DE532491C

DE532491C - Vorrichtung zum Vorfuellen und Nachkruemeln von Pulver bei selbsttaetigen Patronenlademaschinen u. dgl.

Info

Publication number: DE532491C
Application number: DE1930532491D
Authority: DE
Original assignee: POLTE FA
Current assignee: POLTE FA
Priority date: 1929-08-31
Filing date: 1930-04-04
Publication date: 1931-08-28
Also published as: DE520436C; DE518742C

Description

In dem Hauptpatent 518 742 ist eine Vorrichtung zum Vorfüllen und Nachkrümeln von Pulver bei selbsttätigen Patronenlademaschinen beschrieben, bei der das Pulver von einem unter Unterdruck stehenden Behälter infolge Druckanstieges im Behälter abgegeben wird.

Die Ausführung ist in dem genannten Pa- _ tent derart getroffen, daß der Pulverabgabestutzen des Behälters eine Querschnittsverengung erhält, so daß das Pulver aus diesem nicht herausfiießen kann, solange der Unterdruck im Behälter unterhalb einer bestimmten Höhe liegt.

Ist der absolute Druck jedoch höher, so wird je nach seiner Höhe sowie der Zeit seines Einwirkens eine entsprechende Pulvermenge aus dem Abgabestutzen herausfließen. Vorliegende Neuerung betrifft nun eine weitere Ausgestaltung des Hauptpatentes dahingehend, aus dem Pulverabgabebehälter eine bestimmte Pulvermenge entnehmen zu können, deren Größe unabhängig von der Zeitdauer des Abteilvorganges sowie dem im Behälter herrschenden Unterdruck ist. Diese Unabhängigkeit ist bei selbsttätigen Patronenlademaschinen sehr erwünscht, um eine Änderung der abgegebenen Pulvermenge zu vermeiden bei Änderungen in der Drehzahl der Maschine, in der Höhe des im Pulverabgabebehälters herrschenden Unterdruckes, in den inneren Reibungsverhältnissen der ausströmenden Pulvermenge u. dgl. m.

In der neuen Ausbildung erhält eine unterhalb der Querschnittsverengung des Pulverabgabebehälters liegende Meßkammer an der Trennstelle auch eine Querschnittsverengung und verbreitet sich nach unten, wobei das Füllen der während dieser Zeit an ihrer Unterseite geschlossenen Meßkammer gemäß dem Hauptpatent durch den Druckanstieg im Pulverabgabebehälter geschieht, während beim öffnen der Meßkammer das Pulver durch den Unterdruck im Pulverabgabebehälter an der QuefSchnittsverengung festgehalten wird. Der Unterdruck ruft bekanntlich an der Querschnittsverengung einen starken Luftstrom hervor, der ein Ausströmen des Pulvers verhütet und erfahrungsgemäß die Vorderseite des auf diese Weise abgesperrten Pulvers genau so stark ausprägt, wie wenn die Absperrung mechanisch, z. B. durch Schieber, Klappen o. dgl., vorgenommen wäre.

Würde sich dagegen die Meßkammer nach unten nicht verbreitern, sondern völlig zylindrisch verlaufen, so wäre eine Entleerung derselben überhaupt nicht möglich, da dann das Pulver an der Ausgangsseite der Meß-

kammer j dujeh - den -Luftstrom festgehalten würde uhd^knichtr wie es erforderlich ist, an der Trennste-Ue -zwischen- Pulverabgabebehälter und Meßkammer, damit das darunterliegende Pulver aus der letzteren herausfällt. Die Zeichnung veranschaulicht das Wesen der Erfindung.
Es zeigen

Abb. ι einen Schnitt durch die Vorrichtung bei leerer Meßkammer,

Abb. 2 einen solchen bei gefüllter Meßkammer.

In den Zeichnungen bedeutet c den Pulverabgabebehälter, der gemäß dem Hauptpatent an dem Pulverabgabestutzen g eine "starke Querschnittsverengung 42 aufweist. Unterhalb letzterer liegt erfindungsgemäß eine Meßkammer 41, die an der Trennungsstelle die Form der Querschnittsverengung 42 erhält und sich nach unten verbreitert. Am Ausgange der Meßkammer ist eine Klappe 43 vorgesehen.

An dem Behälter c ist in bekannter Weise ein mit einer nicht gezeigten Saugpumpe verbundener Gas- bzw. Luftabsaugestutzen d angebracht, an dem sich ein zum Einlaß der Außenatmosphäre und damit zum Aufheben des Unterdruckes im Behälter dienendes Ventil 44 befindet.

Bei gegenüber der Außenatmosphäre abgeschlossenem Ventil 44 erzeugt die Saugpumpe in dem Pulverabgabebehälter c einen Unterdruck, der das Einströmen des Pulvers in die Meßkammer 41 verhindert (Abb. 1).
. Nach Schließen der Klappe 43 öffnet sich das Ventil 44, der Unterdruck im Innern des Behälters c wird dadurch aufgehoben, und das Pulver fließt durch die Querschnittsverengung 42 in die Meßkammer 41 (Abb. 2).
Durch Betätigen des Ventils 44 wird der Unterdruck im Behälter c wiederhergestellt, .worauf nach Öffnen der Klappe 43 die in der Meßkammer 41 enthaltene Pulvermenge ausströmt. Durch die Anordnung einer Klappe als Verschlußmittel werden trotz der mechanischen Absperrung pulverberührte Reibflächen, wie sie z. B. bei Schiebern auftreten, yermieden, worin bekanntlich der Zweck der Erfindung besteht. Der Inhalt der Meßkammer 41 entspricht, wie üblich, der Menge des abzugebenden Pulvers und kann in zweckmäßiger Weise verändert werden, z. B. durch Austauschen der Meßkammern gegen solche anderer Größe.

Ein Einsaugen von Pulver in die Saugpumpe kann trotz des Fehlens von Sieben nicht eintreten, da, wie im Hauptpatent ausführlich dargestellt, der zwischen Luft- bzw. Gasabsaugestutzen d und dem Pulverabgabestutzen g befindliche Teil des Behälters einen großen Querschnitt aufweist, um die Strömungsgeschwindigkeit der Luft .oder des Gases derart gering zu halten, daß das Pul·- ver nicht gegen den Luft- bzw. Gasabsaugestutzen d emporgehoben wird. 6j

' Besitzt das verwendete Pulver mehlartige Beschaffenheit, so können infolge ungenügenden Nachrutschens leicht Aushöhlungen im Pulver entstehen, die nicht von selbst zusammenfallen und damit das Arbeiten der Vorrichtung in Frage stellen.

Ein derartiges Aushöhlen wird durch die Anwendung mechanischer Mittel, die dem Pulver eine Bewegung erteilen, vermieden, z. B. durch Klopfen gegen die Außenwandung des Behälters bzw. der Pulverzuführung, durch Rütteln o. dgl.

Zweckmäßig ist infolge ihrer Billigkeit und Einfachheit die in der Zeichnung abgebildete Rühreinrichtung, sie liegt völlig im Innern des Behälters c bzw. des Zuführkanals, so daß Aushöhlungen mit Sicherheit vermieden werden.

Die Einrichtung besteht gemäß den Abbildungen aus einer senkrecht stehenden Welle 45, die in gewissen. Abständen Rührarme 46 aufweist; letztere sind insbesondere in den trichterförmigen Verbreiterungen, wie z. B. in dem Pulverabgabebehälter c, dem Einfülltrichter 47 usw., vorgesehen, da an diesen go Stellen die Gefahr einer Aushöhlung am größten ist.

Naturgemäß darf das Rühren nur bei geschlossener Klappe 43 geschehen, da das Pulver sonst durch die hineingebrachte Unruhe trotz des Unterdruckes im Behälter c ausströmen könnte.

Die Betätigung der Welle.45 kann in jeder geeigneten Weise erfolgen, z. B. vermittels eines .kurvengesteuerten Zahnradsegmentes 48, das in ein auf der Welle 45 angebrachtes Zahnrad 49 eingreift.

Naturgemäß gibt es noch andere Möglichkeiten zur Durchführung des Erfindungsgedankens; wesentlich ist jedoch nur, daß eine 10g unterhalb der Querschnittsverengung des Pulverabgabebehälters liegende Meßkammer an der Trennstelle auch eine Querschnittsverengung erhält und sich nach unten verbreitert, wobei das Füllen der während dieser Zeit an ihrer Unterseite geschlossenen Meßkammer durch den Druckanstieg im Pulverabgabebehälter geschieht, während beim öffnen der Meßkammer das Pulver durch den Unterdruck im Pulverabgabebehälter an der Querschnittsverengung festgehalten wird.

Ferner wird dem Pulver zwecks Vermeidung von Aushöhlungen infolge ungenügenden Nachrutschens bei Pulver von mehlartiger Beschaffenheit durch Anwendung mechanischer Mittel, z. B. durch ein Rührwerk, eine Bewegung erteilt.

Claims

Patentansprüche:

ι. Vorrichtung zum Vorfüllen und Nachkrümeln von Pulver bei selbsttätigen Patronenlädemaschinen o. dgl. gemäß Patent 518 742, dadurch gekennzeichnet, daß eine unterhalb der Querschnittsverengung (42) des Pulverabgabebehälters (c) liegende Meßkammer (41) an der Trennstelle auch eine Querschnittsverengung (42) erhält und sich nach unten verbreitert, wobei das Füllen der während dieser Zeit an ihrer Unterseite geschlossenen Meßkammer (41) durch den Druckanstieg im Pulverabgabebehälter (c) geschieht, während der Unterdruck im Pulverabgabebehälter (c) beim Öffnen der Meßkammer (41) das Pulver an der Querschnittsverengung (42) festhält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer (41) durch eine Klappe (43) verschlossen ist, um pulverberührte Reibflächen zu vermeiden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Mittel, z. B. Rührwerke, vorgesehen sind, welche dem Pulver von mehlartiger Beschaffenheit zwecks Vermeidung von Aushöhlungen infolge ungenügenden Nachrutschens eine Bewegung erteilen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine während der Festhalteperiode des Pulvers vermittels Sauglüft an der Querschnittsverengung stillgesetzte Rühreinrichtung mit Rührarmen (45, 46) in der Pulverzuleitung sowie in dem Pulverabgabebehälter (c).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen