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Luftschiff mit mehreren Gaszellen zur Verwendung verschiedener Gasarten
Die Erfindung betrifft Luftschiffe mit- mehreren Gaszellen für verschiedene-'Gasarten,
und zwar handelt es sich um die Anordnung und Ausbildung solcher Zellen.
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Bei den bisher vorgeschlagenen Luftschiffen mit Verwendung verschiedener
Gase war meist zur Füllung der Hauptzellen ein nicht brennbares Gas (z. B. Helium)
vorgesehen, während die innerhalb der Hauptzellen angeordneten Innenzellen mit dem
leichteren Wasserstoffgas gefüllt werden sollten. Dabei ist es insbesondere schwierig,
die Innenbehälter in ihrer Lage so zu sichern, daß bei den infolge Temperatur- und
Druckschwankungen stattfindenden Formänderungen der Zellen keine Beschädigungen
vorkommen.
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Erfindungsgemäß soll nun in der mit leichtem Auftriebsgas gefüllten
Hauptzelle ein Gasbehälter gelagert sein, welcher mit einem brennbaren Gas gefüllt
wird, das ein größeres spezifisches Gewicht besitzt als das umgebende Auftriebsgas.
Jedenfalls soll aber das brennbare Gas kein geringeres spezifisches Gewicht haben
als das umgebende Auftriebsgas. Dies hat zur Folge, daß die im Innenbehälter befindliche
Gasmenge keinen Auftrieb gegenüber dem umgebenden Gas besitzt, so daß der Innenbehälter
frei hängend und frei beweglich angeordnet werden kann. Dadurch wird erfindungsgenLäß
erreicht, daß Formänderungen der Zellenwände infolge von Temperaturschwankungen
und Änderungen der Gasdrücke keinen störenden Einfluß ausüben oder gar Beschädigungen
der Zellenwände verursachen. Für die Innenzellen sind besonders einfache und wirksame
Tragmittel vorgesehen, die vorteilhaft nur oben an den Innenzellen angreifen, während
anderswo keine den Raum der Hauptzelle durchdringenden Seile o. dgl. vorhanden sind,
die notwendig wären, wenn die Innenzelle ein leichteres Gas enthielte.
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Gemäß der Erfindung können die Hauptzellen entweder mit Wasserstoffgas
oder mit einem nicht brennbaren, verhältnismäßig leichten Auftriebsgas, wie Helium,
gefüllt werden, und die schwerere Gasart, welche für die Innenzellen in Betracht
kommt, kann z. B. Leuchtgas oder ein sonstiges schweres Gas stein, welches als Motorenbrennstoff
dienen kann.
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Durch den natürlichen Auftrieb des leichteren Gases in der Hauptzelle
wird das in der Innenzelle befindliche Motorenbrenngas nach unten verdrängt und
infolgedessen die Zuführung zu den Motoren erleichtert. Da immer ein verhältnismäßig
kleiner Betrag des schwereren Gases zum -Betrieb der Motoren vorgesehen sein wird,
ist die Verwendung solchen Gases von geringem Einfluß auf die Auftriebskraft des
Luftschiffes.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. r ist ein schematischer Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Luftschiff.
Abb.2 ist ein schematischer Querschnitt nach Linie II-11
der Abb. i.
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Abb.3 ist eine Ansicht in vergrößertem Maßstabe, welche die Einzelheiten
eines der Aufhängeelemente zeigt, wie sie beim Erfindungsgegenstand zur Anwendung
kommen sollen.
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Im Luftschiff ist zweckmäßig eine größere Anzahl von aneinanderstoßenden
Hauptgaszellen i o vorgesehen, welche ein verhältnismäßig leichtes Auftriebsgas
enthalten. Die umgebende Außenhülle mit oder ohne starres Luftschiffgerippe ist
riet i I bezeichnet. Die Hauptzellen io können an der Außenhülle ii am Punkt
12 verbunden sein. Der untere Teil jeder Hauptzelle io bleibt unbefestigt, wie bei
Punkt 13 gezeigt.
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Die innere Zelle 14 ist vollständig innerhalb der Hauptzelle io gelagert
und wird am Oberteil derselben ;durch eine Anzahl von Drähten oder Seilen 15 aufgehängt,
welche an einer Reihe von Verbindungspunkten 16 befestigt sind. Die Innenzellen
14 können, wenn gewünscht, aus einer oder mehreren der Hauptzellen io fortgelassen
werden. Da das Gas in der Zelle 14 schwerer oder jederifalls nicht leichter als
das umgebende Gas der Hauptzelle ist, so sind anderweitige Haltseile außer den mit
15 bezeichneten nicht notwendig. Jedes der Verbindungselemente, genauer in Abb.3
gezeigt, besteht aus verstärkten Laschen 17 und 18, die den Ring 19
fest
umschließen- Eine Hälfte des Ringes ragt über und die andere unter die Wand der
Zelle i o. Der untere Teil des Ringes i g, der innerhalb der Zelle liegt, dient
zum Anschluß der.Aufhängungsseile 15, während die obere Hälfte des Ringes
den Anschluß an die Außenhülle oder das Gerippe i i vermittelt, z. B. durch Seile
2o.
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An die Gaszellen 14 sind geeignete Leitungen angeschlossen, welche
die Abführung des Brenngases zu den nicht dargestellten Motoren ermöglichen. . Jede
Innenzelle 14 kann durch die unten angeschlossenen Leitungen 22 mit Gas gefüllt
werden, oder es können aber auch getrennte Fülleitungen vorgesehen werden. Eine
zusätzliche Sicherheitseinrichtung gegen zufällige Explosionen des Motorbrenngases
ist dadurch geschaffen, daß eine verhältnismäßig weite Leitung 23 jede der Schlauchleitungen
22 umschließt, wodurch bei Füllung der Leitung 23 mit einem nicht brennbaren Gas
jede Schlauchleitung 22 vollständig isoliert wird. Diese Schutzleitung kann mit
einem besonderen Gasbehälter oder mit dem Innern der Hauptzelle i o in Verbindung
stehen. Die Leitungen 22, welche vorteilhafterweise aus Gummischläuchen bestehen,
erhalten zwischen den Zellen 14 und der Hülle i i eine gewisse Lose, um entsprechende
Freiheit der Bewegung der Innenzelle 14 innerhalb der Zelle i o zu gestatten. Da
die maximale Krängung eines Luftschiffes wohl nie mehr als io° beträgt, so braucht
die Länge des Schlauches 22 nur wenig über den normalen Abstand zwischen der Zelle
14 und der Hülle i i hinauszugehen.