DE454107C - Arbeitsverfahren fuer Viertakt-Brennkraftmaschinen mit Vorverdichtung der Ladung durch Abgasturbinen - Google Patents
Arbeitsverfahren fuer Viertakt-Brennkraftmaschinen mit Vorverdichtung der Ladung durch AbgasturbinenInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
- F02B33/00—Engines characterised by provision of pumps for charging or scavenging
- F02B33/44—Passages conducting the charge from the pump to the engine inlet, e.g. reservoirs
- F02B33/446—Passages conducting the charge from the pump to the engine inlet, e.g. reservoirs having valves for admission of atmospheric air to engine, e.g. at starting
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01D—NON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
- F01D17/00—Regulating or controlling by varying flow
- F01D17/10—Final actuators
- F01D17/12—Final actuators arranged in stator parts
- F01D17/18—Final actuators arranged in stator parts varying effective number of nozzles or guide conduits, e.g. sequentially operable valves for steam turbines
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- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
- F02B37/00—Engines characterised by provision of pumps driven at least for part of the time by exhaust
- F02B37/12—Control of the pumps
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Viertakt-Brennkraftmaschinen mit Vorverdichtung der
Ladung, bei welcher die Vorverdichtung in Verdichtern erfolgt, welche mittels durch die
Abgase der Brennkraftmaschinen beaufschlagter Turbinen angetrieben werden. Sie besteht darin, daß der Druck während des
Auspuffhubes in der Brennkraftmaschine annähernd auf den Druck der vorverdichteten
Ladung eingestellt wird, damit Druck und Temperatur des am Ende dieses Hubes im Verdichtungsraume der Kraftzylinder verbleibenden
Abgasrestes so niedrig sind, daß die vorverdichtete Ladung dadurch nur wenig
erwärmt und ein großer Teil derselben in die Kraftzylinder neu aufgenommen wird. Dieses
Arbeitsverfahren kann so ausgestaltet sein, daß wenigstens in dem oberen Belastungsbereich
der Maschinenanlage der Druck während des Auspuffhubes in der Brennkraftmaschine niedriger eingestellt
wird als der Druck der vorverdichteten Ladung. Dieser Überdruck der vorverdichteten
Ladung kann dazu benutzt werden, um die Kraftzylinder der Brennkraftmaschine mit
neuer Ladung zu spülen. Ferner kann das Verfahren so durchgeführt werden, daß bei
verminderter Leistung, beim Anlassen, Umsteuern unter Umgehung des Vorverdichters
und der Abgasturbine von der Brennkraftmaschine unmittelbar aus der Atmosphäre angesaugt und in dieselbe ausgepufft wird.
In Abb. ι ist eine Maschinenanlage zur Ausführung des Arbeitsverfahrens schematisch
dargestellt, und in Abb. 2 ist an Hand von Indikatordiagrammen das Arbeitsverfahren
veranschaulicht.
In Abb. ι bezeichnet K den Verdichter, in
welchem die Ladung vorverdichtet wird. T ist die Abgasturbine, welche diesen Verdichter K
antreibt. M ist eine Viertakt-Brennkraftmaschine, welche ihre Ladung durch die Leitung
/ aus dem Verdichter K erhält und ihre Auspuffgase an die Turbine T abgibt. Diese
strömen durch die Leitung L und die Düsen oder Leitschaufeln D in den Turbinenläufer
hinein. Der erhöhte Druck vor der Turbine wird nun durch entsprechende Bemessung
des Eintrittsquerschnittes der Leitvorrichtung, ζ. B. durch Schließen der Ventile V und F1,
eingestellt. Steigt dieser Druck, so wird dadurch die Arbeitsleistung der Turbine vergrößert,
da derselben stets die ganze Abgasmenge aus der Brennkraftmaschine zufließt.
Bei verminderter Leistung kann durch öffnen des Organs N in der Leitung L der Druck
vor der Turbine T auf Atmosphärendruck erniedrigt werden, und durch Öffnen des Organs
O kann die Brennkraftmaschine ihre Ladung statt aus dem Verdichter aus der
Atmosphäre entnehmen.
Das Öffnen und Schließen der Düsen an der Turbine kann von Hand oder mittels eines
ίο Reglers oder einer Hilfsmaschine erfolgen, welch letztere z. B. von der Umdrehungszahl
des Verdichters oder der Turbine oder von der Höhe des Ladedruckes beeinflußt wird,
so daß eine vollkommen selbsttätige Einstellung bei plötzlichen Belastungsschwankungen
erfolgt.
In Abb. 2 stellen die Ordinaten dieArbeitsdrücke und die Abszissen die Volumina dar.
Die Fläche a-b-c-d-a entspricht der indizierten Leistung der Vorverdichtung. Die
vorverdichtete Ladung, welche, je nachdem ein Explosions- oder ein Gleichdruckmotor
verwendet wird, mit Verbrennungsluft mit oder ohne Brennstoff gemischt ist, gelangt nun
während des Saughubes c-b in die Viertaktmaschine und wird dort über b-e-f-g der
Verdichtung, Verbrennung und Expansion unterworfen. Dabei kann die Verbrennung unter Selbstentzündung nach e-f-g oder nach
dem Explosionsverfahren entsprechend e-f-g
vor sich gehen. In der Nähe des unteren Totpunktes g· wird nun der Druck aller
Abgase vor dem Übertritt in die Turbine bis auf den Wert h herabgemindert. Dies
zwar derart, bis das durch die Diagrammfläche i-h-k-l-a-d-i dargestellte, den entspannten
Gasen verbleibende Arbeitsvermögen der Vorverdichtungsarbeit a-b-c-d-a zuzüglich sämtlicher dabei auftretender Verluste
mindestens gleich ist, Bei bekannten Anordnungen dieser Art wird sich vor der Abgasturbine ebenfalls ein kleiner Druckabfall
einstellen beim Durchströmen des Auspuffventils und der Auspuffleitung. Bei vorstehendem Verfahren handelt es sich
jedoch um einen großen, bei der Normalbelastung der Maschine mehrere Atmosphären
betragenden Druckabfall bei Beginn des Auspuff ens.
Der zum Betriebe des Verdichters in der Turbine notwendige Gasdruck wird je nach
dem Vorverdichtungsgrad und dem Wirkungsgrad der gesamten Vorverdichtungsvorrichtung
verschieden sein, und zwar um so tiefer, je höher der letztere ist. Wird eine erhebliche
Vorverdichtung bei großer Belastung der Maschine angewandt, so wird angesichts des dann noch im Gase befindlichen großen
Wärmegefälles schon ein ungefähr gleich großer Druck genügen. Derselbe kann bei günstiger Wahl der Verhältnisse kleiner sein
als der Voryerdichtungsdruck selbst. In die sem Falle vergrößert sich die Arbeitsfläche
des Brennkraftmaschinen-Diagramms, wie in Abb. 2 dargestellt, um den positiver Arbeit
entsprechenden Betrag h-i-c-b-h und leistet dementsprechend die Viertaktmaschine mehr
Arbeit nach außen. Die Höhe des Druckes vor der Turbine entsprechend der Linie i-h-k
wird durch entsprechende Drosselung des Eintrittsquerschnittes der Turbine eingestellt.
Bei zunehmender Drosselung steigt dieser Druck, was durch ein horizontales Hinaufschieben
der Linie i-h-k im Diagramm zum Ausdruck kommt. Die Turbinenleistung wird
dadurch entsprechend der größeren Fläche i-h-k-l-d-i vergrößert.
Entsprechend der starken Druckverminderung von g auf h findet eine Temperaturermäßigung
der Verbrennungsgase in der Leitung zur Turbine und in derselben statt, und zwar kann dem größeren Druckgefälle
entsprechend eine für die Turbine günstigere, tiefere Temperatur als im Auspuffrohr einer
gewöhnlichen Viertaktmaschine dadurch erreicht werden. Dies tritt ein, wenn bei größerer
Belastung das Verhältnis der Drücke g : h größer wird als dasjenige der Auspuff-Spannung
zum Atmosphärendruck bei bekannten Maschinen ohne Vorverdichtung.
Des ferneren wird dabei ein anderer Vorteil erreicht. Sinkt nämlich der Druck vor
der Turbine, so wird wegen des am Ende des Ausstoßhubes h-i entsprechend Punkt i in der
Brennkraftmaschine verbleibenden kleineren Abgasgewichtes entsprechend mehr neue
Ladung während des folgenden. Saughubes angesaugt. Da nun bei zunehmender Belastung
infolge des vermehrten Arbeitsvermögens der Abgase schon ein kleinerer Druck als der Vorverdichtungsdruck zum Betriebe
des Verdichters genügt, so kann sich sogar ein Volumen der frischen Ladung, das größer ist als das Kolbenhubvolumen der
Brennkraftmaschine, ergeben. Es tritt demnach der Fall ein, daß die aktive Ladung mit
zunehmender Belastung der Maschine sich vergrößert und die Temperatur der Ladung
beim Beginne der Verdichtung in der Brennkraftmaschine sinkt. Dementsprechend kann juo
bei gleichem Luftüberschuß eine größere Brennstoffmenge zur Verbrennung kommen,
was sich in einer Verbreiterung des Diagrammteils e-f-g und vermehrter Arbeitsleistung
ausdrückt. Auch wird, wenn der Druck der Ladung größer ist als der Druck
vor der Turbine, ein Ausspülen des Verdichtungsraumes
möglich, beispielsweise durch gleichzeitiges Offenlassen der Auspuff- und
Ansaugventile am Ende des Aussdhubhubes oder am Beginne des Ansaughubes. Diese
Spülung kann auch dazu benutzt werden, um
den Verbrennungsgasen bei Überlast frische Luft zwecks Kühlung zuzumischen.
Es wird nun bei dem vorgeschlagenen Arbeitsverfahren zu jeder Belastung der Maschine
einen bestimmten Ladedruck und einen entsprechenden Druck der in die'Turbine
übertretenden Verbrennungsgase geben, bei dem der Brennstoffverbrauch je geleistete
Arbeitseinheit ein Mindestmaß ist. Es wird
ίο deshalb vorteilhafterweise eine solche Regelungsart
gewählt, die dies erreichen läßt. Dies empfiehlt sich insbesondere, wenn die Belastungsänderung eine ganz bestimmte,
z. B. von der Umdrehungszahl der Brennkraftmaschine abhängige ist wie bei Schiffsund
Fahrzeugantrieb.
Das Arbeitsvermögen der in die Turbine überströmenden Abgase wird sich bei kleinerer
Belastung ebenfalls vermindern, und dazu wird sich auch der Turbinenwirkungsgrad
verschlechtern. Statt unter dem Vorverdichtungsdruck muß dann der Druck der Abgase
höher als derselbe sein. Daraus erwächst dann eine unter Umständen erhebliche Arbeitsverlustfläche
im Brennkraftmaschinen-Diagramm. Um nun mit der Maschine nach der Erfindung dennoch bei kleinen Belastungen
ökonomisch arbeiten zu können, kann dieselbe so ausgebildet sein, daß die Vorverdichtungsspannung
bedeutend ermäßigt oder ganz auf atmosphärischen Druck gebracht werden kann. Zu diesem Behufe muß es
dann möglich sein, den Druck vor der Turbine gleichzeitig bis auf Atmosphärendruck herunterzubringen.
Dabei können die Abgase sowie die frische Ladung dennoch dieTurbine oder den Verdichter durchstreichen oder unmittelbar
in die Atmosphäre ausgestoßen oder aus derselben entnommen werden. Da das Vorverdichteraggregat nicht mit der
Brennkraftmaschine gekuppelt ist, kann dies durch einfaches Umschalten der Zu- und Ableitungen
zu den Maschinenteilen während des Betriebes geschehen, ohne daß dadurch die Kraftlieferung nach außen irgendwelchen
Unterbrach erleidet. Das gleiche Verfahren kann auch beim Anlassen und Umsteuern
solcher Maschinen zur Anwendung gelangen. Die Inbetriebsetzung erfolgt dann jeweils mit
den bei bekannten Brennkraftmaschinen dauernd zur Anwendung gelangenden Drücken unter Abschaltung des Vorverdichteraggregates.
Alle oder ein Teil der Abgase können dabei zwecks Anwärmung oder Beschleunigung gleichwohl der Turbine zugeführt
werden.
Beim Umsteuern wird nach Stillegen der Maschine, welche die Arbeit nach außen
leistet, dieselbe z. B. unter Verwendung von Druckluft in der anderen Drehrichtung angelassen.
Das Vorverdichteraggregat sei dabei abgeschaltet. Es läuft deshalb infolge der
den kreisenden Massen innewohnenden lebendigen Kraft mit fast unverminderter Geschwindigkeit
in der gleichen Richtung weiter. Hat der Verbrennungsvorgang in der Brennkraftmaschine richtig eingesetzt, so
werden die Abgase, insofern eine große Leistung bei der geänderten Fahrtrichtung notwendig
ist, wieder der Turbine zugeführt und die Ladung aufs neue dem Vorverdichter entnommen.
Damit setzt dann eine rasche Leistungssteigerung ein, insbesondere da die
kreisenden Massen des Vorverdichteraggregates nicht erst beschleunigt werden müssen.
Es kann z. B. auf diese Weise, da nur die verhältnismäßig an Massen kleine Brennkraftmaschine
umgesteuert zu werden braucht, innerhalb kurzer Zeit eine große Rückwärtsleistung
erzielt werden.
Um einen einwandfreien Betrieb zu erhalten, muß die Turbinenleistung stets dem
Arbeitsbedarf des Vorverdichters angepaßt werden. Dies zwar auch, wenn z. B. statt
Druck oder Menge nur die Temperatur der Ladung geändert wird. Soll beispielsweise,
um mit schwerflüchtigen Brennstoffen zu arbeiten, die Temperatur des Prozesses erhöht
werden, so kann dies in einfachster Weise durch Herabsetzung der Kühlung im Verdichter
geschehen. Der dadurch veränderte Arbeitsbedarf des Verdichters muß sich dann entsprechend der Erfindung durch Anpassung
des Druckabfalles g-h in einfacher Weise von selbst ergeben.
Hilfsmaschinen, wie insbesondere umlaufende Schmieröl-, Kühlwasser- oder sonstige
Pumpen, Lade- oder Lichtdynamos, welche nur eine verhältnismäßig geringe oder
vorübergehende Arbeitsentnahme bewirken, können von der Verdichterwelle angetrieben
werden.
Claims (4)
1. Arbeitsverfahren fürViertakt-Brennkraftmaschinen
mit Vorverdichtung der Ladung, bei welcher die Vorverdichtung in Verdichtern erfolgt, welche mittels
durch die Abgase der Brennkraftmaschine beaufschlagter Turbinen angetrieben werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck während des Auspuffhubes in der Brennkraftmaschine annähernd auf den
Druck der vorverdichteten Ladung eingestellt wird, damit Druck und Temperatur des am Ende dieses Hubes im Verdichtungsraum
der Kraftzylinder verbleibenden Abgasrestes so niedrig sind, daß die vorverdichtete Ladung dadurch nur wenig
erwärmt und ein großer Teil derselben in die Kraftzylinder aufgenommen wird.
2. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in dem oberen Belastungsbereich der Maschinenanlage
der Druck während des Auspuffhubes in der Brennkraftmaschine niedriger eingestellt wird als der Druck
der vorverdichteten Ladung.
3. Arbeitsverfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überdruck der vorverdichteten Ladung über den Druck der Abgase dazu benutzt wird, um die Kraftzylinder mit neuer
Ladung zu spülen.
4. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei verminderter
Leistung, beim Anlassen oder Umsteuern unter Umgehung der Abgasturbine von der Brennkraftmaschine in
die Atmosphäre ausgepufft wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH454107X | 1915-11-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE454107C true DE454107C (de) | 1927-12-30 |
Family
ID=4515552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB98979D Expired DE454107C (de) | 1915-11-02 | 1921-03-27 | Arbeitsverfahren fuer Viertakt-Brennkraftmaschinen mit Vorverdichtung der Ladung durch Abgasturbinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE454107C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1174107B (de) * | 1960-12-02 | 1964-07-16 | Sulzer Ag | Brennkraftmaschine mit Abgasturbolader |
-
1921
- 1921-03-27 DE DEB98979D patent/DE454107C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1174107B (de) * | 1960-12-02 | 1964-07-16 | Sulzer Ag | Brennkraftmaschine mit Abgasturbolader |
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