Die vorliegende Erfindung betrifft ein Absperrventil für flüssige oder gasförmige
Körper, bei dem der Durchlaß durch Stauchen eines elastischen Rohres gesteuert wird.
Es ist bereits früher vorgeschlagen worden, den Durchlaß von Flüssigkeiten oder Gasen
mittels eines elastischen Rohres derart zu steuern, daß durch Ausübung eines Druckes
in Richtung der Rohrachse ein Zusammenstauchen des Rohres bzw. eine Deformation desselben nach innen in der Weise erfolgen
sollte, daß die Durchgangsöffnung entweder ganz verschwand oder daß sich die innere
Wandung des elastischen Rohres gegen einen Stift preßte und so den Durchfluß des abzusperrenden
Mediums verhinderte. Diese Vorschläge ließen sich jedoch nicht in die Praxis
umsetzen, weil der für diese Deformation erforderliche Hub zu groß war und diese
große wechselnde Deformation nach und nach das Material zerstörte und ferner, weil der
Druck des abzusperrenden Mediums in Richtung der Verschlußflächen wirkte und somit
einen beträchtlichen Verschluß druck erforderlieh machte.
Durch die vorliegende Erfindung werden diese Mängel beseitigt, und zwar im wesentlichen
dadurch, daß das in axialer Richtung gestauchte elastische Rohr konzentrisch ein
Mundstück umgibt und beim Zusammenstauchen am Umfange des Mundstückes angeordnete
Austrittsöffnungen verschließt. Auf diese Weise wird erreicht, daß nur eine
verhältnismäßig geringe Deformation des elastischen Rohres und somit nur ein verhältnismäßig
geringer Hub des die Deformation bewirkenden Druckstückes erforderlich ist, und ferner, daß nur ein verhältnismäßig
geringer Verschlußdruck nötig ist, da ja nun der Druck des abzusperrenden Mediums quer
zu den Abschlußflächen liegt, während die die Austrittsöffnungen überragenden Flächen des
elastischen Rohres sich an die Wandung des Mundstückes legen und so die Abdichtung
unterstützen. Bei Fortnahme ' des Deformationsdruckes
unterstützt der Druck des abzusperrenden Mediums das Ablösen der Dichtungsflächen des elastischen Rohres von
den Flächen des Mundstückes. Ein weiterer Vorteil des neuen Absperrventils liegt darin,
daß infolge der konzentrischen Anordnung aller Teile.seine Herstellung aus gezogenem
Material möglich wird, was sowohl eine Ersparnis an Material und Arbeit als auch
größere Festigkeit und Sicherheit bedingt. Die einzelnen Teile des Absperrventils sind
derart angeordnet, daß eine besondere Abdichtung ihrer Trennfugen nach außen nicht
erforderlich ist, weil letztere schon durch das elastische Rohr abgedichtet sind. Ein Durchsickern
des abzusperrenden Mediums ist daher sowohl im geschlossenen als auch im
geöffneten Zustande nicht möglich.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Die Abbildungen
betreffen alle einen Wasserhahn, der jedoch mit gleichem Vorteil auch für.
andere Flüssigkeiten oder Gase verwendet
werden kann, ohne daß von dem Prinzip der Erfindung abgewichen wird.
Die Fig. ι zeigt im Schnitt eine beispiels- '. weise Ausführungsform des Ventils, bei weleher
ein feststehender Auslaßteil durch ein bewegliches Verschluß stück abgesperrt wird.
Die Fig. 2 zeigt dasselbe Ventil im geschlossenen
Zustand, und die Fig. 3 ist ein Schnitt quer zur Achse durch das Verschlußstück.
Gemäß der Erfindung ist ein Anschlußnippel α vorgesehen, welcher zum Anschluß
des Ventils an die die Flüssigkeit oder das Gas zu dem Ventil zuführende Leitung dient,
Dieser Anschluß kann auf beliebige Weise erfolgen, wie z.B. durch Gewinde öder
Flanschscheiben. In dem Anschlußnippel a ist eine konzentrische Kammer b vorgesehen,
welche einerseits durch die Außenwand des Anschlußnippels, anderseits durch ein Mund
stückc gebildet wird, welch letzteres in der Achse des Anschlußnippels sich befindet. Das
Mundstück c kann mit dem Anschlußnippel α aus einem Stück bestehen oder auch an
diesem auf irgendeine beliebige Weise befestigt sein. In der Kammer b ist das Absperrmittel
d angeordnet, welches aus einem elastischen Rohr, zweckmäßig aus Gummi,
besteht. Auf der Außenwand des Anschlußnippeis α ist an dem vorderen Ende ein Gewinde
vorgesehen, in welches eine Überwurfmutter e eingreift. Diese Überwurfmutter
umgreift ein Ausflußrohr /,Welches an dem
von der Mutter umgriffenen Teil eine Verdickung g aufweist. In dem Mundstück c
sind radiale öffnungen h für den Durchtritt
des abzusperrenden Stoffes vorgesehen. Ein Abschrauben der Mutter über das zulässige
Maß wird durch eine Sicherungsschraube oder Stift i verhindert, welcher gegen eine
Verdickung der äußeren Nippel wandung stößt. Die Führung des. Ausflußrohres /und
der damit verbundenen Verdickung g nur in axialer Richtung wird durch einen Stift k
o. dgl. bewirkt, welcher . in einer Aussparung I am Ende der Nippelwandung zwar
hin und her gleiten kann, aber ein Drehen des
-.:'■ Ausflußrohres/ und damit der das Druckstück
für die Abdichtung bildenden Verdickung g um die Achse verhindert. Um das
Ausflußrohr: / ohne Abhängigkeit von der
Stellung des Anschlußnippels a in beliebige Richtung einstellen zu können, werden vorteilhaft
mehrere Aussparungen / am Umfang der Anschlußnippelwand vorgesehen. An der
Überwurfmutter können zwecks leichterer Betätigung von Hand ein oder mehrere Handgriffe
vorgesehen werden, oder sie kann auch eine Form erhalten, welche ein Verdrehen nur
mittels eines besonderen Werkzeuges gestattet.
Durch die öffnungen h des in der Mitte der
Kammer b angeordneten Mundstückes c kann das abzusperrende Medium, wie in der Fig. 2
durch Pfeile dargestellt ist, in das Auslaufrohr/
hindurchtreten. Wird jedoch die Überwurfmutter e angezogen, so drückt die
Verdickung g des Auslaufrohres / gegen das elastische Rohrstück d und deformiert dieses.
Da aber eine Deformation nach außen hin durch die das elastische Rohrstück umschließende
Kammerwandung verhindert ist, so muß die Deformation nach innen hin in
Richtung des Mundstückes c erfolgen, und
somit werden die in dem Mundstück vorgesehenen radialen Durchtrittsöffnungen versperrt, da sich das elastische Rohrstück ei mit
seiner Innenwandung dicht auf die Außenwandung des Mundstückes c legt. Durch den
Druck auf das elastische Rohrstück werden gleichzeitig alle Trennfugen zwischen den
einzelnen Teilen des Ventils abgedichtet. Wird dagegen die Überwurfmutter e zurückgeschraubt,
so wird das Auslauf rohr / mit dem Druckstück g durch die Elastizität des
Rohrstückes d zurückgedrängt, und die Austrittsöffnungen h des Mundstückes c werden
wieder geöffnet. Das Medium kann nun durch den zwischen dem elastischen Rohr und dem
Mundstück sich bildenden Kanal hindurchtreten. Das Zurückdrängen des Druckstückes
g und die Zurückbildung des elastischen Rohres in die ursprüngliche Form wird
durch den Druck des hindurchströmenden Mediums unterstützt, welcher gegen die
inneren Wandungen des elastischen Rohres gerichtet ist und dadurch die Flächen desselben
von den· Flächen des Mundstückes c abhebt.
Die Bewegung der Überwurfmutter e und damit des Druckstückes g ist durch die
Schraube i derart eingestellt, daß auch bei geöffnetem Zustand des Ventils das elastische
Rohrstück 4 stets unter Druck steht und somit auch in diesem Zustand sämtliche
Trennfugen des Ventils bzw. sämtliche gegenseitigen Berührungsflächen der gegeneinander
beweglichen Teile abdichtet, so daß ein Ausweichen des durchströmenden Mediums
aus dem gewollten Weg verhindert ist.no
Wie bereits erwähnt, ist eine Drehbewegung des Druckstückes g durch den in einer der
Nuten/ gleitenden Stift k verhindert; damit ist auch eine Übertragung einer Drehbewegung
auf das elastische Rohr d vermieden, und dieses wird nur in der axialen
Richtung auf Druck beansprucht, womit seine
Lebensdauer eine unbegrenzte wird. Die Länge der Nuten I ist selbstverständlich derart
bemessen, daß auch bei der größten öffnung des Ventils die Führung des Druckstückes
erhalten bleibt.