DE4445429C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoff-Belags - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoff-BelagsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen eines Kunststoff-Belags, insbesondere eines Bo
denbelags, mit scharfkantig und richtungsfrei marmorierter
Oberfläche, unter Verwendung eines scharfkantigen Granulats und
unter Einwirkung von Druck und Wärme.
Derartige Beläge stellen hochwertige Produkte dar, und zwar
aufgrund ihrer scharfkantigen und richtungsfreien Marmorierung
der Oberfläche. Um die geforderte Qualität erzielen zu können,
wird bisher das scharfkantige Granulat auf eine kontinuierlich
oder diskontinuierlich arbeitende Presse aufgegeben und unter
gleichzeitiger Einwirkung von Druck und Wärme verpreßt und zu
sammengeschmolzen. Dabei ergibt sich eine relativ geringe Pro
duktionsgeschwindigkeit von maximal 5 m/min. Außerdem ist es
zur Erzielung der gewünschten Scharfkantigkeit der Marmorierung
erforderlich, den Belag anschließend zu spalten und/oder auf
der Oberfläche zu schleifen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung
des Belags zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
zum Herstellen eines Kunststoff-Belags, insbesondere
eines Bodenbelags, mit scharfkantig und richtungsfrei
marmorierter Oberfläche unter Verwendung eines
scharfkantigen Granulats und unter Einwirkung von
Druck und Wärme gelöst, wobei
eine Kunststoff-Folie erzeugt wird,
die Oberfläche der Folie in einem ersten Erwärmungsschritt
angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auf die angeschmolzene Oberfläche der Folie aufdosiert wird,
die Folie einer ersten 2-Walzen-Kalandrierung unterworfen wird, wobei das Granulat lediglich bis zu einer vorgegebenen Tiefe in die Folie eindringt und dort scharfkantig fixiert wird,
die Oberfläche der Folie in einem zweiten Erwärmungsschritt erwärmt wird,
die Folie einer zweiten 2-Walzen-Kalandrierung unten gleichzeitigem Aufprägen einer Flächenstruktur unterworfen wird, und das Granulat unter gleichzeitiger Einwirkung von Druck und Wärme vollständig in die Folie eingepreßt und mit dieser ver schweißt wird.
das harte, scharfkantige Granulat auf die angeschmolzene Oberfläche der Folie aufdosiert wird,
die Folie einer ersten 2-Walzen-Kalandrierung unterworfen wird, wobei das Granulat lediglich bis zu einer vorgegebenen Tiefe in die Folie eindringt und dort scharfkantig fixiert wird,
die Oberfläche der Folie in einem zweiten Erwärmungsschritt erwärmt wird,
die Folie einer zweiten 2-Walzen-Kalandrierung unten gleichzeitigem Aufprägen einer Flächenstruktur unterworfen wird, und das Granulat unter gleichzeitiger Einwirkung von Druck und Wärme vollständig in die Folie eingepreßt und mit dieser ver schweißt wird.
Die Kalandertechnik ermöglicht wesentlich höhere Produkti
onsgeschwindigkeiten als die konventionelle Preßtechnik, und
zwar bis zu 15 m/min und mehr. Allerdings wurde die Kalander
technik bisher deshalb nicht eingesetzt, weil zu erwarten
stand, daß die unvermeidbare Streckung des angeschmolzenen Gra
nulats im Walzenspalt zu einer Richtungsorientierung der Marmo
rierung führen würde. Ferner stand zu erwarten, daß das Granu
lat dabei zerfließen und seine scharfkantige Struktur verlieren
würde.
Erfindungsgemäß treten diese Nachteile überraschenderweise
nicht auf. Bei der ersten Kalandrierung ist lediglich die Ober
fläche der Folie angeschmolzen. Das scharfkantige Granulat hin
gegen ist kalt und dementsprechend hart. Es wird in diesem Zu
stand um einen vorbestimmten Betrag in die Folie hineinge
drückt, ohne daß es dabei seine Scharfkantigkeit verliert. Im
zweiten Heizschritt werden dann Folie und Granulat gemeinsam
erwärmt. Da die nachfolgende zweite Kalandrierung unter gleich
zeitigem Aufprägen einer Flächenstruktur erfolgt, wird die
Scharfkantigkeit des Granulats wieder erhöht.
Diese Scharfkantigkeit geht auch nicht beim anschließenden
Verpressen unter gleichzeitiger Wärmeeinwirkung verloren. Der
Preßvorgang selbst benötigt wesentlich weniger Zeit als im
Falle des konventionellen Verfahrens, da erheblich weniger
Wärme eingetragen werden muß und dementsprechend die Verweil
zeit geringer ist.
Die Erfindung ermöglicht es also, in einfacher Weise ein
Produkt zu erzeugen, dessen Qualität dem des konventionell ge
preßten und nachbearbeiten Produktes entspricht, wobei jedoch
die Produktionsgeschwindigkeit um mehr als das Dreifache ge
steigert wird.
Die Qualität des Belages läßt sich noch dadurch erhöhen,
daß die Oberfläche der Kunststoff-Folie in einem dritten Erwär
mungsschritt erwärmt wird und daß die Folie einer dritten 2-
Walzen-Kalandrierung unter gleichzeitigem Aufprägen einer Flä
chenstruktur unterworfen wird. Dabei verliert die Oberfläche
ihre Glätte, die sie beim Pressen zwangsläufig erhält. Auch
schärft sich die Kontur der Einschlüsse.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß
beim ersten Erwärmungsschritt auch die Unterfläche der Kunststoff-Folie angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auch auf die Unterfläche der Folie aufdosiert wird und
bei der gleichzeitigen Einwirkung von Druck und Wärme eine Flächenstruktur auf die Unterfläche der Folie aufgeprägt wird.
beim ersten Erwärmungsschritt auch die Unterfläche der Kunststoff-Folie angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auch auf die Unterfläche der Folie aufdosiert wird und
bei der gleichzeitigen Einwirkung von Druck und Wärme eine Flächenstruktur auf die Unterfläche der Folie aufgeprägt wird.
Mit diesen Merkmalen wird die Möglichkeit geboten, eine
richtungsfreie, scharfkantige Marmorierung zu erzeugen, die von
beiden Seiten her bis ins Innere der Folie eindringt, wobei es
ganz besonders vorteilhaft ist, daß das harte Granulat bei der
ersten Kalandrierung bis mindestens in die Mitte der Kunst
stoff-Folie eingedrückt wird. Kommt es zu einem Abrieb des Be
lages, so wird erst die obere Marmorierung abgearbeitet. Bevor
dies vollständig geschehen ist, tritt bereits die untere Marmo
rierung hervor. Diese bleibt dann bis zum völligen Abrieb er
halten.
Die Unterfläche der Folie nimmt an der Prägung in der zwei
ten Kalandrierung nicht teil, da den hier geringeren Qualitäts
anforderungen mit einer einzigen Kalandrierung und der nachfol
genden Flächenstrukturierung genüge getan ist.
Das Dessin der Marmorierung wird vorzugsweise durch Wahl
der Granulatform und/oder -größe vorgewählt, wobei es ganz be
sonders vorteilhaft ist, die aufgeprägte Flächenstruktur an das
vorgewählte Dessin anzupassen.
Das Verfahren ist insbesondere anwendbar auf eine Kunst
stoff-Folie aus einer Abmischung mit PVC, Füllstoffen, Weichma
chern, Pigmenten und Additiven unter Verwendung eines PVC-Gra
nulats.
Die Vorrichtung nach der Erfindung umfaßt eine beheizte
Presse und ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zum Erzeugen einer Kunststoff-Folie,
eine erste Heizeinrichtung zum Aufschmelzen der Oberfläche der Kunststoff-Folie, wobei die erste Heizeinrichtung der Ein richtung zum Erzeugen der Folie nachgeschaltet ist,
eine Dosiereinrichtung zum Aufbringen von scharfkantigem Granulat auf die Oberfläche der Folie, wobei die Dosiereinrich tung der ersten Heizeinrichtung nachgeschaltet ist,
einen ersten 2-Walzen-Kalander, der der Dosiereinrichtung nachgeschaltet ist,
eine zweite Heizeinrichtung zum Erwärmen der Oberfläche der Folie, wobei die zweite Heizeinrichtung dem ersten Kalander nachgeschaltet ist, und
einen zweiten 2-Walzen-Kalander, der als Prägekalander aus gebildet sowie der zweiten Heizeinrichtung nachgeschaltet und der beheizten Presse vorgeschaltet ist.
eine Einrichtung zum Erzeugen einer Kunststoff-Folie,
eine erste Heizeinrichtung zum Aufschmelzen der Oberfläche der Kunststoff-Folie, wobei die erste Heizeinrichtung der Ein richtung zum Erzeugen der Folie nachgeschaltet ist,
eine Dosiereinrichtung zum Aufbringen von scharfkantigem Granulat auf die Oberfläche der Folie, wobei die Dosiereinrich tung der ersten Heizeinrichtung nachgeschaltet ist,
einen ersten 2-Walzen-Kalander, der der Dosiereinrichtung nachgeschaltet ist,
eine zweite Heizeinrichtung zum Erwärmen der Oberfläche der Folie, wobei die zweite Heizeinrichtung dem ersten Kalander nachgeschaltet ist, und
einen zweiten 2-Walzen-Kalander, der als Prägekalander aus gebildet sowie der zweiten Heizeinrichtung nachgeschaltet und der beheizten Presse vorgeschaltet ist.
Das Aufdosieren des kalten, harten und scharfkantigen Gra
nulats erfolgt im Anschluß an die erste Heizeinrichtung, wor
aufhin der erste Kalander das Granulat partiell in die Folie
hineindrückt, ohne die Granulatform wesentlich zu ändern. Die
zweite Heizeinrichtung erwärmt auch das Granulat, und der Prä
gekalander sorgt dafür, daß die Scharfkantigkeit des Granulats
im zweiten Kalander erhalten bleibt. Das endgültige Verpressen
und Verschweißen erfolgt in der beheizten Presse.
Zur weiteren Verbesserung der Oberflächenqualität dient ei
ne dritte Heizeinrichtung zum Erwärmen der Oberfläche der Fo
lie, wobei die dritte Heizeinrichtung der beheizten Presse
nachgeschaltet ist, in Verbindung mit einem dritten 2-Walzen-
Kalander, der als Prägekalander ausgebildet und der dritten
Heizeinrichtung nachgeschaltet ist. Hier wird die Glätte der
Oberfläche beseitigt und die Kontur der Einschlüsse geschärft.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß die Walzen des ersten Kalanders einen horizonta
len Walzenspalt mit im wesentlichen senkrechtem Einlauf bilden,
daß der ersten Heizeinrichtung sowie der Dosiereinrichtung ent
sprechende, gegen die Unterfläche der Folie gerichtete Einrich
tungen zugeordnet sind und daß die beheizte Presse eine Ein
richtung zum Aufprägen einer Flächenstruktur auf die Unterflä
che der Folie aufweist. Diese Vorrichtung eignet sich also da
zu, auf beiden Flächen der Folie eine scharfkantige, richtungs
freie Marmorierung zu erzeugen.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die beheizte Presse eine
Bandpresse mit beheizter Trommel ist und ein Mitläuferband mit
Flächenstruktur aufweist. Eine derartige Bandpresse gestattet
eine rasche und gleichmäßige Beheizung der Folie. Das Mitläu
ferband legt sich auf die Unterfläche der Folie und prägt die
ser die Flächenstruktur auf.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal weisen der zweite
Kalander und der dritte Kalander je eine auf die Oberfläche der
Kunststoff-Folie einwirkende, gravierte Prägewalze und eine ge
gen die Unterfläche der Folie wirkende Gegenwalze aus Gummi
auf, wobei letztere sich an einer Stützwalze abstützt. Der
zweite Kalander erzeugt also lediglich auf der Oberfläche der
Folie eine Flächenstruktur. Das aus der Unterfläche der Folie
vorstehende und nicht vorgewärmte Granulat wandert unbeschädigt
über die Gegenwalze aus Gummi. Die Endbearbeitung der Unterflä
che unter Erzeugung der Flächenstruktur erfolgt in der beheiz
ten Presse. Die Prägewalzen sind vorteilhafterweise pyramiden
förmig graviert, wobei die Feinheit der Gravur an das Dessin
der Marmorierung angepaßt ist.
Vorzugsweise sind die Walzen des ersten Kalanders tonnen
förmig geschliffen, um die Walzendurchbiegung zu kompensieren.
Ferner ist es vorteilhaft, daß die Walzen des ersten Kalanders
sowie die Prägewalzen und die Stützwalzen des zweiten und drit
ten Kalanders mit Rollbendingeinrichtungen versehen sind. Auch
dies dient der Kompensation der Walzendurchbiegung. Diese Kom
pensation ist von wesentlicher Bedeutung, da mit hohen Linien
drücken gearbeitet wird. Diese betragen beispielsweise im zwei
ten und dritten Kalander bis zu 30.000 kp. Selbst unter diesen
Bedingungen muß dafür gesorgt werden, daß die Walzenspalte mit
höchster Genauigkeit eingestellt werden können, da von dieser
Genauigkeit die Qualität des Bodenbelags mitbestimmt wird.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal weisen die Dosie
reinrichtungen im wesentlichen horizontale Vibrationsrinnen
auf, welche mit Vergleichmäßigungseinrichtungen versehen sind.
Dadurch wird eine sehr exakte Dosierung ermöglicht. Diese er
höht sich noch, wenn die Vibrationsrinnen gleichmäßig beschickt
werden, vorzugsweise von Granulatbehältern mit Vibrationsdosie
reinrichtungen.
Da die Folie unterhalb einer der Dosierrinnen parallel zu
dieser hinter dem ersten Kalander ausläuft, ist es vorteilhaft,
hier einen Förderer zum Transport der Folie zur zweiten Heiz
einrichtung anzuordnen.
Ein weiteres bevorzugtes Merkmal besteht darin, daß die be
heizte Presse zusammen mit der dritten Heizeinrichtung und mit
dem dritten Kalander als gesonderte Behandlungsstation ausge
bildet ist. Dies bietet also die Möglichkeit, ein Halbfertig
produkt zwischenzulagern. Das Granulat ist bereits so fixiert,
daß die Folie ohne weiteres aufgewickelt werden kann.
Die schonende Behandlung des Granulats im ersten Kalander
wird nicht unwesentlich dadurch mitbestimmt, daß die Kalander
walzen einen relativ kleinen Durchmesser haben. So hat es sich
als besonders vorteilhaft herausgestellt, bei einer Walzenlänge
von ca. 2.500 mm einen Durchmesser von etwa 300 mm zu wählen.
Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kom
binationen und Unterkombinationen der erfindungsgemäßen Merkma
le, die von den beiliegenden Ansprüchen abweichen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Be
handlungsstation,
Fig. 2 in gleicher Darstellung eine nachgeschaltete Be
handlungsstation.
Nach Fig. 1 dient eine aus zwei Walzen bestehende Einrichtung 1
dazu, eine Kunststoff-Folie herzustellen, und zwar aus Ab
mischungen aus PVC, Füllstoffen, Weichmachern, Pigmenten und
Additiven. Die Folie wird von zwei Abzugswalzen 2 aus der Ein
richtung 1 abgezogen und über einen beheizten Rollensteg 3 ge
führt, und zwar derart, daß sie die Rollen wechselweise um
schlingt. Die Schaltung kann auch so getroffen werden, daß die
Folie von den Rollen des Rollensteges 3 getragen wird.
Die Folie wird sodann einem ersten 2-Walzen-Kalander 4 zu
geleitet. Dieser bildet einen horizontalen Walzenspalt mit
senkrechtem Einlauf. An der Umlenkstelle hinter dem Rollensteg
3 ist eine Zugspannungsmeßwalze 5 vorgesehen, die die Zugspan
nung in der ablaufenden Folie regelt. Außerdem ist eine Ein
richtung 6 vorgesehen, die die in der Folie entstandenen Längs
falten beseitigt und damit die Breite der Folie konstant hält.
Zwei Heizeinrichtungen 7 und 8, die als Infrarot-Strahler
ausgebildet und oberhalb des ersten Kalanders 4 angeordnet
sind, dienen dazu, die Oberfläche und die Unterfläche der Folie
aufzuschmelzen. Den Heizeinrichtungen 7 und 8 sind zwei Dosier
einrichtungen 9 und 10 nachgeschaltet, die ein PVC-Granulat in
den Einlauf des Walzenspaltes des ersten Kalanders 4 eindosie
ren. Das Granulat ist hart und scharfkantig. Jede Dosierein
richtung weist einen Granulatbehälter 11 auf, der mit einem Vi
brationsdosierorgan 12 versehen ist. Letzteres transportiert
das Granulat in eine horizontale Vibrationsrinne 13, die das
Granulat unter Mitwirkung einer Vergleichmäßigungseinrichtung
sehr gleichmäßig über die volle Breite der Folie verteilt. Ihr
Antrieb ist regelbar. Das harte, scharfkantige Granulat, dessen
Färbung von der der Folie abweicht, trifft auf die aufgeschmol
zenen Flächen der Folie und wird im Walzenspalt des ersten
Kalanders 4 in die Folie hineingedrückt. Der Durchmesser der
Kalanderwalzen ist sehr klein, im vorliegenden Fall 300 mm bei
einer Walzenlänge von 2.500 mm. Dies trägt dazu bei, das harte
Granulat verformungsfrei, d. h. scharfkantig und ohne Streckung
in Laufrichtung, durch den ersten Kalander 4 hindurchzuleiten.
Dabei arbeitet der Kalander mit einem hohen Anpreßdruck. Dem
entsprechend sind Maßnahmen vorgesehen, um die Walzendurchbie
gung zu kompensieren. Zum einen sind die Walzen tonnenförmig
geschliffen, zum anderen sind sie mit einer Rollbending-Ein
richtung versehen. Die Einhaltung eines über der gesamten Foli
enbreite sehr exakt eingestellten Walzenspaltes ist von wesent
licher Bedeutung für die Qualität des Bodenbelags.
Das Granulat wird von jeder Folienseite aus bis mindestens
in die Mitte der Foliendicke hineingedrückt. Dies führt dazu,
daß der Bodenbelag bis zum völligen Abrieb marmoriert bleibt,
wobei sich seine Marmorierung im Zuge des Abriebes ändert.
Der erste Kalander 4 drückt das Granulat nur in einem vor
bestimmten Ausmaß in die Folie ein. Teile des Granulats stehen
also aus den Flächen der Folien vor. Die Körner sind aber unter
Beibehaltung ihrer Scharfkantigkeit soweit fixiert, daß sie
beim Weitertransport der Folie sicher gehalten werden und sogar
ein Aufwickeln der Folie zulassen.
Die Folie wird unterhalb des ersten Kalanders 4 in die Ho
rizontale umgelenkt und aus dem Bereich der Dosiereinrichtung 9
herausgeführt. Hierzu dient ein Transportband 14. Die Folie ge
langt sodann zu einer zweiten Heizeinrichtung 15, die ebenfalls
als Infrarot-Strahler ausgebildet ist. Dieser Infrarot-Strahler
wirkt lediglich auf die Oberfläche der Folie ein. Die Unterflä
che bleibt also unbeeinflußt.
Anschließend gelangt die Folie in einen zweiten 2-Walzen-
Kalander 16, der als Prägekalander ausgebildet ist. Er weist
eine gravierte Prägewalze 17 auf, die auf die vorher samt Gra
nulat erwärmte Oberfläche der Folie einwirkt und das Granulat
tiefer in die Folie eindrückt. Dabei erzeugt die Prägung der
Walze eine Flächenstruktur in der Oberfläche der Folie. Diese
bewirkt, daß die Scharfkantigkeit des Granulats erhalten
bleibt.
Die Gravur der Prägewalze 17 ist an das Dessin der Marmo
rierung angepaßt. Letzteres wird bestimmt durch die Wahl der
Granulatform und/oder -größe. Die Gravur ist vorzugsweise pyra
midenförmig und in ihrer Feinheit an das Dessin angepaßt.
Die Prägewalze 17 arbeitet mit einer Gegenwalze 18 aus
Gummi zusammen, welche ihrerseits von einer Stützwalze 19 ge
stützt wird. Die nicht erwärmte Unterfläche der Folie läuft al
so über die Gegenwalze 18, wobei das aus der Unterfläche vor
stehende Granulat unbeeinflußt bleibt.
Auch der zweite Kalander 16 arbeitet mit hohem Liniendruck
von bis zu 30.000 kp. Dementsprechend sind auch hier die Präge
walze 17 und die Stützwalze 19 mit Rollbending-Einrichtungen
versehen.
Fig. 2 zeigt die anschließende Behandlungsstation, in der
die Endbearbeitung des Bodenbelages stattfindet. Die vorbehan
delte Folie läuft in eine Bandpresse 20 ein, die eine beheizte
Trommel 21 aufweist. Dabei tritt die Oberfläche der Folie mit
der Trommel 21 in Berührung. An die Unterfläche der Folie legt
sich ein Mitläuferband 22 an. In der Bandpresse 20 erfolgt die
endgültige Verpressung und Verschweißung der Folie mit dem Gra
nulat. Dabei sorgt das strukturierte Mitläuferband 22 dafür,
daß auf die Unterfläche der Folie eine Flächenstrukturierung
aufgeprägt wird, die die Scharfkantigkeit der Marmorierung ge
währleistet.
Nach Verlassen der Bandpresse 20 wird die Folie über einen
Rollensteg 23 zu einer dritten Heizeinrichtung 24 geführt, die
wiederum als Infrarotstrahler ausgebildet ist. Letzterer wirkt
lediglich auf die Oberfläche der Folie ein. An die dritte Heiz
einrichtung 24 schließt sich ein dritter 2-Walzen-Kalander 25
an, der seinem Aufbau nach dem Kalander 16 entspricht. Er ver
fügt also über eine Prägewalze 17, eine Gegenwalze 18 aus Gummi
und eine die Gegenwalze stützende Stützwalze 19. Die Prägewalze
17 und die Stützwalze 19 sind mit Rollbending-Einrichtungen
versehen. Die Aufgabe des dritten Kalanders 25 besteht darin,
die Glätte der Folien-Oberfläche zu beseitigen, die zwangsläu
fig von der beheizten Trommel 21 der Bandpresse erzeugt wird,
und die Kontur der Einschlüsse zu schärfen.
Die Behandlungsstation nach Fig. 2 muß sich nicht direkt an
die Behandlungsstation nach Fig. 1 anschließen. Vielmehr kann
die Folie nach Verlassen der ersten Behandlungsstation aufge
rollt und zwischengelagert werden.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel behandelt einen Fall,
in dem eine Folie beidseitig mit Granulat versehen wird. An
wendbar ist die Erfindung gleichermaßen auf die Herstellung ei
nes Bodenbelags, der lediglich auf seiner Oberfläche eine
scharfkantige, richtungsfreie Marmorierung erhält. Dabei können
dann die Heizeinrichtung 8 und die Dosiereinrichtung 10 entfal
len. Auch besteht nicht mehr die Notwendigkeit, den Walzenspalt
des ersten Kalanders 4 so auszurichten, daß die Folie vertikal
in den Kalander einläuft. Ferner kann die Dosiereinrichtung 13
anders gestaltet sein, und zwar gegebenenfalls derart, daß das
Förderband 14 entfällt.
Im übrigen sind im Rahmen der Erfindung durchaus weitere
Abwandlungsmöglichkeiten gegeben. Beispielsweise können anstel
le von Infrarotstrahlern andere Heizeinrichtungen eingesetzt
werden. Auch kann anstelle der Bandpresse eine andere beheizte
Presse zum Einsatz kommen, obwohl die kontinuierliche Arbeits
weise der Bandpresse durchaus von Vorteil ist.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen eines Kunststoff-Belags, insbe
sondere eines Bodenbelags, mit scharfkantig und richtungsfrei
marmorierter Oberfläche unter Verwendung eines scharfkantigen
Granulats und unter Einwirkung von Druck und Wärme, wobei
eine Kunststoff-Folie erzeugt wird,
die Oberfläche der Folie in einem ersten Erwärmungsschritt angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auf die angeschmolzene Oberfläche der Folie aufdosiert wird,
die Folie einer ersten 2-Walzen-Kalandrierung unterworfen wird, wobei das Granulat lediglich bis zu einer vorgegebenen Tiefe in die Folie eindringt und dort scharfkantig fixiert wird,
die Oberfläche der Folie in einem zweiten Erwärmungsschritt erwärmt wird,
die Folie einer zweiten 2-Walzen-Kalandrierung unter gleichzeitigem Aufprägen einer Flächenstruktur unterworfen wird, und
das Granulat unter gleichzeitiger Einwirkung von Druck und Wärme vollständig in die Folie eingepreßt und mit dieser ver schweißt wird.
eine Kunststoff-Folie erzeugt wird,
die Oberfläche der Folie in einem ersten Erwärmungsschritt angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auf die angeschmolzene Oberfläche der Folie aufdosiert wird,
die Folie einer ersten 2-Walzen-Kalandrierung unterworfen wird, wobei das Granulat lediglich bis zu einer vorgegebenen Tiefe in die Folie eindringt und dort scharfkantig fixiert wird,
die Oberfläche der Folie in einem zweiten Erwärmungsschritt erwärmt wird,
die Folie einer zweiten 2-Walzen-Kalandrierung unter gleichzeitigem Aufprägen einer Flächenstruktur unterworfen wird, und
das Granulat unter gleichzeitiger Einwirkung von Druck und Wärme vollständig in die Folie eingepreßt und mit dieser ver schweißt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche der Kunststoff-Folie anschließend in einem
dritten Erwärmungsschritt erwärmt wird und daß die Folie einer
dritten 2-Walzen-Kalandrierung unter gleichzeitigem Aufprägen
einer Flächenstruktur unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beim ersten Erwärmungsschritt auch die Unterfläche der Kunststoff-Folie angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auch auf die Unterfläche der Folie aufdosiert wird und
bei der gleichzeitigen Einwirkung von Druck und Wärme eine Flächenstruktur auf die Unterfläche der Folie aufgeprägt wird.
beim ersten Erwärmungsschritt auch die Unterfläche der Kunststoff-Folie angeschmolzen wird,
das harte, scharfkantige Granulat auch auf die Unterfläche der Folie aufdosiert wird und
bei der gleichzeitigen Einwirkung von Druck und Wärme eine Flächenstruktur auf die Unterfläche der Folie aufgeprägt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das harte Granulat bei der ersten Kalandrierung bis mindestens
in die Mitte der Kunststoff-Folie eingedrückt wird.
5. Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoffbelags, ins
besondere eines Bodenbelags, der eine scharfkantig und rich
tungsfrei marmorierter Oberfläche aufweist, mit einer beheizten
Presse,
gekennzeichnet durch,
eine Einrichtung (1) zum Erzeugen einer Kunststoff-Folie,
eine erste Heizeinrichtung (7) zum Aufschmelzen der Ober fläche der Kunststoff-Folie, wobei die erste Heizeinrichtung der Einrichtung (1) zum Erzeugen der Folie nachgeschaltet ist, eine Dosiereinrichtung (9) zum Aufbringen von scharfkanti gem Granulat auf die Oberfläche der Folie, wobei die Dosierein richtung der ersten Heizeinrichtung (7) nachgeschaltet ist,
einen ersten 2-Walzen-Kalander (4), der der Dosiereinrich tung (9) nachgeschaltet ist,
eine zweite Heizeinrichtung (15) zum Erwärmen der Ober fläche der Folie, wobei die zweite Heizeinrichtung dem ersten Kalander (4) nachgeschaltet ist, und
einen zweiten 2-Walzen-Kalander (16), der als Prägekalander ausgebildet sowie der zweiten Heizeinrichtung (15) nachgeschal tet und der beheizten Presse vorgeschaltet ist.
gekennzeichnet durch,
eine Einrichtung (1) zum Erzeugen einer Kunststoff-Folie,
eine erste Heizeinrichtung (7) zum Aufschmelzen der Ober fläche der Kunststoff-Folie, wobei die erste Heizeinrichtung der Einrichtung (1) zum Erzeugen der Folie nachgeschaltet ist, eine Dosiereinrichtung (9) zum Aufbringen von scharfkanti gem Granulat auf die Oberfläche der Folie, wobei die Dosierein richtung der ersten Heizeinrichtung (7) nachgeschaltet ist,
einen ersten 2-Walzen-Kalander (4), der der Dosiereinrich tung (9) nachgeschaltet ist,
eine zweite Heizeinrichtung (15) zum Erwärmen der Ober fläche der Folie, wobei die zweite Heizeinrichtung dem ersten Kalander (4) nachgeschaltet ist, und
einen zweiten 2-Walzen-Kalander (16), der als Prägekalander ausgebildet sowie der zweiten Heizeinrichtung (15) nachgeschal tet und der beheizten Presse vorgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch
eine dritte Heizeinrichtung (24) zum Erwärmen der Ober fläche der Folie, wobei die dritte Heizeinrichtung der beheiz ten Presse nachgeschaltet ist, und
einen dritten 2-Walzen-Kalander (25), der als Prägekalander ausgebildet und der dritten Heizeinrichtung (24) nachgeschaltet ist.
eine dritte Heizeinrichtung (24) zum Erwärmen der Ober fläche der Folie, wobei die dritte Heizeinrichtung der beheiz ten Presse nachgeschaltet ist, und
einen dritten 2-Walzen-Kalander (25), der als Prägekalander ausgebildet und der dritten Heizeinrichtung (24) nachgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Walzen des ersten Kalanders (4) einen hori
zontalen Walzenspalt mit im wesentlichen senkrechtem Einlauf
bilden, daß der ersten Heizeinrichtung (7) sowie der Dosierein
richtung (9) entsprechende, gegen die Unterfläche der Folien
gerichtete Einrichtungen (8, 10) zugeordnet sind und daß die
beheizte Presse eine Einrichtung zum Aufprägen einer Flächen
struktur auf die Unterfläche der Folie aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die beheizte Presse eine Bandpresse (20) mit beheizter Trommel
(21) ist und ein Mitläuferband (22) mit Flächenstruktur
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Kalander (16) und der dritte
Kalander (25) je eine auf die Oberfläche der Kunststoff-Folie
einwirkende, gravierte Prägewalze (17) und eine gegen die Un
terfläche der Folie wirkende Gegenwalze (18) aus Gummi aufwei
sen, wobei letztere sich an einer Stützwalze (19) abstützt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prägerwalzen (17) pyramidenförmig graviert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosiereinrichtungen (9, 10) im wesent
lichen horizontale Vibrationsrinnen (13) aufweisen, welche mit
Vergleichmäßigungseinrichtungen versehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibrationsrinnen (13) von Granulatbehältern (11) mit
Vibrationsdosiereinrichtungen (12) beschickt werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß unterhalb einer der Dosiereinrichtungen (9) ein
Förderer (14) zum Transport der Folie zur zweiten Heizeinrich
tung (15) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die beheizte Presse zusammen mit der drit
ten Heizeinrichtung (24) und dem dritten Kalander (25) als ge
sonderte Behandlungsstation ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944445429 DE4445429C1 (de) | 1994-12-20 | 1994-12-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoff-Belags |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944445429 DE4445429C1 (de) | 1994-12-20 | 1994-12-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoff-Belags |
Publications (1)
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DE (1) | DE4445429C1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2017133716A1 (de) | 2016-02-03 | 2017-08-10 | Hp Pelzer Holding Gmbh | Folienherstellungsverfahren, folienherstellungsanordnung und kunststofffolie |
DE102022132684A1 (de) | 2022-12-08 | 2024-06-13 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Tragbares Gerät zur Herstellung eines Probenkörpers und Verfahren zur Bewertung eines Probenkörpers |
-
1994
- 1994-12-20 DE DE19944445429 patent/DE4445429C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
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