DE4558C - Selbsttätig schliefsendes Ventil - Google Patents

Description

1878.

Klasse 85.

J. RADEMACHER & GRÜDELBACH in BERLIN. Selbsttätig schließendes Ventil.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. August 1878 ab.

Das durch die Zeichnung dargestellte Ventil kann als Auslauf- und Closetventil für Wasserleitungen construirt werden. Das gezeichnete ist speciell ein Auslaufventil. Um nutzlosen Wasserverbrauch zu vermeiden, schliefst sich dasselbe selbstthätig und zwar ohne Stofs.

Fig. ι zeigt einen Querschnitt des Ventils im geschlossenen, Fig. 3 einen solchen im geöffneten Zustande und Fig. 2 eine Ansicht des Ventils. An dem Ventilgehäuse, welches aus dem äufseren runden Mantel α und der innen runden Glocke b besteht, befindet sich der Wassereintritt bei A und der Austritt bei B. Der runde, ausgehöhlte Ventilkörper c hat seinen Sitz in dem äufseren Mantel bei C. Derselbe ist an seinem oberen Theile genau abgedreht, so dafs er mit einem ganz geringen Spielräume in der ebenfalls gut cylindrisch ausgedrehten Glocke b Führung hat. Das Auflager e des Ventilkörpers besteht aus Leder, ■welches durch die hohle Schraube d befestigt ist. Damit der innere Raum der Glocke nicht fortwährend mit der Ausflufsöffnung in Verbindung stehen kann, ist die innere Bohrung des Ventilkörpers durch ein Gummiventil abgeschlossen. Dieses Ventil besteht aus einer Gummihülse /, welche an ihrem oberen Theile mittelst des Stückes g und der Schraube h in dem Ventilgehäuse so festgeklemmt ist, dafs der innere Raum der Hülse mit der atmosphärischen Luft in Verbindung steht und diese von dem inneren Räume der Glocke abgeschlossen ist. Die Gummihülse umschliefst mit ihrem unteren Ende den Wulst D eines runden Stabes i, der durch die beiden Theile g und h hindurchgeht und an seinem oberen Ende einen hölzernen Knopf k trägt. Zieht man an diesem Knopfe den Stab i in die Höhe, so werden dadurch beide Ventile geöffnet, wie dies Fig. 3 zeigt; man kann aber durch Druck auf den Knopf das Gummiventil nicht plötzlich schliefsen. Man ersieht leicht aus Fig. 3, dafs, wenn man im geöffneten Zustande den Knopf losläfst und somit das Gummiventil sich selbst überläfst, dasselbe sich allmälig, aber ziemlich schnell, der elastischen Gummihülse wegen, schliefsen wird.

Die Wirkungsweise des Ventils ist nun folgende: In geschlossenem Zustande ist der hohle Raum zwischen dem äufseren Mantel a einerseits und der Glocke b und dem Ventilkörper c andererseits mit Wasserleitungswasser angefüllt; ebenso' befindet sich in dem hohlen Räume der Glocke über dem Ventilkörper Wasserleitungswasser, welches durch den kleinen Zwischenraum zwischen der Glocke b und dem oberen Theile des Ventilkörpers c in denselben gelangt ist. In diesem Zustande wird durch den Wasserdruck sowohl das Ventil c wie das Gummiventil geschlossen erhalten. Zieht man aber an dem Knopfe k, so wird das Gummiventil geöffnet, das in der Glocke befindliche Wasser fliefst durch die Bohrung der Schraubet ab, und da durch den kleinen Zwischenraum zwischen Glocke und Ventilkörper nicht so viel Wasser nachfiiefsen kann, dafs der Wasserdruck in der Glocke dem in dem hohlen Räume zwischen Ventilkörper und Mantel gleich bleibt, so wird durch den auf der ringförmigen Fläche E des Ventilkörpers lastenden Ueberdruck letzterer gehoben und das Wasser gelangt bei B zum Ausflufs. Läfst man hierauf den Knopf k los, so wird sich das Gummiventil schnell schliefsen, da sich der Sitz desselben in seiner höchsten Stellung befindet. Es dringt alsdann allmälig Wasser in den innern Raum der Glocke, und der Ventilkörper c wird durch die Druckdifferenz zwischen dem auf demselben lastenden Wasserdruck einerseits und dem von unten gegen die ringförmige Fläche E und einem geringen gegen die Auflagerfläche des Leders wirkenden Drucke andererseits an den Ventilsitz allmälig angedrückt. Der Wasserabschlufs geschieht in 15 bis 20 Secunden und zwar mit einem so geringen Rückschlag, dafs derselbe auf einem eingeschalteten Manometer kaum ablesbar ist.

Claims (1)

1. Paten t-An spruch:

   Die Construction des Ventilkörpers c und des kleinen Gummiventils, sowie die aus der Zeichnung ersichtliche Anordnung der beiden zu einander.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.