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Verfahren und Trockenanlage zum Trocknen von Gut im Schwebezustande.
Die Erfindung betrifft eine Trockenanlage zur Trocknung von Torf. Der Torf wird
gemäß der Erfindung in pulverförmigem Zustande in einem langen Kanal zerstäubt,
in welchem die Trocknung in der Weise erfolgt, daß das zerstäubte Gut durch einen
Strom heißer Gase, welche in normalem Betriebszustande aus bereits benutzten Gasen
und diesen beigemischten frischen Verbrennungsgasen bestehen, schwebend durch den
Kanal hindurchgeführt wird, wobei das frische Gas in den aus bereits benutzten Trockengasen
bestehenden Strom durch den gleichen Ventilator hineingesaugt wird, durch den auch
die Gasbewegung in dem Trockenkanal aufrechterhalten wird.
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Bei Anlagen dieser Art, hei welchen das Trockengut im Schwebezustand
vermittels eines verhältnismäßig rasch bewegten Gasstromes durch einen langen Trockenkanal
hindurchgeführt wird, muß darauf Bedacht genommen werden, daß der Gasstrom durch
einen Ventilator durch den langen Kanal mit einer verhältnismäßig großen Geschwindigkeit
bewegt wird, da sonst viel von dem Trockengut ausfallen würde. Es bedarf auch einer
verhältnismäßig hohen Trockentemperatur, um trotz der feinen Verteilung des Gutes
auf dem Wege durch den Trockenkanal eine hinreichende Trocknung herbeizuführen.
Daraus ergeben sich Schwierigkeiten für den Betrieb des Ventilators, dessen Betriebssicherheit
durch dauerndes Arbeiten in höherer Temperatur leiden würde.
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Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wird einerseits in an sich
bekannter Weise das heiße Frischgas zwar durch den die Gasbewegung im Trockenkanal
unterhaltenden Ventilator in den Strom der bereits einmal zur Trocknung benutzten
Gase hineingesaugt, aber es wird gleichzeitig gemäß der Erfindung dafür Sarge getragen,
daß der die Ansaugung der frischen heißen Verbrennungsgase bewirkende Ventilator
so weit von der Ansaugstelle im Trockenkanal abgerückt wird, daß die Gase infolge
der von ihnen auf das Trockengut ausgeübten Trockenwirkung bereits erheblich abgekühlt
sind, bevor sie den Ventilator erreichen, so daß der Ventilator nicht durch hohe
Temperatur beschädigt wird. Zu diesem Zweck werden die Frischgase auf der Druckseite
des am Ende des Trockenkanals eingebauten Ventilators in den Kreislauf der Gase
eingeleitet, und zwar hinter den Staubabscheidern, so daß das Gemisch aus Frischgas
und den bereits zur Trocknung benutzten
Gasen durch den Trockenkanal
hindurchgesaugt wird, bevor es zum Ventilator gelangt, so daß es diesen in bereits
abgekühltem Zustande erreicht.
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Die beträchtliche Länge, welche der Trockenkanal erhalten muß, wenn
die Materialtrocknung im Schwebezustandeerfolgreich durchgeführt werden soll, bringt
es mit sich, daß ein freiwilliges Ausfallen des Materials aus dem Trockenstrom unvermeidlich
ist. Demgemäß wird im Interesse möglichster Betriebssicherheit auf dem Trockenwege
eine Vorrichtung vorgesehen, welche die Anhäufung von Material im Trockenkanal verhindert.
Diese Vorrichtung kann in verschiedener Weise ausgebildet sein, wie nachstehend
im Anschluß an die die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen
näher erläutert werden wird.
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Abb. i ist eine schematische Seitenansicht der Ausführungsform einer
Trockenanlage gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 zeigt die Anlage im Grundriß.
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Di-e Abb. 3 und .a. veranschaulichen schematisch im Aufriß und Grundriß
eine Trockenanlage, welche besonders dazu eingerichtet ist, beim Trocknen von Kohlen
der Neigung des Materials, sich im Gasstrom auf dem Wege durch den Trockenkanal
abzusetzen, entgegenzuwirken.
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Div Abb.5 und 6 veranschaulichen im Grundriß und in größerem Maßstabe
in Seitenansicht Teile einer gegenüber der in Abb.3 und 4. dargestellten abgeänderten
Form der Anlage.
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Bei der in den Abb. i und 2 dargestellten Anlage ist der Trockenkanal
von geeigneter Länge bei 2 angedeutet. Durch diesen Trockenkanal werden die Gase
durch einen Ventilator d. angesaugt und in eine Reihe von Zyklonstaubabscheidern
wieder hineingepreßt. Das in d"en Zyklonabscheidern ausgeschiedene trockene Produkt
fällt in einen Trichter 8, aus dem es nach Bedarf durch ein Ventil io abgezogen
wird. Das zu trocknende Gut wird in geeignetem Zustand in den Gasstrom durch eine
geeignete Speisevorrichtung 12 eingeführt.
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Der Gaskanal 1.4, in den die Gase, welche die Zyklonabscheider verlassen,
eintreten, ist geteilt, wobei der eine Zweig nach dem Waschturm 16 führt und mit
einem regelbaren Ablaßschieber 18 versehen ist, während der andere Zweig 2o nach
einer Heizvorrichtung 22 mit Klappe 24. führt, welche so eingestellt werden kann,
daß in dem Kanal ein gegenüber der Außenluft verminderter Druck an denjenigen Stellen
erhalten wird, an denen die Einführung des Rohmaterials und der Eintritt des Trockengases
erfolgt.
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Der Waschturm, dessen Zuleitung bei 26 angedeutet ist, besitzt einen
Abzug 28, durch den die Abgase in die Außenluft entweichen, während der niedergeschlagene
Schlamm, der sich b"iln Waschen der Gase ableitet, durch einen Kanal 3o abgeführt
wird.
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Die Heizvorrichtung 22 enthält nach der Darstellung der Zeichnung
einen Rohreinsatz 32, in dessen Rohre die Gase aus einer Vorkammer 3q., worin das
Zweigrohr 2o mündet, eintreten, um nach dem Durchgang durch die Rohre in eine Kammer
36 auszutreten, an welche sich der Trockenkanal 2 anschließt. Die Rohre liegen in
einem Heizzug, welcher die heißen Verbrennungsprodukte aufnimmt, die von den Feuerungen
einer Kesselanlage 38 stammen. Diese Verbrennungsprodukte, welche also reine Abgase
sind, verlassen den Heizzug, nachdem sie die durch die Röhren 32 strömenden Gase
aufgeheizt haben, und gelangen durch einen Zug qo nach dem Schornstein 42. Der durch
eine Klappe 46 gesteuerte Kanal 44, welcher den Kanal d0 mit dem Trockenkanal 2
verbindet, und ein weiterer Kanal 48, welcher an eine Feuerung 5o angeschlossen
ist, durch welche hochtemperierte Gase erzeugt werden können, dienen dazu, die für
die Trocknung des Materials erforderlichen heißen Gase in den Trockenkanal 2 einzuführen,
wobei die Gaszuführung auf beiden Wegen gleichzeitig oder auf nur einem oder dem
anderen derselben erfolgt, je nachdem es der im Trockenkanal herrschende Zustand
erfordert.
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Bei der in den Abb. 3 bis 6 dargestellten Anordnung sind solche Teile,
welche den in den Abb. i und 2 vorkommenden Teilen entsprechen, mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Gemäß Abb. 3 und q. gehen die Gase von den Zyklonabscheidern
zum Teil nach dem Waschturm 16, um in der gleichen Weise wie bei der in den Abb.
i und 2 dargestellten Anordnung ins Freie geleitet zu werden, währen der im System
in Umlauf zu erhaltende Teil der Gase in zwei Ströme geteilt wird, von denen der
eine, ebenso wie bei der erst beschriebenen Anlage, an der Klappe 24 vorbeigeht
und durch einen Kanal 52 in den Trockenkanal eintritt, zusammen mit dem Zusatzgas,
welches durch das Rohr 44 eintritt und mit dem letzteren zusammen den Gasstrom bildet,
in den das nasse Material bei 12 eingeführt wird. Der andere Teilstrom fließt durch
ein. Rohr 54. und gelangt durch einen Stutzen 56 und einen oder mehrere Schlitze
58, welche in der Sohle des Trockenkanals vorgesehen sind, in den Trockenkanal.
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Der an dieser Stelle im Kanal 2 herrschende Unterdruck hat zur Folge,
daß durch den Luftstrom, welcher durch den Schlitz oder die Schlitze in den Trockenkanal
eintritt, eine
ausgesprochene Blaswirkung ausgeübt wird, so daß
Gut, welches vielleicht nicht in der Schwebe geblieben ist, in dem auf diese Weise
zustande kommenden Gasstrom erneut mit in die Höhe genommen wird.
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Bei der Anordnung gemäß der Abb.5 und 6 ist eine rein mechanische
Einrichtung vorgesehen, um die Ansammlung von Material im Trockenkanal zu verhindern,
welches sich nicht in der Schwebe halten konnte. Diese Einrichtung besteht aus einer
Vertiefung 6o, welche das aus dem Gasstrom niedersinkende Material aufnimmt und
aus welcher es durch eine Fördervorrichtung herausgeschafft wird. Diese Fördervorrichtung
kann beispielsweise aus einer Schubplatte bestehen. Nach der Darstellung der Zeichnung
ist sie als einfache Förderschnecke angenommen, welche das Gut sowohl in den Gasstrom
hinein in die Höhe wirft, als auch dasselbe durch den Auslaß 64 herausbefördert,
der so ausgebildet ist, daß durch ihn keine Luft in das Svstem einzutreten vermag.
Durch eine solche Anordnung wird die V erschlechterung des niedersinkenden Materials
durch anhaltende Berührung mit Gas von höherer Temperatur am Einlaßende des Trockensvstems
vermieden.
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Um das Trockengut sicher in dem Gasstrom in der Schwebe zu halten,
kann es durch mehrere getrennte Zuführungsvorrichtungen in den Trockenkanal an verschiedenen
Stellen, welche in der Längsrichtung des Kanals oder im gleichen Querschnitt desselben
liegen, eingeführt werden, oder man kann die Einführungsöffnungen gleichzeitig auf
die Länge des Kanals und in verschiedene Ouerschnitte desselben verteilen. Man kann
ferner die Erzielung der Maximaltrockenleistung für eine gegebene Abmessung des
Trockenkanals dadurch unterstützen, daß man, soweit möglich, durch Prallplatten
und ähnliche Vorrichtungen, welche Wirbel in dem Gasstrom hervorrufen, der Neigung
des Gasstromes entgegenwirkt, sich nahe der Achse des Kanals mit besonders großer
Geschwindigkeit zu bewegen, dagegen in dem näher der Kanalwandung gelegenen Teil
nur mit einer verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit.