DE508987C - Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Herstellung von Tafelglas - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Herstellung von Tafelglas

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DE508987C DED37147D DED0037147D DE508987C DE 508987 C DE508987 C DE 508987C DE D37147 D DED37147 D DE D37147D DE D0037147 D DED0037147 D DE D0037147D DE 508987 C DE508987 C DE 508987C
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Description

  • Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Herstellung von Tafelglas Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von Tafelglas, bei dein das geschmolzene Glas oben einer abschüssigen Leitfläche zugeführt wird und, sich abkühlend, an der Leitfläche herabfließt, von deren unterem Rand die Glasschicht inindestens in Tafelbreite abfliefit und frei hängend aufgenommen wird.
  • ``erfahren dieser Art wurden bisher derart vorgeschlagen, dali man die hängende Glasschicht weder abzog noch durch ihr Eigengewicht sich dehnen ließ, eine Regelung der Dicke der Glasschicht während und nach dein Abfließen weder beabsichtigt noch erzielt wurde. Gemäß der Erfindung wird nun die Glastafel vorn unteren Rand der Gleitfläche durch eine Zugvorrichtung oder durch das Eigengewicht oder beides der entsprechend lang zu beinessenden, frei hängenden Glasbandstrecke abgezogen und durch entsprechende Regelung der Verhältnisse der Glaszähigkeit und des angewandten Zuges die Tafeldicke auf den vorgeschriebenen Betrag gebracht. Die ausreichende und vorgeschriebene Tafelbreite wird dadurch aufrechterhalten, daß man das Glas in einer Umgebung von geeigneter und regelbarer Temperatur an der Leitfläche abfließen läßt, wodurch es möglich wird, auch einen die endgültige Tafelbreite soviel an Breite übersteigenden Glasstrom gleichmäßig und bis zu solchem Grad abzukühlen, daß man durch Abziehen der Glasschicht trotz der hierbei unvermeidlichen Verschmälerung schließlich ein Glasband vorgeschriebener und gleichmäßiger Breite sowie Dicke erhält. Das frei schwebende, von der Leitfläche abgenommene Band wird von einer Unterlage oder sonstigen Führung, die auch a15 Ziehvorrichtung wirken kann, erst aufgenommen, wenn es ausreichend, zumindest an seiner Außenfläche erstarrt ist, so daß seine Feuerpolitur nicht mehr beschädigt werden kann. Der dementsprechend lange, frei schwebende Teil des Glasbandes kann ferner durch sein Gewicht einen gewünschten Zug auf das von der Leitfläche abfließende Glasband ausüben, daß es auf eine gewünschte Stärke ausgezogen wird. heben oder an Stelle des durch das Eigengewicht des frei schwebenden Glasbandes verursachten Zuges kann auch ein künstlicher, von einer Ziehvorrichtung ausgeübter Zug zur Wirkung gelangen.
  • Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten bekannten Verfahren wird also die schließliche Stärke der Glastafel durch den Zug bestimmt, der auf das an der Leitfläche herabfließende Glasband ausgeübt wird, und ist nicht nur durch die Dünne der Schicht selbst bestimmt, die entlang der Leitfläche herabfließt. Ebenso findet bei der Erfindung kein Anstauen der Glasmasse auf der Auffangfläche statt, wenn eine stärkere Glasplatte erwünscht ist, sondern es wird vielmehr eine solche größere Stärke auf anderem, hier später zu beschreibendem Wege erreicht, indem man beispielsweise eine dickere Glasschicht auf die Leitfläche auffließen läßt oder aber deren Neigung ändert.
  • Schließlich wird bei der Erfindung das Glas nicht aus im Verhältnis zur Breite der Leitfläche schmalen Abstichlöchern aufgeliefert, sondern vorzugsweise in breitem und flachem Strom, dessen Breite derjenigen der Leitfläche bzw. des gewünschten Glasbandes mindestens entspricht.
  • Die Erfindung sei an Hand der Ausführungsbeispiele der Zeichnung näher erläutert, in der Fig. i eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens, Fig. 2 eine Vorderansicht dieser Vorrichtung, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in Fig. 2, Fig. .1 einen Teilschnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 3, Fig. 5 eine Einzelheit der Vorrichtung in vergrößertem Maßstabe, Fig. 6 einen Querschnitt längs der Linie 6-6 in Fig.5. Fig. 7 eine Einzelheit der Vorrichtung in abgeänderter Ausführungsform, Fig. 8 eine Vorderansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Vorrichtung, Fig. 9 einen Schnitt längs der Linie 9-9 in Fig. 8, Fig. io einen Schnitt längs der Linie io-io in Fig. 9 und Fig. i i schließlich einen Teilschnitt durch eine weiter abgeänderte Ausführungsform darstellt.
  • In der Ausführungsform der Erfindung gemäß den Fig. i bis 3 bedeutet i einen Ofen mit geschmolzenem Glas 2, das durch einen Trog 3 in eine praktisch geschlossene Kammer einfließt, die durch die Flammen einer Mehrzahl von Brennern 5 beheizt wird; in diesem Beispiel sind Glasbrenner vorgesehen.
  • Der Übertritt des geschmolzenen Glases aus dem Trog 3 in die Kammer ,4 wird durch einen Schieber 6 geregelt, der senkrecht einstellbar ist.
  • Das geschmolzene Glas fließt in verhältnismäßig dünnem und breitem Strome aus dem Trog 3 oben auf die abschüssige Fläche einer Leitplatte 7, die unter der Austrittskante des Troges 3 geneigt angeordnet ist. Während dieses Herabfließens läßt man die Glasschmelze sich allmählich und gleichmäßig so weit abkühlen, daß sie die hinreichende Dickflüssigkeit und Zähigkeit erhält, um vom unteren Rand der Leitfläche in Tafel- oder Bandform abgezogen werden zu können. Dieses Abziehen kann entweder durch das Eigengewicht des frei schwebenden Teiles des Glasbandes oder der -tafel A erfolgen, die an der auf der Leitfläche befindlichen Schicht hängt, oder aber durch besondere, nicht dargestellte Ziehvorrichtungen oder beides. Die Geschwindigkeit dieses Abzuges wird derart geregelt, daß das abgezogene Glasband die gewünschte Dicke erhält, andererseits aber die auf der Leitplatte 7 befindliche Schicht frei unter dem Einfluß der Schwerkraft herabfließen kann. Da man einerseits durch Einstellung des Schiebers 6 gegenüber dem Boden des Troges 3 die Stärke der breit auf die Leitfläche 7 auffließenden Glasschicht bestimmen und andererseits durch die Geschwindigkeit des Abzuges die Stärke des von der Leitfläche aufgenommenen Glasbandes gleichfalls regeln kann, erhält man bei diesem Verfahren schließlich ein Glasband oder eine -tafel der gewünschten Stärke, ohne daß man die Schmelze nach dem Abfließen von der Leitfläche irgendwie besonders behandelt, insbesondere zwischen Preßwalzen hindurchführt, oder aber einer dicht unter der Leitplatte angeordneten, bewegten Auffangfläche zuführt, die bei Bewegung mit gleicher Geschwindigkeit, mit der die Schicht von der Leitfläche zufließt, eine weitere Verdünnung der letzteren nicht bewirken, bei Bewegungen mit geringerer Geschwindigkeit jedoch nur ein Anstauen des aufgefangenen Glases und somit unregelmäßiges Verdicken desselben bewirken kann, niemals aber die Glasschicht abzieht.
  • Seitenteile 7" (Fig. 5) sind einstellbar oben an der Leitplatte 7 an deren Seitenkanten angeordnet und bestimmen einerseits die Breite der Glasschicht und dienen andererseits als Führungen, die ein seitliches Abfließen der Schicht von der Platte verhindern. Um die Temperatur in jenem Teil der Kammer 4., in dem die Leitplatte 7 angeordnet ist, regeln und somit die für das Abziehen erforderliche Beschaffenheit der Glasschicht, die für verschiedene Dicke der Tafel oder des Bandes auch verschieden ist, einregeln zu können, sind einstellbare Schieber ober- oder unterhalb des unteren Randes der Leitplatte 7 angeordnet, die nach innen oder außen verstellt werden und hierdurch den Querschnitt der Üffnung ändern und bestimmen können, durch die die Leitplatte 7 hindurchtritt. Ebenso wird durch Verstellung dieser Schieber ein größerer oder geringerer Teil der abschüssigen Leitfläche einerseits der größeren Hitze in der Kammer 4 und andererseits der Außentemperatur ausgesetzt.
  • Der obere Schieber 8 ist bei 9 gelenkig an einer senkrecht verschiebbaren Platte io gelagert, welche die Kammer 4. vorn teilweise abschließt und mit einem Arm 13 verbunden ist, in dein eine Welle 12 drehbar gelagert ist, auf der ein Ritzel befestigt ist, das in eine Zahnstange i i an einem Lenker eingreift, der mit einer Schlitzführung die Welle 12 umfaßt und an dem Schieber 8 angelenkt ist. Durch Drehen der Welle 12 in der einen oder anderen Richtung wird daher der Schieber 8 um sein Gelenk 9 nach innen auf die Platte 7 zu oder nach außen von dieser Platte weg verschwenkt.
  • Der untere Schieber 14 besitzt eine vorbestimmte Schräge und ist mittels Zahnrades und Zahnstange 15 im wesentlichen parallel zu sich selbst verschiebbar; das Zahnrad ist auf einer Welle 16 im unteren Rahmen 17 befestigt, und durch Drehung dieser Welle wird die Verschiebung des Schiebers 14 im einen oder anderen Sinne herbeigeführt. Am oberen Ende des Schiebers 14 ist an jeder Ecke je ein Lenker 18 angelenkt, die in die Kammer ,4 unter der Leitplatte 7 reichen und über Zahnstange und Ritzel i9 (Fig. 6) mit einer Welle 2o verbunden sind, die bei ihrer Drehung den Schieber 14 nach außen oder innen verschwenkt.
  • Die Leitplatte 7 ist an ihrem oberen Ende gleichfalls an der Welle 2o aufgehängt und kann um diese als Drehachse verstellt werden.
  • Ferner ist die Leitplatte 7 an ihrem unteren Ende durch mehrere Stangen 21 (Fig. 3, 5) unterstützt, die an der Außenseite des Schiebers 14 geführt und an ihren unteren Enden mit Schraubgewinde versehen sind, das in zugeordnete Schraubenmuttern eingreift, die undrehbar und axial nicht verschiebbar am Schieber 14 befestigt sind. Die durch diese Schraubenmuttern hindurchtretenden Stangen 21 sind mit Kettenrädern fest verbunden, die untereinander durch Ketten 23 ihrerseits verbunden sind, wie am besten aus Fig.2 zu ersehen. Werden derart die Stangen 21 im einen oder anderen Sinne gedreht, so müssen sie sich auch axial nach oben oder unten verschieben und hierbei das untere Ende der Leitplatte 7 anheben oder absenken, wodurch auch die öffnung bzw. der Abstand zwischen der Leitplatte 7 und dem Schieber 14 vergrößert oder verkleinert wird. Dieses Verschwenken der Leitfläche und Regeln ihres Abstandes vom Schieber 14 dient dazu, die unter der Leitplatte am unteren Teil der Kammer durch die Brenner 5 erzeugte Hitze (Heizgase) mehr oder weniger anzustauen und somit auch die Leitplatte 7 selbst mehr oder minder stark zu erhitzen. Gleiche Wirkung hat ein Annähern oder Entfernen der Unterkante des Schiebers 8 an bzw. von der Leitplatte.
  • In der Ausführungsform der Fig. 7 ist die Leitplatte, auf welche das Glas 2 aus dein Trog 3 auffließt, mit 24 bezeichnet, ihre Leitfläche ist hierbei senkrecht angeordnet, und es fließt daher auch das Glas auf dieser in einer senkrechten Fläche nach unten. In diesem Fall ist das obere Ende der Leitfläche etwas nach hinten gebogen bis unter die Abfließkante des Troges 3, so daß das aus dem Trog ausfließende Glas mit Sicherheit nur auf die Leitfläche gelangt und sich auf dieser in Schichtform nach abwärts bewegt, worauf diese Schicht mit einstellbarer Geschwindigkeit vom unteren Rand der senkrechten Leitfläche abgezogen wird, um die gewünschte Stärke des Glasbandes zu erhalten.
  • Es ist klar, daß in diesem Falle die Abkühlung der auf der senkrechten Leitfläche herabfließenden Glasschicht größer und die Behandlungstemperatur in der Kammer somit geringer sein muß als bei einer schrägen Einstellung der Leitfläche, da sich das Glas senkrecht nach abwärts rascher als schräg nach abwärts unter dem Einfluß der Schwerkraft auf der Leitfläche bewegen wird und, wenn es nicht rasch genug abgekühlt wird, von dieser einfach abfließen würde, ohne die für ein Abziehen erforderliche Zähigkeit und Dickflüssigkeit erhalten zu haben.
  • Auch hieraus ergibt sich, daß die Erfindung mit dem bloßen Ausfließenlassen des Glases über eine abschüssige Leitfläche und Auffangen desselben durch eine dicht darunter angeordnete bewegte Fläche nichts zu tun hat, da im letzteren Falle eine große Dünnflüssigkeit und geringe Zähigkeit, bei der Erfindung hingegen eine verhältnismäßig große Dickflüssigkeit und Zähigkeit erforderlich sind.
  • Ersichtlich ist (Fig. 3, 7) am unteren Ende des Schiebers 6 und diesem gegenüberliegend in dem Boden des Troges 3 je ein Kühlelement angeordnet, das durch ein durchzuleitendes Kühlmittel gekühlt wird.
  • In der Ausführungsform gemäß den Fig. B. 9 und io ist die Leitplatte senkrecht angeordnet, und das geschmolzene Glas fließt in einem geregelten Strom entlang derselben abwärts, der die Leitplatte vollkommen umschließt. Der Trog 3 mündet in diesem Beispiel in einen Tiegel oder eine Wanne 25 aus, die in der Heizkammer 26 angeordnet ist, deren Beheizung durch Flammen von mehreren Gas- Brennern 27 erfolgt. Die Wanne 25 ist breiter als der Trog 3, so daß die Breite der zu ziehenden Glasbänder gesichert ist; ferner ist die Wanne 25 an ihrem Boden mit einer länglichen üfnung 28 versehen, die sich im wesentlichen über die ganze Bodenbreite erstreckt. Eine Leitplatte 29, deren Querschnitt demjenigen der öffnung 28 ähnlich ist, erstreckt sich durch diese öfnung in eine beheizte Kammer 3o, die unmittelbar unter dem Boden der Wanne 25 mit den Seitenwänden 3 i angeordnet ist. Die Leitplatte 29 ist durch hohle Stangen oder Rohre 32 getragen, die aus der Wanne 25 oben herausgeführt und mit Seliraubgewinde versehen sind, das in ein Innengewinde von Kettenrädern 33 eingreift, die auf den Querträgern 34 gelagert und untereinander durch Ketten 35 verbunden sind; eine Kette 36 führt ferner zur Welle 37 (Fig.8), durch deren Drehung somit die Räder 33 gleichmäßig verdreht und die Leitplatte 29 senkrecht nach oben oder unten eingestellt werden kann. Der Kopfteil 29a der Leitplatte 29 besitzt nach außen und oben geneigte Seitenwände, so daß durch Heben oder Senken der Leitplatte bzw. dieses oberen Kopfteils innerhalb der Auslaßöffnung 28 auch der Durchtrittsspalt für das Glas vergrößert oder verkleinert und hierdurch die Dicke der auf die Leitplatte auffließenden Glasschicht eingestellt wird.
  • Die Kammer 3o ist unten offen, so daß die Flammen von Brennern 38 von unten eintreten und das entlang der Leitplatte 29 abfließende Glas bestreichen können. Die Flammen und die Heizgase treten aus der Kammer 3o oben durch eine Mehrzahl von öffnungen 39 in den Seitenwänden wieder aus.
  • Hieraus ist unmittelbar ersichtlich, daß die Flamme des Brenners 38, der das Glasband B vollkommen umschließt (Fig. 8), und die hierdurch entwickelte heiße Atmosphäre das Glas gleichmäßig allseitig während seines Fließens aus der Wanne 25 durch die Kammer 30 umspült und somit die Abkühlung des Glases in gewünschter Weise verzögert, so daß es bei seiner Abnahme von der Leitplatte 29 auf gewünschten Querschnitt und insbesondere Stärke ausgezogen werden kann.
  • Wenn das untere Ende der Leitplatte29 breit oder etwas offen ist, wie dargestellt, so kann man Luft oder Gas mit um geringes höherer als atmosphärischer Spannung in das Innere des Glasbandes durch den Hohlraum in der Leitplatte 29 hindurch einblasen, so daß das Glas in Hohlform abgezogen wird, wie bei B (Fig.9.) dargestellt. Die gegenüberliegenden Seitenwände dieser Hohlform sind dann parallel zueinander und durch kurze Seitenteile miteinander verbunden. Diese letzteren können gegebenenfalls nachträglich abgeschnitten werden, wodurch man zwei getrennte Glasbänder oder -tafeln vollkommen gleicher Weite und Qualität erhält.
  • Wird jedoch das untere Ende der Leitplatte 29 mit V-förmigem Querschnitt ausgebildet, wie bei 29v in Fig. i i gezeigt, dann werden die beiden an gegenüberliegenden Seiten der Leitplatte herabfließenden Glasströme in ein einziges Band G vereinigt, derart, daß die mit den Leitflächen in Berührung gewesenen Teile im Innern des Bandes oder der Tafel liegen, die nunmehr auf gewünschten Querschnitt nach Verlassen der Leitplatte ausgezogen werden kann.
  • Wie aus Fig. 8, 9 ersichtlich, ist jener Teil der Einrichtung gemäß der Erfindung, der die Kammer 3o, die Leitplatte 29 und die Wanne 25 enthält, von dem Trog 3 trennbar und auf einen unten mit Rädern versehenen Rahmen gelagert. Derart ist es möglich, zwecks Reparatur oder Austausches diese Teile der Einrichtung auszufahren. Ebenso ist an den beschriebenen Einrichtungen zu erkennen, daß das geschmolzene Glas 2 aus dein Ofen i im Trog 3 insbesondere unter Zuhilfenahme des Schiebers 6 zu einem flachen, breiten Strom ausgebreitet wird, der mindestens so breit ist wie die Leitplatte 7 oder sogar breiter ist als diese und die Leitplatte allseitig umgibt (Fig._9, io). Die Leitplatte kann entweder unterhalb des Troges angeordnet sein (Fig.3), so daß der Glasstrom auf sie auffließt, oder sie kann mehr oder minder tief in die Glasschmelze selbst hineinragen (Fig. 9) und hierbei in der beschriebenen Weise bei Einstellung der Dicke der auffließenden Schicht zusammen mit den Kanten der Bodenöffnung 28 mitwirken.
  • Die erhaltene Tafel oder das Band können entweder senkrecht abgezogen werden (Fig. 9, i i) oder aber frei schwebend in die Horizontale umgebogen werden (Fig.3). In. jedem Falle wird ein entsprechender Teil der frei schwebenden Länge entsprechend der Zähigkeit und Dickflüssigkeit durch das Eigengewicht des Bandes oder die Abziehvorrichtung oder beides gestreckt und hierbei der endgültige Querschnitt und Stärke der Glastafel oder des -Bandes bestimmt.
  • Ersichtlich wird somit gemäß der Erfindung das geschmolzene Glas mit seiner Mutterwärme über eine abschüssige, somit schräge oder senkrechte Leitfläche herabfließen gelassen, hierbei abgekühlt und von dieser als einfaches Band (Fig. 3, 7, 1i) oder aber mehrfaches Band (Fig.9 nachAbschneiden der kurzen, gebogenen Seitenteile) abgezogen. Hierbei hängt insbesondere die Dicke des abgezogenen Bandes nicht nur von der Abzugsgeschwindigkeit ab, sondern auch von der Menge des zufließenden Glases aus dem Trog 3 oder der Wanne 2 5 und ferner von der Temperatur der Atmosphäre, die in der Kammer aufrechterhalten wird, in der die Leitfläche mindestens teilweise angeordnet ist. Je nachdem, ob diese Temperatur höher oder niedriger ist, wird das Glas schneller oder langsamer erhärten und erstarren nach dem Abzug und dementsprechend in höherem oder niedrigerem Maße ausgezogen und hierbei verdünnt werden können.
  • Wird eine Brenneranordnung etwa gemäß l" ig. 3 gewählt, so ist es klar, daß die größte Hitze in "Zähe des Auffließens der Schmelze auf die Leitplatte 7 und die geringste Hitze in Nähe des Austrittsspaltes zwischen der einstellbaren Wand 8 und der Leitplatte 7 entstehen wird, somit die auf der Leitplatte fließende Schicht sich in einem Raum bewegt, in dein die Temperatur nach dem Auslaß hin abnimmt.
  • Sobald das abgezogene Band oder die Tafel durch die Abkühlung im freien Hang zu mindesten an der Oberfläche so weit erhärtet ist, (laß die ihm mitgeteilte Feuerpolitur und Glätte nicht mehr beschädigt werden kann, wird das Band oder die Tafel auf ein Förderorgan aufgebracht, oder es gelangt mit der Ziehvorrichtung in Berührung; diese Vorrichtungen können nun aber nicht mehr die Feuerpolitur und Glätte des erhaltenen Bandes beschädigen.
  • Die Förderorgane oder Ziehvorrichtungen einstellbarer Geschwindigkeit sind nicht dargestellt, können aber in einem Abstand, dessen Mindestgröße nach dem Gesagten ohne weiteres empirisch feststellbar ist, vom unteren Rand der Leitplatte angeordnet und in an sich bekannter Weise als Förderhänder ohne Ende ausgebildet sein, die das Glas einseitig, insbesondere von unten nach Umbiegen in die Horizontale, oder aber beiderseitig, insbesondere beim Abziehen senkrecht nach unten, erfassen und weiterf(*irderii können.
  • I?rsichtlich muß ferner die Temperatur der heißen Atmosphäre um die auf der Leitfläche herabfließende Glasschicht geringer sein als die Mutterwärme der Schmelze, damit die erfindungsgemäß regelbare langsame und gleichmäßige Abkühlung des Glasstromes während seines Fließens auf der Leitfläche erfolgen kann und er die für das Abziehen erforderliche, im früheren hier genugsam er-('>rterte Beschaffenheit erhält.
  • Gemäß dein Verfahren der Erfindung kann man somit fortlaufend Bänder oder Tafeln aus Glas ohne Ende gewünschter Breite und Stärke herstellen, die unter Beibehaltung ihrer natürlichen Feuerpolitur und Glätte abgeliefert, und nach weiterem ausreichenden Erkalten und vollständigem Erhärten, fortlaufend in Stücke gewünschten Ausmaßes zerlegt werden können.

Claims (1)

  1. PATEN T ANSPRL CHE: i. Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von Tafelglas, bei dem das geschmolzene Glas oben einer abschüssigen Leitfläche zugeführt wird, sich abkühlend an der Leitfläche herabfließt; von deren unterem Rande als Glasschicht von mindestens Tafelbreite abfließt und am Rande frei hängend aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Glas während des Herabfließens in geeigneter Strombreite an der abschüssigen Leitfläche in einer Umgebung von geeigneter regelbarer Temperatur sich allmählich und gleichmäßig so weit abkühlen läßt, daß es durch Abziehen vom unteren Rande der Glastafel als eine endlose Glastafel vorgeschriebener Breite und Dicke erhalten werden kann. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Glasstrom der Leitfläche oben im wesentlichen in derselben Breite zuführt, mit welcher et unten abfließen soll. 3. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zwei an besonderen abschüssigen Leitflächen herabfließende flache Glasströme am unteren Rand der Leitflächen so vereinigt, daß beide Ströme sich mit den mit den Leitflächen in Berührung gewesenen Teilen zu einem einzigen flachen Strome vereinigen, der als Tafel ohne Ende abgezogen wird. Verfahren nach Anspruch i oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß unter entsprechender Regelung der Breite und Temperatur der vom unteren Leitflächenrande abfließenden Glasschicht die frei schwebende Länge des abgezogenen Glasbandes so gewählt wird, daß es bis zur Aufnahme durch eine Unterlage oder andere Führung ausreichend an der Oberfläche erstarrt. 5. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i oder folgende mit einer Leitfläche, gekennzeichnet durch eine die Leitfläche (7) ganz oder teilweise einschließende Kammer (q.) mit Mitteln zur Einstellung der Kammertemperatur zwischen der Temperatur des Glases und der Außentemperatur, insbesondere Mittel zur Verstellung der Größe der Austrittsöffnungen, vorzugsweise durch bewegliche Anordnung der die Austrittsöffnungen begrenzenden Wandungsteile. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht stehende Leitplatte (7, I1 ig. 7) mit ihrem oberen Rande nach hinten unter die Abflußkante des Zuführungstroges (3) umgebogen ist. 7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche (7) mit der Abkühlkammer (4.) einstellbarer Temperatur als geschlossenes, für sich fortbewegliches Ganzes ausgebildet ist.
DED37147D 1926-05-03 1920-02-15 Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Herstellung von Tafelglas Expired DE508987C (de)

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