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Gießmaschine, bei der das flüssige 1Vletall von Hand. in die Form
gefüllt und in der entlüfteten Form einem Gasdruck ausgesetzt wird Gegenstand der
Erfindung ist eine halb selbsttätige Maschine zum Gießen von Metallen, Legierungen
oder sonstigen schmelzbaren Baustoffen unter Druck mit Hilfe verdichteter neutraler
Gase oder verdichteter Luft.
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Es sind Gießmaschinen bekannt, bei welchen das geschmolzene Metall
durch Druck in die Formen eingespritzt wird.
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Es ist auch eine Gießmaschine bekannt, bei der der die Maschine bedienende
Arbeiter nach Verschluß der Gießform diese in_Verbindung mit der Saugzug- und mit
der Druckleitung bringt.
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Es ist bislang jedoch noch keine Maschine vorhanden, bei der die Bestimmung
des Augenblicks, in dem die Gießform mit der Saug-und Druckleitung in Verbindung
gebracht werden muß, nicht durch die Mitwirkung des die Maschine bedienenden Arbeiters,
also selbsttätig durch eine Vorrichtung, die im Augenblick des Verschlusses der
Gießform ausgelöst wird, geschieht.
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Daher besteht das Wesen der Erfindung in der Anordnung einer derartigen
Vorrichtung. Unter den mehrfach arbeitenden Maschinen gibt es solche, die, unter
Druck arbeitend, mehrere Gießformen enthalten, die auf einer drehbaren Platte angeordnet
sind und durch eine bestimmte Anzahl Tiegel unter Druck gespeist werden. Jedoch
findet bei diesen Maschinen das Unterdrucksetzen in dem Augenblick statt, in dem
die Form geschlossen wird. Die einzelnen Arbeitsvorgänge werden selbsttätig durch
die drehbare Platte ausgeführt.
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Bei diesen Maschinen ist es nicht möglich, die Dauer der verschiedenen
Arbeitsvorgänge nach der Natur des Metalls und den für das Gußstück erforderlichen
Verhältnissen einzustellen.
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Nach vorliegender Erfindung besitzt bei derartigen Gießmaschinenaggregaten
eine jede der einzelnen Maschinen eine die zeitliche Aufeinanderfolge der Arbeitsvorgänge
regelnde Einrichtung, deren Wirkungsweise unabhängig von der Bewegung des mittleren
Verteilers ist.
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Die Maschine läßt sich grundsätzlich in zweifacher Weise ausbilden.
Die eine Ausbildung soll im folgenden als einfach arbeitend, die andere Ausbildung
als mehrfach arbeitend bezeichnet werden. Die Wahl der Maschinenart richtet sich
nach den zu verarbeitenden Baustoffen. Maßgebend sind die verschiedenen Eigenschaften,
so beispielsweise die verschiedene Höhe des Schmelzpunktes, die Geschwindigkeit
mit der die Erstarrung vor sich geht. Damit zusammenhängend
ergibt
sich die Wahl der geeigneten Gußformen.
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Beide Maschinenarten beruhen auf demselben Gießverfahren. Das Gießverfahren
besteht darin, daß auf die Gießform ein geringer Druck ausgeübt wird, nachdem die
Gießform mit geschmolzenem Metall gefüllt und nachdem die Luft, die in der Gießform
enthalten war, herausgedrückt worden ist. Das Herausschaffen der Luft geschieht
entweder durch einfache Verdrängung oder durch einen besonderen Saugzug. Die Zeit,
die zwischen der Füllung der Gießform mit geschmolzenem Baustoff und der Anwendung
des Saugzuges einerseits und der Anwendung eines Gasdruckes anderseits verstreicht,
hängt von bestimmten Bedingungen ab, die für jede Gießform verschieden sind. Diese
Bedingungen werden selbsttätig von der Maschine erfüllt, ohne daß der die Maschine
bedienende Arbeiter auf die Einhaltung dieser Bedingungen während eines Arbeitsganges
zu achten hat. Erreicht ist das durch eine selbsttätige, die zeitliche Aufeinanderfolge
der Arbeitsstufen regelnde Einrichtung. Diese Einrichtung wirkt auf die Verteilung
des gasförmigen Druckstromes und des Saugzuges.
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Es ist festgestellt worden, daß das unter Druck vor sich gehende Füllen
einer Gießform, die nicht von Luft befreit ist, zwar äußerlich saubere und genaue
Formen zu erhalten gestattet, jedoch den großen Nachteil, besitzt, daß die fertigen
Gußstücke kein gleichmäßiges und einwandfreies Gefüge zeigen.
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Die plötzliche oder zu schnelle Füllung der Gießformen durch Einspritzen
oder Einschleudern des geschmolzenen Baustoffes in die Gießform unter Druckanwendung
führt zu einer Art Emulsionsbildung mit der Luft, die nicht schnell genug aus der
Gießform entweichen kann und die sich zu kleinen Bläschen oder Teilchen im Innern
des Gußstückes zusammenballt. Diese Teilchen werden besonders ungünstig von den
Gasen beeinflußt, die in dem geschmolzenen Material (Silber, Aluminium usw.) enthalten
oder eingeschlossen sein können. Das Gießen unter Druck oder durch Einspritzen,
das hinsichtlich der Gleichförmigkeit des Gefüges der fertigen Gußstücke keine Verbesserung
mit sich bringt, ist mithin nicht geeignet, die etwaigenfalls in dem geschmolzenen
Metall enthaltenen Gase auszutreiben, sondern fügt den gasigen Verunreinigungen
Luftmoleküle oder Bläschen hinzu. Diese Vermischungen aus Gas und Luft können durch
die Luftabzugskanäle, die sich im allgemeinen an die Gießformwandungen anschließen,
nicht schnell genug entweichen. Dieser schädlichen Verunreinigung kann mit einigem
Erfolg dadurch entgegengetreten werden, daß das Gießen bei geringerer Temperatur
vorgenommen wird. Das zu gießende Gut wird in diesem Falle in hall)-flüssigem Zustande
in die Form eingeführt. Eine Emulsion mit der Luft kann deswegen in großem Umfange
nicht stattfinden, weil die Luft mehr Zeit zum Entweichen hat. Dieses Verfahren
aber hat den Nachteil, daß ein sehr starker Stauchdruck auf das Metall (25 bis 6o
Atm.) ausgeübt werden muß. Das hat nun aber außerordentlich (-lichte Anschlüsse
und eine Gießform sehr genauer Ausführung zur Folge.
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Durch die nachstehend beschriebene Maschine werden die genannten Nachteile
beseitigt. Sie gestattet die Behandlung eines flüssigen Metalls unter einem verhältnismäßig
schwachen Gasdruck. Schon bei 2 bis ro Atm. wird ein außerordentlich gutes Erzeugnis
erhalten.
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a) Die einfache Maschinen1:auart sieht metallische Gießformen vor,
die aus dauerhaftem und unzerbrechlichem, mechanisch bearbeitetem Baustoff bestehen,
die eine Erstarrung des geschmolzenen Metalls in einigen wenigen Sekunden gestatten
und die ein Höchstmaß der Erzeugung gewährleisten. Die Maschine ist hier mit einer
einzigen Gießform ausgerüstet. Sie ist besonders für Alumnium, Bronze, Metall- und
Weißlegierungsguß geeignet, für jene Baustoffe also, die einen verhältnismäßig niedrigen
Schmelzpunkt besitzen, schnell erstarren und nicht die Eigenschaft zeigen; daß bei
plötzlicher Abkühlung eine nicht gewünschte Härtung eintritt.
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b) Die mehrfach arbeitende Bauart stellt gleichsam eine Zusammenfassung
mehrerer Maschinen der einfach arbeitenden Bauart dar. Die einzelnen Maschinen der
letztgenannten Art sind auf einem Drehtisch untergebracht. Die- Gießforwen bestehen
aus dauerhaftem Metall oder anderem Werkstoff, je nachdem welche Metalle verarbeitet
werden sollen. Die Maschinen können mit gleichartigen oder verschiedenen Gießformen
ausgerüstet sein, so daß also die Möglichkeit gegegeben ist, mit der mehrfach arbeitenden
Maschine verschiedene Gußstücke zu erzeugen. Die mehrfach arbeitende Maschine ist
insbesondere zur Verarbeitung von solchen Metallen, Legierungen oder ähnlichen Baustoffen
bestimmt, bei denen infolge zu schneller Erstarrung Härtungserscheinungen auftreten,
oder die eine höhere Gußtemperatur benötigen als die Baustoffe, die mit der einfach
arbeitenden Maschine behandelt werden soll, und deren Erstarrung und Färbung langsamer
vor sich geht. Als Baustoff für die mehrfach arbeitende Maschine kommen mithin Gußeisen,
Messing, Bronzen, Stähl, Silber, Kupfer uAgl. in Betracht.
Die Einzelheiten
der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele hervor.
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Die Ausführungsbeispiele sind in 8 Abb. wiedergegeben.
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Es zeigen: Abb. i eine Gesamtansicht einer Maschine gemäß der Anmeldung,
Abb. 2 eine Draufsicht, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-III der Abb. i,
Abb. d. und Ia einen senkrechten Schnitt einer mehrfach arbeitenden Maschine, Abb.
5 einen Ausschnitt der mehrfach arbeitenden Maschine, Abb.6 einen senkrecht gelegten
Schnitt durch die Gießform, Abb. 7 die offene Gießform, Abb.8 eine Stirnansicbt
in vergrößertem Maßstahe der die Ventile beeinflussenden Vockenscheibe.
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Die einfach arbeitende Maschine. Die Maschine besitzt ein Gestell,
das aus einem Sockel und zwei auf ihm senkrecht angeordneten, miteinander fest verbundenen
Trägern z und 3 hesteht. Die beiden Träger sind durch zylindrische Abstandsstücke
¢ verbunden, die als Führung für eine Platte 5 dienen. Die Platte 5 ist mit einer
kreisförmigen Scheibe vereinigt, die das Ende der Stange eines Kolbens 6 darstellt.
Der Kolben 6 ist in einem Zylinder gefüärt, der unter dem Einfluß von Druckgas oder
Druckluft steht. Der Zylinder ist mit Einlaß- und Auslaßventilen 8 ausgerüstet,
die durch einen Hebel 811 eingestellt werden können. Die Platte 5 trägt einen Balken
9, in dem Zahnstangeneinrichtungen bekannter Ausführung untergebracht sind. Die
Achsen io und ii, die durch besondere Zahnräder mit den Zahnstangen in Zusammenhang
stehen, besorgen das Herausziehen der die Hohlräume des Gußstückes herstellenden
Dorne und das Ausbringen des fertig gegossenen und erstarrten Stückes. Zu diesem
Zwecke sind die Dorne 70 (s. Abb. 6) einerseits auf einer Platte 71 angebracht,
die mit der Zahnstange 72 fest verbunden ist. Die Zahnstange 72 steht in Eingriff
mit einem Zahnrade 73, das auf der Achse io sitzt und unter dem Einfluß eines Handhebels
7-4 (s. Abb. 2) steht. Anderseits sind eine Anzahl von Auswurfbolzen 75 derart angebracht,
daß sie auf bestimmte, sorgfältig ausgewählte Stellen der Oberfläche des Gußstückes
76 wirken. Diese Auswurfbolzen sitzen auf einer mit einer Zahnstange 78 verbundenen
Platte 77. Die Zahnstange 78 steht unter dem Einfluß eines Hebels 7.Ia (s. Abb.
2), der mit der Achse i i vereinigt ist. Die genannten Hebel werden beim Rückgange
der Platte 5 durch starre Finger beeinflußt, die verstellbar mit den oberen Verbindungsstücken
4. verbunden, jedoch in den Abbildungen nicht dargestellt sind.
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Die Gießform besteht aus zwei Teilen. Der eine Teil 2a ist starr mit
einem Festteil. des Gestellträgers 2 verbunden. Der andere Teil ga (s. Abb. 4) ist
mit dem Balken 9, der mit der Führungsplatte 5 zusammenhängt, vereinigt. Die beiden
Teile, die entsprechend der Form des Gußstückes ausgebildet sind, werden in ihrer
gegenseitigen Lage durch Führungsbolzen gesichert. Die Führungsplatte 5 verstellt
sich unter der Wirkung des Zylinders 7. Bei dreiteiliger Form wird der dritte Teil
zweckmäßig mit einem senkrecht beweglichen Kolben vereinigt. Der Kolben kann in
einem mit dem Sockel i zusammenhängenden Gestell geführt sein. Der dritte Teil läßt
sich aber auch auf einem einfachen Hebel unterbringen. Sind noch mehr als drei Teile
für die Gießform vorhanden oder notwendig, dann läßt sich die Ausbildung in entsprechender
Weise treffen. Auf dem oberen Teil des Gestelles- 2 ist der Einguß 16 (s. Abb. i)
vorgesehen. Der Einguß ist mit einem in der Längsrichtung und in der Höhe verstellbaren
Träger- verbunden. Die Längsverstellung erfolgt durch eine wagerechte Führung 12
mit Hilfe einer Schraubspindel und eines Einstellungshandrades 13. Die Höhenverstellung
geschieht durch eine senkrechte Führung 1.1. ebenfalls mit Hilfe einer Schraubspindel
und eines Einstellhandrades 15. Der Einguß besitzt einen Eingußtrichter 22 und einen
Absperrschieber 17, der wagerecht geführt und im Schnitt in Abb. 4.a;dargestellt
ist. Der Einguß ist an seinem unteren Teil mit einem kegelförmigen Rand 16a versehen,
Üer genau entsprechend dem Einlauf 16b der oberen Teile der beiden Gießformenbestandteile
(Abb.6 und 7) ausgebildet ist. Abb. q.a zeigt, daß der Absperrschieber 17 mit einem
Druckkolben 18 zusammenhängt, der in einem Zylinder i8a untergebracht ist. In dem
Zylinder ist ein Dämpfungskissen ig, beispielsweise aus Gummi untergebracht, das
beim Ende des Hubes zur Wirkung gelangt. Der Zylinder ist mit einem Verteilungskanal
2o ausgerüstet, der in einem Gehäuse 31 verstellbar ist und ein augenblickliches
Schließen und Offnen des Schiebers dadurch ermöglicht, daß ein aus der Rohrleitung
Sod herkommender Druckstrom entweder auf die eine oder die andere Seite des Kolbens
18 geleitet wid. Der Verteiler 2o steht unter dem Einfluß eines Hebels 2i (s. Abb.
2), der die Ausrückung der selbsttätigen, die zeitliche Aufeinanderfolge der Arbeitsstufen
regelnden Einrichtung auslöst, die durch das Bezugszeichen c in den Abb. i und 2
angedeutet ist, und die hinter der Maschine angebracht ist.
Diese
Einrichtung, die beispielsweise in den Abb. i und z wiedergegeben ist, regelt, ohne
daß der Arbeiter einen Einfluß darauf hat, das Einfüllen in die Gießform, das Anstellen
des Saugzuges, wenn notwendig, und die Einwirkungsdauer des Druckes auf das geschmolzene
Material in ganz bestimmter zeitlicher Aufeinanderfolge. Jeder falsche Handgriff
des Arbeiters ist dadurch unmöglich gemacht. Von jenem Zeitpunkt, in dem das geschmolzene
Metall durch den Eingußtrichter 22 in die Gießform übergeführt und der Schieber
17 geschlossen ist, ist also das Behandlungsgut dem Einfuß des Arbeiters entzogen.
Für eine bestimmte Gießform sind diese Zeitstufen mit Bezug auf die Geschwindigkeit
der Füllung, die Schnelligkeit der Erstarrung des geschmolzenen Materials Festwerte,
die strengstens beobachtet werden müssen, damit die eingangs näher dargelegte schädliche
Emulsion nicht eintreten kann. Zu diesem Zweck ist die die zeitliche Aufeinanderfolge
der Arbeitsstufen regelnde Einrichtung als drehbare, genau abgemessene Vorrichtung
ausgebildet, deren wesentliche Bestandteile folgende sind: Eine geteilte Seilscheibe
23 (Abb. i), auf der ein durch Gegengewichte 24a ausgeglichenes Sei124 abrollt.
Diese Scheibe ist mit einer Achse 26 verkeilt, die in Kugellagern des Gestellrahmens
27 geführt ist. Eine Nockenscheibe 46 (Abb. 8) ist mit dem anderen Ende dieser Achse
verkeilt. Die Nocken 47 der Scheibe 46 wirken auf den Stoßbolzen 28a, der in dem
Gehäuse 28 enthaltenen Ventile, die in die Druck- und Sauggas- oder-Luftrohrleitungen
eingeschaltet sind. Zu diesem Zweck schließen sich an das Ventilgehäuse die Rohrleitung
30b, die das gasige Druckmittel (Abb. i) heranführt, und das Saugrohr 30b (Abb.2)
an. Von dem Ventilgehäuse gehen biegsame Rohrleitungen 29 und 3o ab, die zu der
Saugöffnung 29a der Gießform und der Druckmitteleintrittsöffnung 16c des Eingußtrichters
(Abb. i) führen. In den Abb. i und 2 ist durch vollausgezogene Pfeile der Verlauf
des Druckmittelstromes und durch gestrichelt gezeichnete Pfeile der Verlauf des
Saugzuges angedeutet. Die Nockenscheibe 46 -wird vorteilhaft mit einer Maßeinteilung
(s. Abb. 8) versehen. Zur Festlegung dient ein einstellbarer Anschlagfinger 48,
gegen den sich der seitlich fest angebrachte Vorsprung 49 der Scheibe 46 legt. Der
Anschlagfinger 48 sitzt auf einem Hebel 48a (Abb. i und 2), der in einem mit dem
Sockel 2,7 fest verbundenen Trägerarm drehbar gelagert ist. Der winkelförmig
ausgebildete Hebel 48a steht mit dem Einstellhebel 2,1 durch einen Spanner 2111
in Verbindung, der in der Länge in bekannter Weise einstellbar ist. Der Hebel 21
ist bei gib in einem mit dem Zylinder i8a fest verbundenen Arm drehbar gelagert.
Der Hebel 21 regelt das Verhalten des Sperrschiebers 17 des Eingußtrichters 16 dadurch,
daß er auf den Verteilerschieber 2o (Abb. 4a) wirkt. Die Bewegung der die zeitliche
Aufeinanderfolge der Arbeitsstufen regelnden Einrichtung wird. mithin ausgelöst,
sowie der Arbeiter den Hebel ?m verstellt. Sowie der Anschlagfinger der Scheibe
außer Wirksamkeit gesetzt ist, bewegen die Gegengewichte 24a die Seilscheibe 23
und die Nockenscheibe 46. Die Nocken 47 kommen nacheinander mit den Stoßbolzen der
Ventile in Berührung und verursachen, daß die unteren Teile der Gießform unter den
Einfluß des Saugzuges (Rohrleitung 29) und der Eingußtrichter 1611 unter dem Einfluß@
des gasförmigen. Druckmittels (Rohrleitung 30) gerät. Das gasförmige Druckmittel
wirkt auf das noch flüssige geschmolzene Metall, das infolgedessen die Gießform
vollkommen ausfüllt. Die zeitliche Aufeinanderfolge, in der das Druckmittel und
der Saugzug auf das Gußmetall zur Einwirkung kommt, ist abhängig von der räumlichen
Anordnung der Nocken auf der Nockenscheibe 46. Der Umfang der Nockenscheibe ist
mit einer Maßeinteilung deswegen versehen, um die Einstellung dieser zeitlichen
Aufeinanderfolge, zu erleichtern. Die Einstellung -wird verschieden sein, je nachdem
was für Formen benutzt werden und je nachdem welche thermischen Eigenschaften das
zu gießende Material besitzt. Der Saugzug wird in bekannter Weise so auf die Gießform
zur Einwirkung gebracht, daß innere, sorgfältig ausgeführte Kanäle 29,1 vorzugsweise
zu Kapillarkanälen hingeführt werden, die an den Übergangsstellen der Gießform ausgebildet
sind, an denen das geschmolzene Metall erstarrt, sowie es damit in Berührung kommt.
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Das Heben der Gegengewichte 2411 nach jedem Arbeitsgange wird durch
eine Kupplungseinrichtung, die in beliebiger Weise ausgebildet sein kann, gesichert.
Eine vorteilhafte Kupplungseinrichtung ist an der einfach arbeitenden Maschine (s.
Abb. i) dargestellt. Diese Kupplung steht unter dem Einfluß eines Schaltgestänges
5 ja, das mit der Scheibe 5 zusammenhängt. Die Kupplung besteht aus einer
mit Nuten versehenen Hülse 50; einer Mitnehmerbacke 50' und zwei Ausgleichsfedern
51, die dazu bestimmt sind, die möglicherweise beim Auftreffen der Zähne oder Vorsprünge
der Hülse 5o auf die entsprechenden Nuten der Nabe der Scheibe 23, die frei drehbar
auf der Achse 26 angebracht ist, eintretende Bremsung auszugleichen. Die Kupplung
tritt ein, sowie die Scheibe 5 zwecks Öffnens der Gießform und Ausbringens des Gußstückes
76 zurückgeht. Die Scheibe 23 wird dadurch mit der :Achse 26 in festem Zusammenhang
gebracht.
Sie dreht sich mit dieser Achse und besorgt das Anheben der Gewichte 24a. Danach
erfolgt die Entkupplung der Scheibe 23.
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In Abb. i ist die Schaltstange 5111 nur deswegen gebrochen dargestellt,
um die Gesamtdarstellung zu vereinfachen. Die Schaltstange steht in festem Zusammenhange
mit der Scheibe 5, die sie infolgedessen bei jeder Bewegung mit sich führt. Die
Schaltstange endigt auf der anderen Seite in einem Winkelansatz und einer eine Achse
aufnehmenden Erweiterung. Die Achse dient als Drehachse für die angelenkte Stange
5rb; letztere besitzt einen SchnabelB, der als Anschlag wirkt, sobald die Stange
5ib durch die Rückzugsfeder 51d bewegt wird. Der Winkelarm A dient als Befestigung
für die Rückzugsfeder. Die Stangen 51b und 5 ic endigen jeweilig in einen Haken,
die einen Zusammenhang zwischen den beiden Stangen herstellen, solange sie miteinander
verhakt sind. Die Stange 51c trägt an ihrem anderen Ende eine Kugel, die in die
Nut der Backe 5o11 eingreift und die Kupplung 5o mitnimmt. Alle Stangen des Gestänges
sind in besonderen Führungen untergebracht, die mit dem Sockel 27 oder mit
dem Gestell 2 vereinigt sind.
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Der mit der Bedienung der Maschine beauftragte Arbeiter nimmt nacheinander
folgende Handgriffe vor: Nachdem die Gießform geöffnet ist und der Eingußtrichter
i611 zur Deckung mit der Einlaßöffnung des festen Teiles 211 der Gießform gebracht
ist, bewegt er a) den Hebel 811, dadurch den Kolben des Zylinders 7. Der Kolben.
bewegt sich, und die Kolbenstange 6 verursacht das Schließen der Gießform.
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b) Er gießt darauf das geschmolzene Metall in den Eingußtrichter 22.
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c) l\Tachdem das Metall eingefüllt ist, bewegt er den Hebelei, wodurch
gleichzeitig der Sperrschieber des Eingusses in Schließlage gebracht und die Einrichtung,
die die zeitliche Aufeinanderfolge der Druckmittel-und Saugzugeinwirkung regelt,
ausgelöst wird.
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Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die Einstellung dieser
Einrichtung ganz besonderen Bedingungen unterworfen ist. Sie entspricht i. der Anwendung
eines Saugzuges am Ende der Füllung, 2. der Anwendung eines Druckes, sowie die Gießform
vollständig mit geschmolzenem Metall gefüllt und von Luftresten gereinigt ist. Das
Metall ist dünnflüssig, um ein Höchstmaß beim Zusammenpressen zu erhalten und einen
zu großen Abfall zu vermeiden.
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d) Schließlich bewegt der Arbeiter den Hebel 8a in umgekehrter Richtung,
um den Kolben in seine Anfangsstellung zurückzuführen und die üffnung der Gießform
sowie das Ausbringen des fertig gegossenen und erstarrten Gußstückes vorzunehmen.
Diese Handgriffe sind sehr leicht und schnell auszuführen. Sie gestatten eine sehr
wirtschaftliche Ausnutzung der Maschine.
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Die in den Abb. 411 und 5 dargestellte mehrfach arbeitende Maschine
besitzt als wesentlichsten Bestandteil einen Drehtisch 32, auf dem radial in gleichem
Abstande eine gewisse Anzahl (in dem angegebenen Beispiel 6) von Maschinen
der oben beschriebenen Art, jedoch ohne den Verteiler 8 des Zylinders 7, aufgestellt
sind. Diese Maschinen stehen unter dem Einfluß einer die zeitliche Aufeinanderfolge
der Arbeitsstufen regelnden Einrichtung, die von einem elektrisch angetriebenen
kleinen, nur geringen Kraftaufwand benötigenden Motor angetrieben wird. Jede dieser
Maschinen ist etwas anders in bezug auf die Kupplung der Seilscheibe 23 ausgebildet.
Hier trägt die Seilscheibe selbst die Nocken 47. Eine besondere Scheibe 46 ist infolgedessen
unnötig. Dadurch ist eine gewisse Raumersparnis erzielt. Der Drehtisch 32 dreht
sich um die feste Achse 34. Die Mittelnabe des Drehtisches wird von einem Kugellager
35 gestützt. Sie besitzt ein Schneckenrad 36, das mit einer Schnecke 37 in Eingriff
steht. Die Schnecke 37 sitzt auf einer Achse, die ihre Bewegung von einer äußeren
Antriebseinrichtung über eine beliebige Kupplung erhält. Mit einem Halsstück 38
sind Stangen 39 verbunden, deren Enden in gleichen Abständen Rollenwalzen 40 tragen,
die sich zwischen der unteren Lauffläche 4r des Drehtisches 32 und der Lauffläche
42 eines die Achse 34 des Drehtisches konzentrisch umgebenden Rahmens befinden.
Der Rahmen ist in derselben Grube 43 untergebracht, in der der Drehtisch 32 sich
befindet. Der Einbau ist dabei so getroffen, daß die obere Fläche des Drehtisches
in einer Ebene mit dem Boden der Werkstatt verläuft. Mit der Achse 34 ist ein mittlerer
Druckmittelverteiler verkeilt. Dieser Verteiler kann gleichzeitig zur Verteilung
des Saugzuges im Bedarfsfalle ausgebildet werden. Nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist mit der Achse 34 ein kegeliges Stück 44 verbunden. Darauf sitzt drehbar ein
entsprechend ausgebildeter kegeliger Ring 45. Dieser Ring 45 steht durch Rohrleitungen,
in denen ein gasförmiges Druckmittel strömt, mit den auf der Drehscheibe angeordneten
einfach arbeitenden Maschinen in Verbindung. Der Ring 45 besitzt -Kanäle 6o, die
nacheinander an Kanälen 61 vorüberwandern. Den Kanälen 61 wird durch Rohre 62 das
gasförmige Druckmittel zugeführt.
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Jede die zeitliche Aufeinanderfolge der Arbeitsstufen
regelnde
Vorrichtung unterscheidet sich von der oben l:eschriebenen Einrichtung dadurch,
daß die Kupplung von der Bewegung des genannten elektrischen kleinen Motors abhängig
gemacht ist. Dieser kleine Motor, der in demselben Sinne umläuft, wird vorteilhaft
von einer wagerechten Achse getragen, die eine Einstellung des Motors in zwei verschiedenen
Lagen ermöglicht. Da die Achse des Motors in einer Schnecke endigt, so wird bei
der einen Einstellung die Schnecke in ein mit der Scheibe 23 fest verbundenes Schneckenrad
eingreifen, sowie das Gewicht am Ende seines Hubes angelangt ist; bei der anderen
Einstellung ist dagegen die Schnecke außer Eingriff mit dem Schneckenrad; diese
Einstellung wird selbsttätig durch eine, durch einen sogenannten Servo-Motor gebildete
Klinkeneinrichtung erhalten, sowie das Gewicht angehoben ist.
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Die Arbeitsweise ist folgende: a) Der Schmelzofen ist an einer Stelle
der Werkstattgrube fest aufgestellt. Der Drehtisch bewegt sich mit einer geeigneten
Geschwindigkeit - unter dem Einflusse -der durch eine Kupplung Übertragenen äußeren
Antriebskraft. Der Antriel) wird durch den die Gesamtanlage bedienenden Arbeiter
überwacht.- Die erste Maschine kommt vor den Ausguß des Schmelzofens, wird unter
dem Einflusse des mittleren Verteilers dem Druckmittelstrom derart ausgesetzt, daß
der Zylinder 7 die Form schließt.
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b) Darauf hält der Arbeiter den Drehtisch 32 an und läßt das geschmolzene
Material durch den Einguß 22 ein. Danach bewegt er den Hebel 2r, wodurch der Schieber
17 des Eingusses vermittels des pneumatischen Kolbens 18 in die Schließlage gebracht
und die die zeitliche Aufeinanderfolge der Arbeitsstufen regelnde Einrichtung ausgelöst
wird.
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c) Der Arbeiter rückt den Antrieb von neuem ein, um den Drehtisch
so weit zu verdrehen, daß die nächste Maschine unter den Ausguß des Schmelzofens
kommt.
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Während der unter c) genannten Bewegung ist die Maschine, in die das
geschmolzene Material eingeführt worden ist, durch den mittleren Verteiler in Zusammenhang
mit dem Druckmittel für den Zylinder 7 geblieben. Dieser Zusammenhang wird so lange
aufrechterhalten, wie es für die richtige Behandlung des eingegossenen Materials
notwendig ist. Auch hier sind genau, wie eingangs beschrieben wird, die Erstarrungs-
und Abkühlungsverhältnisse zu berücksichtigen. , Jede Maschine wird nach dem angegebenen
Verfahren vor dem Aüsguß des Schmelzofens angehalten. An dieser Stelle wird der
Zylinder 7 in umgekehrter Weise mit dem Druckmittelstrom in Zusammenhang gebracht.
Die Gießform öffnet sich, und das erstarrte Gußstück wird selbsttätig ausgebracht.
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Jede Maschine wird, bevor sie ihren vollständigen Umgang beendet hat;
d. h. bevor sie wieder vor den Auslaß des Schmelzofens gelangt, einer Kontrolle
unterworfen. Ein Arbeiter hat sich davon zu überzeugen, ob der Zustand der Gießform
ordnungsgemäß ist, o'; die Ausbesserungsmasse, wenn solche verwendet wird, in gutem
Zustande sich befindet, ob 'der feuerfeste Überzug keinen Schaden erlitten hat und
anderes mehr.