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Einrichtung zum Auswiegen von faserigem Gut für selbsttätige Verpackungsanlagen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Auswiegen der einzelnen Füllungen für
selbsttätige Verpackungsanlagen, die vorzugsweise zum Verpacken von faserigem Gut,
wie Tabak, dienen. Insbesondere bezieht sich eie Erfindung auf eine solche Einrichtung,
bei welcher eine Reihe von zwei oder mehr Wiegevorrichtungen in die zugeordneten
Becher oder sonstigen Aufnahmebehälter einer zur Verpackungsanlage führenden Fördervorrichtung
in bestimmter Aufeinanderfolge fortlaufend selbsttätig entleert werden. Gegenüber
den bekannten Einrichtungen dieser Art besteht das Neue der Erfindung darin, daß
dieses selbsttätige fortlaufende Auslösen der Waagen unmittelbar durch bestimmte,
in entsprechender Aufeinanderfolge unter den Waagen vorbeigehende Aufnahmebehälter
der genannten Fördervorrichtung erfolgt. Hierdurch wird gegenüber einer bekannten
Einrichtung, bei der die Entleerung der Waagschalen durch eine besondere Steuerwelle
eingeleitet wird, sowohl die Bauart vereinfacht als auch die Arbeitsweise unbedingt
zuverlässig gestaltet, da durch die Auslösung der Waagen vermittels der Förderbehälter
die fortlaufende richtige Entleerung der Waagen in die in Betracht kommenden Förderbehälter
unter allen Umständen gewährleistet wird.
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Eine Einrichtung gemäß der Erfindung ist auf den Zeichnungen in zwei
Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Abb. i zeigt schematisch eine Verwiegevorrichtung
mit selbsttätiger mechanischer Entleerung im Aufriß; Abb. a ist ein Querschnitt
durch Abb. i nach Linie A-B; Abb. 3 veranschaulicht im Aufriß die mechanische Auslösevorrichtung
einer Waagschale in größerem Maßstab; Abb.4 und 5 veranschaulichen einen Teil dieser
Vorrichtung in Stirnansicht auf Abb. 3 und im Grundriß; Abb. 6 stellt eine Verwiegevorrichtung
mit selbsttätiger elektrischer Entleerung der Waagen im Aufriß dar; Abb. 7 ist ein
Querschnitt durch Abb.6 nach Linie C-D, und Abb. 8 veranschaulicht eine besondere
Kontakteinrichtung in Verbindung mit Abb.6 und 7.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen sind drei Wiegeschalen I,
II, III mit zugehörigenEinfülltrichternl',II',III' angeordnet. Jede Wiegeschale
nebst zugehörigem Einfülltrichter ist an dem einen Ende eines doppelseitigen Wiegebalkens
i aufgehängt, an dessen anderem Ende das. Gewicht :2 wirkt.
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Oberhalb der Waagen erstreckt sich ein Tisch 3, der beispielsweise
durch eine Leiste 4 in der Längsrichtung in zwei Abteilungen 4' und 4" unterteilt
ist, von -welchem der Teil 4' zum Aufschichten des zum Vorfüllen der Waagen dienenden
Gutes Fv dient, während
(las zum genauen Auswiegen dienende Tariergut
Ft auf der anderen Seite der Waagenreihe auf einem Tisch 5 aufgeschichtet
ist. Die Abteilung 4.'' von Tisch 3 ist über jedem Einfülltrichter mit einer Einfüllöffnung
6 versehen, die gegen die Tischplatte 3 bei 7 trichterförmig erhöht ist (Abb. i).
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Zum Ablesen des Gewichts kann ein durch eine Öffnung 8 der Tischplatte
3 nach oben hin durchragender Zeiger 9 dienen, welcher von dem Wiegebalken z in
geeigneter Weise angetrieben wird und oben bei io zweckmäßig gegabelt ist, um das
angezeigte Gewicht auf beiden Seiten einer Skala i i ablesen zu können.
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Unter den Waagen I, II, III werden fortlaufend die Aufnahmebehälter
einer zu der nicht dargestellten selbsttätigen Verpackungsmaschine führenden Fördervorrichtung
vorbeibewegt. Im vorliegenden Falle besteht diese aus Bechern i2, die in geeigneten
gleichen Abständen an im Takte der Verpackungsmaschine ständig umlaufenden Ketten
13 befestigt und mit Anschlägen 30 versehen sind, die dazu dienen,
die Waagschalen in bestimmter Reihenfolge mechanisch selbsttätig auszulösen und
in die betreffenden Becher zu entleeren.
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Der Verwiegevorgang kann mit dieser Einrichtung folgendermaßen gestaltet
werden: Ein auf einer Seite des Tisches 3 sitzendes Mädchen gibt gemäß Gefühl und
Gewohnheit etwa go°/o der Füllung fortlaufend in die Trichter I', II', III'. Ein
auf der anderen Seite des Tisches 3 stehendes Mädchen gibt unmittelbar darauf folgend
auf der anderen Seite der Verwiegevorrichtung den erforderlichen Gewichtsrest in
der gleichen Weise in die Trichter, bis das volle Gewicht erreicht ist. Beide Mädchen
lesen die für sie in Betracht kommenden Angaben vermittels desselben Doppelzeigers
9, io auf der Skala i i ab. Das Becherwerk 12 läuft im Takte der Verpakkungsmaschine
ununterbrochen unter den drei Waagschalen vorbei. Die die ausgewogenen Mengen enthaltenden
Wiegeschalen werden nun durch die Zuführungsbecher 12 selbsttätig entleert, und
zwar kann dies sowohl auf mechanischem wie auch auf elektrischem Wege vor sich gehen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 bis 5 besteht die Auslösevorrichtung
jeder Waagschale aus zwei bei 14 an der Wiegeschale drehbar aufgehängten Sperrhaken
15, die durch eine Feder 16 nach außen gegen an der Wiegeschale befestigte Anschlagstifte
17 gedrückt werden. Auf den an der Wizgeschale gelagerten Drehachsen 18 der Abschlußklappen
1g sind Hebel 22 mit runden Köpfen 23 befestigt, unter welche in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Schließstellung der Abschlußklappen 19 die Sperrhaken 15 mit
Sperrflächen 2d. fassen und auf diese Weise die Abschlußklappen ig entgegen dem
auf Öffnen dieser Klappen gerichteten Druck des Wiegegutes in geschlossener Stellung
verriegeln.
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Die Auslösung der Sperrhaken 15 und damit die Entriegelung der Abschlußklappen
ig erfolgt für jede Waagschale vermittels zweier Hebel a5. Diese sind auf Bolzen
27 drehbar, welche an einer Längsschiene a6 des Wiegegestelles befestigt sind. Die
Hebel 25 sind durch Arme 25 und ein pfannenartiges Gelenk 28 miteinander
gekuppelt und werden für gewöhnlich durch eine Feder 29 in der aus der Zeichnung
ersichtlichen unwirksamen äußeren Stellung gehalten. Der eine der Hebel
25 ist mit einer Verlängerung 25" versehen, die derart nach unten in die
Bahn der Becher 12 des Förderwerkes ragt, daß sie durch seitliche Anschläge 3o der
Becher 1.2 ausgeschwungen werden kann.
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Wie insbesondere auch aus Abb. q. ersichtlich ist, sind die Anschlaghebel
25 der' drei Waagen gegenseitig versetzt und die Anschläge 30 von drei aufeinanderfolgenden
Bechern 12 verschieden lang, so daß die Wiegeschalen I, II, III nicht gleichzeitig,
sondern immer nur nacheinander geöffnet werden können, wie dies den Vorgängen des
Tabakeinfüllens und Abwiegens entspricht. Entsprechend der Bezeichnung der Becher
12 mit I", LI", III" erfolgt auf diese Weise das Auslösen der Waagschale III immer
nur durch einen der mit III" bezeichneten Becher, das Auslösen der Waagschale II
durch einen der mit II' bezeichneten Becher und dasAuslösen derWaaä schale I durch
einen der mit I" bezeichneten Becher i2.
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Trifft bei der Bewegung des Förderwerkes 12 einer der Anschläge
30 gegen die Verlängerung 25" der Auslösevorrichtung der in diesen Becher
zu entleerenden Waage, so bewirkt das hierdurch veranlaßte Ausschwingen der Hebelverlängerung
25" entgegen der Spannung der Feder 29 und vermittels des Armes 31 eine gleichzeitige
Einwärtsbewegung der Ausrückhebel 25, welche ihrerseits wieder eine Einwärtsbewegung
der Sperrhaken 15 entgegen dem Druck der Feder 16 bewirken, so daß sich die Abschlußklappen
i9 unter dem Gewicht des verwogenen Tabakquantums nach unten öffnen und dieses in
den unten vorbeigehenden Becher 12 entleert wird.
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Das Schließen der Klappen i9 nach erfolgter Entleerung geschieht vermittels
der Gewichte 21, die einstellbar auf Bolzen 2o der Klappendrehachsen 18 befestigt
sind.
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Um zu vermeiden, daß zu leichte Wiegungen ausgeleert werden und in
die Verpakkungsmaschine gelangen, sind die Sperrhaken 15 mit besonderen Auslösenocken
32 versehen,
gegen welche die entsprechend abgebogenen Enden 33
der Auslösehebel 25 schlagen können. Da die Sperrhaken 15 an der Wiegeschale, die
Auslösehebel25 hingegen an der hiervon unabhängigen festen Schiene26sitzen, so kann
infolgedessen dasAuslösen derSperrhaken 15- nur bei einer bestimmten Tiefstellung
erfolgen, nämlich in derjenigen Stellung, in welcher die Nocken 32 von den Nasen
33 erfaßt werden können. Ist hingegen die betreffende Waagschale ganz leer geblieben
oder hat sie zu wenig Gewicht, so senkt sich die Waagschale nicht bis in diese Tieflage,
so daß auch keine Auslösung der Sperrhebel 15
stattfinden kann und infolgedessen
auch die Entleerung in diesem Falle unterbleibt.
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Wie die entsprechenden-Bezugszeichen der Abb. 6, 7 und 8 ergeben,
entspricht die Ausführung nach diesen Abbildungen, insoweit der eigentliche Wiegevorgang
in Betracht kommt, der beschriebenen Ausführung nach den Abb.- i und 2. Hingegen
findet bei der Ausführung nach Abb. 6 und 7 die selbsttätige Auslösung der Wiegeschalen
I, II und III auf elektrischem Wege statt.
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Zu diesem Zwecke ist für jede Waage ein Magnet 34 vorgesehen, dessen
Stromkreis durch einen Kontakt 45 bei dem Vorbeigang eines Förderbechers 12 geschlossen
werden kann, und zwar sind auch die Kontakte 45 so angeordnet, daß der Kontakt,
des Magneten 34 von Waage I nur durch einen mit I" bezeichneten Becher geschlossen
werden kann und entsprechend der Magnet 34 von Waage II nur durch einen der mit
II" und der Elekromagnet 34 von Waage III nur durch einen der mit III" bezeichneten
Förderbecher.
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Oberhalb jedes Magneten 34 befindet sich ein an der Waagschale bei
35 drehbar gelagerter, als Anker dienender Arm 36, an welchen bei 37 Arme 38 angelenkt
sind, die ihrerseits wieder mit auf den Drehachsen 18 der Abschlußklappen i9 befestigten
Armen 39 verbunden sind. Für gewöhnlich wird das System durch die Feder 40 in einer
solchen Stellung (Abb.6) gehalten, daß die Abschlußklappen i 9 sich in geschlossener
Stellung befinden.
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Wenn bei dieser Ausführung bei einer der Waagschalen das verlangte
Gewicht erreicht ist, so senkt sie sich ebenso wie bei der oben beschriebenen mechanischen
Ausführung nach unten, bis sie in den Bereich des zugehörigen, am Gestell befestigten
Magneten 34 gelangt. In dieser geschlossenen Stellung bleibt die Waagschale, bis
einer der zur Schließung des Kontaktes dieses Magneten eingerichteten Becher 12
vorbeigeht und hierdurch den Stromkreis des Magneten 34 schließt, worauf dieser
den als Anker wirkenden Hebelarm 36 anzieht und hierdurch vermittels der beschriebenen
Hebelanordnung 38, 39 entgegen der Spannung der Feder 4o die Abschlußklappen i9
der Waagschale öffnet, so daß sich das abgewogene Tabakquantum in den vorbeigehenden
Förderbecher 12 entleert.
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Um auch in diesem Falle bei einem nicht genügenden Gewicht eine Entleerung
der Waagschale vermittels des Magneten 34 zu verhindern, kann in den Stromkreis
des Magneten noch ein weiterer Kontakt eingefügt werden, der aus dem festen Kontakt
41 und einem beweglichen Kontakt 42 besteht (Abb. 8). Der bewegliche Kontakt 42
sitzt an einem Arm 43, welcher auf einer Stange 44 befestigt ist, die ihrerseits
die Pendelbewegung der Waage mitmacht, derart, daß der Kontakt 44 42 nur dann geschlossen
wird, wenn dieWaage auch wirklich das gewünschte Gewicht anzeigt. Infolgedessen
kann auch der Stromkreis des Magneten 34 durch den nicht dargestellten und von einem
der zugehörigen Becher 12 zu schließenden Kontakt nur dann geschlossen und der Magnet
erregt werden, wenn zuvor oder gleichzeitig der Kontakt 44 42 geschlossen ist.