DE4447311C1 - Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren um in Ernteguttrocknern mit Bandförderung eine
vorteilhafte Energieausnutzung und umweltverträgliche Emissionen zu erreichen. Die Erfin
dung umfaßt weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Für die Trocknung von Erntegut, vor allem von Grünfutter, sind neben der natürlichen
Sonnentrocknung eine Reihe mechanisierter und mit Wärmeenergie betriebener Trocknungs
anlagen bekannt, die dem Landwirt die Möglichkeit geben, wetterunabhängig Futter von ho
her Qualität zu erzeugen. Bei den meisten wird das zu trocknende Gut mit erwärmter Luft so
lange belüftet, bis sein Feuchtigkeitsgehalt auf Lagerfähigkeit abgesunken ist. Die Notwendig
keit derartige Trocknungsapparate zu schaffen, erkannte man schon zur Jahrhundertwende. Es
wurden seither eine große Zahl von unterschiedlichen Konstruktionen vorgeschlagen. Bei allen
ist festzustellen, daß die Energieausnutzung untergeordnet war und jegliche Belange des Um
weltschutzes unbeachtet blieben. Auch kannte man die komplizierten bio-chemischen Vorgän
ge im Futtergut kaum, weswegen die Ergebnisse oftmals dem Zufall überlassen waren.
Analysiert man die verschiedenen Vorrichtungen, so ist festzustellen, daß bei allen ein
Zusammenwirken einer Fördermechanik mit einem Belüftungssystem zu finden ist. Bei der
Fördermechanik sind im wesentlichen die drei Vorschläge Schubwender; Trommel- und
Bandförderer zu finden. Bei dem Belüftungssystem sind es Gleichstrom, Kreuzstrom und
Gegenstrom.
Die schwierigste Aufgabe bei der Trocknung von Grüngut ist die Durchtrocknung der
sehr unterschiedlichen Querschnitte, von dicken Stengeln gegenüber dünnen Blättchen. Letz
tere trocknen bekanntlich viel schneller und sollten, um keinen Schaden an ihren Nährstoffen
zu erleiden, nach Abgabe ihres Feuchtegehaltes schnellstmöglich aus der Wärmezone wieder
heraus. Zur Verbesserung dieser Problematik, wurden neuerdings auch Vorschläge bekannt,
das zu behandelnde Gut einer Microwellenvorbehandlung auszusetzen, um die Zellstruktur
vor der eigentlichen Trocknung aufzuspalten und damit auch größere Querschnitte der Warm
luftbehandlung besser zugänglich zu machen.
Diese Schwierigkeit wurde durch das System der Trommeltrocknung noch am besten ge
löst. Bei dieser wird die Förderung des Trockengutes durch die Luftströmung selbst bewirkt,
allerdings ist dies nur bei Gleichstrombetrieb möglich. Durch eine drehende waagerechte
Trommel mit Schaufeln wird das zu trocknende Gut kontinuierlich gehoben und dann durch
einen quer strömenden Heißluftstrom abgeworfen. Damit findet eine andauernde Luftsichtung
statt, wodurch leichte und damit trockene Partikel von dem Heißluftstrom schon aus der Troc
kenzone herausgetragen werden, gegenüber schwerem und feuchten Stengelwerk, das viel häu
figer aufgenommen wird. Neben dieser sehr einfachen und zuverlässigen Fördermethode er
fordert dieses System eine sehr heiße Eingangsluft von bis zu 800°C wobei dann eine hohe
Maschinenleistung erreicht werden kann. Die meisten derzeit betriebenen Trocknungsanlagen
arbeiten daher auf diesem Prinzip. Systembedingt müssen diese aber eine gewisse Mindestgrö
ße haben, um zu funktionieren. Das bedeutet, daß sie als Großtrockner nur auf
genossenschaftlicher Basis betrieben werden können. Allein in der BRD sind es derzeit über
100 solcher Anlagen mit einer Jahreskapazität von etwa 400 000 t Trockengut-Futter in Form
von Cobs (Pellets).
Durch das allgemein steigende Umweltbewußtsein geraten diese Großtrocknungsanlagen
mit ihren nachteiligen Eigenschaften aber zunehmend unter Kritik. Da stehen die unangeneh
men Emissionen der Geruchsbelästigung, der Ascheausstoß und der enorme Energieverbrauch
im Vordergrund. Leider zeigen sich keine brauchbaren technischen Möglichkeiten, diese Miß
stände zu beheben. So wäre eine Wärmerückgewinnung wegen dem großen Temperaturgefälle
(8fach) kaum wirkungsvoll, da die Eingangsluft von bis zu 800°C, eine Ablufttemperatur
von etwa 100°C (heißer Naßdampf) gegenüber steht. Würde man diesen Anlagetyp mit Nie
dertemperatur (unter 200°C) betreiben würde er kaum noch funktionsfähig sein.
Einen weiteren Nachteil stellt die Vermischung der Trocknungsluft mit den Rauchgasen
der Heizanlage dar. Je nach Schwefelgehalt des jeweils verwendeten Heizöles entsteht auf
dem Trocknungsgut ein Niederschlag von schwefeliger Säure. Daher kann diese Trocknungsart
für viele Bereiche nicht akzeptiert werden. Ein unlösbares Problem ist auch ihr großer Ein
zugsbereich, wodurch die Aufwendungen für Antransport des Grüngutes von durchschnittlich
30 km, zum Trockner sehr kostenaufwendig werden. Wären diese Anlagen nicht so hoch sub
ventioniert, wäre ihr Betrieb kaum noch finanziell tragbar.
In der Gruppe der Bandtrockner kommt als Fördermethode das luftdurchlässige Förder
band zu Anwendung. Ein oder mehrere Endlosbänder bewegen das Grüngut über eine große
Strecke durch eine Trockenkammer oder -kanal, wobei es mit erwärmter Luft angeblasen
wird. Bei diesen Verfahren kann vorteilhafterweise auch mit niedrigen Temperaturen gearbei
tet werden. Es zeigt sich hierbei, daß das Trockengut zwecks Durchtrocknung dicker Stengel
verhältnismäßig lange in dem Warmluftstrom belassen werden muß. Dies ist in dreifacher
Hinsicht nachteilig: Erstens braucht man eine längere Verweildauer im Trockner und damit
eine große Trockenkammer. Zweitens wird dabei zwangsläufig der größte Teil des Gutes über
trocknet und damit sehr brüchig und drittens wirken zu hohe Temperaturen auf das gesamte
Trockengut, welches zur Nährwerterhaltung nur niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden
darf.
Im Gegensatz zum Trommeltrocknungsverfahren, welches nur im Gleichstromprinzip
arbeiten kann, bietet der Bandtrockner unterschiedliche Möglichkeiten der Luftfuhrung. Man
muß unterscheiden, wie sich die Förderrichtung des Trockengutes zur Blasrichtung des Warm
luftstromes verhält. Sie können sich im Gegen- oder im Gleichstrom bzw. auch im Kreuz
strom zueinander bewegen. Alle drei Fälle sind möglich und kommen auch zur Anwendung.
Die einfachste Anordnung ist hierbei ein möglichst waagerecht verlaufendes Endlosband,
das die Schüttung des zu behandelnden Gutes kontinuierlich durch eine Trockenkammer be
wegt, und nach entsprechender Verweildauer trocken wieder ausbringt. Das zu trocknende
Gut wird darin undefiniert beblasen. Diese Art der Trocknung zeigt sich aber ungünstig in be
zug auf Wärmeausnutzung. Schon besser ist hier ein gleichmäßiges Durchblasen der Schüttung
mit einem definierten Kreuzstrom, z. B. von unten, doch wird auch hier keine gute Wärmeaus
nutzung erreicht. Ein weiterer Nachteil bei dieser kontinuierlichen Förderung durch einen
Trockentunnel bereiten die Luftschleusen an Ein- und Auslauf. Sowohl für Unterdruck- als
auch für Überdruckbetrieb müssen diese Schleusen möglichst dicht abschließen, um nachteili
ge Wirkungen durch Falschluft zu vermeiden.
Ein weiterer Vorschlag, um eine möglichst günstige Nutzung der Trockenkammer und
der Wärmeausnutzung zu erhalten, stellt die Anordnung mehrerer Trockenbänder versetzt
übereinander, in einer Trockenkammer dar. Das Gut wird dabei in mäandrierender Linie von
oben nach unten gefördert, wobei die Trockenluft von unten nach oben strömt. Mit dieser An
ordnung werden die einzelnen Trockenebenen im Kreuzstrom durchlüftet, wobei die Gesamt
anordnung in der Trockenkammer aber als Gegenstromsystem angesehen werden muß. Spe
ziell bei Halmgütern zeigte sich hier aber der Nachteil, daß an den Übergabestellen der Troc
kenebenen zur nächst unteren, bei zunehmender Trockenheit eine Verstopfungsgefahr eintritt,
denn umso trockener und damit leichter das Gut wird, um so weniger reicht seine eigene
Schwerkraft aus, gegen den Luftstrom nach unten zu fallen. Es wurde auch vorgeschlagen, bei
diesen übereinander angeordneten Trockenbändern eine sich verlangsamende Bandgeschwin
digkeit vorzusehen, damit der Volumenschwund des Trockengutes, der durch den
Wasserentzug entsteht, kompensiert werden kann und damit die Trocknungsflächen besser ge
nutzt werden können. In der Praxis hat sich aber gezeigt, daß der Trockengutteppich, der dann
zwischen zwei Bändern mit verschiedener Geschwindigkeit gefördert wird, sofort zur Bildung
von immer dickeren Wickeln rührt, was die Trocknungswirkung völlig zum Erliegen bringt.
Bei den meisten bekannten Methoden in Bandtrocknern wird das Trockengut um feuchte
Kissen zu verhindern, bewegt, gewendet, verwirbelt usw. So wirkungsvoll diese Mechanik
auch erscheint, so nachteilig wirkt sie sich auf das feine, nährstoffreiche Blattgut aus. Dieses
ist bekanntlich mit fortgeschrittenem Trockenheitsgrad sehr brüchig, und wird bei allen diesen
Bewegungen von seinem Trägerstengel abgeschlagen und kommt als Bröckelgut nicht mehr
im bestimmungsgemäßen Trockengut an.
Im Gegensatz hierzu, ist die Förderung auf einer Bandebene durch eine längere Trocken
kammer zuverlässiger, jedoch zeigen bisherige Vorschläge ungünstige Verhältnisse für eine
intensive Umspülung des zu behandelnden Gutes mit der Trocknungsluft. Andererseits zeigt
dieses System absolute Zuverlässigkeit bezüglich einer Verstopfungsgefahr bei der Trocknung
auch von angewelktem Grüngut.
Kommt die Gleichstrombelüftung zur Anwendung, wird das zu trocknende Gut, in sei
nem feuchtesten Zustand mit der heißen Trocknungsluft umströmt und gibt dabei, ähnlich wie
bei den Trommeltrocknern, unter starkem Temperatursturz, sehr rasch Feuchtigkeit an die
Trocknungsluft ab. Diese erreicht bald ihren Sättigungspunkt worauf eine weitere Trocknung
stagniert. Würde diese Situation noch in der Trockenkammer auftreten, würde das Gut im
noch feuchtem Zustand wieder aus dem Trockner gefördert. Damit diese Situation nicht eintre
ten kann, muß der Trockner so reguliert werden, daß die Trocknungsluft bis zum Ende des
Trocknungsprozesses noch Kapazität zur Wasseraufnahme hat, was schlußendlich einen er
heblichen Energieverlust bedeutet.
Im Gegenstrombetrieb ist es genau umgekehrt. Die heiße Trocknungsluft kommt zuerst
mit dem schon trockenen Gut in Berührung. Bei zunehmender Feuchtigkeit erreicht sie eben
falls diesen Sättigungspunkt, jedoch in Richtung Trockenguteinlauf, wo das Gut sowieso noch
feucht ist. Dieser Sättigungspunkt der Trocknungsluft wird daher bewußt in den Trockner ge
legt, um eine optimale Wärmeausnutzung zu erhalten. Bei dieser im Gegenstromprinzip vor
teilhaften hohen Wärmeausnutzung muß eine schlechte spezifische Trocknerleistung in Kauf
genommen werden.
Der Bandfördertrockner zeigt hier die günstigeren Vorgaben. Bei der Gegenüberstellung
dieser beiden Grundprinzipien ist festzustellen, daß allein schon durch die Bedingung, mit
Niedrigtemperaturen auszukommen, der Trommeltrockner ausscheidet. Eine vorteilhafte Lö
sung zeigt in einem Bandfördertrockner die gleichzeitige Anwendung beider Strömungssyste
me. Es wird dadurch möglich, ausschließlich die Vorteile dieser beiden Prinzipien zu kombi
nieren. Aus dieser Anordnung resultieren aber noch weitere Vorteile, vor allem, der sehr effek
tiv möglich gewordene Einsatz der Wärmerückgewinnung.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen hofeigenen Kleintrockner vorzuschlagen, der die
genannten Kriterien bezüglich Umweltverträglichkeit bei Emissionen und Energieausnutzung
erfüllt. Dies wird erfindungsgemäß durch das Verfahren, gem. den Ansprüchen 1 bis 7, so
wie durch die dargelegte Vorrichtung, gem. den Ansprüchen 8 bis 10, gelöst.
Zur Lösung des gestellten Problemes im Bandfördertrockner, sind drei voneinander ab
hängige Bereiche zu beachten und aufeinander abzustimmen.
- - Der erste Bereich ist der strömungstechnische Vorgang der Trocknungsluft,
- - der zweite Bereich ist die thermische Abstimmung der Trocknungsluft
- - der dritte Bereich ist die Bewegung des zu behandelnden Gutes durch Anordnung und Lauf der Förderbänder
Der strömungstechnische Vorgang in der Trockenkammer ist vorteilhafterweise so zu
gestalten, daß sowohl Gleich- als auch Gegenstrom, gleichzeitig miteinander kombiniert sind.
Das geschieht dadurch, daß am Einlauf des Naßgutes, sowie am Auslauf des Trockengutes er
wärmte Luft in die Trockenkammer eingeleitet wird und etwa in der Mitte, wo beide Luftströ
me zusammentreffen, diese wieder gemeinsam ausgeleitet werden.
Diese Gegeneinanderströmung wird zweckmäßigerweise mit Hilfe eines Ventilators
durch Saugwirkung erzeugt, sie kann aber auch durch Einblasen an beiden Seiten erfolgen.
Um nun eine vorteilhafte definierte Kreuzströmung durch das zu trocknende Gut zu erhalten,
werden oberhalb und unterhalb des Trockenbandes versetzt Strömungsumkehrkammern an
geordnet, die die gesamte Trockenbandfläche in eine Vielzahl von Einzeltrockenflächen auf
teilen. Beide Luftströmungen sind somit gezwungen, in wiederholender Weise, das zu trock
nende Gut quer zu durchströmen.
Der thermische Vorgang ist wesentlich auf den unterschiedlich stattfindenden Abtrock
nungsgrad und damit Verträglichkeitsgrad des Trockengutes abzustimmen. So ist es erforder
lich, die Temperaturen und Quantitäten der beiden eingeleiteten Luftströme getrennt steuern zu
können. Dabei kann die Eingangsluft auf der Naßgutseite mit wesentlich höherer Temperatur
abgemischt werden als die Eingangsluft auf der Trockengutseite.
Das Naßgut wird bei Eintritt in die Trocknungskammer nun in erster Stufe mit heißer
trockener Luft im Gleichstromprinzip durchströmt. Dabei beginnt sofort eine rege
Verdampfung, wobei die Temperatur rasch abnimmt und sich mit Feuchtigkeit anreichert. Im
weiteren Verlauf erwärmt sich das Trocknungsgut auch im Kern und die Trocknungsluft er
reicht ihre maximale Sättigung. Der vorher erwähnte Sättigungspunkt tritt nun ein, kann sich
aber nicht nachteilig auswirken, da das Gut nun in der zweiten Stufe mit erneuter Warmluft im
Gegenstrom weiter getrocknet wird. Durch Regulierung von Trockengutmenge und Förderge
schwindigkeit sollte dieser Punkt möglichst nahe an die Austrittsstelle der Luft gelegt werden,
wobei sich bei etwaigen Regelungsungenauigkeiten ein nur geringfügiger Verlust einstellt. An
dieser Stelle wird nun die mit Feuchtigkeit gesättigte Warmluft aus der Trockenkammer abge
leitet. Sie sollte 80°C nicht überschreiten.
Ab hier beginnt nun das Gegenstromprinzip, da der am Auslauf-Trockengut eingeleitete
Luftstrom ebenfalls hier abgesaugt wird. Dieser zweite Luftstrom dient zur Nachtrocknung
des schon stark angetrockneten Gutes. Dieser Luftstrom, der ebenfalls von dem Warmlufter
zeuger stammt wird so abgemischt, daß er höchstens 120°C hat. Die Luftmenge ist so einzu
stellen, daß sie an der Absaugstelle sich ebenfalls auf ca. 80°C abgekühlt hat.
Vorteilhafter Weise wird den Trockenzonen eine Kühlzone nachgeschaltet, in welcher
das noch warme Trockengut mit Außenluft abgekühlt wird. Die dabei erwärmte Kühlluft, die
kaum Feuchtigkeit aufgenommen hat, kann der Trocknungsluft in der zweiten Zone direkt bei
gemischt werden. Durch Feuchtigkeitsmessung dieser Kühlluft ist es einfach, den Zieltrocken
heitsgrad des Gutes zu bestimmen und damit die Maschinensteuerung zu beeinflussen.
Dieser gemeinsame Abluftstrom mit einer Temperatur von ca. 80°C und maximaler
Feuchtigkeits-Sättigung wird nun über einen Wärmetauscher ins Freie abgeblasen. Durch das
Temperaturgefälle zur Außenluft wird in diesem Wärmetauscher durch Kondensation weit
mehr Wärme zur Vorwärmung der Eingangsluft abgegeben als diese aufnehmen kann. Die
Eingangsluft wird also nahe an die Ablufttemperatur vorgewärmt. Als weitere vorteilhafte Ne
benwirkung des Wärmetauschers entsteht durch seine Kondensation praktisch keine Geruchs
belästigung. Auch wird die Geräuschentwicklung des Ventilators stark gedämpft.
Für die Anordnung der Förderbänder ist es vorteilhaft, daß im Bereich des Naßgutes,
also im Gleichstrombereich, die Trockenkammer so ausgebildet ist, daß mehrere Bänder ver
setzt übereinander angeordnet werden können. Im Bereich der Nachtrocknung, also im Gegen
strombereich ist es vorteilhafter, das Gut auf einer Ebene zu bewegen und um ein Verblasen
des Trockengutteppichs zu vermeiden, ein zweites, darüber liegendes abdeckendes Gitterband
mitlaufen zu lassen.
Die Erfindung soll anhand einer Figur näher erläutert werden. Die Figur zeigt hierbei den
prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur
energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten
Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung.
Die gezeigte Vorrichtung dient im vorliegenden Beispiel zur kontinuierlichen Trocknung
von Erntegut, vor allem feuchten oder erntefrischen Grünpflanzen, beispielsweise Gras.
Diese Vorrichtung besteht aus einer langgezogenen Trocknungskammer 1, durch die in der
Längsebene ein luftdurchlässiges Endlosförderband 3 angeordnet ist und an beiden Seiten aus
der Trockenkammer herausragt. Auf diesem wird das zu trocknende Gut 4 durch die Strömungs
zonen A-C, B-C sowie B-D gefördert. Die Rücklaufstrecke dieses Bandes verläuft wieder in die
Trockenkammer 1 zurück. Es gleitet hierzu auf deren Boden und reinigt diesen dabei kontinuier
lich von durchfallendem Rieselgut. Ein zweites luftdurchlässiges Band 3 ist oberhalb des Förder
bandes 2 angeordnet und schützt das Gut 4 vor Verblasen. Es liegt locker auf dem Gut 4 auf und
wird mit gleicher Bandgeschwindigkeit angetrieben. Beide Bandsysteme werden von einem dreh
zahlvariablen Antriebsmotor angetrieben. Oberhalb der Trockenkammer befinden sich die Module
zur Luftaufbereitung, sie bestehen aus Ventilator 5, Wärmetauscher 6, Warmlufterzeuger 7 und
Luftführungskanälen mit den Drosselklappen 8, 13 und 14.
An beiden Enden dieser Trocknungskammer befinden sich die Lufteinlässe A und B für die
erwärmte Trocknungsluft. In etwa der Mitte befindet sich der gemeinsame Luftaustritt C, an dem
ein Absaugventilator 5 plaziert ist. Das ganze System arbeitet im Unterdruck, wodurch folgender
Luftkreislauf zustande kommt. Die Luft strömt mit normaler Außentemperatur und Anfangsfeuch
te durch den Sekundärkreislauf E des Wärmetauschers 6, wo sie von der noch warmen und mit
Feuchtigkeit gesättigten Abluft auf nahezu die Temperatur der Abluft vorgewärmt wird. In diesem
Zustand wird sie in einen Hauptstrom A und einen Nebenstrom B aufgeteilt. Der Hauptstrom,
der einen wesentlich größeren Volumenstrom bildet, wird durch den Warmlufterzeuger 7 auf bis
zu 400° weiter aufgeheizt und an der Einlaufseite A in die Trockenkammer 1 eingeleitet. Der Ne
benstrom B, der zur Nachtrocknung dient, wird an der Auslaufseite B in die Trockenkammer 1
eingeleitet. Da die Temperatur dieses Nebenstromes vom Wärmetauscher nur auf max. seiner Pri
märtemperatur vorgewärmt werden kann, ist es je nach Trockengut erforderlich, diese
anzuheben, wobei 120°C nicht überschritten werden darf. Dazu wird aufgeheizte Luft aus dem
Hauptstrom durch die Drosselklappe 14 beigemischt. Es ist erforderlich, daß dieser Nebenstrom
in seinem Volumen regelbar ist, weswegen eine zweite Drosselklappe 8 vorgesehen ist. Mit diesen
zwei Drosselklappen 8 und 14 lassen sich Volumenstrom und Temperatur der Strömungszone B,
der Nachtrocknung, exakt regeln. Es ist vorteilhaft die Anfangstemperatur 120° und die Endtem
peratur 80° konstant zu halten. Das geschieht durch die Thermostate 10 und 20. Der Meßpunkt für
die Anfangstemperatur stellt die Drosselklappe 13, der Meßpunkt Endtemperatur stellt die Dros
selklappe 14. Eine weitere Strömungszone D-B, zur Nachkühlung, folgt im Anschluß an
die vorangegangenen Zonen und ist im Schleusenkanal 18. Hier ist der Feuchtesensor 12 zur
Feuchtemessung positioniert, der durch Steuerung der Durchlaufszeit die Zielfeuchte des Troc
kengutes überwacht. Mit der Drosselklappe 22 kann dazu auch noch die Quantität des Luftstro
mes D-B geregelt werden. Damit diese Luftströme wirkungsvoll das zu trocknende Gut im
Kreuzstrom durchdringen, müssen in der Trocknungskammer Strömungswege durch entsprechen
de Abschottungen vorgesehen werden. Dazu sind oberhalb und unterhalb der Förderebene Luft
leitsegmente 15 und 16 versetzt zueinander angeordnet. Um Falschluft zu vermeiden sind die
Luftleitsegmente 16 an der Unterseite mit einer flexiblen Abdichtlippe 17 versehen, die auf der
Gitterbahn 2 schleift.
Zur Steuerung des Trockenvorganges und damit des Trockenheitsgrades werden zwei Ver
stellmöglichkeiten vorgesehen. Es sind dies erstens die Durchlaufszeit und damit die Verweildauer
des Gutes in der Trockenkammer und zweitens die Schüttmenge des zu trocknenden Gutes. Da
beide Parameter voneinander in Abhängigkeit stehen, ist je nach Anfangsfeuchtigkeit eine passen
de Schüttmenge zu wählen. Die Durchlaufszeit ist dann durch eine stufenlos regelbare Bandge
schwindigkeit so zu regeln, daß der angestrebte Trockenheitsgrad von beispielsweise 12% er
reicht wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futter
stoffen und/oder feuchten Erntegütern in Trocknungsanlagen mit Bandförderung dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) mindestens zwei gegeneinander gerichtete Strömungszonen erwärmter Luft das zu trocknende Gut behandeln, wobei die Förderrichtung des Gutes zuerst die Strömungszone des Gleichstromes und danach die Strömungszone des Gegenstromes durchläuft,
- b) die Anfangstemperaturen und Luftmengen beider Zonen geregelt werden können, wobei mehrere Meßwertgeber eine optimale Einstellung, automatisch oder von Handeinstel lung ermöglichen,
- c) die ausgeleitete, feuchte Trocknungsluft und gegebenenfalls auch sonstige entstandene Prozeßwärme einer Abwärmerückgewinnung zur Vorwärmung der Eingangsluft zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftströmung durch Leitein
richtungen in der Trockenkammer die Förderebene mehrmals als Kreuzstrom durchströmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftströmung in der Troc
kenkammer sowohl im Unterdruck als auch im Überdruck oder unter gleichzeitiger
Anwendung von beidem, erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das getrocknete Gut vor Aus
tritt aus der Trockenkammer eine Kühlzone passiert, wobei die zum Kühlen erforderliche
Frischluft im Gegenstrom zur Förderrichtung durch das Trockengut eingeleitet wird und so
dann in angewärmtem Zustand der Trockenluft beigemischt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auf dem Transportband
befindliche Gut vor Verblasen durch ein locker darüber angeordnetes mitlaufendes, ebenfalls
luftdurchlässiges Band, gesichert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband der untersten
Förderbandebene im Bereich seines Rücklaufes durch Gleiten auf dem Boden der Trocken
kammer eine Reinigungsfunktion übernimmt und damit das durchfallende Bröckelgut wieder
ausbringt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Trocknungszone
A des Gleichstromes auch mehrere versetzt übereinander angeordnete Förderbandebenen eine
längere Vortrocknung ermöglichen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 7, bestehend
aus einer langgezogenen Trockenkammer (1), bei welcher am Eingang A und am Ausgang B ein
Warmluftstrom aus dem Lufterhitzer (7) eingeleitet wird, der durch die versetzt angeordneten
Luftleitsegmente (15) und (16) in mäandrierendem Richtungswechsel durch die Trockenbandfläche
geführt wird, etwa in der Mitte durch einen Absaugventilator (5) gemeinsam angesaugt wird
und über einen Wärmetauscher (6) ins Freie abgeblasen wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, bestehend aus einem Schleusenkanal (18), durch den die
Bandförderung die Trockenkammer (1) verläßt, wobei mit der Luftdosierungsklappe (22) eine
definierte Menge Frischluft entgegen der Förderrichtung eingeleitet werden kann und damit
unter Wärmerückgewinnung das trockene und noch warme Gut abkühlt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, bestehend aus einem luftdurchlässigen Endlosband (3),
welches horizontal durch die Trockenkammer (1) geführt ist und einerseits das Trockengut (4),
das von der Aufgabeeinrichtung (19) mit einem gleichmäßigen Gutbelag bestreut wurde, durch
die Trockenkammer (1) fördert und nach Austritt (9) als Trockengut abwirft und andererseits
wieder in die Trockenkammer zurück geführt ist, um das durchfallende Rieselgut aus der
Trockenkammer stetig herauszufördern.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, bestehend aus einem luftdurchlässigen Endlosband (2),
welches oberhalb von Band (3) mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben, während des Durch
ganges durch die Trockenkammer nur locker auf dem Gut aufliegt und damit ein Verblasen
verhindert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4447311A DE4447311C2 (de) | 1994-12-31 | 1994-12-31 | Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
EP95120502A EP0719996A1 (de) | 1994-12-31 | 1995-12-23 | Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4447311A DE4447311C2 (de) | 1994-12-31 | 1994-12-31 | Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4447311C1 true DE4447311C1 (de) | 1996-03-21 |
DE4447311C2 DE4447311C2 (de) | 2000-05-04 |
Family
ID=6537536
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4447311A Expired - Fee Related DE4447311C2 (de) | 1994-12-31 | 1994-12-31 | Verfahren zur energieeinsparenden und umweltverträglichen Trocknung von Futterstoffen und/oder feuchten Erntegütern in Anlagen mit Bandförderung und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0719996A1 (de) |
DE (1) | DE4447311C2 (de) |
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