DE4440334C2 - Rohrartiger, allseits geschlossener, schwimmfähiger Bojenbehälter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen rohrartigen, allseits geschlossenen, schwimmfähigen Bo­ jenbehälter.

Der in Rede stehende Behälter kann beispielsweise eine Unterwassersonde sein, die u. a. bei der Satelliten-Telemetrie verwendet wird. Eine solche Sonde wird von einem Schiff oder von einem Flugzeug in ein Meer oder in den Ozean geworfen. Sie sinkt auf den Grund und taucht nach einer vorbestimmten Zeit wieder auf, um Daten zu übertragen. Dabei kann ein Ankergewicht auf dem Boden des Meeres bzw. des Ozeans verbleiben. Die Sonde kann dabei festgesetzt sein oder sie kann frei schwimmen, je nach Anwendungszweck. Es wird jedoch stets ein maximaler Auftrieb gefordert.

Wird ein derartiger Behälter bzw. Boje aus einem Material mit geringer Dichte herge­ stellt, beispielsweise aus PVC, so zeichnet er sich durch einen guten Auftrieb aus und er kann auch eine brauchbare Nutzlast tragen. Der Körper wird jedoch dann bei einer bestimmten Eintauchtiefe vom Wasserdruck zerstört. Wird er aus einem ent­ sprechend höher belastbaren Material hergestellt, wird das Gewicht erhöht, so daß die Möglichkeit, Nutzlasten zu tragen, nicht mehr gegeben ist, da der Auftrieb nicht mehr da ist.

Aus der DE 41 16 328 A1 ist ein aus diesem Abstandsgewebe hergestellter Druck­ behälter bekannt. Die Ränder werden mit einem Harz getränkt. Die beiden Lagen werden dann zusammengedrückt. Dieser Druckbehälter ist für einen schwimmfähi­ gen Bojenbehälter nicht geeignet, da er bei einer bestimmten Eintauchtiefe im Meer zumindest so verformt würde, daß der zum Tragen von Nutzlasten notwendige Auf­ trieb nicht mehr gegeben ist, so daß er nur als Druckbehälter geeignet ist, wenn der normale, atmosphärische Luftdruck auf ihn einwirkt.

Demzufolge liegt dem Anmeldungsgegenstand die Aufgabe zugrunde, einen rohrarti­ gen, allseits geschlossenen Behälter der eingangs genannten Art so auszubilden daß er trotz eines relativ geringen Gewichtes auch bei einer großen Eintauchtiefe im Meer nicht zerstört wird, so daß der zum Tragen von Nutzlasten notwendige Auftrieb gegeben ist, sowie ein einfach umsetzbares Verfahren zur Herstellung besagten Be­ hälters.

Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem zumindest die Wandung des Behälters aus einzelnen fluchtend miteinander verbundenen Ringen aus einem dreidimensionalen Abstandsgewebe mit einer äußeren und inneren dichten Lage gebildet ist, wobei die beiden Lagen der einzelnen Ringe durch Fäden miteinander verbunden sind.

Ein derartiges Abstandsgewebe ist bekannt. Es besteht aus dreidimensional ge­ webten Glasfilamenten. Es besteht aus den beiden Lagen, die mit Hilfe von vertikalen Verbindungsfäden miteinander vernäht sind. Die Fäden nehmen etwa drei bis fünf Prozent des Raumes zwischen den beiden Lagen ein.

Der erfindungsgemäße Bojenbehälter kann beispielsweise einen Auftrieb von 2,4 kg haben. Der Durchmesser kann beispielsweise 90 mm und die Länge 765 mm betra­ gen. Dieser Bojenbehälter wiegt weniger als 2 kg. Für den erfindungsgemäßen Bo­ jenbehälter werden in vorteilhafter Weise die Eigenschaften des voluminösen Gewe­ bes ausgenutzt. Für die Konstruktion werden dann noch funktionelle und konstruktive Elemente notwendig, beispielsweise die beidseitigen Verschlüsse, die auch in Form von Scheiben aus dem Abstandsgewebe hergestellt werden können.

Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird gelöst, indem aus einer Platte aus ei­ nem dreidimensionalen Abstandsgewebe mit zwei im Abstand zueinander angeord­ neten, durch Fäden miteinander verbundenen Lagen Ringe ausgeschnitten werden, daß diese Ringe zu einem Rohrstück zusammengesetzt werden, und daß die einan­ der zugewandten Stirnflächen miteinander verbunden werden.

Die Form dieser Ringe kann beliebig sein, vorzugsweise jedoch kreisrund oder eckig. Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit einfachen Mitteln umsetzbar. Die Abmes­ sungen des Behälters können je nach Verwendung variiert werden. Die Verbindung der einzelnen Ringe kann mittels eines Klebers oder eines aushärtbaren Harzes er­ folgen. Da die äußere und innere Lage zumindest flüssigkeitsdicht ist, kann der erfin­ dungsgemäße Behälter als schwimmfähiger Bojenbehälter eingesetzt werden. Die Länge des Behälters wird durch die Anzahl der Ringe bestimmt. Da die Fäden zwi­ schen den beiden Lagen das Gewicht unwesentlich beeinflussen, ist es zweckmäßig, wenn die Dicke der einzelnen Platten relativ groß ist, da dann die Anzahl der Ringe für eine bestimmte Länge vermindert werden kann, wobei dann aufgrund des gerin­ geren Gewichtes der Auftrieb entsprechend erhöht wird.

Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die Erfindung noch näher erläutert, wobei die einzigste Figur einen erfindungsgemäßen Behälter in einer perspektivischen, ver­ einfachten Darstellung zeigt.

Der in der Figur andeutungsweise dargestellte Behälter 1 ist aus einer Vielzahl von fluchtend aneinandergereihten Ringen 2 gebildet. Diese Ringe 2 sind in nicht darge­ stellter Weise aus einer Platte aus einem dreidimensionalen Abstandsgewebe herge­ stellt. Die einander zugewandten Stirnflächen der Ringe 2 sind mittels eines ge­ eigneten Verbindungsmittels, beispielsweise eines Klebers oder eines aushärtbaren Kunstharzes miteinander verbunden. Die beiden Stirnenden des Behälters 1 können durch geschlossene Scheiben oder dergleichen verschlossen werden.

Es ergibt sich aus der Figur, daß das Gewicht des Behälters 1 äußerst gering ist. Durch die Vielzahl der die beiden Lagen verbindenden Fäden wird eine außerordentli­ che Festigkeit erreicht.

Claims (4)

1. Rohrartiger, allseits geschlossener schwimmfähiger Bojenbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Wandung des Behälters (1) aus einzel­ nen fluchtend miteinander verbundenen Ringen (2) aus einem dreidimensio­ nalen Abstandsgewebe mit einer äußeren und inneren dichten Lage gebildet ist, wobei die beiden Lagen der einzelnen Ringe (2) durch Fäden miteinander verbunden sind.

2. Rohrartiger Bojenbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (2) einen kreisringförmigen oder mehreckigen Querschnitt aufwei­ sen.

3. Rohrartiger Bojenbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das durch die Ringe (2) gebildete Rohrstück an beiden Stirnenden mittels Abdeckscheiben verschlossen ist.

4. Verfahren zum Herstellen eines rohrartigen, allseits geschlossenen und schwimmfähigen Bojenbehälters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Platte aus einem dreidimensionalen Abstandsgewebe mit zwei im Abstand zueinander angeordneten, durch Fäden miteinander verbundenen Lagen, Ringe (2) ausgeschnitten werden, daß diese Ringe (2) zu einem Rohr­ stück zusammengesetzt werden, und daß die einander zugewandten Stirnflä­ chen miteinander verbunden werden.