DE542186C - Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen - Google Patents

Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen

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DE542186C
DE542186C DEN30498D DEN0030498D DE542186C DE 542186 C DE542186 C DE 542186C DE N30498 D DEN30498 D DE N30498D DE N0030498 D DEN0030498 D DE N0030498D DE 542186 C DE542186 C DE 542186C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/184Carboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
    • D06M13/188Monocarboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof

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  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen Es ist schon früher vorgeschlagen worden, pflanzlichen Fasern Seidenglanz zu verleihen, indem man sie mit einer Schicht von Acy lcellulose, insbesondere Acetylcellulose, überzieht. Das Verfahren wurde, wie folgt, durchgeführt: Die vorher mit Schwefelsäure behandelte Faser wurde zunächst in ein Bad getaucht, das aus Acetylcellulose,Essigsäureanhydrid, Eisessig und einem Kondensationsmittel, wie Schwefelsäure und Pyridin, zusammengesetzt war; darauf gelangte sie in eine Reihe von Bädern, die aus Acylcellulose, insbesondere Acetylcellulose, in geeigneten Lösungsmitteln bestanden. Die Wirkung des Verfahrens kam dadurch zustande, daß man die pflanzliche Faser oberflächlich in einen Celluloseester der Fettreihe verwandelte und sich der auf diese Weise erzielten Beize bediente, um den Faden mit einem Häutchen fertig gebildeter Acylcellulose durch Behandeln mit deren Lösung zu überziehen; die besonders für diesen Fall vorgeschriebene Beize sollte dazu dienen, um ein festes Haften des Häutchens zu ermöglichen. -Demgegenüber ist der Zweck des erfindungsgemäßen Verfahrens, Textilfasern, die man vorher keinem besonderen Reinigungsprozeß, wie Bäuchen, Bleichen und alkalischen Wäschen, unterworfen hat, wasserabstoßend zu machen, ohne ihre sonstigen physikalischen, also auch optischen Eigenschaften irgendwie zu verändern, insbesondere auch ohne ihnen einen für die betreffende Faser unnatürlichen Glanz zu verleihen. Ungereinigte Fasern, die hierfür in Frage kommen, sind insbesondere Rohbaumwolle, Hanf, Jute und Rohseide. Das Verfahren schließt sich an früher vom Erfinder vorgeschlagene Prozesse an, mit denen einerseits gereinigte Textilstoffe (gewaschene Wolle, gebäuchte Baumwolle u. dgl.), andererseits aber auch Kunstseide wasserabstoßend gemacht wurden, ohne daß ihr Aussehen eine Veränderung erlitt. Das wesentliche Merkmal dieses Verfahrens bestand darin, daß man die in der natürlichen Faser enthaltenen, durch -die Vorbehandlung aber entfernten Radikale höherer Fettsäuren durch Behandlung mit veresternden Verbindungen dieser Radikale den Textilstoffen wieder einverleibte, und zwar in einer den Gehalt der natürlichen Faser an solchen Radikalen nicht wesentlich übersteigenden Menge.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wendet nun das gleiche Prinzip auf ungereinigte Textilfasern an. Hier wird das schon von Natur bis zu einem gewissen Grade vorhandene Wasserabstoßungsvermögen durch dieBehandlung entsprechend der Erfindung wesentlich verstärkt. Es beruht äuf der neuen Erkenntnis, daß zur Erzielung des gewünschten Erfolges nur minimale Mengen wasserabstoßender Radikale nötig sind, wenn man dafür sorgt, daß sie den Textilstoffen nicht nur durch Tränken zugeführt, sondern ihr durch Veresterung einverleibt werden. Demgemäß behandelt man die in Betracht kommenden Textilstoffe mit veresternd wirkenden Abkömmlingen höherer Fettsäuren (z. B. Stearin-, Pahnitin-, Ölsäure), wie Säurechloriden oder Säureanhydriden. ES hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch Behandlung mit derartigen Reagenzien die Textilstoffe in hohem Maße wasserabstoßend werden, eine Eigenschaft, die auch dann erhalten bleibt, wenn man das Reagens durch ein geeignetes Lösungsmittel wieder herauslöst.
  • Die Textilstoffe sind dann äußerlich in keiner Weise von dem nicht behandelten Werkstoff zu unterscheiden, und auch die Prüfung des Gewichtes vor und nach der Behandlung läßt keine merkliche Zunahme infolge der Reaktion erkennen; trotzdem sind sie in hohem Maße wasserabstoßend gewcrden.
  • Überraschend ist es ferner, mit welch milden Mitteln man den ge«-ünschten Erfolg herbeiführen kann. Beispielsweise genügt es, irgendeinen der genannten Textilstoffe wenige Stunden lang mit einer heißen 2 bis 5° ,"igen Lösung von Stearinsäureanhydrid zu behandeln. Bei besonders reaktionsfähigen Werkstoffen genügt es, den Werkstoff mit einer sehr verdünnten, beispielsweise o,i bis 21: (,igen Lösung von Stearinsäure- oder Palmitinsäureanh_vdrid zu tränken.
  • Bei hoher Konzentration des Einwirkungsmittels (etwa 5°,h) soll dann der Überschuß ausgewaschen werden, während er bei niedriger Konzentration als Appretur in dem Textilstoff zurückbleiben kann.
  • der. oben beschriebenen Weise kann man das Verfahren in jedem Stadium der Zubereitung oder Verarbeitung der Faserstoffe durchführen, in dem diese sich in trockenem Zustande befinden.
  • Man kann aber auch fertige Gewebe, soweit sie hinreichend trocken sind, in dfr beschriebenen -`'eise behandeln.
  • Es gibt aber auch noch eine andere -Iöglichkeit für die Ausführung des Verfahrens, indem man nämlich das veresternde Reagens nicht als Lösung, sondern als Emulsion auf die Faser-Stoffe einwirken läßt. Zur Herstellung solcher Emulsionen eignen sich ganz besonders die Säureanhvdride. Man kann diese Stoffe entweder durch bloße mechanische Verteilung in Wasser oder einem Flüssigkeitsgemisch, wie beispielsweise verdünntem Alkohol, emulgieren. Will man das - Emulgieren durch besondere Zusätze unterstützen, so ist es vorteilhaft, hierzu keine gelösten Netzmittel zu verwenden, sondern fein gepulverte, unlösliche Stoffe, wie beispielsweise basische -Metallsalze, etwa basisches Eisensulfat oder Talkum, Kieselgur o. dgl. In dieser Ausführungsform kann das Verfahren in jedem beliebigen Stadium der Bearbeitung der Textilstoffe angewendet werden, da hierbei die Trockenheit des Stoffes nicht erforderlich ist. Ausführungsbeispiele i. Rohe Jute wird mit einer Lösung von i° eines Gemisches von Laurylsäureanhydrid in Benzol getränkt und in diesem Zustande 6 Stunden in einem geschlossenen Gefäß auf So' erhitzt. Das -Material wird dann in der üblichen Weise gebatscht und versponnen, das daraus hergestellte Garn erweist sich als hochgradig wasserabstoßend.
  • z. Ungefärbtes bastseidenes Gewebe wird in einer Lösung von Z°', Ölsäureanhy drid in Schwerbenzin 5 Stunden gekocht und dann mit Benzin ausgewaschen. Das Gewebe erweist sich als hochgradig wasserabstoßend, insbesondere bilden sich beim Bespritzen keine Wasserflecke.
  • 3. Rohes Baumwollgewebe wird ohne vorheriges Bäuchen und Bleichen mit Direktfarbstoffen gefärbt und 6 Stunden lang mit einer Lösung von o,5u'(, Stearylpalmitylsäureanhydrid in Benzin gekocht. Das Material ist hochgradig wasserabstoßend. Dieser wasserabstoßende Effekt geht auch bei mehrstündigem Kochen in sodahaltigem Seifenwasser nicht verloren. , Das Verfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich von dem eingangs erwähnten Prozeß ganz allgemein gesagt durch eine viel größere Milde, durch die eben ein neuer besonderer Zweck erstrebt und erreicht wird. Im einzelnen besteht der Hauptunterschied darin, daß das neue Verfahren bloß einen Arbeitsgang braucht, bei dem auch keine heftigen Kondensationsmittel, wie Schwefelsäure und Pyridin, angewendet werden müssen. Außerdem kommt die Verwendung fertig vorgebildeter gelöster Acylcellulose überhaupt nicht in Frage, denn es darf eben nicht wie bei dem eingangs erwähnten alten Verfahren die Faser mit einem* vollständigen Überzug von Acvlcellulose versehen werden, die das Aussehen, insbesondere den Glanz der Faser, verändert. Es findet vielmehr durch die erfindungsgemäße Anwendung veresternder Mittel in sehr geringen Konzentrationen nur eine ganz leichte Anesterung der Oberfläche statt, die die Faser wasserabstoßend macht, ohneihrAussehenzuverändern. Kondensationsmittel, wie Pyridin, können wohl angewendet werden, wenn ihre -Menge so gering bemessen ist, daß die Veresterung nicht zu weit getrieben wird und dadurch das Aussehen der Faser modifiziert. Irgendein Vorteil im Sinne der Erfm= dung liegt aber in der Anwendung eines so starken Kondensationsmittels nicht.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRÜCFIR: i. Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen mit einer Lösung von Chloriden oder Anhydriden höherer Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der rohen Faserstoffe ohne besondere acvIierende saure Vorbehandlung und ohne Verwendung vorgebildeter Acylcellulose erfolgt, wobei das Behandlungsgut, gegebenenfalls nach beendigter Reaktion, von einem ÜTberschuB der verwendeten Chemikalien befreit wird. z. Verfahren nach Anspruch Z, dadurch gekennzeichnet, daB die genannten - Chemikalien in Form von Emulsionen verwendet werden.
DEN30498D 1929-04-19 1929-06-14 Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen Expired DE542186C (de)

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DEN30498D DE542186C (de) 1929-06-14 1929-06-14 Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen
FR693803D FR693803A (fr) 1929-04-19 1930-04-12 Procédé de fabrication de textiles hydrofuges

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DEN30498D DE542186C (de) 1929-06-14 1929-06-14 Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen

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DE542186C true DE542186C (de) 1932-01-21

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DEN30498D Expired DE542186C (de) 1929-04-19 1929-06-14 Verfahren zum Wasserfestmachen von rohen, chemisch nicht gereinigten Textilfaserstoffen

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DE (1) DE542186C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE762964C (de) * 1935-05-12 1953-11-30 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Wasserabweisendmachen von Cellulosefasern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE762964C (de) * 1935-05-12 1953-11-30 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Wasserabweisendmachen von Cellulosefasern

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