DE445240C - Verfahren zur Trennung von aus zwei Fluessigkeiten bestehenden Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Trennung von aus zwei Fluessigkeiten bestehenden Gemischen

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DE445240C
DE445240C DEM87498D DEM0087498D DE445240C DE 445240 C DE445240 C DE 445240C DE M87498 D DEM87498 D DE M87498D DE M0087498 D DEM0087498 D DE M0087498D DE 445240 C DE445240 C DE 445240C
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DE
Germany
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distillation
water
benzene
alcohol
percent
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Expired
Application number
DEM87498D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Otto Von Keussler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Merck KGaA
Original Assignee
E Merck AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE445240C publication Critical patent/DE445240C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/34Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances
    • B01D3/36Azeotropic distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung von aus zwei Flüssigkeiten bestehenden Gemischen.
  • Es ist bekannt, daß man aus zwei Flüssigkeiten bestehende Gemenge, wie z.B. +srässerigen Alkohol, durch Destillation bei gewöhnlichen Druck dadurch zerlegen kann, daß man eine dritte Flüssigkeit zusetzt, welche mit einem der beiden Bestandteile der ursprünglichen Flüssigkeit unmischbar oder nur schwer mischbar ist. Dabei wird ein ternäres Gemisch mit maximalem Dampfdruck erhalten, d. h. der Siedepunkt dieses Gemisches ist niedriger als der Siedepunkt jedes Bestandteiles für sich. Infolgedessen destilliert zuerst dies ternäre Gemenge so lange über, als alle drei Bestandteile in der Flüssigkeit vorhanden sind. Ist ein Bestandteil des Gemenges im Laufe der Destillation erschöpft so steigt der Siedepunkt auf den des verbleibenden, binären Gemisches. Dies geht wiederum so lange über, bis eine der beiden Komponenten allein übrigbleibt. Unter allen Mischungen also, die man mit zwei oder drei Flüssigkeiten herstellen kann, ist - bei einem bestimmten Druck - eine besonders ausgezeichnet, und zwar ist das diejenige, welche in bezug auf alle anderen Mischungen bei dem angegebenen Druck den niedrigsten Siedepunkt besitzt. Dieses sogenannte azeotropische System verhält sich bei der Destillation wie eine homogene Substanz, d. h. es destilliert vollkommen ohne Änderung des Siedepunktes über.
  • Auf diese Weise gelingt es, z.R. durch einen Zusatz von 100 Prozent Benzol zu 93-bis 95 prozentigen Feinsprit, den letztcren von seinem Wasser zu befreien. Das durch Zusatz von Benzol erhaltene ternäre Gemenge geht bei der Destillation schon bei 64,850 in einer Zusammensetzung von 18,5 Prozent Alkohol, 7,4 Prozent Wasser, 74,1 Prozent Benzol über. Wenn das Wasser erschöpft ist, steigt der Siedepunkt auf 68,250, und es destilliert ein binäres Gemenge von 32,4I Prozent Alkohol und 67,59 Prozent Benzol über.
  • Ist auch das Benzol erschöpft, so folgt als Nachlauf absoluter Alkohol vom Siedepunkt 78,20.
  • Es wurde nun gefunden, daß durch Destillation bei erhöhtem Druck eine wesentliche Verschiebung der Dampfzusammensetzung des ternären Gemenges stattfindet. Bei dem obenerwähnten Beispiele wirkt die Druck erhöhung in dem Sinne auf die Dampfzusammensetzung ein, daß der Wassergehalt steigt und der Benzolgehalt sich verringert.
  • Um z. B. eine bestimmte Menge Wasser aus einer gegebenen Menge Feinsprit zu entfernen, genügt bei Destillation unter erhöhtem Druck eine bedeutend geringere Benzolmenge als 100 Prozent des angewandten Feinsprits. Gleichzeitig ist der Vorlauf wasserhaltiger und daher die Ausbeute an absolutem Alkohol besser als beim Destillieren ohne Überdruck.
  • So werden z.B. bei der Destillation bei 6 Atmosphären absolut für 285 kg Feinsprit (g3, 7prozentig) nur etwa I50 kg statt 285 kg Benzol benötigt, um mit dem bei 120,50 ülergehenden, ternären Gemenge von der annähernden Zusammensetzung: 60 Prozent Benzol, 12 Prozent Wasser, 28 Prozent Alkohol, alles Wasser aus dem Blaseninhalt zu entfernen. In der angegebenen Benzolmenge von 150 kg ist ein Überschuß enthalten, der bei Fortsetzung der Destillationnunmehr mit dem Alkohol als binäres Gemenge mit dem Siedepunkt I250 übergeht, bis das Benzol erschöpft ist und der absolute Alkohol bei T30,50 abdestilliert.
  • Aus diesen Zahlen läßt sich errechnen, daß bei Anwendung von 6 Atmosphären Druck die Ausbeute an absolutem Alkohol gegenüber dem bekannten Verfahren von 29,2 Prozent auf 46,7 Prozent steigt.
  • Gleichzeitig kann die Destillationsgeschwindigkeit bei gleicher Apparatur von 31,5 kg pro Stunde auf 58,5 kg erhöht werden, was einer Abkürzung der Arbeitszeit fast um die Hälfte gleichkommt.
  • Ebenso wie das ausführlich beschriebene Beispiel Allrohol-Wasser-B enzol verhalten sich: ALkohol-Wasser-Benzin, Alkohol-Wasser-eine Mischung von Benzin und Benzol, Alkohol-Wasser-Tetrachlorkohlenstoff, Isopropylalkohol-Wasser-Benzol, Isopropylalkohol-Wasser-Benzin, I sopropylalkohol-Wasser-Benzin und Benzol, n Propylalkohol-Wasser-Benzol, n-Propylalkohol-Wasser-Benzin, n Propylalkohol-Wasser-Benzin und Benzol, Essigsäure4Vasser-Chlorbenzol, Methylalkohol-Methylacetat-Schwefelkohlenstoff u. am.
  • Es ist bereits bekannt, flüchtige Flüssigkeitsgemische durch Destillation unter Druck zu trennen. Bei diesem Verfahren handelt es sich jedoch um die Trennung von Flüssigkeitsgemischen, die sich zueinander, wie z. B. die verschiedenen Fraktionen der Kohlenwasserstoffe, so wie-ideale Lösungen verhalten, d. h. in jedem Verhältnis ineinander löslich sind, und kein azeotropisches Gemenge bilden. Dadurch, daß man hierbei unter Druck arbeitet und so höhere Siedepunkte erzielt, erreicht man gleichzeitig höhere Differenzen in den Tensionsdrucken und damit eine schärfere Schichtung in der Dephlegmationskolonne, deren Temperatur nach unten zu abnimmt. Die einzelnen Fraktionen werden dann in den ihren Siedepunkten unter Druck entsprechenden Höhen der Dephlegmationskolonne entnommen und einzeln kondensiert.
  • Dagegen bewirkt die Druckerhöhung bei der Destillation von azeotropischen Gemengen gemäß vorliegender Erfindung, daß die Dampfzusammensetzung des azeotropischen Gemenges, welches sich bei der Destillation wie ein einheitlicher Körper verhalt, gemindert wird. Dieses azeotropische Gemenge wird in der Rektifizierkolonne einfach abdestilliert und dann als solches kondensiert. Der Blaseninhalt - in dem angeführten Beispiel der Feinsprit - wird also bei der Druckdestillation schneller von seinem Wassergehalt befreit, da das Destillat wasserreicher ist.
  • Wissenschaftliche Untersuchungen über die Änderung der Dampfzusammensetzung von einigen binären und auch ternären Flüssigkeitsgemischen sind wohl~ ausgeführt worden.
  • Der ausschließliche Zweck dieser Untersuchungen war jedoch lediglich die Feststellung, daß azeotropische Gemische mit dem Druck (Temperatur) veränderlich sind, also keine chemischen Verbindungen darstellen.

Claims (1)

  1. Auf die Möglichkeit einer technischen Ausnutzung des Üherdruckes bei der Destillation zur Trennung von solchen Gemischen ist dabei an keiner Stelle hingewiesen worden. i PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Trennung von aus zwei Flüssigkeiten bestehenden Gemischen durch Destillation unter Zusatz einer weiteren Flüssigkeit, welche mit den Bestandteilen des ursprünglichen Gemenges ein azeotropisches System bildet, dadurch gekennzeichnet, daß diese Destillation unter Überdruck vorgenommen wird.
DEM87498D 1924-12-09 1924-12-09 Verfahren zur Trennung von aus zwei Fluessigkeiten bestehenden Gemischen Expired DE445240C (de)

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