DE538342C - Verfahren zur Herstellung von Kopiervorlagen fuer Druckklischees - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 13. NOVEMBER 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

538 KLASSE 57d GRUPPE

Gebr.Wolfsohn G.m.b.H. in Berlin

Um ein Bild, wie eine Photographic ο. dgl., auf ein Druckklischee zu übertragen, war es bisher, notwendig, in mühseliger Arbeit die auf dem -Bilde vorhandenen Licht- und Schattenwirkungen durch Auftragen von verschieden dichten Punkt-, Linien- oder Musterrastern im Tangierverfahren für die Herstellung des Druckklischees geeignet zu machen. Durch diesen großen Aufwand an Arbeitszeit ist der Preis von solchen Druckklischees ein unverhältnismäßig hoher.

Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Herstellung von Kopiervorlagen zur Herstellung von Druckklischees geeigneten BiI-dem o. dgl. unter wesentlich ermäßigtem Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand zu ermöglichen.

Gemäß der Erfindung werden Rasterplatten verwendet, deren in beliebiger Musterung ge-

ao haltene Rasterlinien o. dgl. aus einer auf einer durchsichtigen Platte aufgetragenen und leicht entfernbaren Masse bestehen.' SoE von einem Originalbild eine Kopiervorlage zur Herstellung von Druckklischees hergestellt werden,

»5 so wird bei Verwendung der vorstehend beschriebenen Rasterplatte von jedem in besonderer Rasterung zu haltenden Teil des wiederzugebenden Bildes eine Kopie in der Weise hergestellt, daß eine Rasterplatte gewünschter Musterung auf das Bild aufgelegt und mittels eines weichen Tuches, Rehleder o. dgl., alle jenen Teile des Rastermuster durch einfaches Abwischen entfernt werden, welche nicht in der auf der Platte befindlichen Musterung gehalten sein sollen. Nunmehr wird diese so vorbereitete Rasterplatte von dem Bild abgehoben und eine neue, mit einer anderen Musterung versehene Platte auf das Bild gelegt, worauf in der gleichen beschriebenen Weise verfahren wird. Sind nun samt- 4° _t liehe Teile des wiederzugebenden Bildes auf diese Weise kopiert, ,so werden die einzelnen Rasterkopien durch Übereinanderlegen in richtiger Stellung vereinigt und wird eine Lichtkopie dieser Rasterzusammenstellung angefertigt, von welcher dann unmittelbar das Druckklischee abgenommen werden kann.

Eine weitere Kombinationsmöglichkeit von Rastermustern ergibt sich daraus, daß· von je ein und demselben Rastermuster Positiv- 5<> Negativ-Platten hergestellt sein können, durch welche dann bei Verwendung durch Belassen von überdeckenden Teilflächen besonders Schwarzweißwirkungen erzielt werden können.

In der Zeichnung ist die Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι eine Reihe von verschieden gemusterten Rasterplatten mit aufkopierten <»o Bildteilen,

Abb. 2 die Rasterplatte vor der Zusammenstellung des Gesamtbildes und

Abb. 3 das aus der Zusammensetzung der Rasterplatte gewonnene, mit den gewünsch- *>5 ten Rastermustern ausgestattete Endbild, welches direkt zur Abnahme des Druckklischees verwendet werden kann.

Die Rasterplatten können auch als photographische Platten ausgestaltet sein, \vobei dann die Masse, aus welcher die auf die durchsichtige Platte aufgetragenen Muster gebildet sind, eine lichtempfindliche Masse ist. In diesem Falle wird unter Verwendung· je verschieden gerasterter Photoplatten das Bild unter jeweiliger Abdeckung der nicht benötigten Stelle eine Serie von Rasterbildem geschaffen, die dann übereinandergelegt und zu einem einzigen Bilde in der gewünschten Rastermusterung kopiert werden.

Bei Verwendung dieser als photographische Platte hergestellten Rasterplatte wird so vorgegangen, daß das wiederzugebende Originalbild in allen jenen Teilen abgedeckt wird, \velche nicht in der gleichen von der augenblicklich verwendeten Rasterplatte getragenen Musterung wiedergegeben

so werden sollen. Durch eines der üblichen Photographierverf ahren wird dann eine Kopie der in der gleichen Rasterung zu haltenden Teile des Bildes unter Verwendung eines photographischen Apparates hergestellt. Nach

as Entwicklung der belichteten Rasterplatte verbleiben dann auf dieser nur die gewünschten Rasterstellen. Sind sämtliche · notwendigen Rasterplatten fertiggestellt, dann wird in der vorher beschriebenen Weise eine Kopie der zusammengelegten Rasterplatten geschaffen. In diesem Falle entsteht naturgemäß erst gar nicht ein Raster, das zur Erzeugung des Gesamtbildes entfernt werden müßte. Auch ist die Möglichkeit vorhanden, von jedem Muster nach Abb. 2 eine Positiv- und Negativplatte herzustellen. Beim Übereinanderlegen derselben wird dann durch Belassen von überdeckenden Teilflächen ein Gesamtmuster nach Abb. 3 von besonderer Schwarzweißwirkung erzielt.

Eine weitere Ausführungsart des Verfahrens besteht darin, daß die Rasterplatten durch Schlitzeinschnitte entsprechend gemustert sind und mit dem auf einer Photoplatte ' kopierten Originalbilde je in der ge- wünschten Zusammenstellung kopiert und dann zu dem fertigen Endbild zusammengestellt werden, wodurch die. gleiche Wirkung entsteht, wie vorstehend beschrieben.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zur Herstellung von Kopiervorlagen für Druckklischees, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Originalbilde nacheinander durchsichtige Platten in Kontakt gebracht werden, auf denen in beliebigen Mustern eine Rasterung aus einer leicht entfernbaren Masse aufgetragen ist, und daß auf jeder Platte diejenigen Teile des Rastermusters entfernt werden, die in der betreffenden Rasterung nicht im Bilde erscheinen sollen, worauf durch Übereinanderlegen dieser" Platten, die Teilflächen des Bildes als Raster enthalten, eine Kopiervorlage entsteht, die das Bild in Form verschieden rastrierter Flächen enthält und direkt zur Herstellung eines Druckklischees dient.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Positiv- und Negativplatten ein und desselben Rastermusters, bei denen die sich überdeckenden Teilflächen stehenbleiben, verwendet werden.
3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die übereinanderzulegenden Einzelkopien durch eine photographische Aufnahme auf solchen teilweise abgedeckten Photoplatten erfolgt, auf denen die lichtempfindliche Schicht in Form eines beliebigen Rasters aufgetragen ist.
4. 4. Rasterplatten zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben aus mit beliebig geformten Rasterschlitzen versehenen schablonenartigen Platten bestehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen