DE532886C

DE532886C - Vakuumschalter

Info

Publication number: DE532886C
Application number: DEA57642D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Guenther Dobke
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1929-04-27
Filing date: 1929-04-28
Publication date: 1931-09-04

Description

Vakuumschalter Sobald man einen Vakuumschalter als Hochleistungsschalter benutzen will, ist es erstrebenswert, die Kontaktstangen geradlinig zu führen und axial zu bewegen, da bei irgendwelchen Knickungen der Strombahn elektrodynamische Kräfte auftreten, die besonders einem aus Glas hergestellten Vakuumschalter gefährlich werden können. Diese geradlinige Führung und axiale Bewegung läßt sich bei elektromagnetischer Betätigung leicht erreichen. Bei mechanischer Betätigung mit Hilfe eines zur Bewegungsübertragung dienenden elastischen Gliedes, z. B. Wellrohres, ist bei den bisher bekannten Ausführungen bei axialer Beanspruchung des Wellrohres der atmosphärische Luftdruck bei der Schaltbewegung zu überwinden, was bei größeren Schaltern zu einer übermäßig großen Dimensionierung des Schaltmechanismus führt.
Erfindungsgemäß wird diese Schwierigkeit dadurch beseitigt, daß sich an das elastische Glied, welches die Schaltbewegung in das Innere des Vakuumgefäßes überträgt, auch auf der Außenseite ein evakuierter Raum anschließt. In diesem Raum bzw. Gehäuse kann auch der Schaltmechanismus untergebracht werden. Das Vakuum in diesem Gehäuse braucht nur in der Größenordnung des sogenannten Vorvakuums zu liegen, weil schon bei Drücken von einigen Millimetern Quecksilber die bei axialer Auslenkung des Gliedes auftretenden Gegenkräfte vernachlässigbar klein werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Abb. r und 2 zeigen eine Anordnung, bei welcher der den Vakuumschalter enthaltende Raum aus zwei Teilen besteht, nämlich dem Hochvakuumraum r und dem Vorvakuumraum 2. Der Hochvakuumraum r ist durch das vakuumdichte Federrohr 3 mit der Abschlußplatte 26 . abgeschlossen. An der Abschlußplatte 26 ist die -bewegliche Kontaktstange 5 befestigt, die bei 13 in geeigneter Weise geführt ist. Durch das untere Ende des zylindrischen Hochvakuumgefäßes r ist die feste Kontaktstange 6 vakuumdicht eingeführt, und zwar derart, daß die Achsen beider Kontaktstangen 5, 6 in einer Richtung liegen. Eine starke Druckfeder 7, die im Vorvakuumraum 2 angeordnet ist, hält den Schalter in der Ausschaltstellung. Auf die Kontaktstange 5 ist bei'27 der Stutzen ro aufgeschraubt, der durch eine Durchbohrung 12 der Führungsplatte q. geführt wird. Die Einschaltbewegung wird in bekannter Weise durch einen Exzenter 8 bewirkt (vgl. Abb. 2), dessen Achse g z. B. über einen vakuumdichten Metallschliff nach außen geführt ist und mittels eines Hebels oder Handrades gedreht. werden kann. Der Exzenter besitzt ein spiralförmiges Profil, wodurch erreicht wird, daß die Einschaltbewegung langsam, die Ausschaltung nach Überschreitung des äußersten Punktes des Exzenters unter Wirkung der gespannten Feder 7 sehr schnell vor sich geht. Der Stutzen io trägt an seinem oberen ' Ende zwecks Verminderung der Reibung beim Schaltvorgang eine Rolle i i, auf die der Exzenter 8 wirkt. Die Kontaktgabe zwischen dem beweglichen Kontakt 5 und dem festen-Kontakt 6 erfolgt nach Art der bekannten Sfiftkontakte.
Die Betätigung des Schalters. kann anstatt mittels des Exzenters auch auf andere Weise bewirkt werden. Zwei Ausführungsbeispiele sind in den Abb. 3 und 4 dargestellt. Bei der in Abb. 3 gezeichneten Anordnung -wird zur -Übertragung der Bewegung des Betätigungshebels 15 auf das Federrohr 3 ein weiteres Federrohr 23 verwendet. Der Hebel 15 trägt eine Gabel 25, mittels deren der Stutzen io, an dem zwei Nasen 24 vorgesehen sind, nach unten in die Schaltstellung bewegt werden kann. Durch eine Klinke 16, die um. eine Achse 17 drehbar ist, wird der Schalter in bekannter Weise in der Einschaltstellung gehalten. Mit Hilfe des Hebels 15 kann durch Druck auf die Nase 28 der Klinke 16 die Ausschaltung bewirkt werden.
Eine besondere Art der Betätigung ist in Abb.4 gezeichnet. Durch einen Zweiwegehahn 22 ist vermittels des Verbindungsrohres 23 der das Federrohr 3 umgebende Raum 2 wahlweise mit der Atmosphäre bzw. dem Rezipienten einer Luftpumpe durch die Rohre 2o bzw. 2i verbunden.. Verbindet man den Raum 2 mit der Atmosphäre, so wird durch den Atmosphärendruck der Schalter eingeschaltet und dabei die Feder 7 gespannt. Unter Wirkung dieser Feder erfolgt die Ausschaltung, sobald durch Umschalten des Zweiwegehahns die Verbindung zum Rezipienten hergestellt wird. Die Einführung 18 dient zur Stromzuführung und ist durch die Litzenschnüre ig mit dem Stutzen io bzw. mit der beweglichen Schaltstange 5 verbunden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vakuumschalter, bei dem das Schaltorgan von außen durch einen beweglichen Teil der Wandung hindurch, insbesondere ein Wellrohr, in das Innere des Vakuumgefäßes geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich außen an den beweglichen Wandungsteil ein evakuierter Raum anschließt.
2. Vakuumschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum in dem entlüfteten Raum in der Größenordnung des Vorvakuums liegt.
3. Vakuumschalter nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zudem elastischen Glied eine Feder angeordnet ist, die den Schalter in der Ausschaltstellung hält.
4. Vakuumschalter nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltmechanismus im Vorvakuumraum angeordnet ist.
5. Vakuumschalter nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Abschlußdeckel des Federrohres gehende Kontaktstange in axialer Richtung geführt ist.
6. Vakuumschalter nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Vorrichtungen, beispielsweise Klinken, vorgesehen sind, die den beweglichen Kontakt entgegen dem Druck der Ausschaltfeder in der Einschaltstellung halten.
7. Vakuumschalter nach - Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dein Vorvakuumraum ein Exzenter mit spiralförmigem Profil angeordnet ist, der auf das evtl. mit einer Rolle versehene Ende der Kontaktstange wirkt. B. Vakuumschalter nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle des Exzenters durch eine vakuumdichte Muffe nach außen geführt ist. g. Vakuumschalter nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegungsübertragung in den Vorvakuumraum ein zweites Federrohr (23) vorgesehen ist. io. Vakuumschalter nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltbewegungen durch Veränderung des Druckes im Vorvakuumraum erfolgen. x i. Vakuumschalter nach Anspruch 1o, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zweiwegehahn vorgesehen ist, der den Vorvakuumraum wahlweise mit einer Luftpumpe bzw. mit der Atmosphäre verbindet.