DE52129C - Verfahren, um Theeröle vollständig in wässrige Lösung zu bringen - Google Patents

Verfahren, um Theeröle vollständig in wässrige Lösung zu bringen

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DE52129C
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DENDAT52129D
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W. DAMMANN in Halle a. S., Schwetschke-Str. 33
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K23/00Use of substances as emulsifying, wetting, dispersing, or foam-producing agents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Es ist eine bekannte Thatsache, dafs die verschiedenen bei der Destillation des Theers, sowie bei einzelnen verwandten ■ Fabrikationszweigen meist als Nebenproduct erhaltenen Theeröle in Wasser nur schwer löslich oder geradezu unlöslich sind. Diese im Gemisch öligen Producte enthalten eine Reihe von chemischen Substanzen, wie Phenole (niedere und höhere Phenole, insbesondere die Homologen der Carbolsäure, Kresole u. dergl), ferner niedere und höhere Kohlenwasserstoffe, basische Körper ü. dergl. und sind wegen bekannter Eigenschaften einiger dieser Bestandtheile zu verschiedenen technischen Zwecken, beispielsweise zur Desinfection im Grofsen, .zur Conservirung verschiedener Gegenstände, zum Schutz gegen Fäulnifs u. dergl. in hohem Mafse geeignet.
Einer ausgedehnten Verwendung der Theeröle indessen stand bisher der erwähnte Mangel an Löslichkeit in Wasser hindernd im Wege.
Giefst man ein Theeröl in Wasser, so sinkt es je nach seinem specifischen Gewicht in grofsen Tropfen ungelöst zu Boden oder aber schwimmt als ölige Schicht auf der Oberfläche des Wassers. Aehnlich ist das Verhalten, wenn man das Theeröl mit irgend einer anderen feuchten Substanz zusammenbringt. Infolge Mangels der Vertheilbarkeit vermag es dieselbe nicht gehörig zu durchdringen; es fehlt die innige Berührung mit den einzelnen Theilen der Substanz, und die Einwirkung kann daher, wenn überhaupt,- nur in beschränktem Mafse eintreten.
Man hat mit Erfolg versucht, .die Vertheilbarkeit derartiger OeIe in Wasser dadurch zu erhöhen, dafs man sie in eine Form brachte, in welcher sie, mit Wasser gemischt, eine Emulsion geben. Die in der Emulsion enthaltenen kleinen Oeltröpfchen sollen den Contact mit dem zu behandelnden Substrat vermitteln und die Einwirkung auf dasselbe ermöglichen. Wenngleich die Emulgirbarkeit der Theeröle mit Wasser die Vertheilbarkeit derselben erhöht und als ein Fortschritt zu betrachten ist, so mufs doch als Endziel der Vertheilung eine vollständige Lösung derselben in Wasser angestrebt werden.
Es ist indessen bisher kein Verfahren bekannt geworden, dieselbe herbeizuführen, ohne zugleich einzelne Bestandteile des Theerols, wie die Phenole, in ihrem chemischen Charakter zu verändern. Infolge dessen war die Verwendung solcher Theeröle trotz ihres Gehalts an werthvollen Substanzen nur beschränkt.
Die vorliegende Erfindung nun bezweckt, Theeröle vollständig wasserlöslich zu machen.
Das Verfahren, welches sich dem Erfinder zu dem Zwecke nach einer langen Reihe von Versuchen als das beste erwiesen hat, besteht im allgemeinen darin, dafs das Theeröl mit irgend einem Fett in entsprechendem Verhältnifs gemischt und zusammen mit demselben unter Zusatz einer Base, am besten eines Alkali, in der berechneten Menge und von Wasser und eventuell Alkohol vollständig verseift wird. Der zugesetzte Alkohol hat nicht allein den Zweck, die Verseifung zu befördern, er wirkt vielmehr auch auf die'Wasserlöslichkeit des Präparates, wahrscheinlich weil er während des Verseifungsprocesses eine innigere Mischung des
Lagerexemplai
Theeröls mit den anderen Bestandteilen vermittelt, günstig ein. Derselbe kann später bis auf einen bestimmten Gehalt, welcher die Consistenz des Präparates nach Wunsch beeinflufst, wieder abdestillirt werden. Im allgemeinen eignen sich fette OeIe, wie Leinöl, Rüböl, Thran u. s. w., besser als feste Fette. Statt Fett oder einer Fettsäure kann auch ein Harz oder eine Harzsäure in bestimmter Menge angewendet werden.
Die Verhältnisse der anzuwendenden Substanzen richten sich nach der Art des Theeröls. Insbesondere hat man es in der Hand, den Gehalt des Präparates an Phenolen oder an anderen Substanzen durch die Wahl des Theeröls oder durch directen Zusatz nach dem Bedürfnifs des zu erfüllenden Zweckes auf einen gewünschten Procentsatz gleichmäfsig zu stellen.
Bei gewissen Theerölen, insbesondere sehr phenolreichen, gelingt es auch durch einfaches Vermischen derselben mit bestimmten Seifen, ein lösliches Präparat zu erhalten. Auch hier ist indessen die Verseifung des entsprechenden Fettes im Gemisch mit dem Theeröl in der oben angeführten Weise eine Vereinfachung, Verbesserung und Verbilligung des Verfahrens.
Bei Anwendung richtiger Mengenverhältnisse an Alkali sind in dem fertigen, wasserlöslichen Präparat die Phenole, wie diesbezügliche Versuche ergeben haben, im freien, ungebundenen Zustande erhalten.
Die im Vorstehenden gegebene allgemeine Beschreibung der vorliegenden Erfindung, welche nur das Princip enthält, nach welchem es möglich ist, Theeröle vollständig wasserlöslich zu machen, wird am besten durch einige Beispiele weiter erläutert.
Beispiel a). ioo g Leinöl werden mit ioo g Theeröl gemischt, mit 75 g wässriger Aetzkalilösung (1 Theil Aetzkali auf 2 Theile Wasser) und 65 g Alkohol versetzt und die Mischung bis zur vollständigen Verseifung am Rückfmfskühler gekocht.
Beispiel b). 100 g Kolophonium werden mit 40 g Theeröl zusammengebracht, mit 70 g Kalilauge (1 Theil Aetzkali auf 2 Theile Wasser) und 70 g Alkohol versetzt und am Rückflufskühler erhitzt, bis die Masse vollständig homogen erscheint.
Die in der beschriebenen Weise erhaltenen Präparate stellen braune, ölig aussehende, klar durchscheinende, mehr oder weniger dickliche Flüssigkeiten oder halbfeste Massen dar. Bringt man sie mit reinem Wasser zusammen, so lösen oder vermischen sie sich sofort zu einer schönen, klaren, nach der Concentration braunen bis gelblich gefärbten schlüpfrigen Flüssigkeit.
Die in dieser Weise vollständig wasserlöslich gemachten Theeröle besitzen je nach dem gewählten Ausgangsmaterial eine mehr oder weniger hohe desinficirende und conservirende Wirkung und eignen sich in dieser Form zu einer Reihe von technischen Verwendungsarten, z. B. zu Desinfectionszwecken, wo es darauf ankommt, ein billiges Mittel mit verhältnifsmäfsig hoher desinficirender Wirkung gerade in Form einer Lösung anzuwenden, wie etwa zur Bodenreinigung in Krankenhäusern, zur Conservirung von Thierfellen für den Transport u. dergl., nach welcher Benutzung diese wasserlöslichen Theeröle eben wegen ihrer Wasserlöslichkeit jederzeit durch einfaches Abwaschen mit Wasser wieder entfernt werden können.
Specielle Versuche ergaben weiter, dafs man in die nach dem beschriebenen Verfahren darzustellenden Präparate Halogene einführen kann, welche die desinficirenden bezw. conservirenden Eigenschaften der Theeröle wesentlich erhöhen, und dafs man auch nach Einführung der Halogene mit Hülfe des beschriebenen Verfahrens vollständig wasserlösliche Präparate erhalten kann.
Die Einführung der Halogene kann erfolgen, indem man das entsprechende Fett für sich, oder das Theeröl, oder das Gemisch derselben chlorirt, bromirt oder jodirt. Dabei kann man, je nach Bedarf, durch verschiedene Dauer der Einwirkung, der Temperatur u. dergl., gechlorte u. s. w. Kohlenwasserstoffe, Phenole oder Fettsäuren erzielen. Leicht gelingt die Einführung des Halogens . insbesondere bei Anwendung eines Fettes, welches ungesättigte Fettsäuren enthält, welche die Halogene direct addiren. Die so behandelten Materialien werden dann gemäfs dem beschriebenen Verfahren vollständig wasserlöslich gemacht.
Beispiel c). Man leitet in ein Gemisch von 100 g schweren Theeröls mit 100 g Leinöl (oder in das Leinöl für sich) Chlorgas ein, entfernt den Chlorüberschufs durch einen Luftstrom, versetzt mit 75 g wässriger Aetzkalilösung (1 Gewichtstheil Aetzkali auf 2 Gewichtstheile Wasser), fügt 65 g Alkohol hinzu und kocht am Rückflufskühler, bis die Flüssigkeit vollständig gleichmäfsig erscheint.
Statt Chlor kann man Jod oder Brom einführen, indem man dieselben direct, das Jod in alkoholischer Lösung, auf das Leinöl einwirken läfst, welches dieselben addirt. Die zu wählenden Mengen an Jod oder Brom richten sich nach dem mit dem Präparat zu erfüllenden Zweck.
Wie die Halogene lassen sich in geeigneter Weise auch andere Elemente oder Element- oder Atomgruppen in das nachher wasserlöslich gemachte Product einführen, welche die Verwendbarkeit der Theeröle für verschiedene Zwecke begünstigen·, so Schwefel, Phosphor oder eine diese Elemente oder aber Stickstoff enthaltende Atomgruppe. Die Einführung derartiger Atomgruppen kann nach im allgemeinen
bekannten Methoden erfolgen und ist nachfolgend in einigen Beispielen näher erläutert.
Beispiel d). 50 g von einem Theeröl, welches bei ungefähr 200 ° zu sieden beginnt, werden mit 2,5 g Schwefelblumen in einem Kolben zusammengebracht und unter Anwendung eines Rückflufsrohres' allmälig zum Sieden erhitzt. Nach Beendigung der Einwirkung wird das Product mit 100 g Leinöl, 60 g Kalilauge (1 :. 2) und 65 g Alkohol am Rückfiufskühler gekocht, bis die Masse vollständig gleichmäfsig erscheint.
In ähnlicher Weise wie Schwefel läfst sich Phosphor in das Präparat einführen. Indessen ist hier die Temperatur der Einwirkung niedriger zu halten.
Beispiele). 50 ,g Theeröl werden unter anhaltendem Umschwenken tropfenweise mit mäfsig concentrirter Salpetersäure versetzt. Je nach der Menge von Nitroproducten, welche man zu bilden wünscht, kann man mehr oder weniger Salpetersäure einwirken lassen; ein Ueberschufs ist zu vermeiden. Das erhaltene Product wird mit 100 g Leinöl, 60 g Kalilauge
(1 : 2) und 65 g Alkohol am Rückfiufskühler gekocht.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren, um Theeröle vollständig wasserlöslich zu machen, gekennzeichnet durch die Behandlung des Theeröls mit einem Fett (fetten OeI) oder einem Harz, oder einer Fett- oder einer Harzsäure und einer
. Base (vorzugsweise einem Alkali) in wässriger Lösung, wobei das Theeröl einer gegenseitigen innigen Einwirkung mit den genannten Substanzen — bezw. mit dem Reactionsproduct derselben — eventuell unter Zusatz eines Alkohols ausgesetzt wird.
2. Das im Patent-Anspruch 1. gekennzeichnete Verfahren, die Theeröle vollständig wasserlöslich zu machen, in Verbindung mit der Einführung eines Halogens oder einer ein solches oder Schwefel, Phosphor oder Stickstoff enthaltenden Element- oder Atomgruppe in das Theeröl oder in eine der im Anspruch 1. genannten Substanzen oder in das Gemisch derselben.
DENDAT52129D Verfahren, um Theeröle vollständig in wässrige Lösung zu bringen Expired - Lifetime DE52129C (de)

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