-
Einrichtung zur Vorbereitung von Getreide o. dgl. vor dem Mahlvorgang
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Vorbereitung von Getreide o.
dgl. vor dem Mahlvorgang durch Feuchtigkeit und Wärme.
-
Es ist bekannt, daß sich jede Getreidesorte bei einer ganz bestimmten
Temperatur am besten mahlen läßt und daß das Mahlergebnis sehr von dem jeweiligen
Feuchtigkeitsgehalt abhängig ist. Je nach der Beschaffenheit des Kornes, d. h. nach
Struktur und Stärke der Kornfrucht sowie der Kornhülle, haben die einzelnen Körner
eine verschiedene Neigung zur Feuchtigkeitsaufnahme bei gleicher Temperatur. Man
hat deshalb schon vorgeschlagen, verschiedene Getreidesorten zu mischen, um eine
bestimmte, für das Mahlergebnis günstige Durchschnittsfeuchtigkeit zu erhalten.
Dieses Verfahren ist aber zumeist nicht anwendbar, da eine Mischung von verschiedenen
Getreidesorten praktisch kaum in Frage kommt.
-
Andere Vorschläge zur Behandlung von Korn vor dem Mahlen gehen dahin,
das Getreide durch Wasser zu befeuchten und dann durch Luft so lange trocknen zu
lassen, bis die erfahrungsgemäß günstigste Feuchtigkeit des Getreides erreicht ist,
oder aber es erfolgt eine Beheizung und zusätzliche Befeuchtung des Getreides vor
dem Mahlen durch Zufuhr von Dampf. Bei allen vorbekannten Verfahren besteht aber
noch der Nachteil, daß einmal der Wärmezustand und der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides
nicht gemeinsam, d. h. nicht in gegenseitiger Abhängigkeit beeinflußt werden und
daß ferner die zusätzliche Behandlung mit Wasser und Luft bzw. mit Dampf von einer
Bedienungsperson rein empirisch auf Grund von Erfahrungen geregelt werden muß.
-
Eine genauere Vorbehandlung des Getreides im technischen Sinn vor
dem Mahlvorgang, die mit Sicherheit für jede Getreidesorte das günstigste Mahlergebnis
gewährleistet, ist damit aber nicht erreichbar.
-
Hier verbessert die Erfindung dadurch, daß der Feuchtigkeits- und
Wärmezustand des Getreides vor dem Mahlen durch verschiedene von Wärme und Feuchtigkeit
beeinflußte Meßinstrumente geregelt wird.
-
Zu diesem Zweck wird das Getreide vor dem Mahlvorgang durch einen
Rieselbehälter geführt, an dessen Zu- und Ableitungen zum Zu- und Abführen von Luft,
Dampf, Gas o. dgl. Meßinstrumente angebracht sind, die mit Regeleinrichtungen verbunden
werden, so daß in Abhängigkeit von den Meßinstrurnenten die Wärme, der Feuchtigkeitsgehalt
und der Druck des Behandlungsmittels zur Beeinflussung von Wärme und Feuchtigkeit
des Getreides geregelt werden, und daß Einrichtungen
zum Regeln
der Durchflußmenge des Behandlungsmittels durch die Getreideschicht und der Zeit
seiner Einwirkung auf das Getreide vorgesehen sind.
-
In den Weg des Luftstroms, welcher unter der Wirkung einer Luftfördervorrichtung
dem Getreiderieselbehälter zugeführt wird, ist eine Heizeinrichtung und eine Befeuchtungseinrichtung
eingebaut, die in Abhängigkeit von den 17eßinstrumenten arbeiten. Die Ventile zum
Regeln der Beheizungs- und Befeuchtungseinrichtung werden von einem Thermoregulator
beeinflußt, der aus einer Druckluftanlage und einem von der Temperatur des Getreides
nach der Behandlung mit Luft beeinflußten Meßinstrument besteht, welches den OOuerschnitt
der zum Verstellen der Ventile dienenden Rohrleitung der Druckluftanlage vergrößert
oder verringert. In dem Getreiderieselbehälter sind Auslässe zum Austritt der Behandlungsluft
vorgesehen, von denen ein Auslaß ins Freie und der andere Auslaß zurück zur Luftbehandlungseinrichtung
führt. In beiden Auslässen sind Drosselvorrichtungen zum Regulieren des Austrittsquerschnitts
vorgesehen, die ebenfalls vom Thermoregulator gesteuert werden.
-
Zweckmäßig bestehen die in den Luftauslaßkanälen angeordneten Drosselvorrichtungen
aus Klappen, die derart miteinander ge= kuppelt sind, daß die Luft vollständig ins
Freie, teilweise ins Freie und teilweise in die Rückleitung zur Luftbehandlungseinrichtung
oder ganz zur Luftbehandlungseinrichtung zurückströmen kann, je nachdem die Wärme
und Feuchtigkeit der dem Rieselbehälter zuzuführenden Luft zu verändern ist.
-
Die in Abhängigkeit von den Meßinstrumenten selbsttätigen Einrichtungen
zum Steuern der Drosselklappen sowie der Heizungs- und Befeuchtungseinrichtung sind
auch zusätzlich von Hand regelbar.
-
In dem Verteilungsraum des Rieselbehälters ist eine von außen her
heb- und senkbare Platte angeordnet, damit die Dauer der Lufteinwirkung und der
Druck der Luft auf das Getreide in dem Luftverteilungsraum geregelt werden kann.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
-
Fig. I zeigt zum Teil in Ansicht gehalten einen senkrechten Schnitt
durch die Einrichtung; Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. i ; Fig. 3
zeigt ein Einzelteil in Aufsicht, und zwar die einstellbare Scheibe zur Regelung
des Bereichs des Kontaktes zwischen dem Korn und dem Luftstrom; Fig.4 zeigt eine
gegenüber Fig. i andere Ausführung in teilweiser Ausführung des Rieselbehälters.
-
Die Einrichtung umfaßt einen Getreidebehandlungsbehälter A, in dem
das Getreide mit der Luft in Berührung gebracht wird, ferner einen Luftbehälter
B, in dem die Luft einer solchen Behandlung unterzogen wird, daß sie die erforderliche
Temperatur und den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt aufweist. endlich ein Gebläse
C, durch das die Luft durch den Luftbehälter B dem Getreidebehandlungsbehälter A
zugeffhrt wird. Der Getreidebehandlungsbehälterbesteht aus einem äußeren Gehäuse
io aus Blech oder anderem geeigneten Werkstoff und weist eine aufrechte zylindrische
oder auch eine andere Form und innere oder äußere Wände i i und 12 auf, die innerhalb
des äußeren Gehäuses io und etwas entfernt von dem letzteren und voneinander angeordnet
sind, derart, daß zwischen den Wänden ii und i2 ein Raum 13 entsteht, in
den das Getreide eingebracht ist und durch welches das Getreide während des Behandlungsvorganges
hindurchbewegt wird, und weiterhin eine innere Luftkammer 14 innerhalb der Wandung
i i und einen äußeren Luftraum 15 zwischen der äußeren Wandung Iz und dem Gehäuse.
Die inneren und äußeren Wände ii und i2 sind mit Durchbrechungen oder Öffnungen
versehen, die den Durchgang der Luft von der einen oder anderen der Luftkammern
durch das Getreide in den Raum 13 zwischen den durchbrochenen Wänden gestatten,
z. B. können diese Wände aus Drahtgeflecht, wie in Fig. i angedeutet, bestehen,
oder sie können aus einzelnen kegeligen Metallringen bestehen, so wie dies in Fig.
q. dargestellt ist, wobei die einzelnen Ringe durch enge Öffnungen oder Zwischenräume,
durch die die Luft hindurchgelangen kann, getrennt sind. Bei der dargestellten Bauart
ist das obere Ende der äußeren Wand i i eingezogen und mit einer Getreideeinlaßleitung
oder -führung 17 verbunden, während das untere Ende der Wandung nach innen
eingezogen ist und mit einer Getreideauslaßleitung oder -führung 18 versehen ist.
Das obere Ende der inneren Wandung i I ist mit einem kegelförmigen Aufsatz i9 versehen,
so daß das Getreide, das durch die Einlaßleitung 17 hereingelangt ist, gezwungen
ist, den ringförmigen Raum 13 zu füllen, von wo aus es wieder in die Auslaßleitung
18 gelangt. Ein eingesetzter Kegel iga schließt teilweise das untere Ende der Kammer
14 ab und verhindert auch, daß eine zu große Luftmenge in Berührung mit den Oberflächen
der Weizenkörner kommt, die in der unteren Kegelfläche zu der Auslaßleitung 18 sich
bewegen. Eine Luftablenkplatte-I9b ist in der Kammer 14 gegenüber dem Ende der Luftzuführungsleitung
angeordnet.
Die Beförderung des Getreides durch die Auslaßleitung kann mit Hilfe von Regelvorrichtungen
gesteuert werden, wobei die Bewegung des Getreides durch die Behandlungskammer derart
geregelt werden kann, daß das Getreide eine bestimmte Zeit für den Durchgang durch
die Behandlungskammer benötigt. Die Zuführung kann so geregelt werden, daß eine
gleichmäßig langsame Wanderung oder ein gleichmäßig langsamer Durchgang des Getreides
durch die Behandlungskammer stattfindet. Ablenker 1 gc sind in entsprechenden Ahständeii
in den Getreideraum 13 eingesetzt. zu dem Zweck, einen gleichmäßigen Fluß des Getreides
nach abwärts zu gewährleisten.
-
Der Luftbeweger C liefert die Luft, die entsprechend vorbehandelt
wurde, in den Luftbehälter B, in die innere Kammer 1q., in die Getreidebehandlungskammer
A, in der ein gewisser Druck geschaffen ist und von der die Luft durch die Getreidemasse
hindurch in den Raum 13 in das äußere Gehäuse io gelangt, von wo die Luft durch
Auslässe 2o oder 21 abgeführt werden kann. Wie dargestellt, gestattet die Öffnung
2o das Entweichen von Luft in die umgebende Atmosphäre, während der Auslaß 21 durch
ein Rückzugröhr 21' mit dein Einlallende der Behandlungskammer B verbunden ist,
so daß, wenn gewünscht. die mit Feuchtigkeit beladene Luft, die von dem Gehäuse
ausströmt, nach der Luftbehandlungskammer zurückgeführt und wieder verwendet werden
kann. Das Fassungsvermögen des Getreideraumes, d. h. der Kammer 13, muß genügend
groß gewählt werden, um gerade eine Getreidemasse von geeigneter Größe den Luftströmen
innerhalb der benötigten Zeit auszusetzen. Ebenso muß die Stärke der Schicht des
Getreides, das dem sie von einer Kammer zur anderen durchströmenden Luftstrom ausgesetzt
ist, zu dem statischen Druck der Luft in Beziehung stehen, der in dem Einlaß oder
in der Druckkammer 14 aufrechterhalten ist. Es sind deshalb Mittel vorgesehen, um
die Größe der durchbrochenen Wand ii zu ändern, die den vollen Druck der Luft, die
von dem Luftbeweger kommt, aufnimmt, um eine größere oder kleinere Menge von Getreide
entsprechend den vorliegenden Bedingungen unter den Einfluß des Luftstromes zu bringen.
Die Mittel, die für diesen Zweck dargestellt sind, bestehen aus einer horizontalen
Scheibe 22, die vertikal auf verschiedene Höhen in der Druckluftkammer 14 eingestellt
werden kann. Die Scheibe ist versehen mit Öffnungen um jedem Korn, das etwa auf
sie fallen könnte, den Durchtritt zu gestatten, um es so aus dem Behandlungsbehälter
austreten zu lassen. Wie dargestellt, wird die Scheibe von einem schmiegsamen Kabel
oder einer anderen Verbindung 23 getragen, die durch ein Führungsrohr in den oberen
Teil des Getreidebehandlungsbehälters führt; sie führt weiter über Führungsrollen
2q. auf die Spitze des Gehäuses io und ist an seinem äußeren Ende mit einem Haken
derart versehen, daß er in entsprechende Rasten 25 auf der Außenseite der senkrechten
Außenwand des Gehäuses io eingehängt werden kann. Die Scheibe kann nun in der gewünschten
Höhe in der Druckluftkammer dadurch eingestellt werden, daß der Haken an dem Ende
des Kegels 23 in eine oder die andere Rast 25 eingehängt wird. Diese verstellbare
Scheibe ermöglicht es, .die Einrichtung für eine größere oder geringere Leistung
einzustellen, so wie dies für die Leistung der Mühle, in welcher die Einrichtung
verwendet wird, nötig ist. Wenn die Größe der durchbrochenen Wand i i geändert wird,
so kann der verlangte statische Druck der Luft innerhalb der Druckkammer 14. sogleich
mit Hilfe einer Klappe oder Schieber geändert werden, die die Zuführung von Luft
von dem Luftbeweger zu der Getreidebehandlungskammer steuert. Zu diesem Zweck ist,
wie aus Fig. i ersichtlich, ein Schieber 26 in die Förderleitung des Luftbewegers
eingeschaltet, aber der Schieber könnte auch an einer anderen Stelle angeordnet
werden, z. B. in der Zuleitung zum Luftbeweger, wie dies in Fig. i weiterhin bei
dem eingezeichneten Schieber 26a der Fall ist. Die Luftbehandlungskammer B ist mit
einer Frischlufteinlaßöffnung 30 versehen, und der Luftbeweger kann die Frischluft
für die Belieferung der Getreidebehandlungskammern entweder durch diese Öffnung
30 oder durch die Luftrückführungsleitung 22 ansaugen, je nachdem das eine oder
andere gewünscht wird.
-
In der Luftbehandlungskammer ist eine Heizeinrichtung 31 vorgesehen,
um die Luft zu erwärmen, und eine Einrichtung 32, tim die Luft zu befeuchten. Bei
der dargestellten Einrichtung wird sowohl für die Beheizung als auch für die Befeuchtung
der Luft Daaupf verwendet, und der Dampf wird durch eine Rohrleitung 33 zu der Beheizungseinrichtung
31 und zu der Befeuchtungseinrichtung 32 zugeführt. Ein selbsttätig gesteuertes
Ventil 34 regelt die Zuführung des Dampfes zu beiden, zu der Beheizungseinrichtung
und zu der Befeuchtungseinrichtung, und eine zusätzliche, von Hand zu betätigende
Steuerungseinrichtung ist vorgesehen für die Beheizungseinrichtung in Form eines
Handventils 35 und für die Befeuchtungseinrichtung in Form eines Handventils 37,
das durch eine Zweigleitung 38 zu der Befeuchtungseinrichtung führt. 39 ist
ein Rück-
Schlagventil, das mit Dampfzuleitung zwischen die Befeuchtungseinrichtung
und die Beheizungseinrichtung eingeschaltet ist. Das selbsttätige Ventil 34 wird
durch eine thermostatische Regeleinrichtung gesteuert, oder es kann durch eine von
der Feuchtigkeit beeinflußte Regeleinrichtung 40 gesteuert werden oder von beiden.
Die beiden Einrichtungen können von irgendeiner geeigneten Bauart sein, derart,
daß sie von der Temperatur des Getreides oder dem Zustand, von dem die Luft das
Getreide verläßt, beeinflußt und betätigt werden oder von beiden.
-
Wie dargestellt, erstreckt sich die Regeleinrichtung 40 in dem Rauort.
13 in die Getreidebehandlungskammer und steuert den Durchgang der Druckluft von
einem Druckluftvorratsbehälter 42 durch eine Leitung 43 zu der Membran oder dem
Beweger des automatischen Ventils 34. Der Regler wird für eine bestimmte Temperatur
des Getreides oder der Luft eingestellt, und wenn die Temperatur den eingestellten
Betrag überschreitet oder unter diesen fällt, so wird der Regler das automatische
Venti1.34 in Wirksamkeit bringen und damit veranlassen, daß die Zufuhr von Dampf
zu der Beheizungseinrichtung 31 und zu der Befeuchtungseinrichtung 32 entweder
zunimmt oder abnimmt, so daß der Zustand aufrechterhalten bleibt, auf den der Regler
eingestellt ist. Während bei der dargestellten Einrichtung für die Beheizung und
Befeuchtung der Luft Dampf verwendet ist, kann die erforderliche Wärme auch von
irgendeiner anderen Wärmequelle, z. B. Wasser, Elektrizität oder Heizgas, erhalten
werden, und die Luft könnte auch mit Hilfe von fein verteiltem Wasser befeuchtet
werden, und es könnte eine elektrische Heizeinrichtung für die Verdampfung des Wassers
in dem Luftstrom in der Luftbehandlungskammer angeordnet werden, in welchen Fällen
die Beheizungs- und Befeuchtungseinrichtungen durch Ventile oder Schalter geregelt
werden können, die unter dem Einfluß der Regeleinrichtung 40 stehen.
-
Bei der dargestellten Einrichtung steuert der Regler 4o Klappen
50 und 51, die den Auslaß der Luft durch die Auslässe 2o und 2i aus der Getreidebehandlungskammer
steuern. Zu diesem Zweck ist die Druckluftleitung 43 durch eine Rohrleitung 52 mit
einem Luftmotor 53 verbunden (z. B. ein Druckluftkolben), dessen Bewegung durch
einen Hebel 54 und ein Gestänge 55 oder andere geeignete Mittel auf die Klappen
übertragen werden. Diese Klappen 5o und 51 sind so mit dem betätigenden Motor (Druckluftkolben)
verbunden, daß, wenn die eine Klappe geschlossen ist, die andere geöffnet ist. Durch
diese Mittel kann der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, der in die Getreidebehandlungskammer
eingeführt wird, vermehrt oder vermindert werden, indem mehr oder weniger von der
feuchten Luft verwendet wird, die von der Getreidebehandlungskammer zurückgeführt
wird.
-
Die zurückgeführte Luft und ihre Steuereinrichtung kann zur Ergänzung
der Wirkung der Befeuchtungsanlage 32 verwendet werden, oder die Steuerung der zurückgeführten
Luft oder die Befeuchtungsanlage 32 können auch unabhängig voneinander verwendet
werden, in welchem Falle die Steuerung der zurückgeführten Luft ausgeschaltet werden
kann, wenn die Befeuchtungsanlage 32 verwendet wird, oder die Befeuchtungsanlage
32 ausgeschaltet werden kann, wenn die Steuerung der Rückluft in Tätigkeit ist.
-
Wenn die Anlage die Kühlung des Getreides bewirkt, so wird weder Wärme
noch Feuchtigkeit der Luft hinzugeführt, die der Getreidebehandlungskammer zugeführt
wird. Die erforderliche Geschwindigkeit der Luft, die durch die Getreideschicht
hindurchgeführt wird, wird durch Einstellung der Scheibe 22 erreicht, mit der die
wirksame Größe der durchlässigen Wand ii verändert werden kann, die den vollen Druck
der Luft von der Druckkammer 14 erhält und wobei der statische Druck der Luft in
dieser Kammer durch entsprechende Einstellung der Schieber 26 oder 26a in den Luftführungen
erreicht wird. Die Luftmenge, die durch die Getreileschicht hindurchstreicht, kann
auf diese Weise geregelt werden, um gerade eine genügende Abnahme der Feuchtigkeit
von dem Getreide zu erreichen, um ihm gerade genügend Wärme zu entziehen als latente
Verdampfungswärme, um die gewünschte Temperatur des Getreides innerhalb der Einrichtung
zu erhalten. Wenn eine beträchtliche Verdampfung des Feuchtigkeitsgehaltes des Getreides
verlangt wird, um eine zu feuchte Beschaffenheit des Getreides zu beseitigen, so
kann die Heizeinrichtung 31 durch einen Bedienungsmann betätigt werden, derart,
daß die trocken gemessene Temperatur des in die Getreidebehandlungskammer gelieferten
Luftstromes ansteigt, ohne daß relativ die Feuchtigkeit dieser Luft erhöht wird.
Dies kann erreicht werden durch Einstellung des Handventils 35 bei der dargestellten
Einrichtung, wodurch mehr oder weniger Dampf der Beheizungseinrichtung zugeführt
wird.
-
Wenn die Einrichtung als Beheizungseinrichtung für das Getreide wirkt,
so kann der Betrag der Verdampfung durch den Bedienungsmann geregelt werden, indem
dieser mehr oder weniger Feuchtigkeit in den Luftstrom einführt, der in die Getreidebehandlungskammer
geliefert wird. Dies kann erreicht
werden durch Einstellung des
Handventils 37, das die Dampfzufuhr zu der Befeuchtungsanlage 32 steuert, oder mit
Hilfe von anderen Mitteln, die eine Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft
in die Luftbeliandlungskammer gestatten.
-
Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft kann auch dadurch gesteuert werden,
daß die Menge der benutzten Rückluft gesteuert wird. Zu diesem Zweck kann der Bedienungsmann
die Luftklappen 50 und 51 in entsprechender Weise einstellen. Zu diesem Zweck
sind diese Klappen so ausgebildet, daß sie eine Regelung von Hand gestatten.
-
Bei der beschriebenen Einrichtung kann der Druck der Luft in der Druckkammer
14 und der Zufluß der Luft von dieser Kammer durch das Getreide geregelt werden,
um so das Maß des Durchflusses der Luft durch den Getreidebehälter zu steuern und
die Länge der Zeit, in der das Getreide in Berührung mit der Luft ist. Die Temperatur
und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft können geregelt werden, um die gewünschte Temperatur
am trockenen Thermometer und am nassen Thermometer, d. 1i. die gewünschte relative
Feuchtigkeit der Luft zu erreichen, die sich in Berührung mit dem Getreide befindet.
Bei der beschriebenen Einrichtung für die Behandlung von Weizen oder anderen Getreiden
sind Mittel vorgesehen, um den Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur des Getreides
zu ändern, kurz bevor mit dem Ausmahlen begonnen wird oder auch zu einer beliebig
anderen Zeit vor dem Ausmahlen. Durch diese Einrichtung kann der Müller Feuchtigkeit
in dem gewünschten Ausmaß in wenigen Minuten beseitigen von dem Getreide, das zu
feucht ist, oder er kann den Feuchtigkeitsgehalt von Getreide, das zu trocken ist,
in wenigen Minuten vergrößern, bevor es in den Behandlungsbehälter kommt, und dann
wieder einen bestimmten Betrag des Feuchtigkeitgehalts entfernen. Auf diese Weise
kann er sich versichern, daß der notwendige Betrag der Feuchtigkeit wirksam die
Frucht durchdringt, während bei der weiteren Behandlung der t ` b erschuß an Feuchtigkeit
von dem äußeren Teil des Kornes wieder entfernt wird. Die vollständige Behandlung
kann in wenigen Minuten durchgeführt werden, anstatt der üblichen, die einige oder
mehrere Stunden vor dein Beginn des Mahlvorganges durchgeführt werden mußte. Bei
der neuen Einrichtung kann die Temperatur des Getreides in wenigen Minuten geändert
werden, es kann gekühlt werden, wenn die Temperatur zu hoch, und es kann erwärmt
werden, wenn die Temperatur zu niedrig ist. Die Behandlung zielt darauf hin, das
Getreide zu erwärmen und dabei jedes Korn mit warmer Luft, mit einer ganz bestimmten,
genau kontrollierten Feuchtigkeit zu umgeben. Die Temperatur dieser Luft, gemessen
am feuchten Thermometer, wird nur einige Grad höher sein als die Temperatur, die
in dem Getreide gewünscht ist.
-
Da es bekannt ist, daß die Durchdringung der Feuchtigkeit eine sehr
rasche ist bei Getreidekörnern, die eine lose Struktur des Samenkornes haben, so
zielt die Behandlung mit der neuen Einrichtung' auf die Entfernung der meisten Feuchtigkeit
bei den weichsten Körnern und der wenigsten bei- den harten Körnern, mit gleichmäßiger
Feuchtigkeitsentfernung von denjenigen Körnern, die eine mittlere Struktur haben.
Weiter, da die Temperatur, bei der jedes einzelne Korn behandelt wird, in genauem
Verhältnis zu dem Betrag der Feuchtigkeit stehen muß, die ihm während der Behandlung
entzogen wird, so wird gemäß der Erfindung die meiste Wärme von den weichsten Körnern
und die wenigste Wärme von den härtesten entzogen, während bei den Körnern, die
eine mittlere Struktar aufweisen, entsprechend weniger Wärme entzogen wird.