DE4443826A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Verringern der Spaltbreite beim Fügen von Blechen mit Laserstrahlung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Verringern der Spaltbreite beim Fügen von Blechen mit LaserstrahlungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verringerung der Spaltweite
zwischen zwei oder mehreren mittels Laserstrahlung zu fügenden
Werkstücken. Die Werkstücke, beispielsweise zwei längs einer Linie zu
fügende, beliebig geformte Bleche, werden ohne besondere
Kraftaufwendung so gehaltert, daß eine möglichst kleine Spaltweite längs
der Fügelinie entsteht. Diese, durch die Herstellungstoleranz der Bleche
bedingte Spaltweite, ist in der Regel größer als der durch den Fügeprozeß
mittels Laserstrahlung vorgegebene Spielraum. Entsprechend der Erfindung
wird die Spaltweite entlang der Fügelinie dadurch reduziert, daß z. B. mittels
eines Stößels kurzzeitige Impulse auf die Werkstückoberfläche übertragen
werden. Länge und Intensität der Impulse werden so bemessen, das
mindestens eins der zu fügenden Werkstücke in einem möglichst schmalen,
auf die Breite der Fügestelle angepaßten Bereich plastisch in Richtung des
oder der anderen Werkstücke hin verformt wird, so daß das Fügen mit
Laserstrahlung möglich wird.
Fügen von Blechen ohne die Notwendigkeit einer mechanischen
Verpressung entlang der Fügelinie beispielsweise im Automobilbau.
Das Fügen von ebenen oder gekrümmten Blechen im Automobilbau entlang
einer vorgegebenen Fügelinie erfolgt heute vorwiegend durch Widerstands-
Punktschweißen. Der Ausgleich der durch Fertigungstoleranzen zwischen
den Blechen vorhandenen Spaltweite erfolgt durch entsprechende
Kraftaufwendung über die Schweißelektroden. Beim Einsatz von
Laserstrahlung wird die Spaltweite durch aufwendige Haltevorrichtungen
unter die für die Bearbeitung erforderliche Toleranzgrenze reduziert. Oft ist
dazu noch der zusätzliche Andruck durch eine oder mehrere Rollen
erforderlich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verringerung der Spaltweite
zwischen zwei oder mehreren mittels Laserstrahlung zu fügenden
Werkstücke. Die Werkstücke, beispielsweise zwei längs einer Linie zu
fügende, beliebig geformte Bleche, werden ohne besondere
Kraftaufwendung so gehaltert, daß eine möglichst kleine Spaltweite längs
der Fügelinie entsteht. Diese, durch die Herstellungstoleranz der Bleche
bedingte Spaltweite, ist in der Regel größer als der durch den Fügeprozeß
mittels Laserstrahlung vorgegebene Spielraum. Entsprechend der Erfindung
wird die Spaltweite entlang der Fügelinie dadurch reduziert, daß z. B. mittels
eines Stößels kurzzeitige Impulse auf die Werkstückoberfläche übertragen
werden. Sind die Impulse zeitlich kurz genug, so bleibt die Lage des
gesamten Werkstücks aus Gründen der Massenträgheit praktisch
unverändert. Dagegen erfolgt im Bereich der Auftrefffläche des Stößels
eine teils elastische und teils plastische Deformation des oberen
Werkstücks in Richtung des unteren. Die Spaltweite wird dadurch auf der
Fügelinie so stark verringert, daß das Fügen mittels Laserstrahlung möglich
wird. Insbesondere genügt dabei eine einseitige Halterung des
Werkstückes. Entlang der Fügelinie kann sowohl kontinuierlich geschweißt
werden, indem die Impulse mit ausreichend hoher Frequenz und jeweils
überlappend aufgebracht werden oder auch punktuell mit vorgegebenem
Abstand. Insbesondere kann das Werkstück entlang der Fügelinie zunächst
mit hoher Geschwindigkeit punktuell verschweißt (geheftet) werden, um in
einem zweiten Arbeitsgang ohne zusätzliche mechanische Deformation eine
kontinuierliche Schweißnaht herzustellen.
Die Einbringung der Impulse erfolgt vorteilhafter Weise in unmittelbarer
Nähe zur Auftreffstelle des Laserstrahls auf dem Werkstück. Für die durch
den Stößel zu erzielende Deformation kann es vorteilhaft sein, wenn z. B.
durch den Laserstrahl eine Vorwärmung des Materials erfolgt.
Die Intensität der Impulse ist so zu bemessen, daß das untere Werkstück
möglichst nicht deformiert wird. Mit der gleichen Methode kann auch die
Reduktion der Spaltweiten erreicht werden, wenn mehr als zwei Bleche
übereinander simultan gefügt werden sollen.
Da die Spaltweite längs der Fügelinie unterschiedlich groß sein kann, das
zu fügende Material aufgrund der räumlichen Struktur unterschiedliche
Steifigkeit besitzt, oder Werkstücke unterschiedlicher Dicke gefügt werden
sollen, ist die Kombination des Verfahrens mit einer Regelung zur
Impulssteuerung vorteilhaft. Dazu kann beispielsweise die Schallemission
derart ausgewertet werden, daß der Kontakt der Werkstücke erkannt wird,
die Kinetik des Stößels verfolgt werden, um die Steifigkeit des Materials
und die Deformationstiefe zu ermitteln etc. Sofern der Stößel in
unmittelbarer Nähe zum Auftreffpunkt des Lasers angebracht ist, können
Regelgrößen auch direkt aus der Prozeßkontrolle des Schweißvorgangs
abgeleitet werden. Umgekehrt können aus den gemessenen Parametern am
Stößel auch Regelgrößen für den Laser abgeleitet werden (Leistung,
Zuführung von Zusatzmaterial etc.).
Bei der konventionellen Fügetechnik mit und ohne Laserstrahlung ist durch
die Verpressung der Werkstücke zu gewährleisten, daß die Spaltweite
entlang der Fügelinie stets kleiner als die zulässige Toleranzgrenze ist.
Dadurch werden enorm hohe Anforderungen an die Haltetechnik gestellt.
Insbesondere ist in den meisten Fällen eine beidseitige Zugänglichkeit der
Werkstücke für die Haltevorrichtung erforderlich.
Durch das hier beschriebene Verfahren wird dagegen mindestens eins der
zu fügenden Werkstücke im Bereich der Fügelinie durch Impulsübertragung
plastisch so verformt, daß die Toleranzen im Fügespalt eingehalten werden
können. Durch die kurze Einwirkdauer des Impulses genügt die
Massenträgheit der Werkstücke selbst zur Stabilisierung. Dadurch
entstehen Vorteile derart, daß keine Haltevorrichtungen benötigt werden,
die die Kraft aufbringen muß, um die Werkstücke selbst zu verformen oder
eine Gegenkraft zur Impulsrichtung aufbringen. Dadurch wird auch die
Fügung kompliziert geformter Werkstücke nur durch einseitige Fixierung
der Teile möglich.
Die Form des zum Impulsübertrag verwendeten Stößels an der Stelle, an
der der Kontakt mit dem Werkstück entsteht, sollte vorteilhafterweise
rotationssymmetrisch ausgeführt sein. Dadurch kann durch eine zusätzlich
zur axialen Bewegung überlagerte Drehung erreicht werden, daß durch den
ständigen impulsartigen Kontakt mit dem Werkstück eine gleichmäßige
Abnutzung und dadurch eine verlängerte Lebensdauer erzielt wird. Ist sie
kugelförmig, so wird eine möglichst gleichmäßige Beanspruchung des
Werkstücks erreicht, der Bereich, in dem die tolerierte Spaltweite
eingehalten wird ist jedoch schmal. Wird die Kugelform am Ende abgeflacht
oder ist die Form zylindrisch, dann kann über den Durchmesser der
Stirnfläche dieser Bereich an die Erfordernisse des Schweißvorgangs
angepaßt werden.
Der Antrieb des Stößels, was die Rotation oder die axiale
Impulsübertragung betrifft, kann beispielsweise analog eines
pneumatischen Bohrhammers erfolgen.
Die Energie, die bei kommerziell erhältlichen Schlagwerken in einem Puls
erzeugt wird, liegt im Bereich von 0,2-40 J. Das ist ausreichend, um z. B.
Bleche bis Dicken im Millimeterbereich zu deformieren.
Die Einwirkdauer der Impulse ist typisch einige Millisekunden, so daß das in
der Regel mehrere Kilogramm schwere Werkstück als ganzes, aufgrund
seiner Massenträgheit nicht ausgelenkt wird. Dadurch wird die plastische
Verformung durch dynamisch wirkende Kräfte und nicht durch statischen
Druck erzielt.
Die Repetitionsrate der Pulse kann beispielsweise zwischen
0 und 4000 Pulsen/min variiert werden. Mit einem Durchmesser der
Stößelspitze von 0,5 cm, wäre damit bei kontinuierlicher Schweißnaht eine
Schweißgeschwindigkeit bis zu 20 m/min erzielbar.
Die Lebensdauer solcher Schlagwerke liegt bei etwa 500 Arbeitsstunden.
Um eine Auswirkung der durch den Stößel erzielten Verformung des
Werkstücks im Bereich der Fügelinie auf das gesamte Werkstück zu
verhindern, kann es vorteilhaft sein, durch geeignete Formgebung entlang
der Fügelinie eine erhöhte Steifigkeit und dadurch eine Entkoppelung zu
erzielen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Verringerung der Spaltweite zwischen zwei oder
mehreren Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens
eines der Werkstücke eine Impulsübertragung erfolgt, wobei die Länge
und die Intensität der Impulse derart zu bemessen ist, daß wenigstens
eines der Werkstücke eine elastische und/oder plastische Deformation
in Richtung der Impulsübertragung erfährt.
2. Verfahren zum Fügen von Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß
auf wenigstens eines der Werkstücke eine Impulsübertragung im
Bereich der Fügestelle erfolgt, und daß die Länge und die Intensität der
Impulse derart zu bemessen sind, daß wenigstens eines der Werkstücke
eine elastische und/oder plastische Deformation in Richtung der
Impulsübertragung erfährt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fügen
mittels Laserstrahlung erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsübertragung mit hoher Frequenz erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Bereiche der Impulsübertragung für aufeinanderfolgende
Impulse überlappen.
6. Verfahren nach einem der Anspruche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bereiche der Impulsübertragung voneinander einen vorgebbaren
Abstand aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftreffort der Laserstrahlung und der Ort der Impulsüber
tragung unmittelbar nebeneinanderliegen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Fügelinie die zu verfügenden Werkstücke derart
vorgeformt werden, daß sie eine erhöhte Steifigkeit aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Werkstücke, die nicht einer unmittelbaren
Impulsübertragung unterliegen, keine Deformation erfährt oder
erfahren.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Regelung zur Impulssteuerung vorgesehen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schallemission bei Kontakt der Werkstücke ausgewertet wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 3 bis 11 mit einer Laserstrahlquelle, sowie Einrichtungen
zum Positionieren und Halten der zu fügenden Werkstücke dadurch
gekennzeichnet, daß zur Impulsübertragung ein Stößel vorgesehen ist,
der vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgebildet ist, und der von
einer Antriebseinrichtung in axialer Richtung auf das dem Stößel
zugewandte Werkstück bewegt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stößel zusätzlich zur axialen Bewegung eine Rotation ausführt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel einen kugelförmigen oder zylinderförmigen Stoßkopf
aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
kugelförmige Stoßkopf an der dem Werkstück zugewandten Seite eine
Abflachung aufweist, die parallel zur Oberfläche des Werkstücks in
dem Fügebereich verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443826A DE4443826C2 (de) | 1994-12-09 | 1994-12-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443826A DE4443826C2 (de) | 1994-12-09 | 1994-12-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4443826A1 true DE4443826A1 (de) | 1996-06-13 |
DE4443826C2 DE4443826C2 (de) | 1997-10-23 |
Family
ID=6535350
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4443826A Expired - Fee Related DE4443826C2 (de) | 1994-12-09 | 1994-12-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4443826C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19623664C1 (de) * | 1996-06-13 | 1997-10-16 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren und Vorrichtung zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung |
DE19630488A1 (de) * | 1996-07-26 | 1998-01-29 | Boellhoff Gmbh Verbindungs Und | Verfahren zum Fügen durch Umformen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3407770A1 (de) * | 1984-03-02 | 1985-09-12 | Adam Opel AG, 6090 Rüsselsheim | Verfahren zum verschweissen von blechflanschen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
-
1994
- 1994-12-09 DE DE4443826A patent/DE4443826C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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DE3407770A1 (de) * | 1984-03-02 | 1985-09-12 | Adam Opel AG, 6090 Rüsselsheim | Verfahren zum verschweissen von blechflanschen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE19630488C2 (de) * | 1996-07-26 | 1999-07-08 | Boellhoff Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Fügen durch Umformen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4443826C2 (de) | 1997-10-23 |
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