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Schaltung für die dauernd die Einschaltung des Betriebsstromes anzeigende
Signaleinrichtung bei Röntgenanlagen Die für Röntgenanlagen vorgeschriebenen optischen
und akustischen Signaleinrichtungen, die die Einschaltung des hochgespannten Stromes
anzeigen, sind bis jetzt so eingerichtet, daß das Signal zugleich mit dem Hochspannungsstrom
eingeschaltet wird. Hierbei können noch leicht Unfälle vorkommen, weil das Signal
zwar die in der Nähe der Anlage befindlichen Personen vor einer Berührung der Hochspannungsleitungen
nach dem Einschalten warnt, jedoch nicht verhindern kann, daß eine Person einen
Hochspannungsschlag erhält, die etwa im Augenblick der Einschaltung mit der Hochspannung
in Berührung steht.
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Gemäß der Erfindung wird diesem Mangel dadurch abgeholfen, daß der
Signalstromkreis zwangsweise schon vor dem Primärstromkreis des Hochspannungstransformators
eingeschaltet wird, so daß das Signal bereits eine gewisse Zeit vor dem Einschalten
der Hochspannung drtönt bzw. aufleuchtet.
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Man kann zu diesem Zwecke beispielsweise, wenn die Einschaltung des
Signalkreises und des Betriebsstromkreises durch zwei gekuppelte Schalter erfolgt,
die von einem gemeinsamen Schalthebel abhängen, für den Betriebsströmschalter eine
Schleppkupplung vorsehen, derart, daß beim Drehen des Handhebels zunächst nur der
Signalschalter und erst etwas später der Betriebsstromschalter mitgenommen wird.
Statt dessen kann man auch die beiden Schalter Festkuppeln, aber die Gegenkontakte
so anordnen, daß der bewegliche Teil des Betriebsstromschalters seinen Gegenkontakt
später erreicht als der Signalschalter seinen Gegenkontakt, der in der Bewegungsrichtung
eine solche Ausdehnung hat, daß der Signalschalter während der ganzen Schaltbewegung
des Betriebsstromschalters geschlossen bleibt. In diesem Falle können die beiden
Schalter gegebenenfalls zu einem einzigen vereinigt sein.
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Man kann aber auch die beiden Stromkreise elektrisch, beispielsweise
durch ein Verzögerungsrelais, voneinander abhängig machen, derart, daß mittels des
Handschalters zunächst nur der Signalstromkreis und der primäre Stromkreis des Relais
geschlossen und durch letzteres nach Ablauf der Verzögerungszeit die Hochspannung
eingeschaltet wird.
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Die Abbildungen stellen zwei Ausführungsbeispiele dar.
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Abb. z veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel mit Doppelschalter
in der einfachsten Ausführung, Abb. 2 ein Ausführungsbeispiel mit Schaltrelais für
den Hochspannungskreis.
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Bei der Ausführungsform der Abb. z sitzt auf der an der einen Netzleitung
liegenden Achse a der Schalthebel b, der in der dargestellten Ruhelage durch eine
Feder k in Anlage an einen Anschlag°g-'gehalten wird. Zum Einschalten der Hochspannung
muß der Schalthebel b auf den im Stromkreise der Primärspule e des Hochspannungstransformators
e, f liegenden Kontakt d gestellt werden. Dabei gleitet er längs einer gebogenenFSchiene
c, zu der eine parallel zur Transformatorspule e liegende, den Signalapparat
i enthaltende Leitung h führt.
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Beim Drehen in der Pfeilrichtung kommt der Schalthebel b zunächst
in Berührung mit dem
einen Ende des Kontaktbogens c, so daß der
Signalstromkreis geschlossen wird. Erst bei Erreichung des anderen Endes des Kontaktbogens
c schließt der Schalthebel d durch Berührung mit dem Kontakt d auch den Stromkreis
der Transformatorspule e, so daß nunmehr auch der Hochspannungsstrom in dem die
Röntgenröhre enthaltenden Sekundärkreise des Transformators e, f in Fluß
kommt, ohne daß der Stromkreis des Signals unterbrochen wird. In der Einschaltstellung
kann der Schalthebel durch beliebige bekannte Mittel gesperrt werden. Nach Freigabe
geht er unter dem Einfluß der Feder bis in die Ruhelage zurück. Er kann also nicht
absichtlich oder versehentlich nach Ausschaltung der Hochspannung auf Signalstromschluß
stehengelassen werden.
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An Stelle der Feder k kann unter Umständen, wie gestrichelt angedeutet,
eine Kippfeder k' verwendet werden, die den Schalter in beiden Endstellungen festhält.
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Das Stehenlassen des Schalthebels auf dem Bogen c beim Ausschalten
des Betriebsstromkreises kann man auch dadurch unmöglich machen, daß man den Schalter
als Fortdrehschalter ausführt. Die Ausschaltung erfolgt dann durch Weiterdrehen
des Hebels b in der Pfeilrichtung. Dabei verläßt der Hebel ungefähr gleichzeitig
den Kontakt d und den Bogen c, so daß beide Stromkreise ausgeschaltet werden. Selbstverständlich
fallen dann der Anschlagstift g und die Rückholfeder k fort.
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Die beschriebene Ausführungsform hat noch den Nachteil, daß der zwischen
dem Einschalten des Signalkreises und des Hochspannungskreises liegende Zeitraum
von der Willkür der einschaltenden Person abhängt, die den Schalthebel schneller
oder langsamer drehen kann. Bei der Ausführungsform der Abb. 2 ist jede Willkür
ausgeschaltet. Hier ist lediglich der Schalter b für den Signalstrom von Hand zu
betätigen. Im @ Signalstrom liegt parallel zum Signalapparat i die ElektromagnetspuIe
an' eines Verzögerungsrelais an, über das die zwischen Signal i und Spule
m' abgezweigte Leitung zur Primärspule e des Hochspannungstransformators
e, f führt. Das Relais ist in der Abbildung als Quecksilberrelais bekannter
Art dargestellt. Dieses enthält in einem zum Teil mit Quecksilber gefüllten, im
unteren Teile von der Spule na' umgebenen Rohre n einen auf dem Quecksilber
schwimmenden Eisenkörper s. In ein mit dem Rohr n durch ein Kapillarrohr o verbundenes
Nebenrohr P sind Kontakte q, r
eingeschmolzen, von denen q über dem
Schalter b
am Netz liegt, während r mit der Primärspule e des Hochspannungstransformators
verbunden ist. Durch Stromschluß bei b wird das Signal i
in Tätigkeit
gesetzt und zugleich die Spule na'
erregt, so daß der Eisenkörper s tiefer
in das Quecksilber gezogen wird. Das dadurch verdrängte Quecksilber steigt im Rohr
n auf einen höheren Stand, während das entsprechende Steigen im Rohr P durch die
Kapillare o verzögert wird, so daß nach Erregung der Spule k eine gewisse Zeit verstreicht,
bis durch das Relais der Stromkreis durch e geschlossen wird.. Bei Verwendung eines
regelbaren Verzögerungsrelais kann man also einen beliebigen zeitlichen Zwischenraum
zwischen die Einschaltung des Signales und des Hochspannungstransformators legen.
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Beim Öffnen des Schalters b erfolgt gleichzeitig die Unterbrechung
des Signalstromes und des Transformatorstromes. Soll der Standausgleich des Quecksilbers
beim Wiederaustauchen des Eisenkörpers s ohne Verzug erfolgen, so kann man für den
Rückfluß von p nach n einen weiten Durchgang mit Rückschlagventil vorsehen, wie
ebenfalls bei derartigen Relais bereits vorgeschlagen ist.