DE4438066A1 - Füllstufe für einen Hauptzylinder - Google Patents
Füllstufe für einen HauptzylinderInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einer Füllstufe für einen
Hauptzylinder, die zwischen dem Hauptzylinder einer
Bremsanlage und einer Radbremse angeordnet ist. Dabei hat die
Füllstufe die Aufgabe, in der ersten Phase der Bremsbetätigung
innerhalb eines kurzen Betätigungsweges Druckmittel in die
Radbremsen zur Überwindung des Lüftspieles zu fördern und in
der Druckphase einen hohen Druckaufbau in den Radbremsen bei
kleinen Betätigungskräften zuzulassen.
Aus der DE 38 16 110 ist eine zwischen Hauptzylinder und
Radbremse angebrachte Füllstufe bekannt, bei der in der
Grundposition eines Stufenkolbens der Druckmitteldurchgang
geöffnet ist, so daß in der ersten Phase der Bremsbetätigung
(Füllphase) die Stirnfläche des Hauptzylinderkolbens wirksam
ist. Sobald in den Radbremsen ein Druck erzeugt wird, der in
der Lage ist, den Stufenkolben gegen die Kraft einer Feder zu
verschieben, schließt ein Ventil, so daß nun nur noch die
kleinere Fläche des Stufenkolbens zum Druckaufbau wirksam
wird.
Nachteilig an dieser bekannten Füllstufe ist, daß das gesamte
zum Füllen der Radbremsen erforderliche Flüssigkeitsvolumen
bereits in der Bremsanlage, d. h. im Hauptzylinder, enthalten
sein muß, und nach der Füllphase in der Füllstufe gespeichert
werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Füllstufe vorzuschlagen,
die bei möglichst großem Füllvolumen ein möglichst kleines
Flüssigkeitsvolumen im Hauptzylinder erfordert.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Füllstufe nach Anspruch 1,
die einen Stufenkolben mit einer Endfläche größeren
Durchmessers und mit einer Endfläche kleineren Durchmessers
aufweist, wobei die Endfläche kleineren Durchmessers direkt
mit der Druckkammer des Hauptzylinders und die Endfläche
größeren Durchmessers direkt mit der Radbremse in Verbindung
stehen. Ein relativ geringes, vom Hauptzylinder verdrängtes
Flüssigkeitsvolumen wird somit im Verhältnis der beiden
Endflächen in ein größeres in die Radbremsen befördertes
Flüssigkeitsvolumen umgewandelt. Somit wird bei geringem
Pedalweg eines den Hauptzylinder betätigenden Pedals ein
schnelles Anlegen der Radbremsen gewährleistet.
Nach Anspruch 2 ist vorgesehen, dem Hauptzylinder einen
Bremskraftverstärker vorzuschalten, der die zum Verdrängen des
größeren Flüssigkeitsvolumens erforderliche Kraft aufbringt,
so daß nur auf den Hauptzylinder betätigende Pedal nur eine
relative geringe Kraft aufgebracht werden muß.
In Anspruch 3 wird eine vorteilhafte Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Füllstufe beschrieben, die mit Ventilen
versehen ist, um nach der Füllphase eine Aufhebung der
Übersetzungsfunktion zu gewährleisten. Dabei ist ein
vorgespanntes Rückschlagventil vorgesehen, das nach dem Ende
der Füllphase, d. h., wenn ein plötzlicher Druckanstieg in den
Radbremsen auftritt, eine direkte Verbindung zwischen der
Druckkammer des Hauptzylinders und den Radbremsen öffnet, um
somit eine direkte Betätigung, wie bei einem normalen
Hauptzylinder ohne Füllstufe, zu ermöglichen. Weiterhin ist
ein Nachlaufraum vorgesehen, der durch eine Ringstufe des
Stufenkolbens gebildet wird, und das Differenzvolumen zwischen
dem vom Hauptzylinder verdrängten und dem in die Radbremse
gelieferten Flüssigkeitsvolumen einem Nachlaufbehälter
entnimmt. Beim Lösen der Radbremsen wird dieses zusätzliche
Flüssigkeitsvolumen über den Hauptzylinder an den Behälter
zurückgeführt. Dies hat den Vorteil, daß diese zusätzliche
Flüssigkeitsmenge nicht von Anfang an im Hauptzylinder
untergebracht sein muß, und daß beim Loslassen des Bremspedals
noch nicht das gesamte Füllvolumen aus den Radbremsen in den
Behälter zurückgeführt ist, so daß bei erneutem, kurz darauf
erfolgenden Betätigen des Bremspedals nur ein geringer Füllweg
erforderlich ist.
Im Anspruch 4 wird ein Verfahren zum Betrieb einer Füllstufe
für einen Hauptzylinder vorgeschlagen, bei dem das zum
Befüllen der Radbremsen erforderliche zusätzliche
Flüssigkeitsvolumen während der Anfangsphase der Betätigung
des Hauptzylinders einem Nachlaufbehälter entnommen wird. Dies
hat den Vorteil, daß dieses Flüssigkeitsvolumen nicht von
Anfang an in entsprechenden Hohlräumen des Hauptzylinders bzw.
der Füllstufe untergebracht sein muß.
In Weiterbildung dieses Verfahrens wird in Anspruch 5
vorgeschlagen, daß der Füllvorgang im Arbeitsbereich eines dem
Hauptzylinder vorgeschalteten Bremskraftverstärkers erfolgt,
der eine steile FAusgang(FEingang)-Charakteristik aufweist. Dies
bedeutet, daß bei einer geringfügigen Änderung der
Eingangskraft FEingang, die auf dem Bremskraftverstärker wirkt,
eine große Änderung der Ausgangskraft FAusgang erzielt wird, die
zum schnellen Befüllen der Radbremsen genutzt wird. Da eine
derart steile FAusgang(FEingang)-Charakteristik nur in einem engen
Arbeitsbereich des Bremskraftverstärkers vorliegt, empfiehlt
sich hier besonders die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Füllstufe, da diese bei einem kleinen Betätigungsweg ein
relativ großes Volumen in die Radbremsen liefert. Bei
herkömmlichen Füllstufenzylindern muß nach Beendigung der
Füllphase ein überschüssiges Füllvolumen an einen Behälter
abgegeben werden, wobei ein Rückschlagventil überwunden werden
muß. In dieser Phase befindet sich der Bremskraftverstärker in
einem Arbeitsbereich mit flacher FAusgang(FEingang)-Charakteristik,
d. h. ein relativ großer Teil der zusätzlich auf zubringenden
Kraft muß über das Bremspedal aufgebracht werden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung können der
nachfolgenden Beschreibung anhand der Figuren entnommen
werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Füllstufe mit Drucksteuerung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Füllstufe mit Wegsteuerung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Füllstufe mit geschwindigkeitsunabhängiger
Drucksteuerung und
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Füllstufe 1, die mit einem
Hauptzylinder 2, einem Behälter 3 und einer Radbremse 4
verbunden ist. Im schematisch dargestellten Hauptzylinder 2
ist ein Hauptzylinderkolben 5 geführt, der von einer
Pedaleinrichtung 6 betätigt wird und im Hauptzylinder 2 eine
Druckkammer 7 begrenzt. Die Druckkammer 7 ist über eine
Druckleitung 8 mit einem Arbeitsraum 9 im Gehäuse 10 der
Füllstufe 1 verbunden. Der Arbeitsraum 9 wird von der kleineren
Endfläche 11 eines Stufenkolbens 12 begrenzt, der in einer
Stufenbohrung 13 des Gehäuses 10 geführt wird, und mit seiner
größeren Endfläche 14 einen Druckraum 15 begrenzt. Zwischen
der Stufe 16 des Stufenkolbens 12 und einer Ringfläche 17 der
Stufenbohrung 13 befindet sich ein Nachlaufraum 18. Der
Nachlaufraum 18 ist über ein Rückschlagventil 19 und eine
Leitung 20 mit dem drucklosen Behälter 3 verbunden. Dabei
schließt das Rückschlagventil 19 in Richtung Behälter 3, d. h.
Druckmittel kann nur vom Behälter 3 in den Nachlaufraum
18 nachfließen, ein Druckmittelfluß in umgekehrte Richtung
wird durch das Rückschlagventil 19 verhindert.
Der Nachlaufraum 18 ist mit dem Arbeitsraum 9 über
ein weiteres Rückschlagventil 21 verbunden, welches in
Richtung Nachlaufraum schließt. Der Arbeitsraum 9 ist mit dem
Druckraum 15 über ein vorgespanntes Rückschlagventil 22
verbunden, welches in Richtung Arbeitsraum 9 schließt und ab
einem bestimmten im Arbeitsraum 9 herrschenden Druck öffnet.
Als Schließglied ist im Ausführungsbeispiel eine Kugel 23
vorgesehen, die von einem Stößel 24 gegen ihren Ventilsitz
gepreßt wird. Der Stößel 24 ist andererseits mit einem Kolben
26 verbunden, der von einer vorgespannten Feder 25
beaufschlagt wird. Dabei sind Feder 25 und Kolben 26 über eine
Bohrung 27 mit der Atmosphäre verbunden. Im Druckraum 15 ist
eine Stufe 28 ausgebildet, die einen Anschlag für den
Stufenkolben 12 bildet. Im Stufenkolben 12 ist ein
Rückschlagventil 29 integriert, über welches eine Verbindung
zwischen Druckraum 15 und Nachlaufraum 18 hergestellt werden
kann. Das Rückschlagventil 29 schließt in Richtung
Nachlaufraum 18, und kann in seiner in der Zeichnung äußerst
rechten Endstellung des Stufenkolbens 12 mittels eines Stößels
30 zwangsgeöffnet werden. Über eine Druckleitung 31 ist der
Druckraum 15 mit der Radbremse 4 verbunden.
Zwischen Pedaleinrichtung 6 und Hauptzylinderkolben 5 ist ein
an sich bekannter Vakuumbremskraftverstärker 32, der hier nur
schematisch angedeutet ist, angeordnet.
Zum Einleiten eines Bremsvorganges betätigt der Fahrer des
Kraftfahrzeuges die Pedaleinrichtung 6, die ausgeübte Kraft
wird über einen Vakuumbremskraftverstärker 32 verstärkt auf
den Hauptzylinderkolben 5 übertragen. Eine Verschiebung des
Hauptzylinderkolbens 5 in der Abbildung nach links bewirkt
eine Verkleinerung der Druckkammer 7, Druckmittel wird in
Richtung des Pfeiles 33 durch die Druckleitung 8 in den
Arbeitsraum 9 verschoben. Dabei vergrößert sich der
Arbeitsraum 9 durch Verschieben des Stufenkolbens 12 nach
links. Entsprechend dem Flächenverhältnis von größerer
Endfläche 14 zu kleinerer Endfläche 11 wird ein größeres
Flüssigkeitsvolumen aus dem Druckraum 15 verdrängt, als in den
Arbeitsraum 9 einfließt. Das aus dem Druckraum 15 verdrängte
Druckmittel gelangt über die Druckleitung 31 in Richtung des
Pfeiles 34 zu der Radbremse 4. Dabei ergibt sich das maximale
Füllvolumen aus dem Produkt von größerer Endfläche 14 mit dem
maximalen Hub a des Stufenkolbens 12. Sobald der Stufenkolben
12 seinen maximalen Hub a zurückgelegt hat, d. h. an der Stufe
28 anschlägt oder sobald das Lüftspiel der Radbremsen 4
überwunden ist, d. h. ein Anliegen der Bremsbeläge an die
Bremsscheibe erfolgt ist, wird zur Verschiebung des
Stufenkolbens 12 eine höhere Kraft benötigt, d. h. der Druck im
Arbeitsraum 9 steigt an. Überschreitet dieser Druck einen
durch die Vorspannung der Feder 25 vorgegebenen Wert, so
öffnet das Rückschlagventil 22, es besteht nun eine direkte
Verbindung zwischen Arbeitsraum 9 und Druckraum 15 und somit
eine direkte Verbindung zwischen Hauptzylinder 2 und Radbremse
4. Das vom Stufenkolben 12 verdrängte zusätzliche Füllvolumen
entspricht der Volumenvergrößerung des Nachlaufraumes 18,
welcher über das Rückschlagventil 19 Druckmittel aus dem
Behälter 3 nachgesaugt hat.
Zum Beenden des Bremsvorganges wird der Hauptzylinderkolben 5
zurückfahren, worauf der Druck im Arbeitsraum 9 sinkt. Das
Rückschlagventil 22 schließt, d. h. das von der Druckkammer 7
aufgenommene Druckmittel stammt aus dem Arbeitsraum 9. Der
Stufenkolben 12 verschiebt sich nach rechts und verdrängt
sowohl Druckmittel aus dem Arbeitsraum 9 in die Druckkammer 7,
als auch aus dem Nachlaufraum 18 über das Rückschlagventil 21
in den Arbeitsraum 9. Dies führt dazu, daß der
Hauptzylinderkolben 5 in seine äußerst rechte Ausgangsstellung
zurückgeschoben ist, bevor das gesamte Füllvolumen aus der
Füllstufe 1 verdrängt ist, d. h. bevor der Stufenkolben 12
seine äußerst rechte Endstellung erreicht hat. Bei einem
erneuten Betätigen der Pedaleinrichtung 6 ist somit bereits
ein großer Teil des Lüftspieles der Radbremse 4
überwunden, da sich das Füllvolumen noch in der Radbremse 4
befindet. Ein schnelleres Ansprechen der Bremse im
Wiederholungsfall ist somit gewährleistet. Tritt kein erneutes
Betätigen der Pedaleinrichtung 6 auf, so wird der Stufenkolben
12 durch eine Rückstellfeder 35 in seine äußerst rechte
Position verschoben. Das dabei verdrängte Druckmittel aus
Nachlaufraum 18 und Arbeitsraum 9 wird über den Hauptzylinder
2, der in der äußerst rechten Stellung des
Hauptzylinderkolbens 5 eine Druckmittelverbindung zum Behälter
3 ermöglicht, in den Behälter 3 verschoben.
Das im Verhältnis von größerer Endfläche 14 zu kleinerer
Endfläche 11 verschobene zusätzliche Füllvolumen erfordert
während des Verschiebens des Stufenkolbens 12 nach links eine
erhöhte Betätigungskraft, die über die Pedaleinrichtung 6 auf
den Hauptzylinderkolben 5 übertragen werden muß. Da dies in
der Anfangsphase der Betätigung erfolgt, während der das
Verhältnis von Ausgangskraft zu Eingangskraft des
Bremskraftverstärkers 32 besonders groß ist, spürt der Fahrer
des Kraftfahrzeuges nicht, daß diese zusätzliche Kraft
aufzubringen ist. Wird über die Pedaleinrichtung 6 eine
geringe Eingangskraft FEingang auf den Vakuumbremskraftverstärker
32 ausgeübt, so ist dessen Ausgangskraft FAusgang zunächst Null;
steigt die Eingangskraft über einen bestimmten Wert an, so
ändert sich die Ausgangskraft sprungartig auf einen hohen
Wert. Bei weiter steigender Eingangskraft steigt die
Ausgangskraft nun nur noch relativ flach an. Der Füllvorgang
mit der erfindungsgemäßen Füllstufe findet im Bereich des
Sprunges des Verstärkungsfaktors des Vakuumbrems
kraftverstärkers, d. h. der Funktion Ausgangskraft über
Eingangskraft, FAusgang, (FEingang), statt.
Fig. 2 zeigt eine weggesteuerte Füllstufe, deren Aufbau
größtenteils der in Fig. 1 beschriebenen Füllstufe
entspricht. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
wie zu Fig. 9 versehen und werden hier nicht mehr näher
beschrieben.
Statt des in Fig. 1 vorgesehenen, bei einem bestimmten Druck
öffnenden Rückschlagventils 22 ist in Fig. 2 ein
Rückschlagventil 36 zwischen Arbeitsraum 9 und Druckraum 15
vorgesehen, welches in Richtung Druckraum 15 schließt und
mittels eines Stößels 37 bei Annäherung des Stufenkolbens 12 an
die Stufe 28 zwangsgeöffnet wird. Dies bedeutet, daß der
Füllvorgang weggesteuert beendet wird, nämlich nachdem der
Stufenkolben 12 den durch den maximalen Hub a gekennzeichneten
Weg zurückgelegt hat. Hierdurch ist gewährleistet, daß immer
ein gleich großes Füllvolumen in die Radbremsen gelangt.
In der äußerst rechten Stellung des Stufenkolbens 12 wird das
Rückschlagventil 29 über den Stößel 30 zwangsgeöffnet, so daß
eine Verbindung zwischen Druckraum 15 und Arbeitsraum 9 nur
über die Rückschlagventile 29 und 21 in der einen Richtung
bzw. über das Rückschlagventil 22 in der anderen Richtung
besteht. Auf diese Weise können beispielsweise
temperaturbedingte Volumenausdehnungen, bzw. -verminderungen
ausgeglichen werden.
In Fig. 3 ist eine druckgesteuerte Fülleinrichtung wie in
Fig. 1 abgebildet, die unabhängig von der Betätigungs
geschwindigkeit der Pedaleinrichtung 6 garantiert, daß
zunächst das erforderliche Füllvolumen verdrängt wird. Auch
hier sind gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen wie zu
Fig. 1 versehen.
Zwischen Druckleitung 8 und Arbeitsraum 9 ist eine Drossel 38
angebracht, auf der dem Arbeitsraum 9 abgewandten Seite der
Drossel 38 besteht eine Verbindung zwischen Druckleitung 8 und
einem Hohlraum 39. In den Hohlraum 39 ragt das Ende eines
Stößels 40, der mit dem Stößel 24 des Rückschlagventils 22
verbunden ist.
Bei einer schnellen Bremsbetätigung gelangt ein Druckstoß von
der Druckkammer 7 in Richtung des Pfeiles 33 in die Füllstufe
1. Die Drossel 38 bewirkt, daß im Hohlraum 39 zunächst ein
höherer Druck als im Arbeitsraum 9 herrscht, so daß das
Rückschlagventil 22 geschlossen bleibt, bis der Stufenkolben 12
das Füllvolumen verdrängt hat und zu dessen weiterer
Verschiebung ein Druckanstieg im Arbeitsraum 9 erfolgt. Erst
dieser Druckanstieg ermöglicht ein Öffnen des
Rückschlagventils 22. Bei langsamer Bremsbetätigung stellt die
Drossel 38 nur einen geringen Strömungswiderstand dar, der
Druck im Hohlraum 39 bleibt somit relativ niedrig. Da kein
Druckstoß erfolgt, der das Ventil 22 vorzeitig, d. h. bevor das
gesamte Füllvolumen verdrängt ist, öffnen könnte, ist hier
auch kein erhöhter Druck im Hohlraum 39 erforderlich.
Erfindungsgemäß wird eine Füllstufe vorgeschlagen, die zum
Überwinden des Lüftspieles der Radbremsen 4 in der
Anfangsphase des Bremsvorganges dient, und dazu den Sprung des
Verstärkungsfaktors eines Vakuumbremskraftverstärkers 32
ausnutzt. Weiterhin wird das Füllvolumen während der
Anfangsphase der Bremsbetätigung aus einem Behälter 3
aufgenommen, was es ermöglicht, das Volumen des Hauptzylinders
2 kleiner bzw. das Füllvolumen der Radbremsen 4 größer
auszulegen als bei herkömmlichen Anlagen. Dadurch tritt im
Gegensatz zu sog. Füllstufenhauptzylindern kein Verlust an
Betätigungskraft auf. Die Pedalcharakteristik in der
Druckphase, d. h. nachdem das Füllvolumen verdrängt ist,
entspricht der eines normalen Hauptzylinders.
Eine weitere vorteilhafte Anwendung der erfindungsgemäßen
Füllstufe kann darin liegen, bei unveränderten Lüftspiel an
den Radbremsen 4 einen kleineren Durchmesser für den
Hauptzylinder 2 zu wählen, wodurch die Verwendung eines
kleinerer Bremskraftverstärkers ermöglicht wird, was sowohl
den erforderlichen Bauraum als auch die Kosten minimiert.
Bezugszeichenliste
1 Füllstufe
2 Hauptzylinder
3 Behälter
4 Radbremse
5 Hauptzylinderkolben
6 Pedaleinrichtung
7 Druckkammer
8 Druckleitung
9 Arbeitsraum
10 Gehäuse
11 kleinere Endfläche
12 Stufenkolben
13 Stufenbohrung
14 größere Endfläche
15 Druckraum
16 Stufe
17 Ringfläche
18 Nachlaufraum
19 Rückschlagventil
20 Leitung
21 Rückschlagventil
22 Rückschlagventil
23 Kugel
24 Stößel
25 Feder
26 Kolben
27 Bohrung
28 Stufe
29 Rückschlagventil
30 Stößel
31 Druckleitung
32 Vakuumbremskraftverstärker
33 Pfeil
34 Pfeil
35 Rückstellfeder
36 Rückschlagventil
37 Stößel
38 Drossel
39 Hohlraum
40 Stößel
a maximaler Hub.
2 Hauptzylinder
3 Behälter
4 Radbremse
5 Hauptzylinderkolben
6 Pedaleinrichtung
7 Druckkammer
8 Druckleitung
9 Arbeitsraum
10 Gehäuse
11 kleinere Endfläche
12 Stufenkolben
13 Stufenbohrung
14 größere Endfläche
15 Druckraum
16 Stufe
17 Ringfläche
18 Nachlaufraum
19 Rückschlagventil
20 Leitung
21 Rückschlagventil
22 Rückschlagventil
23 Kugel
24 Stößel
25 Feder
26 Kolben
27 Bohrung
28 Stufe
29 Rückschlagventil
30 Stößel
31 Druckleitung
32 Vakuumbremskraftverstärker
33 Pfeil
34 Pfeil
35 Rückstellfeder
36 Rückschlagventil
37 Stößel
38 Drossel
39 Hohlraum
40 Stößel
a maximaler Hub.
Claims (5)
1. Füllstufe für einen Hauptzylinder (2), die zwischen einer
Druckkammer (7) des Hauptzylinders (2) und einer
Radbremse (4) angeordnet ist, und einen Stufenkolben (12)
mit einer Endfläche (14) größeren Durchmessers und einer
Endfläche (11) kleineren Durchmessers aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Endfläche (11) kleineren
Durchmessers hydraulisch mit der Druckkammer (7) und die
Endfläche (14) größeren Durchmessers hydraulisch mit der
Radbremse (4) in Verbindung steht.
2. Füllstufe für einen Hauptzylinder (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Hauptzylinder (2) ein
Vakuumbremskraftverstärker (32) vorgeschaltet ist.
3. Füllstufe für einen Hauptzylinder (2), dadurch
gekennzeichnet, daß diese ein Gehäuse (10) aufweist, in
dem eine Stufenbohrung (13) ausgebildet ist, einen in der
Stufenbohrung (13) abgedichtet geführten Stufenkolben
(12), dessen erste, kleinere Endfläche (11) mit dem
Gehäuse einen Arbeitsraum (9) bildet, dessen andere,
größere Endfläche (14) mit dem Gehäuse einen Druckraum
(15) bildet und dessen Stufe (28) mit dem Gehäuse (10)
einen Nachlaufraum (18) bildet, wobei der Arbeitsraum (9)
mit einer Druckkammer (7) des Hauptzylinders (2), der
Druckraum (15) mit einer Radbremse (4) und der
Nachlaufraum (18) über ein in Richtung Nachlaufraum (18)
öffnendes Rückschlagventil (19) mit einem Vorratsbehälter
(3) verbunden ist, und zwischen Arbeitsraum (9) und
Druckraum (15) eine Druckmittelverbindung besteht, in der
sich ein in Richtung Arbeitsraum (9) schließendes, unter
Vorspannung stehendes Rückschlagventil (22) befindet, und
zwischen Nachlaufraum (18) und Arbeitsraum (9) eine
Druckmittelverbindung besteht, in der sich ein in
Richtung Nachlaufraum (18) schließendes Rückschlagventil
(21) befindet, und zwischen Nachlaufraum (18) und
Druckraum (15) ein Rückschlagventil (29) angeordnet ist,
welches in der maximal in den Nachlaufraum (18)
verschobenen Position des Stufenkolbens (12) öffnet.
4. Verfahren zum Betrieb einer Füllstufe für einen
Hauptzylinder (2) zum schnellen Befüllen einer Radbremse
(4) mit Druckmittel in der Anfangsphase der Betätigung
des Hauptzylinders (2) dadurch gekennzeichnet, daß das
entsprechende Flüssigkeitsvolumen einem Nachlaufbehälter
(3) entnommen wird.
5. Verfahren zum Betrieb einer Füllstufe für einen
Hauptzylinder (2) mit vorgeschaltetem
Vakuumbremskraftverstärker (32) zum schnellen Befüllen
einer Radbremse (4) mit Druckmittel in der Anfangsphase
der Betätigung des Hauptzylinders (2) dadurch
gekennzeichnet, daß das schnelle Befüllen in dem
Arbeitsbereich des Vakuumbremskraftverstärkers (32)
erfolgt, in dem dessen Charakteristik Ausgangskraft in
Abhängigkeit von Eingangskraft, d. h. FAusgang(FEingang), am
steilsten ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944438066 DE4438066A1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Füllstufe für einen Hauptzylinder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944438066 DE4438066A1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Füllstufe für einen Hauptzylinder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4438066A1 true DE4438066A1 (de) | 1996-05-02 |
Family
ID=6531624
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944438066 Withdrawn DE4438066A1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Füllstufe für einen Hauptzylinder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4438066A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103223934A (zh) * | 2012-01-25 | 2013-07-31 | 株式会社万都 | 改善制动感的预填充***及使用其增大初始通量的方法 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2509077A1 (de) * | 1975-03-01 | 1976-09-09 | Daimler Benz Ag | Umschaltgeraet zur indirekten veraenderung der mechanischen bremspedaluebersetzung |
DE3816110A1 (de) * | 1988-05-11 | 1989-11-23 | Teves Gmbh Alfred | Fuellstufe fuer einen hauptbremszylinder |
DE4037323A1 (de) * | 1990-11-23 | 1992-05-27 | Lucas Ind Plc | Steuerventil fuer eine hydraulische bremsanlage |
-
1994
- 1994-10-25 DE DE19944438066 patent/DE4438066A1/de not_active Withdrawn
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DE102013001301B4 (de) | 2012-01-25 | 2022-03-24 | Mando Corporation | Vorfüllsystem zum Verbessern des Bremsgefühls und Verfahren zum Vergrößern des Anfangsflusses unter Verwendung desselben |
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