DE4442632B4

DE4442632B4 - Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formteiles

Info

Publication number: DE4442632B4
Application number: DE19944442632
Authority: DE
Inventors: Andreas Glasder; Peter Strasser
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1994-11-30
Filing date: 1994-11-30
Publication date: 2004-05-06
Anticipated expiration: 2014-12-01
Also published as: DE4442632A1

Abstract

Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formteiles (1) durch Negativthermoformen einer Dekorfolie (1b) im Vakuumverfahren in einer Unterform (3a) und anschließendem Aufbringen eines Trägermaterials, das zwischen dieser Unterform (3a) und einer Oberform (3b) ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (Material für Trägerteil 1a) in die nach dem Thermoformen der Dekorfolie noch offene Unterform (3a) eingebracht und danach formgepresst wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formteiles durch Negativthermoformen einer Dekorfolie im Vakuumverfahren in einer Unterform und anschließendes Aufbringen eines Trägermaterials, das zwischen dieser Unterform und einer Oberform ausgeformt wird.
Ein derartiges Verfahren beschreibt die EP 247 359 A2 , jedoch wird eine verstärkende Fasermatte verwendet, welche mittels eines Klebemittels mit der Dekorschicht verbunden werden muss, zudem ist nachteiligerweise die Tränkung der Fasermatte mit einer Polymerzusammensetzung notwendig. Auch bei dem mit der DE 31 08 571 C2 bekannt gewordenen Verfahren ist ein Klebstoff erforderlich, der Träger ist in einem separaten Arbeitsgang vorgeformt, so dass auch hier keine kosten- und zeitoptimierte Herstellung möglich ist.
Bekannt ist ein derartiges Herstellverfahren ferner aus der DE 41 16 437 A1 . Dabei handelt es sich bei dem aus der Unterform, sowie einer Oberform bestehenden Werkzeug um ein Spritzgießwerkzeug, so dass allein schon durch die Verwendung dieses Werkzeuges die Möglichkeiten bezüglich der zum Einsatz kommenden Materialien eingeschränkt sind.

Hier Verbesserungen aufzuzeigen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

Das Formpressen ist als solches ebenfalls bekannt, beispielsweise wird hierzu auf die DE 833 118 A verwiesen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass das Trägermaterial in die noch offene Unterform eingebracht und danach formgepresst wird.

Näher erläutert wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles.

Dabei ist in den 1 bis 6 schematisch ein Verfahrensablauf zur Herstellung eines Kunststoff-Formteiles dargestellt.
Gefertigt werden soll ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnetes Kunststoff-Formteil, das aus einem Trägerteil 1a besteht, auf dem eine Dekorfolie 1b aufgebracht ist. Die Dekorfolie soll dabei mit einer narbenartigen Oberflächenstruktur versehen sein.
Wie 1 zeigt, wird zunächst die Dekorfolie 1b in einer Aufheizstation, die aus einer Oberheizung 2a sowie einer Unterheizung 2b besteht, erwärmt. Dabei kann es sich bei der Dekorfolie 1b entweder um eine Kompaktfolie oder um eine Schaumfolie handeln.
Gemäß 2 wird anschließend die Dekorfolie 1b auf eine Unterform 3a aufgelegt, aus der die gewünschte Oberflächenform des Formteiles 1a negativ herausgearbeitet ist. Bei dieser Unterform 3a handelt es sich um eine poröse Galvanoschale, die mit einer Heizung versehen ist und zusätzlich eine Vakuumeinrichtung enthält, mit Hilfe derer die Dekorfolie 1b an die Negativform der Unterform 3a angelegt wird, wie dies 3 zeigt. In diesem Verfahrensschritt erfolgt somit das Formen der Dekorfolie 1b im sog. Vakuumverfahren unter gleichzeitiger Wärmezufuhr zum Material der Dekorfolie 1b. In diese Verfahrensschritt kann gleichzeitig eine insbesondere narbenartige Oberflächenstruktur in die Dekorfolie 1b eingeprägt werden. Auch dies erfolgt unter Einwirkung der Heizung sowie das Vakuums auf die Dekorfolie 1b.
Auf die nun so vorgeformte Dekorfolie 1b soll in den nächsten Verfahrensschritten nun das Trägerteil 1a aufgebracht werden. Hierzu wird – wie 4 zeigt – in die Unterform 3a auf die Dekorfolie 1b das Material für das Trägerteil 1a aufgebracht, das in dieser Figur der Einfachheit halber ebenfalls mit 1a bezeichnet ist. Dieses Material kann dabei relativ unstrukturiert aufgetragen werden; zum Auftragen vorgesehen sein kann eine geeignete Spritzeinheit.
Schließlich wird – wie 5 zeigt – auf die Unterform 3a eine entsprechende Oberform 3b abgesenkt, derart, dass das sich zwischen der Unterform 3a bzw. der Dekorfolie 1b und der Oberform 3b befindende Trägermaterial durch Formpressen zum Trägerteil 1a geformt wird. Nach anschließendem Abkühlen und Aushärten des Kunststoff-Formteiles 1 kann dieses – wie 6 darstellt – als fertiggeformt entnommen werden.
Das beschriebene Herstellverfahren ist insofern vorteilhaft, als dass das Vorformen der Dekorfolie 1b sowie das Versehen dieser Folie mit einem Trägerteil in nur einem einzigen Werkzeug, nämlich der Unterform 3a sowie der Oberform 3b durchgeführt werden kann. Aufwändige Ortswechsel zwischen verschiedenen Werkzeugen werden hierdurch vermieden. Neben diesem im wesentlichen aus der Unterform 3a sowie der Oberform 3b bestehenden Werkzeug wird lediglich die Aufheizstation sowie eine nicht gezeigte Spritzeinheit zum Einbringen des Trägermaterials benötigt. Der formgebende Abschnitt der Unterform 3a ist dabei bevorzugt porös ausgebildet, um das Vakuumverfahren effektiv durchführen zu können. Somit kann quasi in einem einzigen Arbeitsschritt das beschriebene Kunststoff-Formteil 1 hergestellt werden, was nicht nur den Zeit- sowie den Arbeitsflächenaufwand geringhält, sondern zu weiteren Kostenersparnissen führt.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formteiles (1) durch Negativthermoformen einer Dekorfolie (1b) im Vakuumverfahren in einer Unterform (3a) und anschließendem Aufbringen eines Trägermaterials, das zwischen dieser Unterform (3a) und einer Oberform (3b) ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (Material für Trägerteil 1a) in die nach dem Thermoformen der Dekorfolie noch offene Unterform (3a) eingebracht und danach formgepresst wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorfolie (1b) durch die Unterform (3a) mit einer insbesondere narbenartigen Oberflächenstruktur versehen wird.