DE54687C - Schiffsschraube - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Neuerung bezweckt die Anordnung von Schrauben an Wasserfahrzeugen derart, dafs dieselben vollkommen geschützt und leicht zugänglich an den Bordwänden innerhalb der Wandungen jedoch unter der Minimai-Tauchlinie des Fahrzeuges angebracht sind. Auch können dieselben mittschiffs parallel zur Kiellinie gelagert werden.

Auf beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 die Schraube in zwei zu einander senkrechten Schnitten gezeichnet, während Fig. 2 und 5 die Lagerung in zwei Abarten beispielsweise darstellen; Fig. 3 und 4 zeigen die übersichtliche Anordnung des Ganzen in einem Schiff in der Draufsicht und Fig. 6 den senkrechten Schnitt desselben zu Fig. 3.

Die verwendete Schraube S ist als eine mehrgängige Schraube gedacht, jedoch kann die Anzahl der Gänge oder Flügel eine beliebige sein, und sind: in Fig.- 1, abc, einige Querschnittsformen beispielsweise dargestellt.

Diese Schraube S mit Mantel befindet sich nun zwischen zwei Röhren R drehbar gelagert (s. Fig. 2 und 5); in der Zeichnung ist Zahnradübersetzung vorausgesetzt und trägt die Schraube an ihrem Mantel einen oder mehrere Zahnkränze Z\ der Einfachheit der Darstellung halber erscheint in der Zeichnung nur ein Zahnkranz angebracht. Das Rohr R ist längs der Bordwand im Innern des Schiffes fest gelagert und kann je nach den Raumverhältnissen bezw. Längenverhältnissen auch mehrere Schrauben hinter einander eingeschaltet erhalten. Die Schraube wird durch den Zahnkranz Z an ihrem Umfang in Bewegung gesetzt, dessen Verbindung mit der Maschine von den jeweiligen Verhältnissen abhängt.

Beim Rotiren der Schraube wird das in dem Rohr und um die Schraube befindliche Wasser ebenfalls in rotirende Bewegung versetzt und gleichzeitig mit grofser Geschwindigkeit in der Pfeilrichtung nach rückwärts, parallel zur Schiffsachse aus dem Rohr gestofsen, während das vor der Schraube sich befindende Wasser angesaugt wird. Es wird also bei dieser Anordnung der. Schrauben das Wasser aus jedem Rohr in einem gebundenen, constanten Strahl mit grofser Geschwindigkeit ausgestofsen und die volle Kraft der Maschine abzüglich der procentualen Verluste infolge Reibung auf das Fahrzeug übertragen, und wirkt das in demselben befindliche Wasser gleich einem Schwungrade auf die Maschine zurück. Durch die beiderseitige gleiche Anordnung ist auch die Möglichkeit 'gegeben, durch Vorwärtslaufen der einen und Rückwärtslaufen der entgegengesetzten Bordgruppe von Schrauben das Fahrzeug in einer beliebigen Richtung mit oder ohne Benutzung des Steuers vom Kurse abfallen zu lassen, oder aber durch verminderte Geschwindigkeit der einen Schraube oder Gruppe oder gänzliches Abstellen derselben das Schiff beliebig wenden zu können, mit oder ohne Benutzung des Steuers. Bei einer beispielsweise gleichseitigen Anordnung von Schrauben nach Fig. 3 würde im letzteren Falle die halbe Kraft der Maschine der Manövrirfähigkeit nutzbar gemacht durch Anordnung des jeweiligen Ab-

Stromes aus dem Rohr R, wie in der Zeichnung einpunktirt, läfst sich für kleinere Fahrzeuge durch die hierdurch auftretende Verschiebung des Abstromes bei einer theilweisen Abstellung eine noch gröfsere Beweglichkeit erreichen. Für eine ,Mittschiffsanwendung dieser Schrauben empfiehlt sich aus diesem Grunde die in Fig. 3 punktirt gezeichnete Anordnung des Abstromes. In Fig. 4 ist die seitliche und mittschiffs Anordnung in gleicher Weise zu bethätigen, wie in Fig. 3. Wird die oben angeführte Schraube im entgegengesetzten Sinne in Rotation versetzt, so bewegt sich das Fahrzeug in der entgegengesetzten Richtung, also nach rückwärts.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Wasserfahrzeugen die Anordnung und Verwendung von Propellernschrauben S mit Mantel und beliebiger Flügelzahl und Flügelform, welche in den durch die im Innern des Wasserfahrzeuges der ganzen oder theilweisen Länge nach bordseitig und mittschiffs geführten, fix unter der Minimal-Taucherlinie des Fahrzeuges liegenden Röhren R drehbar gelagert sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.