DE504128C - Verfahren zur Gewinnung von neutralen OElen und Fetten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von neutralen OElen und Fetten

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DE504128C
DE504128C DEI34073D DEI0034073D DE504128C DE 504128 C DE504128 C DE 504128C DE I34073 D DEI34073 D DE I34073D DE I0034073 D DEI0034073 D DE I0034073D DE 504128 C DE504128 C DE 504128C
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DE
Germany
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oil
ethylene oxide
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fats
oils
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Expired
Application number
DEI34073D
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English (en)
Inventor
Dr Otto Jordan
Dr Gcorg Kraemer
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/02Refining fats or fatty oils by chemical reaction

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von neutralen Ölen und Fetten Fette und Öle enthalten meist schon von ihrer Gewinnung her mehr oder mindergroße Mengen Fettsäuren. Zur Erlangung von neutralen Fetten und Ölen werden die Fettsäuren in der Regel durch Behandlung mit Alkalien oder mittels besonderer Destillationsverfahren entfernt. Es wurde auch schon vorgeschlagen, durch Veresterung mittels Glycerin oder Glykol die Fettsäuren in der Fett- oder Ölmischung in neutrale Verbindungen überzuführen. Allen diesen Verfahren haften jedoch Nachteile an, wie Ölverluste, Zersetzungserscheinungen durch Überhitzung u. dgl.
  • Es wurde nun gefunden, daß man neutrale Fette und Öle in einfacher Weise aus Fettsäuren enthaltenden Fetten und Ölen erhalten kann, wenn man letztere mit Äthylenoxyd oder seinen Homologen, wie Propylenoxyd usw., mit oder ohne Anwendung von Katalysatoren, zweckmäßig in der Wärme, behandelt. Als Katalysatoren können Acetate, Phosphate, schwache Säuren oder andere wasserabspaltend oder -anlagernd wirkende Katalysatoren oder geringe Mengen Wasser dienen. Das Verfahren hat den Vorteil, daß die Umsetzung des Äthylenoxyds usw. mit den Fettsäuren schon bei mäßiger Temperatur erfolgt und die vollständige Veresterung bei erheblich niedrigeren Temperaturen ausgeführt werden kann als bei den bisher angewandten Veresterungsmethoden. Es entstehen hierbei vermutlich Oxyalkylester der Fettsäuren, deren freie Hydroxylgruppe in bekannter Weise noch weiter verestert werden kann. Das Verfahren kann mit oder ohne Anwendung von Druck ausgeführt werden.
  • Man hat zwar schon organische Säuren, z. B. Adipinsäure, mit Athylenoxyd verestert, doch konnte daraus nicht geschlossen werden, daß auf diese Weise auch hochmolekulare Fettsäuren, wie sie in Fetten und Ölen vorhanden sind, verestert werden können; noch weniger konnte man erwarten, daß es möglich ist, die in Fetten und Ölen häufig nur in geringer Menge enthaltenen freien Fettsäuren so gut wie restlos mittels Äthylenoxyd zu neutralisieren. Das vorliegende Verfahren ist gegenüber den bekannten Neutralisationsverfahren, die meist mit Verlust arbeiten, von großer Einfachheit; auch treten dabei unerwünschte Veränderungen der Fette und Öle sowie Verluste nicht auf. Die so erhaltenen Produkte haben den Vorteil, nicht dunkel gefärbt zu sein wie die Öle, die durch Behandlung mit Glykol im Vakuum, selbst wenn die Behandlung in Stickstoffatmosphäre vorgenommen wird, erhalten werden. Das Verfahren läßt sich auch auf Öle und Fette, bei denen die bekannten Neutralisationsverfahren fast oder nahezu vollständig versagen, wie Ricinusöl, anwenden. Auch wird durch Verwendung von Athylenoxyd eine Erhöhung der Ausbeute. erzielt und die Veresterungszeit, gegenüber der bei der Verwendung von beispielsweise Glykol notwendigen, verkürzt.
  • Beispiel i 25o Teile Leinöl, das aus vorgepreßter Leinsaat durch Extraktion mit Cyclohexan gewonnen ist und eine Säurezahl von io,6 aufweist, werden mit etwa 2o Teilen Athylenoxyd in einem geeigneten Druckgefäß unter Bewegung der Mischung 4 Stunden lang auf 135 bis 14o° (Badtemperatur) erwärmt. Das unveränderte Äthylenoxyd wird dann abdestilliert. Das zurückbleibende, keine Farbvertiefung zeigende Öl besitzt nunmehr eine Säurezahl von nur 0,084.
  • Man kann auch bei noch niedrigeren Temperaturen, z. B. bei Wasserbadtemperatur, arbeiten, jedoch ist dann zur vollständigen Veresterung ein längeres Erhitzen zweckmäßig.
  • Verwendet man an Stelle von Leinöl andere freie Fettsäuren enthaltende Öle oder Fette, so erreicht man eine ähnlich günstige Neutralisation der Fettsäuren.
  • Beispiel 2 In einem heizbaren, mit Raschigringen gefüllten Turm wird Leinöl, das auf 16o bis 17o° erhitzt ist, umgepumpt; gleichzeitig wird Äthylenoxyd von unten in den Turm eingeleitet. Das nicht in Reaktion getretene, am oberen Turmende entweichende Äthylenoxyd wird von neuem wieder unten in den Turm geleitet. Das 01 wird so lange umgepumpt, bis es sich als vollkommen oder -nahezu vollkommen neutral erweist, wozu etwa 6 Stunden erforderlich sind. Gegebenenfalls können mehrere Türme benutzt werden, und es kann das Äthylenoxyd von Turm zu Turm geleitet werden.
  • Analog verfährt man bei Verwendung anderer Öle an Stelle des Leinöls. Statt der Raschigringe können auch mit Katalysatoren imprägnierte Raschigringe bzw. Kontaktträger oder auch gekörnte oder geformte Katalysatoren Verwendung finden.
  • Beispiel 3 iooo Teile Sojabohnenöl mit einer Säurezahl von 3,7 werden mit 2o Teilen Äthylenokyd bei i6o bis Uo° etwa 3 bis 4 Stunden Tang in einem Druckgefäß erhitzt. Dann wird das nicht in Reaktion getretene Äthylenoxyd abdestilhert und das Öl von den abgeschiedenen Schleimstoffen durch Abschleudern getrennt. Die Säurezahl des öls beträgt nur noch o,o5. Beispiel 4 15oo Teile Erdnußöl mit einer Säurezahl von 10,4 werden mit 3oTeilen Äthylenoxyd und io Teilen wasserfreiem Natriumacetat bei i oo° im Autoklaven 5 bis 6 Stunden lang gerührt. Das nicht in Reaktion getretene Äthylenoxyd wird abdestilliert, worauf man das Natriumacetat und die Schleimstoffe durch Abschleudern abtrennt. Das Öl zeigt eine Säurezahl von o,o6.
  • Beispiel 5 i 5oo Teile Erdnußöl mit einer Säurezahl von 10,4 werden mit 25 Teilen Äthylenoxyd und 3o Teilen Calciumacetat 6 bis 7 Stunden lang bei 12o bis 125° im Autoklaven gerührt. worauf man das nicht verbrauchte Äthylenoxyd abdestilliert. Der Katalysator und die Schleimstoffe werden durch Schleudern entfernt. Das 01 zeigt eine Säurezahl von 9,o5.
  • Ähnliche Ergebnisse erzielt man, wenn man an Stelle des Calciumacetats etwa die gleiche Menge sekundäres Calciumphosphat als Katalysator verwendet und auf 14o bis 145° erhitzt.
  • Beispiel 6 2ooo Teile Leinöl mit einer Säurezahl von 21,4 werden mit 6o Teilen Propylenoxyd.während 8 Stunden im Druckautoklaven bei 170 bis i 8o' gerührt. Nach dieser Zeit wird das unveränderte Propylenoxyd abdestilliert. Nach Entfernen der Schleimstoffe durch Filtrieren zeigt das Öl eine Säurezahl von o,o6. Beispiel ? 3oo Teile mit Mineralöl mischbares Ricinusöl, sogenanntes. Floricinöl, mit der Säurezahl 9,3, werden in einem Druckgefäß mit 2o Teilen Äthylenoxyd und 5 Teilen gepulvertem Titandioxyd 8 Stunden lang bei 120 bis 125° erhitzt. Hierauf wird das nicht in Reaktion getretene Äthylenoxyd abdestilliert, das Öl mit etwas Tierkohle und einer ausgeglühten Bleicherde auf dem Wasserbad gerührt und filtriert. Das so erhaltene Öl ist praktisch säurefrei. Es besitzt ferner eine flachere Viskositätskurve als das Ausgangsmaterial und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber oxydativen Einflüssen ist größer geworden.
  • An Stelle des obengenannten Ricinusöls kann man auch gewöhnliches Ricinusöl verwenden; an Stelle von Titandioxyd können als Katalysatoren auch andere Metalloxyde bzw. Metallverbindungen, wie Aluminiumoxyd, Natriumchlorid usw., angewandt werden.
  • Man kann auch in der in Beispiel e beschriebenen Weise ohne Anwendung von Druck verfahren, wobei ähnliche Ergebnisse erzielt werden.
  • Beispiel 8 i ooo Teile Leinöl mit der Säurezahl 1 ¢ 1 werden mit 16o Teilen Äthylenoxyd nach Beispiel i neutralisiert. Das erhaltene Produkt wird mit 25o Teilen Essigsäurehydrid 4 Stunden lang auf i2o bis 13o° erwärmt. Dann wird das unveränderte Essigsäureanhydrid und der entstandene Eisessig im Vakuum abdestilliert. Das erhaltene Öl enthält nunmehr die Acetylverbindung des Oxyäthylesters der Leinölfettsäuren.
  • Beispiel 9 6oo Gewichtsteile eines Leinölstandöles mit der Säurezah19,4 werden in einem Schüttelautoklaven mit 2o Gewichtsteilen Äthylenoxyd während 6 Stunden auf 2oo° erhitzt. Nach dem Abdestillieren von nicht verbrauchtem Athylenoxyd zeigt das Standöl die Säurezahl o,17.
  • Beispiel io iooo Teile Holzöl (Säurezahl 3) werden in einem Schüttelautoklaven mit 4o Teilen Äthylenoxyd und i o Teilen trockenem Natriumchlorid 5 Stunden lang auf i 4o bis i 5o' erhitzt. Hierauf wird das nicht verbrauchte Äthylenoxyd abdestilliert und das Öl durch Filtration von dem Katalysator abgetrennt. Man erhält auf diese Weise ein Holzöl mit einer geringeren Säurezahl als o,oi. Das Öl hat seine Konsistenz praktisch nicht verändert.
  • In analoger Weise lassen sich auch Leinöl-, Holzölstandöle neutralisieren. Da solche Öle infolge ihrer hochviskosen Konsistenz nur sehr schwer vom Katalysator getrennt werden können, arbeitet man zweckmäßig ohne Katalysator. Die Einwirkungsdauer des Äthylenoxyds muß dann etwas verlängert bzw. die Reaktionstemperatur etwas erhöht werden. Auch Holzöle lassen sich unter analogen Bedingungen ohne Katalysator verarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH. Verfahren zur Gewinnung von neutralen Fetten und Ölen, dadurch gekennzeichnet, daß man freie Fettsäuren enthaltende Fette oder Öle mit Äthylenoxyd oder seinen Homologen mit oder ohne Anwendung von Katalysatoren, zweckmäßig in der Wärme, behandelt.
DEI34073D 1928-04-06 1928-04-06 Verfahren zur Gewinnung von neutralen OElen und Fetten Expired DE504128C (de)

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