DE543945C - Verfahren zur Ausnutzung des bei der Reinigung von Gasen vermittels Druckgasauswaschung anfallenden, im Waschwasser geloesten schwefelhaltigen Gases - Google Patents

Verfahren zur Ausnutzung des bei der Reinigung von Gasen vermittels Druckgasauswaschung anfallenden, im Waschwasser geloesten schwefelhaltigen Gases

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DE543945C
DE543945C DEK109918D DEK0109918D DE543945C DE 543945 C DE543945 C DE 543945C DE K109918 D DEK109918 D DE K109918D DE K0109918 D DEK0109918 D DE K0109918D DE 543945 C DE543945 C DE 543945C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/05Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by wet processes

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Ausnutzung des bei der Reinigung von Gasen vermittels Druckgasauswaschung anfallenden, im Waschwasser gelösten schwefelhaltigen Gases Es ist bekannt, Schwefelwasserstoffe aus Gasen der trocknen Destillation von Brennstoffen dadurch zu entfernen, daß man das von Teer, Ammoniak, evtl. Cyan und Naphthalin, gereinigte, aber noch Schwefelwasserstoff enthaltende Gas in zwei Ströme teilte, den kleineren Gasstrom mit einer genügenden Menge Luft oder Sauerstoff mischte, um den Schwefelwasserstoff bei Anwesenheit von Kontakten zu schwefliger Säure zu oxydieren und die den Kontaktraum verlassende schweflige Säure mit dem größeren schwefelwasserstoffhaltigen Gasstrom zusammenzuführen, wobei die gewünschte Umsetzung zu Schwefel eintrat. Bei diesem Verfahren wurde jedoch- ein Teil des hochwertigen, verhältnismäßig wenig Schwefelwasserstoff enthaltenden Gases verbrannt, wodurch große Verluste an ausnutzbaren Verbrennungsgasen eintraten. Gleichzeitig bewirkte die geringe Konzentration des Schwefelwasserstoffes im Gas nur einen trägen Verlauf der Reaktion. Um diese Mängel zu umgehen, wird gemäß vorliegender Erfindung ein Verfahren zur Anwendung gebracht, wobei der im Rohgas enthaltene Schwefelwasserstoff durch Druckauswaschung dem Gase quantitativ entzogen und hierauf aus dem Druckwaschwasser durch Entspannen eine Menge hiervon ausgetrieben wird, die ganz oder teilweise in Schwefeldioxyd umgewandelt wird, um das übrige im Entspanner frei gemachte Schwefelwasserstoffgas zusammen mit dem restlichen, im Wasser gelöst gebliebenen, zu oxydieren. Unter gleichzeitiger Berieselung mit Wasser in einer geeigneten Vorrichtung, z. B. einem Waschturm, wird hierbei der gesamte Schwefelwasserstoff der Einwirkung des Schwefeldioxyds ausgesetzt.
  • Ein zahlenmäßig belegtes Beispiel möge den Reaktionsverlauf ausführlicher wiedergeben.
  • Das durch Verschwelung von mitteldeutscher Rohbraunkohle erhaltene Rohgas enthält außer den Kohlenoxyden, gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen, Wasserstoff, geringe Mengen Stickstoff und Sauerstoff, ferner Schwefelwasserstoff, der bei einem bestimmten Schwelgas 3,5 °% des Ganzen ausmachte. Dieses Gas wurde bei einer Temperatur von 15' C einer Auswaschung mit Druckwasser von so atü unterworfen, wobei der Gehalt des Rohgases an Schwefelwasserstoff auf o °1o zurückging. Das erhaltene Restgas wies bei Entspannung des Druckwassers auf 1 atü einen Gehalt von 11 °/o Schwefelwasserstoff auf. Beim Entspannen wurden im ganzen 24 cbm Gas frei, während 6 cbm im Wasser gelöst blieben. Von dem frei gewordenen Gas wurden i1,3 cbm einem Verbrennungsofen zugeleitet, wo der im Gas enthaltene Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxyd verbrannt wurde. Dieses Schwefeldioxyd wurde mit dem im Waschwasser enthaltenen Schwefelwasserstoff durch Berieselung in Berührung gebracht, gleichzeitig aber auch das im Entspanner frei gewordene, schwefelwasserstoffhaltige Gas, in diesem Falle noch 12,7 cbm, eingeleitet. Die Ausbeute an Schwefel betrug bei diesem vorliegenden Schwelgas 441{g pro ioo cbm Rohgas, d. h. es wurden 88,5 °% des im Rohgas als Schwefelwasserstoff enthaltenen Schwefels gewonnen. Da die Oxydation von Schwefelwasserstoff bei einem -Ü"berschuß von Schwefeldioxyd stattfinden muß, so reagiert das ablaufende Wasser sauer. Zum Schutze der Eisenteile, also der Apparate und Maschinen der Waschanlage, ist es zweckmäßig, das Wasser durch geeignete Stoffe, z. B. durch Kalk, zu neutralisieren. Bei Zugrundelegung eines im Wasser gelöst bleibenden S OZ Gehaltes von 2 °% der theoretisch zur Oxydation nötigen S 02 Menge wird im obigenBeispiel für je ioocbm Rohgas sich eine Schwefeldioxydmenge von I 13 g ergeben, die zur Neutralisation ioo g CaO benötigt. Bei einer Ausbeute von i ooo cbm Rohgas sind 1,04 kg CaO = etwa 1,28 kg Kalk aufzuwenden. Dadurch, daß das Wasser quantitativ H, S-frei wieder in den Wascher tritt, ist eine bessere Auswaschung des Gases als bei der bisherigen Verwendung des nur entlüfteten Waschwassers zu erzielen.
  • An Hand einer Abbildung ist im folgenden beispielsweise eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens erläutert. Das aus dem Wäscher i austretende Waschwasser wird in einem Behälter 2, durch den in geeigneter Menge Luft geblasen werden kann, auf einen solchen Druck entspannt, daß es imstande ist, über Leitungen 3 in den Wascher 4. bei 5 einzutreten. Von dem im Behälter :2 frei werdenden schwefelwasserstoffreichen Gas wird der zur Verbrennung benötigte Teil durch einen Verbrennungsofen 6 und der übrige Teil mittels der Leitung 7 direkt in den Waschturm geleitet. Von 5 rieselt also das Wasser den heraufsteigenden Gasen entgegen, so daß die Hauptreaktion auf dem Wege zwischen 5 und 7 erfolgt. Das Wasser und der ausgeschiedene Schwefel fallen in den unteren Sammelbehälter, in dem, falls im Wasser noch Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd nebeneinander bestehen, diese Gelegenheit haben, aufeinander zu reagieren. Da der ausfallende Schwefel sich leicht festsetzt, ist es zweckmäßig, in diesen Sammelbehälter ein Rührwerk einzubauen, so daß durch den Ablauf Wasser und Schwefelschlamm austreten können. In dem Absitzkasten sinkt der Schwefelschlamm dann zu Boden und kann von Zeit zu Zeit nach Ablassen des Wassers durch die Klappe des Absitzbeckens von der schiefen Ebene abgezogen werden. Das aus dem Klärbehälter abfließende Wasser gelangt in eine Grube 8, in der es durch Alkalien, z. B. Kalk, neutralisiert wird, da in der Apparatur zur vollkommenen Oxydation von Schwefelwasserstoff mit geringem Schwefeldioxydüberschuß gearbeitet werden muß. Eine geringe Wassermenge wird bei io durch die Pumpe 9 in den Turm gedrückt, um ein Entweichen von Schwefelwasserstoff bzw. Schwefeldioxyd durch die Saugleitung i i des Ventilators 12 zu verhindern. Die Hauptmenge des Wassers fließt durch Leitung 13 in den Saugbrunnen 14 und wird durch die Pumpe 15 wieder in den Wascher i gedrückt.
  • Der Vorteil gegenüber den bisher üblichen Verfahren ist in folgendem zu sehen. Das in dem Druckwaschverfahren erhaltene schwefelwasserstoffhaltige Wasser wird bei dem bisherigen Verfahren durch Entspannen und Belüften von Schwefelwasserstoff nur biss zu einem gewissen Grade befreit, wobei natürlich durch die durchgesaugte Luft eine Verringerung der Konzentration der Restgasbestandteile bis zu 15 bis 2o °/o eintritt. Dann wird dieses Gasluftgemisch in Wasser mit Schwefeldioxyd zur Reaktion gebracht. Man treibt also das bereits in geeigneter Form vorliegende Gas aus dem Wasser aus und löst es wieder in Wasser. Nach der Erfindung dagegen wird das anfallende Waschwasser in seiner vollen Konzentration der Behandlung mit Schwefeldioxyd unterworfen. Hierdurch wird i. eine höhere Ausbeute an Schwefel erzielt, infolge höheren Wirkungsgrades, 2. die gesamte Apparatur verkleinert, da das Gas, wie bereits gesagt, in stärkerer Konzentration anfällt, 3. die Gesamtwaschanlage vereinfacht und verbilligt durch Fortfall des Belüftungsturmes und Ventilators, 4. der Arbeitsaufwand verringert infolge kleinerer zu fördernder Gasmengen.
  • Das "Verfahren kann auch so durchgeführt werden, daß man aus dem Verbrennungsgas in bekannter Weise durch geeignete feste oder flüssige Adsorptionsmittel, z. B. Wasser oder Silikagel, das SO, herauslöst und dann die jeweils gewünschte Reaktion mit dem in konzentrierter Form vorliegenden SO, durchführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Ausnutzung des bei der Reinigung von Gasen vermittels Druckgasauswaschung anfallenden, im Waschwasser gelösten schwefelwasserstoffhaltigen Gases, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Druckwaschwasser durch Entspannen eine Menge Schwefelwasserstoff ausgetrieben wird, die, ganz oder teilweise in Schwefeldioxyd umgewandelt, ausreicht, um das übrige im Entspanner frei gemachte Schwefelwasserstoffgas zusammen mit dem restlich im Wasser gelöst gebliebenen restlos zu oxydieren, wobei unter gleichzeitiger Berieselung mit Wasser in einer geeigneten Vorrichtung, z. B. einem Waschturm, der gesamte Schwefelwasserstoff der Einwirkung des Schwefeldioxyds ausgesetzt wird. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasch-Wasser nach der Behandlung mit Schwefeldioxyd zum Schutze der Apparatur mit Kalk neutralisiert wird. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Verbrennungsgas durch feste oder flüssige Adsorptionsmittel, z. B. Silikagel oder Wasser, das Schwefeldioxyd herausgenommen und darauf zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs die Reaktion mit dem nun in konzentrierter Form vorhandenen Schwefeldioxyd durchgeführt wird.
DEK109918D 1928-06-15 1928-06-15 Verfahren zur Ausnutzung des bei der Reinigung von Gasen vermittels Druckgasauswaschung anfallenden, im Waschwasser geloesten schwefelhaltigen Gases Expired DE543945C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE948782C (de) * 1950-03-12 1956-09-06 Elfriede Baehr Geb Schnadt Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen
DE3607029A1 (de) * 1985-03-08 1986-10-02 Jgc Corp., Tokio/Tokyo Verfahren zur entschwefelung von schwefelwasserstoff enthaltendem gas

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE948782C (de) * 1950-03-12 1956-09-06 Elfriede Baehr Geb Schnadt Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff durch Verbrennung desselben mit sauerstoffhaltigen Gasen
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