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Vorrichtung zum gleichzeitigen Gießen mehrerer Hohlblöcke aus echter
Bronze Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Gießen mehrerer
Hohlblöcke aus echter Bronze, d. h. aus Kupfer-Zinn-Legierungen mit 9o bis 92 °/o
Kupfer und 8 bis zo °/o Zinn.
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Es war bisher nicht möglich, starkwandige Hohlkörper aus dieser Legierung
durch Ziehen in Rohrform überzuführen, weil die nötigen starkwandigen Hohlkörper
nicht fehlerlos erzeugt werden konnten und diese immer, wenn auch vielfach nur mikroskopisch
feine Risse enthalten, die sich beim späteren Ziehen vergrößern' und dadurch unbrauchbare
Rohre ergeben.
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Erfindungsgemäß erhält man brauchbare Hohlblöcke aus echter Bronze
unter Verwendung mehrerer mit ihren Seiten aneinanderstoßender Kokillen, deren jede
mit einem elastischen Kern versehen ist und durch ein gemeinsames Halteband miteinander
verbunden sind. Die Kokillen von rundem Querschnitt sind an ihren aneinanderstoßenden
Seiten durch Behobeln so weit abgeflacht, daß sie an den behobelten Seiten in möglichst
enge Berührung gebracht werden. Um die, gegenseitige Verbindung. der Kokillen noch
zu erleichtern, ist weiter jede Kokille mit Ansätzen versehen, die die Verbindungsschrauben
aufnehmen, und es sind ferner zur Führung des Haltebandes Rippen vorgesehen, die
derart ausgebildet sind, daß eine schnelle und gleichmäßige Ableitung der Wärme
. erfolgt.
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Die Zusammenfassung einer größeren Anzahl von Kokillen zu einer Einheit
und ihre Beschickung mit Metall durch einen gemeinsamen Fülltrichter ist bekannt.
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Es ist auch bekannt, mehrere Einzelkokillen durch Schrumpfanker und
Ankerplatten zu vereinigen. Die angewendeten Kokillen haben aber rechteckigen Querschnitt
und lassen sich deshalb nicht mit den neuen Kokillen nach der Erfindung vergleichen,
die im wesentlichen runden Ouerschnitt haben, der nur so weit bearbeitet ist, als
nötig erscheint, um eine innige Verbindung aller Kokillen zu einem einheitlichen
Aggregat herbeizuführen.
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Es sind auch Kokillen mit rundem Querschnitt bekannt. Diese zeigen
aber keine Einrichtungen, die eine größere Anzahl von Kokillen zu einem Aggregat
mit befriedigender Wärmeabgabe vereinigen lassen und wären deshalb zur Erzeugung
fehlerloser Bronzehohlkörper nicht geeignet.
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Elastische Kerne für Gußformen sind an sich bekannt. Zur Erzeugung
von Bronzehohlkörpern mit großer Wandstärke in Kokillen sind sie aber noch nicht
vorgeschlagen worden.
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Auf beiliegender Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
der neuen Kokille dargestellt, und zwar zeigt
Abb. 1 eine einzelne
Kokille mit Kern im Längsschnitt, Abb.2 die Oberansicht eines Aggregats aus acht
Kokillen, Abb. 3 die Unteransicht und Abb.4 die Oberansicht einer Kokille in schaubildlicher
Darstellung.
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Die Kokillen bestehen gewöhnlich aus Grauguß.
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I ist der Kokillenkörper mit Rippen 2. Das Untersatzstück 3 ist bei
4 abgerundet und trägt eine Vertiefung 5 zur Aufnahme des Bodens 6 der Kernstange
7. An der Kernstange sitzt der Kernkörper B. 9 ist der Zentrierring der Form. Durch
den Zentrierring 9 und das Untersatzstück 6 wird der Kern zuverlässig gehalten.
1o ist der Einguß für das Metall, das den Zwischenraum i 1 zwischen Formwänden und
Kern ausfüllt. 1.2 ist der Überlauf für das geschmolzene Metall.
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In der Abb. 2 ist ein Aggregat von acht Kokillen dargestellt. Diese
Kokillen werden durch Schrauben miteinander verbunden, die durch Laschen 13 an jeder
Kokille hindurchgehen. Die Kokillen sind an den Seiten 14, an denen sie -zusammenstoßen,
in ihrer ganzen Länge behobelt, damit ein genügender Zusammenhang zwischen ihnen
entsteht und die Abkühlungsverhältnisse auf allen Seiten der Kokille gleich sind.
Das Aggregat der dargestellten acht Kokillen wird durch ein starkes Band zusammengehalten,
das sich in die Vertiefung 15 zwischen den Rippen 2 einlegt. Unterhalb dieses Bandes
ist dann noch ein weiteres schwächeres Band um die Kokillen gelegt. Alle Kokillen
stehen auf einer gemeinsamen Grundplatte. An dieser Grundplatte sind sie durch Schrauben
'befestigt, die in die Ansätze r6 der Kokille eingeschraubt sind. Es werden nur
zwei Schrauben verwendet, damit die Kokillen etwas Spiel haben. Die Füllung sämtlicher
Kokillen erfolgt durch einen gemeinsamen Eingußtrichter. Die Ausläufe für die einzelnen
Kokillen sind so gehalten, daß jede Form in 15 bis 2o Sekunden vollgegossen ist.
Sobald dies geschehen ist, beginnt das Metall der Länge nach und auch im Durchmesser
zu schwinden. Spannungen werden dadurch vermieden, daß der Kern elastisch ist und
nach allen Richtungen nachgibt. Tatsächlich wird auch beobachtet, daß regelmäßig
der mittlere, lose gestampfte Teil des Kernes von denn oberen, nur aus Sand bestehenden
harten Teil abreißt. Durch das Anbringen der Rippen, Behobeln der Berührungsstellen
der einzelnen Kokillen, richtige Wahl ihrer Wandstärke ist dafür Vorkehrung getroffen,
daß die Abkühlung nach allen Seiten vollkommen gleichmäßig erfolgt. Die Wandstärken
müssen ferner so gewählt sein, daß der Guß in der richtigen Zeit erstarren kann.
Bei Wahl von Gußeisen als Baustoff und den in der Zeichnung ersichtlichen Wandstärken
erfolgt zunächst eine etwas plötzliche Abkühlung. Dies ist aber nötig, um ein gut
ziehbares Material zu erhalten, insbesondere um Rohrstutzen aus echter Bronze genügend
weiterziehen zu können. Auf alle Fälle müssen aber Spannungen vermieden werden,
die zur Bildung von Rissen führen und dadurch das weitere Ziehen der erhaltenen
Stutzen unmöglich machen würden. Es wurde festgestellt, daß die aus den Formen kommenden
Stutzen bei Verwendung der nachgiebigen Kerne und der oben beschriebenen Kokillen
sowohl außen als innen vollkommen unverletzte Gußhäute haben. Dies ist aber nach
den gesammelten Erfahrungen Voraussetzung für die Weiterbearbeitung durch Ziehen.
Stutzen, die nach dem beschriebenen Verfahren erzeugt sind, können bis auf 'h und
1/6, in manchen Fällen sogar noch weniger, der ursprünglichen Wandstärke herabgezogen
werden. Dies war bisher bei Röhren aus echter Bronze vollkommen unmöglich. Diese
Bearbeitbarkeit ist auch nicht vorhanden, wenn in Sandformen gegossen wird.