DE4436958A1 - Schwingungsdämpfer für einen Seilzug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer, insbe­ sondere für einen an einem Schwingungskörper wie einem Kraftfahrzeug-Antriebsaggregat angreifenden Seilzug zur Übertragung einer Vorlast und einer Betriebslast, vor­ zugsweise einem Seilzug für eine Kupplungsbetätigung.

In Kraftfahrzeugen sind zwischen dem Antriebsaggregat und dem Karosseriekörper vielfach Seilzüge geschaltet, wie z. B. als Drosselklappenstellzug oder als Kupplungsbetäti­ gungsseilzug. Um die Übertragung von Schwingungen über solche Seilzüge vom Antriebsaggregat auf den Karosserie­ körper, wo sie zu lästigen Geräuschen führen können, zu verhindern, ist es bei Bowdenzügen bekannt, ringförmige elastische Elemente zwischen der Hülle des Bowdenzuges und dem Schwingkörper vorzusehen. Um dem Ausfall eines solches Bowdenzuges durch Zerstörung des ringförmigen elastischen Elements entgegenzuwirken, ist es nach DE 35 08 098 auch bekannt, die elastischen Elemente als Ein­ satzringe innerhalb einer Stellschraube vorzusehen, an welcher sich die Bowdenzughülle abstützt.

Derartige bekannte Schwingungsdämpfer wirken jedoch nur auf die Seilhülle und dämpfen somit nicht die über das Seil direkt übertragenen Schwingungen, wie sie z. B. von einem Kupplungsausrücklager ausgelöst werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schwingungsdämpfer für einen Seilzug zu schaffen, mit dem die im Seil trans­ portierten Schwingungen gedämpft werden und so nicht zwi­ schen den mit dem Seil verbundenen Bauteilen übertragen werden können.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest an einem Seilende des Seilzuges zwischen dem betätigten Teil und einer Seilnachstelleinrichtung ein begrenzter Leerweg vorgesehen ist, welcher gegen die ei­ ner auf dem Seil liegenden Vorlast entsprechenden Kraft einer Feder nahezu überwindbar ist.

Damit liegt bei nicht betätigtem Seilzug die Nachstell­ einrichtung lediglich über die Feder am betätigten Teil an, so daß geringe, vom betätigten Teil auf die Nach­ stelleinrichtung gelangende Schwingungsamplitude von der Feder aufgenommen werden und so nicht auf das mit dem Seilzug verbundene Bauteil übertragen werden können.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist zwischen dem betätigten Teil und der Seilnachstelleinrichtung ein zweiter begrenzter Leerweg vorgesehen, welcher von der auf dem Seil liegenden Betätigungskraft gegen die Kraft einer weiteren Feder nahezu überwindbar ist.

Damit liegt sowohl bei nicht betätigtem Seilzug als auch bei betätigtem Seilzug die Nachstelleinrichtung über eine Feder am betätigten Teil an, so daß auch bei unter Be­ triebslast stehendem Seil keine vom betätigten Teil her­ kommenden Schwingungsamplituden über das Seil weiterge­ leitet werden, sondern von der zweiten Feder aufgenommen werden.

Vorteilhafterweise besteht der Schwingungsdämpfer aus ei­ nem bügel- bzw. hülsenförmigen Gehäuse, welches mit einer am Boden befindlichen Bohrung über das Seil geführt ist und mit dem Boden am betätigten Teil anliegt, ein als Ge­ windemutter ausgebildetes Nachstellstück umfängt, das sich auf einer in axialer Verlängerung mit dem Seil ver­ bundenen Gewindestange befindet, das Nachstellstück an dem dem betätigten Teil abgewandten Ende des Gehäuses un­ ter der Kraft einer Feder an einem Anschlag anliegt und entgegen der Kraft der Feder ein zweiter zwischen Nach­ stellstück und Gehäuse im Abstand des Leerweges befindli­ cher Anschlag vorgesehen ist, wobei die Feder so bemessen ist, daß sie unter der auf dem Seil liegenden Vorlast um einen Teil des Leerweges nachgibt.

Eine weitere vorteilhafte Form des Schwingungsdämpfers weist ein bügel- oder hülsenförmiges Gehäuse auf, das mit einer am Boden befindlichen Bohrung über das Seil geführt ist und mit dem Boden am betätigten Teil anliegt, ein als Gewindemutter ausgebildetes Nachstellstück sowie eine An­ schlagbuchse umfängt, das Nachstellstück mit seinem Ge­ winde sich auf einer in axialer Verlängerung mit dem Seil verbundenen Gewindestange befindet, Nachstellstück und Anschlagbuchse an dem dem betätigten Teil abgewandten En­ de des Gehäuses anliegen, wobei sich die Anschlagbuchse über eine erste Feder am Boden des Gehäuses abstützt und das Nachstellstück sich über eine zweite Feder an der An­ schlagbuchse abstützt, Anschlagbuchse und Nachstellstück andererseits an einem Deckel des Gehäuses abgestützt sind und sowohl zwischen dem Gehäuse und der Anschlagbuchse als auch zwischen der Anschlagbuchse und dem Nachstell­ stück jeweils im Abstand der Leerwege Anschläge vorgese­ hen sind, wobei die erste Feder so bemessen ist, daß sie unter der auf dem Seil liegenden Betriebslast um einen Teil des Leerweges zwischen Gehäuse und Anschlagbuchse nachgibt und die zweite Feder so bemessen ist, daß sie unter der auf dem Seil liegenden Vorlast um einen Teil des Leerweges zwischen Anschlagbuchse und Nachstellstück nachgibt.

Anhand von Zeichnungen sind nachstehend zwei Ausführungs­ beispiele der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1: eine als Seilzug ausgeführte Kupplungsbetäti­ gung eines Kraftfahrzeuges, teilweise in zwei Ansichten;

Fig. 2: einen Schwingungsdämpfer für den in Fig. 1 ge­ zeigten Seilzug vergrößert und im Schnitt;

Fig. 3: einen weiteren Schwingungsdämpfer für den Seil­ zug nach Fig. 1 vergrößert und im Schnitt.

Eine zu einem Antriebsaggregat 1 gehörende Kupplung 2 ist über einen Seilzug 3 von einem Kupplungspedal 4 zu betä­ tigen. Das Kupplungspedal 4 ist fest an einem Fahrzeug­ körper 5 befestigt. Das Antriebsaggregat 1 ist gegenüber dem Fahrzeugkörper 5 schwingungsweich gelagert, wobei die Bewegungen zwischen Antriebsaggregat 1 und Fahrzeugkörper 5 vom Seilzug 3 ausgeglichen werden. Der Seilzug 3 be­ steht aus einer Hülle 6, die sich an je einer Stütze 7, 8 am Antriebsaggregat 1 und am Fahrzeugkörper 5 abstützt sowie einen in der Hülle 6 geführten Seil 9. Die Stützen 7, 8 können dabei in an sich bekannter Weise durch ela­ stische Mittel wie Gummiringe gegen die Übertragung von Schwingungen und Geräuschen über die Hülle 6 gedämpft sein. Das Seil 9 ist mit seinem einen Ende 10 am Kupp­ lungspedal 4 eingehängt. An seinem anderen Ende 11 ist es mit einer Gewindestange 12 verbunden, auf welcher ein Schwingungsdämpfer 13, 13′ befestigt ist. Der Schwin­ gungsdämpfer 13, 13′ greift in eine Gabel eines Kupp­ lungsausrückhebels 14 ein, der ständig unter der Vorlast einer Schenkelfeder 33 am Kupplungspedal 4 steht.

Fig. 2 zeigt den Schwingungsdämpfer 13 in vergrößerter Darstellung im Schnitt. Ein bügelförmiges Gehäuse 16 ist an seinem Boden 17 zylinderförmig abgerundet und schmiegt sich in die Rundung einer Gabel am Ende des Kupplungsaus­ rückhebels 14. Im Boden 17 ist eine Bohrung 18, durch welche die Gewindestange 12 führt. Auf der Gewindestange 12 aufgeschraubt ist ein Nachstellstück 19, welches von dem Gehäuse 16 mit einem axialen Leerweg 20 umfangen wird. Mit einem Anschlag 21 liegt es an dem dem Kupp­ lungsausrückhebel 14 abgewandten Ende 22 des Gehäuses 16 an. Ein weiterer Anschlag 23 am Gehäuse 16 begrenzt den Leerweg 20 des Nachstellstücks 19 in Richtung auf den Kupplungsausrückhebel 14. Am Nachstellstück 19 ist in Richtung auf den Kupplungsausrückhebel 14 eine Feder 24 angeordnet, die sich am Gehäuse 16 abstützt und das Nach­ stellstück 19 in Richtung auf das Ende 22 des Gehäuses 16 zu drücken sucht. Die Feder 24 ist so bemessen, daß sie unter der über den Seilzug 3 auf das Gehäuse 16 wirkenden Vorlast der Schenkelfeder 33 am Kupplungspedal 4 gering­ fügig nachgibt, so daß bei nicht betätigter Kupplung 2 der Leerweg 20 teilweise aufgehoben ist. Das Nachstell­ stück 19 liegt somit bei diesem Betätigungszustand weder am Anschlag 21 noch am Anschlag 23 an. Die vom Kupplungs­ ausrücklager 15 über den Kupplungsausrückhebel 14 auf das Gehäuse 16 gelangenden Schwingungen mit relativ kleiner Amplitude können so nicht auf das Nachstellstück 19 und damit auf das Seil 9 übertragen werden. Damit bleibt auch das Kupplungspedal 4 bei nicht betätigter Kupplung 2 frei von diesen Schwingungen. Unerwünschte Geräusche werden so nicht übertragen.

Wird die Kupplung 2 betätigt, dann wird die über das Seil 9 übertragene Kraft größer. Dadurch wird der Leerweg 20 vollständig überwunden, das Nachstellstück 19 legt sich an den Anschlag 23 an, und die Betätigungskraft kann pro­ blemlos über den Seilzug 3 übertragen werden.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist mit Fig. 3 darge­ stellt, bei dem alle mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 funktionsgleichen Teile mit gleicher Nummer und ei­ nem zusätzlichen hochgesetzten Strich gekennzeichnet sind; übereinstimmende Teile sind gleich bezeichnet.

Der Schwingungsdämpfer 13′ ist im Schnitt dargestellt. Ein hülsenförmiges Gehäuse 16′ ist am Boden 17′ zylinder­ förmig abgerundet und schmiegt sich in die Rundung einer Gabel am Ende des Kupplungsausrückhebels 14. Im Boden 17′ ist eine Bohrung 18′, durch welche die Gewindestange 12 am Ende 11 des-Teils 9 führt. Die Gewindestange 12 trägt auf ihrem Gewinde ein Nachstellstück 19′. Das Nachstell­ stück 19′ sowie eine sich um das Nachstellstück 19′ er­ streckende Anschlagbuchse 25 liegen an einem Deckel 26 des Gehäuses 16′ an. Die Anschlagbuchse 25 weist einen Anschlagbord 27 auf, der zum Nachstellstück 19′ hin ge­ richtet ist. Zwischen dem Anschlagbord 27 und einer An­ schlagkante 28 des Nachstellstückes 19′ ist ein Leerweg 20′. Eine Feder 24′ zwischen Nachstellstück 19′ und An­ schlagbuchse 25 drückt diese beiden Teile auseinander. Die Feder 24′ ist so bemessen, daß sie unter der Vorlast einer Schenkelfeder 33 am Kupplungspedal 4 um etwa die Hälfte des Leerweges 20′ nachgibt. An der Anschlagbuchse 25 befindet sich ein Anschlagrand 29, welcher zu einem Anschlag 30 am Gehäuse 16′ gerichtet ist. Zwischen dem Anschlagrand 29 und dem Anschlag 30 ist ein weiterer Leerweg 31. Eine Feder 32 zwischen dem Gehäuse 16′ und der Anschlagbuchse 25 drückt die beiden Teile auseinan­ der. Die Feder 32 ist so bemessen, daß sie unter der auf dem Seil 9 liegenden Betätigungskraft zum Auskuppeln um etwa die Hälfte des Leerweges 31 nachgibt. Bei unbetätig­ ter Kupplung 2 liegt auf dem Seil 9 lediglich die Vorlast der Schenkelfeder 33 des Kupplungspedals 4. Da die Feder 32 eine wesentlich größere Kraft als diese Vorlast auf­ bringt, hält sie die Anschlagbuchse 25 in Anschlag am Deckel 26 des Gehäuses 16′. Die Vorlast stützt sich über das Nachstellstück 19′ an der Feder 24′ ab, die unter dieser Last geringfügig einfedert, so daß der Leerweg 20′ gering verkürzt wird. Das Seil 9 ist somit in gleicher Weise wie bei dem Schwingungsdämpfer 13 nach Fig. 1 durch die Feder 24′ gegenüber dem Kupplungsausrückhebel 14 abgefedert. Vom Kupplungsausrücklager 15 her kommende Schwingungen werden nicht weitergeleitet.

Wird die Kupplung 2 ausgerückt, dann wird durch die ge­ genüber der Vorlast größere Betätigungskraft die Feder 24′ überwunden, die Anschlagkante 28 des Nachstellstückes 19′ legt sich an den Anschlagbord 27 der Anschlagbuchse 25 an und nimmt diese gegen die Kraft der Feder 32 mit. Die Feder 32 gibt jedoch nur geringfügig innerhalb des Leerweges 31 nach und stützt sich im übrigen am Gehäuse 16′ ab. Damit ist das Seil 9 auch bei betätigter Kupplung 2 abgefedert, und zwar durch die Feder 32. Sie nimmt in diesem Betriebszustand die vom Kupplungsausrücklager 15 über das Seil 9 kommenden Schwingungen auf. Damit gelingt es, sowohl bei unbetätigter als auch bei gelöster Kupp­ lung die vom Kupplungsausrücklager 15 herrührenden Geräu­ sche und Schwingungen vom Fahrzeugkörper 5 fernzuhalten.

Claims (4)

1. Schwingungsdämpfer, insbesondere für einen an einem Schwingungskörper wie einem Kraftfahrzeug-Antriebs­ aggregat angreifenden Seilzug zur Übertragung einer Vorlast und einer Betriebslast, vorzugsweise einem Seilzug für eine Kupplungsbetätigung, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zumindest an einem Seilende des Seilzuges (3) zwischen dem betätigten Teil (Kupp­ lungsausrückhebel 14) und einer Seilnachstellein­ richtung (Nachstellstück 19, 19′) ein begrenzter Leerweg (20, 20′) vorgesehen ist, welcher gegen die einer auf dem Seil (9) liegenden Vorlast entspre­ chenden Kraft einer Feder (24, 24′) nahezu überwind­ bar ist.

2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen dem betätigten Teil (Kupp­ lungsausrückhebel 14) und der Seilnachstelleinrich­ tung (Nachstellstück 19′) ein zweiter begrenzter Leerweg (31) vorgesehen ist, welcher von der auf dem Seil (9) liegenden Betätigungskraft gegen die Kraft einer weiteren Feder (32) nahezu überwindbar ist.

3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein bügel- oder hülsenförmiges Gehäuse (16), welches mit einer am Boden (17) befindlichen Bohrung (18) über das Seil (9) geführt ist und mit dem Boden (17) am betätigten Teil (Kupplungsausrück­ hebel 14) anliegt, ein als Gewindemutter ausgebilde­ tes Nachstellstück (19) umfängt, das sich auf einer in axialer Verlängerung mit dem Seil (9) verbundenen Gewindestange (12) befindet, das Nachstellstück (19) an dem dem betätigten Teil (Kupplungsausrückhebel 14) abgewandten Ende (22) des Gehäuses (16) unter der Kraft der Feder (24) an einem Anschlag (21) an­ liegt und entgegen der Kraft der Feder (24) ein zweiter zwischen Nachstellstück (19) und Gehäuse (16) im Abstand des Leerweges (20) befindlicher An­ schlag (23) vorgesehen ist, wobei die Feder (24) so bemessen ist, daß sie unter der auf dem Seil (9) liegenden Vorlast um einen Teil des Leerweges (20) nachgibt.

4. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein bügel- oder hülsenförmiges Gehäuse (16′), das mit einer am Boden (17′) befindlichen Bohrung (18′) über das Seil (9) geführt ist und mit dem Boden (17′) am betätigten Teil (Kupplungsaus­ rückhebel 14) anliegt, ein als Gewindemutter ausge­ bildetes Nachstellstück (19′) sowie eine Anschlag­ buchse (25) umfängt, das Nachstellstück (19′) mit seinem Gewinde sich auf einem in axialer Verlänge­ rung mit dem Seil (9) verbundenen Gewindestange (12) befindet, Nachstellstück (19) und Anschlagbuchse (25) an dem dem betätigten Teil (Kupplungsausrück­ hebel 14) abgewandten Ende (22′) des Gehäuses (16′) anliegen, wobei sich die Anschlagbuchse (25) über eine erste Feder (32) am Boden (17) des Gehäuses (16) abstützt und das Nachstellstück (19′) sich über eine zweite Feder (24′) an der Anschlagbuchse (25) abstützt, Anschlagbuchse (25) und Nachstellstück (19′) andererseits an einem Deckel (26) des Gehäuses (16) abgestützt sind und sowohl zwischen dem Gehäuse (16) und der Anschlagbuchse (25) als auch zwischen der Anschlagbuchse (25) und dem Nachstellstück (19′) jeweils im Abstand der Leerwege (31, 20′) Anschläge (29, 30; 27, 28) vorgesehen sind, wobei die erste Feder (32) so bemessen ist, daß sie unter der auf dem Seil (9) liegenden Betriebslast um einen Teil des Leerwegs (31) zwischen Gehäuse (16′) und An­ schlagbuchse (25) nachgibt und die zweite Feder (24′) so bemessen ist, daß sie unter der auf dem Seil (9) liegenden Vorlast um einen Teil des Leerwe­ ges (20′) zwischen Anschlagbuchse (25) und Nach­ stellstück (19′) nachgibt.