DE4440172A1 - Transportieren von Gepäckgut im Schienenverkehr - Google Patents
Transportieren von Gepäckgut im SchienenverkehrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Transportieren von Gepäckgut im Schienenverkehr. Das Gepäck
gut kann aus Paketen, Päckchen oder Reisekoffern bestehen.
Derartige Gepäckstücke können unabhängig von einer indivi
duellen Personenreise, also zeitlich getrennt von der Zugrei
se einer Person im Schienenverkehr transportiert werden. Zum
Transport von Gepäckgut gibt es spezielle Güterzüge oder Zü
ge, die zum kombinierten Transport von Gepäckgut und Personen
ausgestattet sind.
Das Transportieren von Gepäckgut im Schienenverkehr macht es
erforderlich, daß das Gepäckgut an einem sogenannten Ge
päckaufgabebahnhof in ein für Gepäckgut bestimmtes Zugabteil
eines bestimmten Zuges eingelagert und am Zielbahnhof für das
betreffende Gepäckgut wieder aus dem Zugabteil ausgelagert
wird. Das Ein- und Auslagern erfolgt durch Beladepersonal,
das die Gepäckstücke mittels Elektrokarren an das betreffende
Zugabteil hintransportiert bzw. nach Entladen des Zugabteils
von dort wieder zurück in den Bahnhofsbereich transportiert.
Entsprechend dem jeweiligen Zielort kann ein ein- oder mehr
maliges Umladen des Gepäckguts von einem Zug in einen anderen
Zug erforderlich werden. Das personenintensive Be- und Entla
den des Gepäckgutes erfordert einen zeitlich entsprechend
großen Vorlauf zwischen dem Abgeben des Gepäckgutes in einem
Bahnhof und dem Einlagern dieses Gepäckgutes in den erforder
lichen Zug.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Wirtschaftlichkeit beim Transpor
tieren von Gepäckgut zu vergrößern.
Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Verfahrensanspru
ches 1 und durch die Merkmale des Vorrichtungsanspruches 8
gegeben. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Ge
päckgut in zumindest einem Behälter transportiert wird und
daß dieser zumindest eine Behälter automatisch sowohl in das
vorhandene Zugabteil eines Zuges eingelagert als auch aus dem
Zugabteil wieder ausgelagert wird. Durch das vollautomatische
Handling beim Be- und Entladen bzw. Umladen von Gepäckgut
läßt sich die Transportgeschwindigkeit insgesamt erhöhen.
Schnellerer Güterverkehr erhöht die Wirtschaftlichkeit von
Güterzügen und von Personenzügen, sofern an letztere Gepäck
wagen angehängt werden, ganz entscheidend. Das vollautomati
sche Handling des Gepäckguts hat den weiteren Vorteil, daß
die dabei eingesetzte Technik problemlos an wachsende Waren
ströme angepaßt werden kann. Das Einlagern des Gepäckguts in
vorgegebene Behälter ermöglicht ein problemloses automati
sches Handling und Verfolgen des jeweiligen Gepäckguts längs
seines Transportweges, da die Behälter standardisierte, vor
gegebene Abmessungen besitzen können, so daß sie unabhängig
von der Größe oder der Oberflächenstruktur des jeweils in dem
Behälter eingelagerten Gepäckgutes technisch problemlos von
automatisierten Förder- und Transporteinrichtungen ergriffen,
transportiert und abgesetzt werden können.
Als sinnvoll hat es sich herausgestellt, den Transportweg
zwischen der Abgabestelle eines Gepäckstückes durch einen
beispielsweise Reisenden und der Übergabestelle in ein Zugab
teil mindestens zweigeteilt durchzuführen. Mit einer ersten
automatisierten Fördertechnik wird das Gepäckgut von außer
halb eines Bahnsteiges auf den Bahnsteig gebracht. Diese För
dertechnik umfaßt beispielsweise Förderbandkonstruktionen,
auf denen mit einem oder mehreren Gepäckstücken gefüllte Be
hälter auf den vorbestimmten Bahnsteig hintransportiert und
dort gegebenenfalls in Wartestellung gebracht werden können.
Dieser Transportweg ist geometrisch vorgegeben, so daß der
Transport längs vorgegebener, fester Förderwege erfolgen
kann. Als sinnvoll hat es sich dabei herausgestellt, den
Transportweg kreuzungsfrei über bzw. gegebenenfalls auch un
ter den Gleisen hindurchzuführen. Daher können die Transport
vorrichtungen auch mit vertikalen Lift-Fördervorrichtungen
gekoppelt sein.
In aller Regel wird der Zug längs eines Bahnsteiges nicht
zentimetergenau halten können. Daher ist das zu beladende
Zugabteil längs des Bahnsteiges in aller Regel an unter
schiedlichen Positionen vorhanden. Ein automatisches Einla
gern von Gepäckgut in das Zugabteil erfordert daher ein wei
teres Transportsystem, das zumindest längs des Bahnsteiges
verfahrbar ausgebildet sein muß und das das jeweilige Zugab
teil bzw. den Stellplatz innerhalb des Zugabteils, in dem der
jeweilige Behälter eingelagert werden soll, erkennen können
muß. Für das Auslagern gilt Entsprechendes. Derartige Trans
portsysteme können durch fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF)
oder durch Umsetzvorrichtungen verwirklicht werden. Letztere
Umsetzvorrichtungen können dann für ein Querumsetzen der auf
den Förderbändern bereitstehenden Behälter in die Zugabteile
sorgen. Der Abstand der Förderbänder vom Gleis und damit von
dem Zugabteil ist konstant und kann fest eingeplant werden.
Lediglich die Längsausrichtung der jeweiligen Behälter rela
tiv zum Zugabteil wird in aller Regel nicht stimmen.
Um die Behälter automatisch in einem Zugabteil absetzen oder
aus einem Zugabteil entnehmen zu können, muß das Zugabteil
und damit der betreffende Stellplatz erkannt werden. Dies
kann dadurch bewerkstelligt werden, daß der Zug und/oder das
Zugabteil oder sogar jeder Stellplatz im Zug mit einer ma
schinenlesbaren Erkenneinrichtung ausgestattet werden. Da
durch können die automatisierten Transportvorrichtungen die
Behälter selbständig in ein vorbestimmtes Zugabteil einlagern
bzw. aus einem vorbestimmten Zugabteil auslagern.
Die Behälter können außerdem nach einer Ausbildungsform der
Erfindung mit einer Zielkennung und einer den Behälter iden
tifizierenden Kennung, z. B. einer Identnummer versehen sein,
die beide maschinenlesbar sind. Die fahrerlosen Transport
fahrzeuge oder die Umsetzvorrichtung können so entweder schon
beim Halten eines Zuges "wissen", von welchem Stellplatz in
welchem Zugabteil jeweils Behälter entnommen werden müssen
und auf welchen Stellplatz beispielsweise auf dem Bahnsteig
bereitstehende Behälter eingelagert werden sollen. Es ist al
lerdings auch möglich, daß nach Öffnen des Zugabteils die
fahrerlosen Transportfahrzeuge oder die Umsetzvorrichtungen
"erkennen", von welchen Stellplätzen Behälter entnommen wer
den müssen und welche Stellplätze noch zum Beladen mit Behäl
tern nicht belegt sind. Das erforderlich werdende Handhaben
an Behältern kann durch die fahrerlosen Transportfahrzeuge
oder die Umsetzvorrichtungen erkannt werden und hinsichtlich
des weiteren Transportierens der Behälter datenmäßig weiter
verarbeitet werden, so daß ein planmäßiger Weitertransport
dieser Behälter durch automatisierte Transportvorrichtungen
möglich bleibt.
Die Zielkennung am Behälter kann eine gegebenenfalls umpro
grammierbare Kennung desjenigen Ausladebahnhofes beinhalten,
der für diesen Behälter in diesem Zug und für das in ihm ent
haltende Gepäckgut zuständig ist. Das Umprogrammieren kann
dabei durch die den Behälter transportierende Technik erfol
gen. Die dafür erforderlichen Daten können zentral erfaßt und
über eine in jedem Bahnhof vorhandene Bereichssteuerung zum
Be-, Aus- oder Umladen der jeweiligen Behälter verwendet wer
den. Die Daten können auch zentral auf jedem Bahnhof erfaßt
werden und in ihrer das Ein- und Ausladen berücksichtigenden
jeweils aktuellen Fassung dem nachfolgenden Bahnhof der
jeweiligen Zuglaufstrecke zur dortigen weiteren Bereichssteu
erung oder auch sonstigen Transport-Leitorganen mitgeteilt
werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale so
wie durch das nachfolgende Ausführungsbeispiel.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und er
läutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematisierte Teil-Draufsicht auf einen zwei
haltende Züge aufweisenden Bahnhof,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen etwa Fig. 1 entspre
chenden Bahnhof.
Von einem Eisenbahn-Bahnhof 10 ist der Raumbedarf für eine
Güterabfertigung 12 und ein Gleisbereich mit zwei Zuggleisen
14, 16 dargestellt. In Fig. 1 oberhalb des Zuggleises 14, auf
dem ein Zug 18 steht, ist ein Bahnsteig 20 angeordnet. Zwi
schen den Gleisen 14, 16 ist ein weiterer Bahnsteig 22 und
unterhalb des anderen Gleises 16 ein dritter Bahnsteig 24
vorhanden. Auf dem Gleis 16 hält ein weiterer Zug 26.
Beide Züge 18, 26 besitzen im Anschluß an die Zuglokomotive
im vorliegenden Beispielsfall zwei Gepäckabteile 28, 30 bzw.
32, 34.
Im Anschluß an die Gepäckabteile sind Personenabteile 36 vor
handen. Am Ende des Zuges können wiederum Gepäckabteile vor
handen sein.
Zwischen den Gepäckabteilen und den Personenabteilen ist eine
Absperrung 40 vorhanden, um das noch nachstehend näher be
schriebene Be- und Entladen der Gepäckabteile von dem Ein-
und Aussteigen von Personen 42 zu trennen. Die Absperrung 40
kann entsprechend der jeweiligen aktuellen Halteposition ei
nes Zuges variabel ausgebildet sein, so daß sie immer zwi
schen dem Ende des Gepäckabteils und dem Anfang des Personen
abteils des jeweiligen Zuges vorhanden sein kann.
Das Handhaben der durch den Zug 18, 26 zu transportierenden
Gepäckstücke, wie Päckchen, Pakete, Koffer oder dergleichen
erfolgt durch Behälter 44, die im vorliegenden Beispielsfall
alle eine gleiche Form haben. Es ist allerdings auch möglich,
verschieden große Behälter 44 vorrätig zu halten, nur erhöht
dies den Rechenaufwand, der im Zusammenhang mit der automati
sierten Be- und Entladung der Züge 18, 26 mit derartigen Be
hältern 44 erforderlich wird.
Im vorliegenden Beispielsfall kann in der Güterabfertigung 12
das im Bahnhof abgegebene Gepäckgut von einer Person 46 in
bereitstehende Behälter 44 eingelagert werden, oder es können
mittels eines LKW 48 herantransportierte, mit Gepäckgut be
reits gefüllte Behälter 44 in den Bereich der Güterabferti
gung 12 herangebracht werden.
Die Behälter 44 sind im vorliegenden Beispielsfall mit einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Identnummer, durch die
sie identifiziert werden können, und mit einer Zielkennung
versehen. Die Zielkennung bestimmt sich durch das in den Be
hälter 44 jeweils einzulagernde Gepäckgut. Derartig dem je
weiligen Gepäckgut angepaßte Behälter 44 werden entweder
durch Personen 46 oder durch ein fahrerloses Transportfahr
zeug 50 auf eine Förderbahn 52 gesetzt. Die Förderbahn 52 ist
doppelstöckig vorhanden, so daß Behälter 44 sowohl von der
Güterabfertigung 12 zu den jeweils vorbestimmten Bahnsteigen
20, 22, 24 hintransportiert als auch gleichzeitig von dort in
die Güterabfertigung 12 zurücktransportiert werden können.
Die Förderbahn 52 hat Anschluß an einen Lift 54, durch den
die Behälter 44 in eine den Bahnsteig 24 und das Gleis 16
kreuzungsfrei überquerende Förderbahn 56 übergeben werden
können. Außerdem können die Behälter 44 aus dem Lift 54 in
eine ebenfalls doppelstöckige Förderbahn 58 übergeben werden.
Diese Förderbahn 58 endet auf dem Bahnsteig 24.
Die auf der Förderbahn 58 automatisch ankommenden Behälter 44
werden durch fahrerlose Transportfahrzeuge 50 entnommen und
automatisch in ein Gepäckabteil 32 eingesetzt. Der in dem Ge
päckabteil 32 vorbestimmte Stellplatz ist ebenfalls computer
mäßig erfaßt. Das Auf- und Zuschließen der seitlichen Türen
des Gepäckabteils 32 erfolgt im vorliegenden Beispielsfall
durch das Fahrzeug 50. Die Fahrzeuge 50 sind sensorgeführt,
so daß immer die genaue Position des Wagens 50 automatisch
festgestellt werden kann. Die Positionierung und damit der
Fahrweg der Wagen 50 sowie die sonstige vom Wagen 50 aus zu
führende Handlings-Bewegung können über an dem Güterabteil 32
oder an sonstigen Stellen des Zuges 28 vorhandene Kennmarken
(z. B. optische Reflektoren) erfolgen. Zusätzlich können im
Bahnhofsbereich lagemäßig fest vorgegebene Kennmarken zur We
gesteuerung der Wagen 50 verwendet werden. Die Kennmarken
können z. B. einen rotierenden Laserstrahl, der von dem Wagen
ausgesendet wird, zu dem Wagen zurück reflektieren, so daß
durch die jeweils reflektierten Strahlen jeder Wagen "weiß",
wo er sich momentan befindet. Auch kann bereits der einfah
rende Zug 26 die Charakteristik der Güterabteile 32, 34 über
eine spezielle Codierung an die Fahrzeuge 50 abgeben, so daß
die Wagen 50 "wissen", mit welchem Typ von Güterabteil sie es
bei diesem Zug 26 zu tun haben. Auch können sogenannte Er
kennbilder verwendet werden, die am Zug oder Gepäckabteil
oder Stellplatz oder auch am Behälter vorhanden sind und die
dem beispielsweise Wagen 50 "zeigen", was er tun soll. Im
vorliegenden Beispielsfall sind am Bahnsteig 24 zwei Fahrzeu
ge 50 vorhanden, die das Be- und Entladen gleichzeitig durch
führen.
Behälter 44, die zu dem Gleis 18 gebracht werden sollen, wer
den über die Förderbahn 56 und nach Durchqueren eines weite
ren Liftes 60 über eine weitere, das Gleis 14 überquerende
Förderbahn 62 einem Lift 64 zugeführt. Durch den Lift 64 wer
den sie wieder nach unten transportiert und dort auf eine
Förderbahn 66 abgesetzt. Auch die Förderbahn 66 ist wie die
Förderbahn 58 doppelstöckig ausgebildet, damit gleichzeitig
Behälter 44 auf die Fördervorrichtung 66 aufgesetzt und abge
nommen werden können.
Das Aufsetzen und Abnehmen erfolgt auf dem Bahnsteig 20 mit
Hilfe eines Lineartransporters 68, der lediglich in Längs
richtung des Bahnsteiges, in X-Richtung, verfahrbar ausgebil
det ist. Der Lineartransporter 68 besitzt einen Querschub
tisch 70, der senkrecht zur X-Richtung, in Y-Richtung ver
fahrbar ist. Durch entsprechendes Verfahren kann durch diesen
Tisch 70 ein Behälter 44 von der Förderbahn 66 entnommen und
durch Querverschub in Richtung Y in den Bereich eines Güter
abteils 28 gebracht werden. Sofern sich die Abnahmestelle auf
der Förderbahn 66 und der Stellplatz innerhalb des Güterab
teils 28 nicht genau in Y-Richtung gegenüberliegen, führt der
Lineartransporter 68 eine entsprechende Linearbewegung in X-
Richtung durch.
Auf der gegenüberliegenden Seite wird der Zug 18, und damit
sein Güterabteil 28 mittels fahrerlose Transportfahrzeuge 50
beladen. Der Zug 18 kann also beidseitig be- und entladen
werden. Die fahrerlosen Transportfahrzeuge 50 entnehmen dabei
die Behälter 44 einer auf dem Gleis 22 angeordneten Förder
bahn 58, so wie sie auch auf dem Bahnsteig 24 vorhanden ist.
Die Anzahl der fahrerlosen Transportfahrzeuge 50 richtet sich
nach der Menge des jeweils umzuschlagenden Gepäckgutes bzw.
der Anzahl der umzusetzenden Behälter 44.
Um die fahrerlosen Transportfahrzeuge 50 nicht nur an einem
sondern auch an mehreren Bahnsteigen nacheinander benutzen zu
können, können die Fahrzeuge 50 in die Lifte 54, 60, 64 hin
einfahren. Im vorliegenden Fall erfolgt dies nach Hochklappen
ihrer Transportgabeln 72. Der Transport der Fahrzeuge 50 er
folgt dann parallel neben den Förderbahnen 56, 62 auf einer
separaten Förderbahn 74. Dadurch stört der Quertransport der
Fahrzeuge 50 nicht den entsprechenden Transport von Behältern
44 auf den Förderbahnen 56, 62.
Gemäß der Erfindung können die Tore der Gepäckabteile und das
gegebenenfalls Umcodieren der am Behälter vorhandenen Kennun
gen sowie das erforderliche Reinigen von Markierungen an den
Wagen oder sonstigen Bestandteilen des Zuges durch die Fahr
zeuge 50 vorgenommen werden. Bei beschädigten Kennungen oder
bei unbekannten Wagentypen kann zusätzlich eine manuelle Po
sitionseingabe oder ein Handling per Handbetrieb durchgeführt
werden. Auch ist es möglich, bei gegebenenfalls größeren Be
hältern beispielsweise zwei Fahrzeuge 50 zusammenzukoppeln.
Mit Hilfe einer derartigen Bahnhofstechnik wird das Gepäckgut
bereits im Bahnhof, gegebenenfalls auch schon beim Kunden in
einen Behälter mit einem bestimmten Ziel sortiert. Dazu er
hält der Behälter an seinen vorzugsweise beiden Stirnseiten
maschinenlesbare Zielkennungen. Derartige Zielkennungen kön
nen z. B. ein Barcode mit zusätzlichem Klartext sein. Außer
dem besitzt jeder Behälter eine Identnummer, über die er fest
im Rechner abgespeichert und geführt wird. Sofern mehrere
beispielsweise Zielbahnhöfe (Umschlagbahnhöfe) für den Behäl
ter erforderlich sind, kann seine Kennung entsprechend viele
Unterpositionen enthalten. Alle diese Kenndaten werden in ei
nem Leitrechner gespeichert und beim Handling durch die auto
matischen Fördervorrichtungen gegebenenfalls korrigiert bzw.
neu festgelegt.
Die vorliegend dargestellte Beladesituation kann an beiden
Seiten eines Bahnsteiges und auch an beiden Endbereichen
eines Zuges oder an sonstigen Bereichen des Zuges vorhanden
sein. Die ankommenden Züge können ihre Güterwagentypen und
die Positionen der auszuladenden Behälter und auch noch ihre
freien Stellplätze dem Leitrechner des jeweils anzufahrenden
Bahnhofs melden. Das Ent-, Be- und Umladen erfolgt dann im
vorliegenden Beispielsfall über die sensorgeführten, fahrer
losen Fahrzeuge 50, 68, welche die genaue Position der Güter
wagen z. B. über Marken an diesen Wagen und die genaue Posi
tion der Behälterstellplätze beispielsweise auch über den je
weiligen Wagentyp feststellen. Je nach Wagenausführung ist es
möglich, die genaue Position der Behälter über Sensoren fest
zustellen.
Die bekannte Fördertechnik ermöglicht problemlos einen mög
lichst kreuzungsfreien Kreislauf zwischen ankommenden und ab
gehenden Gütern, was durch eine zweietagige Fördertechnik ko
stengünstig verwirklicht werden kann. Auf diese Weise ist ein
schneller Güterumschlag möglich.
Im vorliegenden Beispielsfall ist zum kreuzungsfreien Über
queren der Gleise eine oberirdische Fördertechnik vorgesehen.
Allerdings ist auch ein unterirdischer Quertransport möglich.
Die vorgesehenen Lifte zur beispielsweise zweietagigen För
dertechnik können auch so ausgebildet sein, daß sie nicht nur
die Behälter sondern auch die zum Ein- und Ausladen verwende
ten Fahrzeuge 50 aufnehmen können.
Um vorhandene Güterwagen möglichst ohne größere Umbauten ver
wenden zu können, können solche Güterwagen mit beispielsweise
Rolltoren verwendet werden, die mit Markierungen für Posi
tionserkennung, mit mechanischen Zentrierungen oder derglei
chen Vorrichtungen zum automatischen Handling der Behälter
ausgestattet werden können. Das Handeln an den Wagen, also
beispielsweise das Öffnen oder Schließen ihrer Tore oder auch
das Reinigen von optischen Markierungen kann von den fahrer
losen Fahrzeugen automatisch vorgenommen werden.
Mit einer derartigen Technik ist ein schneller Güterverkehr
möglich. Auch können vorhandene Personenzüge zusätzlich zum
Gepäcktransport verwendet werden, da der Zeitaufwand zum Be-
und Entladen der Behälter wünschenswert klein gehalten werden
kann. Insgesamt ist dadurch ein schnelles Be- und Entladen
durch vollautomatisches Handling möglich.
Claims (22)
1. Verfahren zum Transportieren von Gepäckgut im Schienen
verkehr, bei dem
- - das Gepäckgut in einem ersten Schienenabschnitt in zu mindest ein Zugabteil eingelagert und aus dem Zugabteil wieder ausgelagert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Gepäckgut in zumindest einem Behälter transportiert wird,
- - Behälter automatisch sowohl in zumindest ein Zugabteil eingelagert als auch aus dem Zugabteil wieder ausgelagert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - Behälter automatisch sowohl zu vorbestimmbaren Stell plätzen in Zugabteilen hingebracht als auch von diesen Stellplätzen wieder weggenommen werden.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Behälter mittels automatisierter Fördertechnik in den Bereich eines Bahnsteiges gebracht werden und an schließend bzw. alternativ dazu
- - die Behälter mittels einer automatisierten Transport vorrichtung in Zugabteile eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - Behälter von der Transportvorrichtung im Bereich des Bahnsteiges aufgenommen werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - jeder Behälter und jeder Stellplatz in einem Zug daten mäßig erfaßt werden,
- - jeder Behälter mit einer ihn kennzeichnenden Identnum mer versehen wird,
- - jeder mit Gepäckgut beladene Behälter mit einer seinen Ausladebahnhof kenntlich machenden Zielkennung versehen wird,
- - alle vorstehenden Daten erfaßt werden, so daß die Bele gung oder Nichtbelegung eines Stellplatzes mit einem be stimmten Behälter datenmäßig erfaßt und verfolgt werden wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Daten zentral erfaßt werden und über eine in jedem
Be-, Ent- und Umladebahnhof befindliche Bereichssteuerung
zum Ein-, Aus- oder Umladen von Behältern verwendet wer
den.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Daten zentral auf jedem Bahnhof erfaßt werden und jedem Bahnhof der jeweiligen Zuglaufstrecke zur dortigen Bereichssteuerung mitgeteilt werden.
8. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zum Transpor
tieren von Gepäckgut im Schienenverkehr,
nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine maschinenlesbare Erkenneinrichtung am Zug (18, 26) und/oder am Zugabteil (28, 30, 32, 34) und/oder am Stell platz im Zugabteil und/oder am Behälter (44) vorhanden ist, so daß
- - die automatisierte Transportvorrichtung (50, 68), die so ausgebildet ist, daß sie die Erkenneinrichtungen regi strieren und verarbeiten kann, die Behälter (44) selb ständig in ein vorbestimmtes Zugabteil (28, 30, 32, 34) einlagern bzw. aus einem vorbestimmten Zugabteil (28, 30, 32, 34) auslagern kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - am Behälter (44) zumindest eine Zielkennung und eine den Behälter identifizierende Identnummer vorhanden sind, die maschinenlesbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Zielkennung eine Kennung des Ausladebahnhofes für den betreffenden Behälter bzw. für das in dem Behälter befindliche Gepäckgut beinhaltet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Art Förderbandvorrichtung (58, 66) neben dem Zug gleis vorhanden ist,
- - die Behälter (44) durch die automatisierte Transport vorrichtung (50, 68) von der Förderbandvorrichtung (58, 66) selbständig aufnehmbar und in ein Zugabteil (28, 30, 32, 34) einlagerbar sind, bzw. aus dem Zugabteil ausla gerbar und auf der Förderbandvorrichtung (58, 66) absetz bar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Förderbandvorrichtung (58, 66) zumindest bereichs weise 2-bahnig, insbesondere doppelstöckig vorhanden ist, so daß in der einen Förderebene die in ein Zugabteil ein zulagernden Behälter (44) und in der anderen Förderebene die aus einem Zugabteil zu entnehmenden Behälter (44) transportierbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - zumindest eine ein Gleis (14, 16) kreuzungsfrei über querende weitere Förderbandvorrichtung (56, 62, 74) vor handen ist,
- - vertikale Fördervorrichtungen (54, 60, 64) wischen der weiteren Förderbandvorrichtung (56, 62, 74) und der neben dem Gleis angeordneten Förderbandvorrichtung (58, 66) vorhanden sind, so daß Behälter (44) vom Bereich neben einem Gleis durchgängig automatisch in den übrigen Bahn hofsbereich - und umgekehrt - transportierbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 8 bis
13,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die automatisierten Transportvorrichtungen, mit denen Behälter in Zugabteile automatisch eingelagert und aus den Zugabteilen ausgelagert werden können, fahrerlose Transportfahrzeuge (50) und/oder parallel zu Zuggleisen verfahrbare Umsetzvorrichtungen (68) sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - fahrerlose Transportfahrzeuge (50) so ausgebildet sind, daß sie Behälter (44) von einem vorbestimmbaren Warte platz aufnehmen und an einen vorbestimmbaren Stellplatz in einem Zugabteil absetzen können.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Warteplatz im Bereich neben einem Gleis, wie insbe sondere auf einem Bahnsteig, vorhanden ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Warteplatz auf einer im Bereich neben einem Gleis endenden Förderbandvorrichtung (58, 66) vorhanden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Umsetzvorrichtung (68) zwischen einer auf einem Bahnsteig endenden Förderbandvorrichtung (66) und der Bahnsteigkante so angeordnet ist, daß durch die Umsetz vorrichtung (68) Behälter (44) einem vorbestimmbaren War teplatz der Förderbandvorrichtung (66) entnommen und an einem vorbestimmbaren Stellplatz in einem Zugabteil (28, 30) abgesetzt werden können.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Öffnen und/oder Schließen der Türen eines Zugab teils (28, 30, 32, 34) durch die fahrerlosen Transport fahrzeuge (50) und/oder die Umsetzvorrichtungen (68) au tomatisch durchführbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - Kennmarken am Zug und/oder Zugabteil optische Reflekto ren sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - an den automatisierten Transporteinrichtungen (50, 68) ein Sensor in Art eines rotierenden Laser-Scanners vor handen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440172 DE4440172A1 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Transportieren von Gepäckgut im Schienenverkehr |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440172 DE4440172A1 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Transportieren von Gepäckgut im Schienenverkehr |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440172A1 true DE4440172A1 (de) | 1996-05-15 |
Family
ID=6532978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944440172 Withdrawn DE4440172A1 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Transportieren von Gepäckgut im Schienenverkehr |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440172A1 (de) |
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