DE538681C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kuenstlicher Hohlfaeden - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung künstlicher Hohlfäden Zur Herstellung von hohlen, künstlichen Fäden sind eine Anzahl von Verfahren vorgeschlagen worden, bei denen der Spinnmasse Luft oder andere indifferente Gase eingeblasen werden, welche durch Rühren innerhalb der Spinnmasse fein verteilt werden.
• Um die vielen kleinen Bläschen zu lösen, setzt man das Gemisch unter Druck. Beim Austritt der unter Druck stehenden Masse aus der Spinndüse dehnen sich die gelösten Gasblasen aus, die in den im gleichen Augenblick sich bildenden festen Fäden eingeschlossen werden.
• Andere Verfahren, i.B. das Viskoseverfahren, verwenden gasentwickelnde Substanzen, beispielsweise Natriumcarbonat, das der Viskose zugesetzt wird, und das beim Austritt der viskosen Flüssigkeit aus der Düse in das Fällbad Kohlensäure entwickelt, welche ebenfalls in den entstehenden Faden eingeschlossen wird.
• Diese Verfahren ermöglichen aber keine reichliche und gleichmäßige Verteilung der Gasblasen in der Spinnflüssigkeit und im Faden.
• Es hat sich nun gezeigt, daß sich die gewünscht feine Verteilung der Gasblasen im Faden dadurch erreichen läßt, wenn man das Einleiten der Gase mit einer Vorrichtung vornimmt, die sich in der Masse bewegt. Es wird dadurch erreicht, daß eine große Menge feiner Gasblasen fortwährend mit neuen Teilen der masse in Berührung kommt, was die gewünschte Gleichmäßiglceit und Feinheit der Verteilung herbeiführt. Wenn die Masse während dieser Operation gleichzeitig unter Druck gehalten wird, so findet ein fortgesetztes Lösen der sich bildenden Gasblasen statt, und die Aufnahmefähigkeit und Verteilung für die Blasen wird besonders begünstigt.
• Man kann beispielsweise wie folgt verfahren: Ein Kessel, der mit Viskose beschickt ist, hat ein Rührwerk, dessen Achse hohl ist und an welcher sich eine große Anzahl von übereinander angeordneten hohlen Armen, z. B. Rohre, befinden, die mit vielen kleinen Löchern versehen sind. Das Rührwerk wird in langsame Bewegung gesetzt, und gleichzeitig wird durch die hohle Achse Luft oder ein anderes indifferentes Gas eingeblasen, welches durch die vielen kleinen Oeffnungen fortlaufend an neuen Stellen der Viskose in dieselbe eintritt. Man kann aber auch an Stelle des Einleitens der Luft während der Bewegung beide Operationen getrennt und abwechselnd nacheinander ausführen. Der Kessel bleibt geschlossen, so daß nach kurzer Zeit ein Überdruck entsteht, durch welchen die eingetretenen Gasbläschen komprimiert werden, so daß nach einiger Zeit eine stark mit Gas durchsetzte Lösung erhalten wird, die sofort in üblicher Weise versponnen werden kann.
• Es sind bereits Rühr- und Mischwerke bekannt, bei denen das Mischgut mittels Rührer und Luftstrahlen durchgearbeitet wird.
• Diese Vorrichtungen bestehen ihrem Verwendungsiweck entsprechend aus offenen Gefäßen, so daß der Gefäß inhalt nicht unter Druck gesetzt werden kann, denn es ist hier weder beabsichtigt noch erforderlich, daß die zum Mischen verwendete Luft im Mischgut erhalten bleibt Dies ist aber eine Bedingung, die für die Erzeugung von hohlen, künstlichen Fäden aus Celluloseverbindungen durch Einleiten von Luft in die Spinnmasse unerläßlich ist.
• In der Abbildung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer für das Verfahren nach der Erfindung verwendbaren Vorrichtung schematisch dargestellt.
• Ein Kessel 1 zur Aufnahme der Spinnmasse, der nach Art der bekannten Druckkessel ausgebildet ist, hat ein Rührwerk mit einer hohlen Achse 2, die eine größere Anzahl von röhrenförmigen Annen 3 trägt. Die Hohlräume dieser Arme stehen mit dem Hohlraum der Achse in Verbindung; die Arme selbst sind mit vielen feinen Löchern versehen, die als Gasaustrittslöcher dienen. Auf dem Deckel des Kessels befinden sich die Eintrittsöffnungen 4 für die Spinnmasse und ein Entlüftungsstutzen 5. Am Boden des I Kessels befindet sich die Austrittsöffnung 6 für die fertige Spinnmasse, die von dort zur Spinnmaschine geleitet wird.
• PATNTANspücn: 1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Hohlfäden aus Lösungen von Celluloseverbindungen durch Einführen von Luft oder anderen Gasen in die Spinnmasse, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks gleichmäßiger und feiner Verteilung der Gase die Gasaustrittsöfrfnungell in der unter Druck stehenden Spinnmasse bewegt werden.

Claims (1)

1. -2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Druckkessel mit Rührwerk, bei welchem Rührachse und Rührarm hohl ausgeführt sind und bei welchem die Rührarme mit kleinen Gasaustrittslöchern versehen und an ihrem freien Ende abgeschlossen sind.