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Schachtelüberzieh- und Einschlagmaschine Die Erfindung betrifft eine
Schachtelüberzieh- und Einschlagmaschine. Sie besteht in erster Linie in der zweckmäßigen
und übersichtlichen Gesamtanordnung, bei welcher die einzelnen Arbeitsvorgänge gut
überwachbar sind, so dal:) Störurigen sofort bemerkt und infolge der leichten Zugänglichkeit
der Teile mühelos und in kürzester Zeit abgestellt werden können. Die beanspruchten
Einzelheiten tragen wesentlich zur Erhöhung der Leistunsfähigkeit der Maschine hinsichtlich
Zahl und' Güte ihrer Erzeugnisse bei. Den bekannten Schachtelüberziehmaschinen fehlt
infolge des komplizierten Aufbaues die Cbersichtlichkeit. In den meisten Fällen
sind die Eigenarten des NVerkstolfes, die beim i'"berziehen eine Rolle spielen,
nicht genügend berücksichtigt, so daß das fertige Werkstück nicht den Anforderungen
entspricht, die der Verbraucher an dasselbe stellt.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in beispielsweiser Ausführung
schematisch dargestellt. Es zeigen die Abb. i und a Aufriß bzw. Grundriß der Gesamtanordnung,
die Abb. g bis 2o Einzelheiten: Der Arbeitsgang der Maschine ist derart, daß aus
einem Stapel von ausgestanzten und vorgeritzten Kartonzuschnitten ein solcher entnommen
und einer Stelle zugeführt wird, an welcher die Längsseiten des Zuschnittes entlang
ihrer Ritzung gebrochen und über 9o'@ hinaus nach unten abgeklappt werden. Von hier
aus wird der Kartonzuschnitt auf einen Kartonträger einer Transportkette übergeleitet,
auf welchem Wege seine Längslappen in _ die senkrechte Lage zurückgebogen werden.
Die Transportkette bewegt sich schrittweise. An einer weiteren Arbeitsstelle werden
die Stirnlappen gebrochen und an die entsprechenden Seiten des Kartonträgers angebogen.
Der Kartonzuschnitt umschließt nun seinen Träger auf allen vier Seiten nach Art
eines Schachteldeckels. Hierauf gelangt der Zuschnitt an eine Stelle, wo sein Mittelteil
mit dem Einschlagpapier beklebt wird. An einer anderen Stelle erfolgt das Andrücken
und Aufkleben der über den Mittelteil des Kartonzuschnittes überstehenden Teile
des Einschlagpapiers. Darauf wird das Werkstück von der Transportkette nach einem
Drehkreuz übergeführt, welches das Werkstück zu einer Stelle bringt, an der die
über den Kartonzuschnitt noch hinausragenden Teile des Einschlagpapiers nach innen
eingeschlagen und an die Seitenteile des Arbeitsstückes ,ausgedrückt und angeklebt
werden. Im weiteren Verlauf gelangt das Werkstück zu Vorrichtungen, welche seine
Längswände noch in feuchtem Zustande etwas eindrükken, damit sie in trockenem Zustande
gerade sind. Um der Bedienungsperson die Außenseite des nunmehr fertigen Werkstükkes
zuzukehren, erfolgt das Ablegen desselben auf eilte Transportvorrichtung unter gleichzeitigem
Wenden des Stückes.
Die einzelnen Arbeitsvorrichtungen sind die
folgenden In einem Behälter i (Abb. i, 2, 3 und 6 sind die Kartonzuschnitte 52 aufgestapelt.
Sie werden unter Benutzung einer Ansaugevorrichtung 2 einzeln von unten aus dem
Behälter entnommen und nach einer Platte 3 (Abb.2, q. und 6) geschoben, deren Längsseiten
stark unterschnitten sind. Über der Platte 3 ist eine Halteplatte q. senkrecht auf
und .ab beweglich gelagert, deren Stange 6 einem Doppelarm 5 zur Führung dient.
Eine Feder 7 drückt einerseits gegen die Nabe des Doppelarmes 5, anderseits gegen
die Platte 4.. In den Enden der Doppelarme sind Zahnsegmente 8, welche mit Klappen
9 fest verbunden sind, drehbar gelagert. Die Zahnsegmente stehen in Eingriff mit
Zahnstangen io, die senkrecht auf und ab bewegt werden können.
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In Verlängerung der Längsrichtung der Platte 3 ist eine Platte i i
(Abb. 5 und 6) angeordnet, deren der Platte 3 zugekehrter Teil anfänglich ebenso
unterschnitten ist wie die Platte 3, jedoch bald diese Unterschneidung verliert,
also senkrechte Seitenwände bekommt. Diese Weiche i i steht einem Werkstückträger
12 gegenüber, dessen Form und Größe dem Innenraum des zu bildenden Schachtelteiles
entspricht. Die Träger 12 sind in erforderlicher Anzahl. in gleichmäßigen Abständen
auf einer endlosen Transportkette i ; befestigt, welche durch Kettenräder i q. nach
Erfordernis schrittweise bewegt wird.
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Die Weiterbeförderung des aus dem Behälter i entnommenen Kartonzuschnittes
erfolgt durch einen in seiner Längsrichtung hin und her beweglichen Schieber 48,
dessen Nase 49 den Kartonzuschnitt von der Stelle I nach der Stelle II befördert
und dessen federnder Ansatz 5o den Zuschnitt aus der Stelle II nach der Stelle III,
d. h. auf den Werkstückträger 12, schiebt. An der Arbeitsstelle IV, entsprechend
einer Schaltung der Kette 13, befindet sich die in den Abb. 7 und 8 dargestellte
Vorrichtung. Sie besteht im wesentlichen aus zwei senkrecht auf und ab beweglichen
Stangen 15, welche federbelastete Haltestücke 16 sowie Anstreiffinger 17 tragen.
Indem die Stangen 15 gleichzeitig sich niederbewegen, drücken zunächst die Stücke
16 den Kartonzuschnitt fest und urverschiebbar gegen den Werkstückträger 12, worauf
die Finger 17 auf die Stirnlappen des Kartonzuschnittes stoßen, dieselben brechen
und an die Stirnseiten des Werkstückträgers 12 einklappen.
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Sollte die Notwendigkeit vorliegen, die Stirnlappen um mehr als 9o°
abzubiegen, so kann die Einrichtung getroffen werden, daß die Finger 17 bei ihrer
Abwärtsbe'wegung gegen entsprechende Anschläge stoßen, wodurch die Finger nach einwärts
geschwenkt werden. Zur Ermöglichung dieses Cberbrechens sind die Schachtelfüllstücke
12 an den betreffenden Seitenflächen unterschnitten, wie aus Abb. 8 und 9 ersichtlich
- ist.
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Durch Weiterschaltung der Kette 13 gelangt der Werkstückträger 12
nach der Station V. An dieser erfolgt keine Bearbeitung. Dagegen wird beim Übergang
zur Station VI in bekannter Weise aus einem Stapel von überzieh- und Einschlagpapieren
18 ein solches entnommen, mit Klebstoff versehen und auf den Karton 52 in solcher
Weise abgegeben und angeklebt, daß es die erforderliche Lage zu dem letzteren hat.
An einer Stelle IX, welche der Werkstückträger i11 der Folge erreicht, findet das
Aufkleben der über den Mittelteil des Kartons 52 hinausragenden Lappen des Einschlagpapiers
statt. Um dieses zu bewerkstelligen, sind gemäß den Abb. 9 bis i i Bürsten 19, 2
0 und 21 vorgesehen. Die erstgenannten sind bestimmt, die Längslappen an
das Werkstück anzustreichen; die Bürsten 2o legen die dann noch ,abstehenden Zipfel
der Längslappen an die Stirnseiten des Werkstückes an, worauf die Bürsten 21 die
abschließenden Stirnlappen aufkleben. Damit für den Fall, daß. die in Betracht kommenden
Seitenwände des Füllstücks 12 unterschnitten sind, die Bürsten 20 einerseits genügenden
Gegendruck finden und anderseits die Seitenwände der Schachtel durch die Bürsten
nicht eingedrückt werden, sind im Querschnitt dreieckige Füllstücke 61 erforderlich,
welche nach Bedarf in die Stellung nach Abb.9 gehoben oder .aus dieser zurückgezogen
werden. Dies geschieht dadurch, daß die Stücke 61 an Stangen 6o sitzen, welche in
Führungen 59 auf und ab schiebbar sind.
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Die Bürsten i9 sind von Winkeln 22 getragen, die an einem Tragarm
23 drehbar gelagert sind. Die Arme 22 werden durch auf-und ,abwärts bewegliche Stangen
24. geschwenkt. Der Tragarm 23 ist durch Stangen 25 senkrecht ,auf und ab beweglich.
Durch entsprechende urrunde Scheiben werden die Stangen 24. und 25 entweder gleichlaufend
oder gegeneinander bewegt, wodurch die Bürsten entweder nur gehoben oder gesenkt
oder auch gleichzeitig oder nachfolgend geschwenkt werden.
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Die Bürsten 2o sind an Armen befestigt, welche vermittels ineinandergreifender
Zahnsegmente 26 durch hin und her bewegbare Stangen 27 aus- und einwärts geschwenkt
werden können. Außerdem sind die Bürsten 2o durch hin und her bewegte Stangen 28,
in welchen die Zahnsegmente gelagert sind, dem Werkstück zu nähern oder von ihm
zu entfernen.
In ähnlicher Weise wie die Bürsten i9 sind bei X die
Bürsten 2 1 durch auf und ab bewegbare Stangen 29 vermittels Winkel 3o und Stangen
3 i auf und ab bewegbar sowie ein- und ausschwenkbar.
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An der Stelle XI steht das Werkstück einer nach den Stirnseiten offenen
Aufnahmezelle 32 (Abb. i und 15) gegenüber. Durch in ihrer Richtung ein-
und ausschiebbare Stangen 33, welche durch entsprechende öffnungen in dem Werkstückträger
12 hindurchgreifen, wird das Werkstück in die Aufnahmezelle 32 übergeschoben. Drei
solche Zellen sind, gleichmäßig verteilt, an Drehkreuzen oder Drehscheiben 34. vorhanden.
Um die Aufnahme der Werkstücke zu erleichtern, ist je eine Wand der Zellen 32 mit
einem unter Federwirkung stehenden längsverschiebbaren Bolzen 53 verbunden. Durch
entsprechende Verdrehung von Daumen 5,1 können die Bolzen verschoben und dadurch
die mit ihnen verbundenen Zellenwände nach auswärts bewegt, die Zellen also geöffnet
<<-erden. Die Verstellung der Daumen 54, welche an der Drehscheibe 34. gelagert
sind, erfolgt durch feststehende Anschlagstifte 5 5. Sie sind so angeordnet, daß
an den Stellen, an welchen die Zellen 32 ein Werkstück aufnehmen oder abgeben sollen,
die verschiebbare Seitenwand nach außen gerückt, die Zellen also geöffnet sind.
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Nach der Aufnahme eines Werkstückes werden die Scheiben 3 q. so weit
verdreht, bis das Werkstück in höchste Stellung - Station XII - gelangt ist. Bei
Annäherung an dieselbe wird die Zelle unter der Einwirkung des oberen Anschlagstiftes
55 geöffnet, so daß das Werkstück ohne Zwang aus der Zelle herausgeschoben werden
kann. Dieses geschieht durch einen hin und her bewegbaren Stempel 3 5 (Abb. 2).
Er schiebt das Werkstück nach der Stelle XIII auf einen Unterstempe136. über diesem
ist ein Innenstempel 37 ( Ahb. 12 bis 14) auf und ab bewegb.ar. Derselbe wird von
einem ebenfalls auf und ab bewegbaren Einschlagstempel 38 umfaßt. Unter dem Unterstempel
sind Winkelhebel 39 auf Bolzen 42 drehbar gelagert, deren eine Enden Andrückbacken
4.o tragen, deren andere Enden mit auf und ab beweglichen Stangen 41 verbunden sind.
Auf den gleichen Bolzen .12 sind Arme ,13 auf ihnen drehbar gelagert, ' welche mit
Einschlagzungen ,1.l versehen sind und in nicht gezeichneter Weise aus- und einwärts
geschwenkt werden können.
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Die Bewegungen, welche diese Vorrichtungen ausführen, sind folgende:
Nachdem das Werkstück auf den Unterstempel 36 (Abb. 12) aufgebracht ist, senkt sich
der Innenstempel 31 auf das Werkstück und legt es dadurch fest. Beide Stempel
bewegen sich dann gleichzeitig nach abwärts in die Stellung nach Abb. 13, wo zunächst
die Arme .13 nach einwärts schwingen und ihre Einschlagzungen 4..1 die hochstehenden
Teile des Einschlagpapiers in waagerechte Stellung umlegen. Darauf ziehen sich die
Arme 4.3 mit den Einschlagzungen zurück, und der Einschlagstempe138 senkt sich in
die Stellung nach Abb. 14, wobei er die Ränder des Einschlagpapiers an die Innenseite
der Werkstückränder anlegt. Damit das Ankleben des Einschlagpapiers faltenlos geschieht,
bewegen sich die Arme 39 nach einwärts und drükken mit ihren Backen ¢o gegen die
Seitenteile des Werkstückes sowie diese gegen den Einschla.gstempe138. Nachdem die
Hebel 39 und c13 zurückbewegt sind, bewegen sich die Stempel 36, 37, 38 nach
aufwärts in die durch Abb. i z veranschaulichte Stellung. Das Werkstück liegt damit
frei und wird in die Stelle XIV geschoben, wo durch zwei gegeneinander bewegbare
Stempel 45 die Längswände des -\Verkstückes um ein Geringes nach einwärts gedrückt
werden, weil erfahrungsgemäß diese Wände beim Trocknen die Neigung haben, sich etwas
nach außen zu krümmen. Die Stempel 45 treten so zeitig wieder zurück, daß das nach
der Stelle XIV hingeschobene folgende Werkstück das noch darin befindliche vor sich
her schieben kann, und zwar auf eine Klappe 46 (Stelle XV, Abb. 2 und i6). Indem
diese Klappe sich um i So' dreht, legt sie das Werkstück mit der Außenseite nach
oben auf einen Transportgurt 47 ab, der es nach gewünschter Stelle weiterbefördert.
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Zusammenfassend ist die Arbeitsweise der Maschine folgende Der an
der Stelle I aus dem Behälter entnommene Kartonzuschnitt gelangt durch Verschieben
nach der Stelle II, wo die Längsseitenteile des Zuschnittes gebrochen und abgeklappt
werden, und zwar in eine aus der Abb. 4. ersichtliche Stellung. Bei der Oberleitung
des Zuschnittes nach der Stelle III und auf den -\Verkstückträger 12 gelangt er
über eine Weiche i i, welche seine Seitenteile wieder in die senkrechte Stellung
zurückbiegt. Durch Weiterschaltung der Kette 13 kommt der Zuschnitt nach der Stelle
IV, wo die Stirnlappen gebrochen werden. Stelle V ist Leerstation. Bei dem ü bergang
von Stelle V nach Stelle VI wird das Werkstück mit dem Einschlagpapier versehen.
Indem es die Stellen VII und VIII leer durchläuft, weicht das Einschlagpapier gut
durch, so daß es auf Stelle IX blasenfrei über den Kartonzuschnitt gezogen werden
kann. Der letztere ist damit an seinen Außenflächen vollständig beklebt. In Stelle
XI wird er an
die Drehscheibe 34 abgegeben, von deren Stelle XII
aus es zu Stelle XIII gelangt, wo die noch nicht angeklebten Randteile des Einschlagpapiers
an die Innenwände des Werkstückes .angeklebt werden. Damit ist die Beklebung vollendet;
es erfolgt an der Stelle XIV die bereits erläuterte Nacharbeit, worauf das ZVerkstück
im .gewendeten Zustand auf den Transportgurt .47 abgegeben wird (Stelle XVI).
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Für größere Stücke kann es erforderlich sein, den Stempel 37 (Abb.
12 bis 14), welcher den Innenraum des Werkstückes nicht vollständig .ausfüllt, mit
einer Einrichtung zu versehen, die das Einwärtsbiegen der Seitenteile des Werkstückes
verhütet. Diese Anordnung ist in den Abb. 17 bis 2o in je zwei verschiedenen
Seitenansichten dargestellt. Sie besteht z. B. für die Längsseiten des Werkstückes
aus zwei Leisten 56, welche gelenkig an dem Stempe137 gelagert sind. Federn 57,
welche .an Stangen 58 des. Stempels 37 hängen, suchen stets die Leisten 56 in der
aus den Abb. 17 -und 18 ersichtlichen Stellung zu halten. Beim Abwärtsgang
des Stempels 37 setzen sich die Leisten 56 auf das Werkstück auf und werden beim
weiteren Niedergang des Stempels in die Stellung nach den Abb. i g und 2o unter
dem Widerstand der Federn 57 gedrückt. Die Länge der Dreharme der Leisten 56 ist
so bestimmt, daß die Leisten in der Stellung nach den Abb. i g und 2o die Seitenteile
des Werkstückes in senkrechter Stellung halten. Dadurch ist dem Einwärtsdrücken
dieser Seitenteile vorgebeugt. ,