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Vorrichtung zum Maßnehmen von Kleidungsstücken Den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Maßnehmen von Kleidungsstücken.
Das Neue und Wesentliche dieser Vorrichtung ist, daß sie nur aus einem einzigen
Band besteht, das an dein einen Ende einen Haken besitzt, der in die Naht unter
dem Ärmel eingehakt wird. Von diesem Einhakepunkt führt nun eine einstellbare Bandstrecke
zu dem eigentlichen Nullpunkt. In diesem Nullpunkt ist eine 'drehbare Anzeigevorrichtung
angeordnet, so. daß von diesem Nullpunkte aus die Messurigen sowohl dem Winkel wie
auch der Länge nach erfolgen können. Gegenüber den bekannten Anordnungen besitzt
'die vorliegende den Vorteil, daß nur ein einziges einheitliches Bandvorhanden ist,
welches von dem Einhaken über dem einstellbaren Nullpunkt in einer Schleife zu diesem
Nullpunkt wieder zurückführt.
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Die Zeichnung erläutert den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel.
Abb. i zeigt die Weise, in welcher mit einer Vorrichtung nach der Erfindung gearbeitet
werden kann.
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Abb. a ist eine Draufsicht der Maßnehmvorrichtung nach der Erfindung,
wobei das Maßband abgebrochen dargestellt ist. Abb,3 ist ein Schnitt nach --der
Linie III-III in Abb. z.
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Abb. q. ist eine Draufsicht einer Anzeigescheibe, welche an Stelle-
der -in Abb. a dargestellten, mit Merkzeichen versehenen Scheibe verwendet werden
kann.
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Abb. 5 erläutert das Entwerfen des Schnittes nach -der Erfindung.
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Abb.6 zeigt die Anwendung der Vorrichtung bei einer Hose.
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Nach Abb. a und 3 besteht die Vorrichtung aus einem Maßband, das drehbar
mit einer Anzeigevorrichtung verbunden ist, die hier als eine kreisförmige Scheibe
a ausgebildet ist. Auf dieser Scheibe z sind radiale Merkzeichen angeordnet. Der
Einfachheit halber sind diese Zeichen nur auf einem Teil der Scheibe dargestellt.
Diese Anzeigescheibe z ist auf einem aus Celluloid oder anderem Stoff hergestellten
Streifen 3 befestigt, der !bei q. und 5 mit den Enden des Maßbandes i verbunden
ist. Der Streifen 3 ist weiter mit einem Längsschlitz 6 versehen, der am einen Ende
in. eine kreisförmige Erweiterung übergeht. In diese Erweiterung kann eine ebenfalls
kreisförmige, z. B. metallene Scheibe 8 eingeführt werden, die am Ende
einer
Klemmschraube 9 befestigt ist. Mit ihrer Hilfe kann die Anzeigescheibe 2 in einer
bestimmten Lage im Schlitz 6 festgeklemmt werden, wie dies weiter unten beschrieben
ist. Zwischen dem scheibenförmigen Kopf 8, der Schraube 9 und einer Flügelmutter
io auf dem anderen Schraubenerde befinden sich eine Unterlegscheibe i i sowie eine
durchscheinende Scheibe 12 aus Celluloid oder einem anderen geeigneten Stoff. Diese
Scheibe 12 überdeckt die Anzeigescheibe 2, wobei zwischen diesen beiden Scheiben
ein bei 1g mit dem einen Ende des Maßstreifens i verbundener Zeiger i ¢ liegt. Die
durchscheinende Scheibe 12 ist bei 26 und weiterhin an der Stelle des Zeigers 14
auch bei 13 am einen Ende des Maßstreifens i befestigt. Der Zeiger 14 liegt also
über der Anzeigescheibe 2, während der Maßstreifen i selber unter der Scheibe 2
durchgeführt ist. Fernerhin sind noch eine Füllscheibe 15 und eine Verschlußscheib.e
16 vorgesehen, welch letztere gegenüber dem scheibenförmigen Kopf 18 am Führungsstreifen
3 anliegt. Mittels der Füllringe 17 ist die Klemmvorrichtung derart ausgebildet,
da.ß beim Anziehen der Flügelmutter 18 und der sich hieraus ergebenden Befestigung
der Anzeigevorrichtung auf dem Längsstreifen 3 der Maßstreifen i mit der damit verbundenen
durchscheinenden Scheibe und dem pfeilförmigen Zeiger um die Schraube 9 als Drehzapfen
gedreht werden können. In Abb. 3 ist auch noch eine Scheibe 18 ersichtlich, welche
in Abb. 4 in Draufsicht dargestellt ist. Diese Scheibe ist mit einem am Außenende
offenen Schlitz i9 und einem Ansatz 2o versehen, welch letzterer dazu dient, die
Scheibe leicht anfassen zu können. Der Schlitz i9 dient zur Aufnahmeder Schraube
9, falls die Scheibe in der in Abb. 3 dargestellten Lage zeitweilig aufgehoben ist.
Dadurch, daß die Flügelmutter io gelöst und hierdurch das erforderliche Spiel zwischen
dieser Mutter und. dem scheibenförmigen Kopf 8 der Schraube 9 herbeigeführt wird,
kann die Scheibe 18, wenn sie bei 2o angefaßt wird, leicht dazwischen geführt werden,
worauf die Flügelmutter io wieder festgeschraubt wird. Die Scheibe 18, z. B. aus
Celluloid, ist leer und dient einem noch zu erwähnenden Zweck.
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Die mit Merkzeichen versehene Anzeigescheibe 2 trägt außer den radial
angeordneten Merkzeichen (Buchstabe, Ziffern usw.) noch einen Pfeil 2 i, der in
Abb. 2 nach rechts zeigt und mit der Längsachse des Schlitzes 6 im Streifen 3 zusammenfällt.
Durch diesen Pfeil wird nach Abb, 2 ein bestimmtes, durch den Schlitz 6 sichtbares
Maß des unter dem Streifen 3 liegenden Teiles des Maßbandes i angegeben. Am einen
Ende dieses Bandes ist noch ein mit einer scharfen Spitze versehener, nach innen
gebogener Haken 22 befestigt, der außer Gebrauch mit einer Schutzkappe 23 versehen
wird.
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Diese Vorrichtung wird wie folgt benutzt: Nachdem das Maßband i mit
dem Haken 22 beim Ärmelloch auf der Seitennaht des Rockes desjenigen, bei dem d'as
Maß. genommen wird, festgehakt und die Anzeigevorrichtung im Schlitz 6 des Streifens
3, und zwar init dem Pfeil nach rechts bei dem Teilstrich, welcher der Brustweite
der betreffenden Person entspricht (Abb. i), festgestellt ist, kann eine Anzahl
gestreckter oder geradliniger Maße genommen werden. Zu diesem Zweck wird das Maßband
i, z. B. bei 24 in Abb. i, angefaßt und nun die Entfernung der verschiedenen Punkte
des Körpers," von welchen das Maß genommen werden soll, gemessen. Einer bestimmten
Richtung des Maßbandes, entsprechend der Lage des betreffenden Punktes, entsprechen
dann das bei diesein Punkt abgelesene Maß und das durch den Zeiger oder Pfeil 14
angezeigte Winkelmerkzeichen auf der Anzeigescheibe z. Bei jedem Maß wird gleichfalls
ein Winkelmerkzeichen festgelegt, wodurch bei Anbringung der Anzeigevorrichtung
an der entsprechenden Stelle des Musters (auf dem Stoff oder auf Papier) unmittelbar
an Hand der beim Maßnehmen festgestellten Doppelmaße (Maß Winkelmerkzeichen) die
richtigen Maße und ihre Lage genau und schnell vermerkt werden können. In sehr einfacher
Weise kann. man also eine symmetrische Paßform erhalten, wobei für den Rücken in
ähnlicher Weise wie für die Brust vorgegangen wird. Zur Erläuterung des Schnittmusterentwurfes
sei weiter auf Abb. 5 hingewiesen. Hier bedeutet 27 der Mittelpunkt der Anzeigevorrichtung
und der Scheibe 2 und 28 den Befestigungspunkt für den Haken 22 (Abb.3).
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Für den Fall, daß: aus irgendeinem Grunde die Anzeigescheibe mit Merkzeichen
beim Maßlehmen zu Schwierigkeiten Anlaß geben würde, z. B. dadurch, daß .derjenige,
der das Maß nimmt, die naturgemäß verhältnismäßig nahe zueinander angeordneten Merkzeichen
nicht gut ablesen kann, kann die Hilfsscheibe 18 nach Abb.4 verwendet werden. Diese
Scheibe wird dann auf die mit Merkzeichen versehene Scheibe 2 geschoben, und zwar
derart, daß, in der Klemmlage der Schlitz i9 (Abb.4) mit dem Schlitz 6 des Streifens
3 zusammenfällt und dabei nach rechts gerichtet ist. Die Scheibe mit Merkzeichen
wird bei diesem Verfahren nicht benutzt. Dadurch, daß nun beim Maßnehmen mit einem
Bleistift durch die in der durchscheinenden Celluloidscheibe 12 vorgesehenen Löcher
25 hindurch ein Vermerk auf der
Hilfsscheibe 18 gemacht wird, erhält
man wieder ein dem genommenen 'Maße entsprechendes Winkelmerkzeichen. Weil dieses
Winkelmerkzeichen im allgemeinen aus einem Punkt bestehen wird und die den verschiedenen
Maßen entsprechenden Winkelmerkzeichen also untereinander keinen Unterschied aufweisen,
ist es in diesem Fall @erwünscht, das Maßnehmen in bestimmter Reihenfolge vorzunehmen,
wobei dann das Maßband aus einer bestimmten ersten Stellung immer in der gleichen
Drehrichtung in die nachfolgende Stellung gedreht wird.
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Sind die erforderlichen Maße in dieser Weise genommen, so kann man
die Scheibe 18
entfernen und z. B. den Namen des Kunden auf der Scheibe vermerken.
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Im vorstehenden ist die Anwendung der Vorrichtung zum Entwerfen des
Schnittes für die Jacke eines Anzuges auseinander« gesetzt. Wie aber aus Abb.6 hervorgeht,
kann die Vorrichtung auch für Hosen benutzt werden. Dann wird die Anzeigevorrichtung
29 an einem geschlitzten Streifen befestigt, der an einem besonderen Malistreifen
3o angeordnet ist, welcher am einen Ende wieder zwecks Befestigung im Schnitt der
Hose bei 3 i einen Haken hat. Gleich wie bei dem Rock kann man durch Drehung des
Streifens 3o auf der hinteren Seite der Hose auch dort die gewünschten Maße nehmen,
= welche später beim Entwerfen des- Schnittes erforderlich sind.
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Die Anordnung des mit dem Längsschlitz 6 versehenen Streifens 3 am
gleichen Maßband, an welchem auch die Anzeigevorrichtung angeordnet ist, hat noch
den Vorteil, daß es möglich ist, durch lösbare Festklemmung der Anzeigevorrichtung
das Maßband in normaler Weise, wobei also die Anzeigevorrichtung aus dem Schlitz
des Führungsstreifens entfernt ist, sowie in der Weise gemäß der Erfindung zu verwenden.