadurch gekennzeichnet, daß den Kokillen von Anbeginn des Metalleingusses bis -zur Erstarrung des fertigen Gußstückes eine Rüttelbewegung erteilt wird,