DE4435906C5 - Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen von Feststoffen - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Vergasung von Feststoffen und anschließendem Verbrennen der gewonnenen Brenngase,
bei welchem die Feststoffe in einem Vergasungsheizkessel in einer
Trocknungszone getrocknet und oberhalb eines Rostes in einer Vergasungszone
unter Zugabe von Luft im unterstöchiometrischen
Verhältnis
vergast werden und die Gase unterhalb des Rostes in einer Gassammelkammer
gesammelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase aus der Gassammelkammer
zu einem Gasbrenner mit einem Gasführungsrohr und einer Gas-Luft-Mischkammer
geführt
und das so gebildete Gemisch einer innerhalb der Gassammelkammer
angeordneten und gegenüber
dieser abgeschlossenen Brennkammer zugeführt und verbrannt wird und
die Brennkammer die Gassammelkammer heizt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vergasung Feststoffen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches und auf einen Feststoffvergasungsheizkessel gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 4.
- Ein Verfahren und ein Verbrennungsofen zum Verbrennen von Abfällen ist aus der
DE 42 30 311 C1 bekannt. Die Abfälle werden in einem Schacht und einer dem Schacht nachgeschalteten Brennkammer vorgesehenen Engstelle gestaut und durch Erhitzen getrocknet, entgast und teilweise vergast und dann zur vollständigen Vergasung durch eine weitere Engstelle hindurch dem Schachtraum zwischen beiden Engstellen zugeführt. Die entstehenden Brenngase werden nach unten abgezogen und anschließend unter Zuführen von Luft verbrannt. - Nachteilig ist, daß der Verbrennungsofen keine Gassammelkammer aufweist. Nachteilig ist darüber hinaus, daß die Brennkammer außerhalb des Schachtes angeordnet ist.
- Ein Verfahren zum Vergasen von Brennstoffen ist aus der
EP 0 155 607 B1 bekanntgeworden. - Bei diesem bekannten Verfahren wird aber das gesammelte Gas unterhalb des Rostes in eine Brennkammer geführt, in der ein Flammrohr angeordnet ist, wobei somit die durch den Rost nach unten hin auftretenden Brenngase gezwungen sind, außermittig in das Flammrohr einzutreten, wobei sie dabei an einem innerhalb des Rohrstutzens angeordneten Stützbrenner vorbei fließen müssen, der zur Zündung der im Flammrohr zu verbrennenden Gase bestimmt ist.
- Bei dieser bekannten Anordnung ist ein sehr großräumiger Brennraum vorhanden, wobei diesem Brennraum natürlich von außen Luft zugeführt werden muß. In diesem Bereich der Luftzuführung können Kurzschlußerscheinungen zwischen der Frischluft und den Brenngasen auftreten, die zur Explosionen im Kessel führen können.
- Ein Vergasungsheizkessel wird ebenfalls in der
EP 0155 607 B1 beschrieben, wobei hier der Brennraum als großer Raum ausgebildet ist, in dem im unteren Bereich die von einem Gebläse beschickte Frischluftleitung einmündet. - Gegenüber diesem zum Stand der Technik gehörenden Verfahren und dem zur Durchführung des Verfahrens dienenden Kessel liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Feststoffvergasungsheizkessel zu schaffen, bei welchem ein Kurzschluß zwischen Luft und Gas vermieden wird und dadurch eine gefahrlose aber geregelte Verbrennung der erzeugten Gase erreicht wird.
- Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 und 3 erläutert.
- Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch den Feststoffvergasungsheizkessel gemäß Anspruch 4 gelöst und in den Ansprüchen 5 bis 9 sind vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Kessels erläutert.
- Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei dem erfindungsgemäßen Kessel das Gas unterhalb des Rostes in eine Gassammelkammer fließt. Da diese Gassammelkammer vor dem Gasbrenner liegt, kann sich das Gas ausdehnen und entspannen und die ersten größeren Staubanteile können sich absetzen.
- In die Gassammelkammer wird keine Verbrennungsluft zugeführt, so daß auch hier kein Verbrennen stattfinden kann, sondern das heiße Gas fließt weiter zu einem Gasführungsrohr und zu einer Gas-Luft-Mischkammer. Die Verbrennungsluft wird um das Gasführungsrohr herum der Gas-Luft-Mischkammer zugeführt, wobei vorzugsweise die Fließgeschwindigkeit der Luft im Bereich des Eintritts in die Gas-Luft-Mischkammer dadurch erhöht wird, daß der Luftkanal hier relativ schmal ausgebildet ist. Dadurch, daß die Luft die heißen Gase, die sich im Gasführungsrohr gesammelt haben, umfließt, erfolgt eine Anwärmung der Luft und dadurch, daß gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung die eigentliche Brennkammer die Gassammelkammer durchquert, erfolgt eine Aufheizung der Brenngase, was insgesamt zu einer besseren Verbrennung führt.
- Durch die Anordnung der Luftzuführung und der Zuführung der Brenngase zu dem Gasbrenner erfolgt eine gute Vermischung der Gase, was für die Verbrennung von Bedeutung ist.
- Die eigentliche Brennkammer liegt im Inneren der Gassammelkammer und zwar oberhalb oder unterhalb der Aschekammer.
- Der wesentliche Vorteil dem erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß ein Kurzschluß zwischen Luft und Brenngasen nicht erfolgen kann und daß die Strahlungswärme der eigentlichen Brennkammer ausgenutzt werden kann, um einmal die Gase in der Gassammelkammer aufzuheizen, dann aber auch der Vergasungsprozeß oberhalb des Rostes durch die von unten vorhandene Wärme unterstützt wird und daß schließlich die Abstrahlungswärme der Brennkammer bis in die Aschekammer hineinragt, so daß auch die restlichen Kohlenstoffteile in der Asche ausgeglüht werden.
- Hierbei kann auch gemäß der Erfindung so vorgegangen werden, daß die Aschekammer oberhalb der Brennkammer liegt, wodurch diese Wärmeeinwirkung auf die Asche noch erhöht wird.
- Innerhalb der Wege des Gases und sogar innerhalb der Brennkammer sind Prallbleche angeordnet, die dazu führen, daß Staubpartikelchen innerhalb der Gase leicht abgeschieden werden.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen hervor. Die Zeichnungen zeigen dabei in
-
1 schematisch einen Aufriß eines Feststoffvergasungsheizkessels, in -
2 in größerem Maßstab einen Schnitt durch die Anordnung der Brennkammer innerhalb der Gassammelkammer, in -
3 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in2 , in -
4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Kessels, bei welchem die Aschekammer oberhalb der Brennkammer liegt, in -
5 einen erfindungsgemäßen Kessel, bei welchem die Zuführung des Gases aus der Gassammelkammer zur Brennkammer über ein Gaszuführungsrohr erfolgt, in -
6 eine Anordnung in größerem Maßstab zur Verdeutlichung der Gaszuführung über ein Gaszuführungsrohr und in -
7 in größerem Maßstab die Anordnung der Aschekammer oberhalb der Brennkammer bei Zuführung des Gases über ein Gaszuführungsrohr. - In
1 ist ein Feststoffvergasungsheizkessel dargestellt, der einen Fülltrichter1 aufweist, an den sich eine Vergasungskammer2 anschließt, die oberhalb eines Rostes3 angeordnet ist. In der Zeichnung sind schematisch die im Bereich der Vergasungskammer2 mündenden Luftzuleitungen4 erkennbar und der Rost3 kann als Schwenkrost oder Pendelrost ausgebildet sein. Das Druckausgleichsrohr ist in der Zeichnung nicht zu erkennen. - Unterhalb des Rostes befindet sich eine Brennkammer
8 , in der die durch die Vergasung der Feststoffe gebildeten Gase verbrannt werden, wobei unterhalb der Brennkammer8 eine Aschekammer6 vorgesehen ist. Soweit ist der Feststoffvergasungsheizkessel entsprechend dem Stand der Technik ausgebildet und die durch die Verbrennung der Gase entstehenden heißen Abgase werden vorzugsweise durch eine Wärmerückgewin nungsanlage7 geführt. - Gemäß der Erfindung ist unterhalb des Rostes eine Gassammelkammer
5 ausgebildet und innerhalb der Gassammelkammer5 die Brennkammer8 angeordnet, deren Inneres gegenüber der Gassammelkammer5 abgeschlossen ist, so daß hier keine Kurzschlußströme entstehen können. - Die nähere Ausbildung der Brennkammer
8 ist aus2 und3 ersichtlich. In2 ist die Brennkammer8 erkennbar, die oberhalb der Aschekammer6 liegt und innerhalb der Gassammelkammer5 . Die Brennkammer8 führt zu einem Abgaskamin9 und an der gegenüberliegenden Seite der Brennkammer8 ist ein Gasbrenner19 mit einem Gasführungsrohr10 vorgesehen, in das die Gase aus der Gassammelkammer5 durch ein oder mehrere Gaszuführungsrohre14 geführt werden. - Einen Schnitt gemäß der Linie 3-3 in
2 zeigt3 und es ist erkennbar, daß das eigentliche Gasführungsrohr10 einerseits eine Zuleitung für das Gas aufweist, andererseits diese Zuleitung aber von der zuzuführenden Luft umströmt wird, wobei der Luftzuführungskanal bei11 erkennbar ist. Wie die Schnittzeichnung zeigt, dienen die Sektoren12 der Luftzuführung und die Sektoren14 der Gaszuführung, d. h. durch die Sektoren14 fließt das Gas in das Gasführungsrohr10 , die Luft aber durch die Sektoren12 zu einer Gas-Luft-Mischkammer15 , wo nunmehr eine intensive Mischung zwischen Luft und Gas erfolgt. In der Mitte dieser Anordnung ist ein Zünd- oder Stützbrenner16 vorgesehen, und außerdem ist in der Zeichnung zu erkennen, daß der Luftweg sich von der Zuführung11 bis zur Gas-Luft-Mischkammer15 so verjüngt, daß hier die Luftgeschwindigkeit erhöht wird und dadurch die Vermischung und die Kühlung des Brenners verbessert wird. - Im Wege der Gase sind einerseits die Prallbleche
17 angeordnet, die dazu führen, daß hier Feststoffpartikelchen abgeschieden werden. - In der Brennkammer
8 ist ebenfalls ein Prallblech18 vorgesehen, das der Abscheidung von Staubpartikelchen dient. - Die heißen Gase fließen dann durch den Abgaskamin
9 zur Wärmerückgewinnungsanlage7 . -
4 zeigt bei einer den1 bis3 entsprechenden Ausführung die Anordnung der Aschekammer6 oberhalb der eigentlichen Brennkammer8 . Bei der Anordnung gemäß5 ist wiederum die Aschekammer6 unterhalb der Brennkammer8 vorgesehen, aber das Gas wird nunmehr über ein Gaszuführungsrohr14 dem Brenner19 zugeführt, wobei diese Ausbildung die Darstellung in6 in größerem Maßstab zeigt. - Schließlich zeigt die Ausführungsform gemäß
7 die Ausführung der Gas- und Luftführung gemäß5 und6 , aber bei dieser Darstellung ist die Aschekammer6 oberhalb der Brennkammer8 vorgesehen.
Claims (9)
- Verfahren zur Vergasung von Feststoffen und anschließendem Verbrennen der gewonnenen Brenngase, bei welchem die Feststoffe in einem Vergasungsheizkessel in einer Trocknungszone getrocknet und oberhalb eines Rostes in einer Vergasungszone unter Zugabe von Luft im unterstöchiometrischen Verhältnis vergast werden und die Gase unterhalb des Rostes in einer Gassammelkammer gesammelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase aus der Gassammelkammer zu einem Gasbrenner mit einem Gasführungsrohr und einer Gas-Luft-Mischkammer geführt und das so gebildete Gemisch einer innerhalb der Gassammelkammer angeordneten und gegenüber dieser abgeschlossenen Brennkammer zugeführt und verbrannt wird und die Brennkammer die Gassammelkammer heizt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer zusammen mit der Gassammelkammer eine darunter gelegene Aschekammer heizt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer zusammen mit der Gassammelkammer eine über der Brennkammer gelegene Aschekammer heizt.
- Feststoffvergasungsheizkessel mit einem oberhalb eines beweglichen Rostes angeordneten Füllschacht, einer sich an den Füllschacht oberhalb des Rostes anschließenden Vergasungskammer, einer mit einem Zünd- oder Stützbrenner ausgerüsteten Brennkammer sowie einer von einem Gebläse beschickten Luftzuleitung im Bereich des Rostes und ein Druckausgleichsrohr zur Verbindung des Füllschachtes mit dem Bereich des Glutbettes oberhalb des Rostes, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (
8 ) innerhalb einer Gassammelkammer (5 ) abgeschlossen gegen diese angeordnet ist und ein Gasbrenner (19 ) mit einer Gas-Luft-Mischkammer (15 ) und einem Gasführungsrohr (10 ) im Eingangsbereich der Brennkammer (8 ) vorgesehen ist. - Feststoffvergasungsheizkessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasbrenner (
19 ) mit einem Zünd- oder Stützbrenner (16 ) kombiniert ist. - Feststoffvergasungsheizkessel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (
8 ) als Rohr die Gassammelkammer (5 ) durchquert und oberhalb der Aschekammer (6 ) angeordnet ist. - Feststoffvergasungsheizkessel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (
8 ) als Rohr die Gassammelkammer (5 ) durchquert und unterhalb der Aschekammer (6 ) angeordnet ist. - Feststoffvergasungsheizkessel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gas-Luft-Mischkammer (
15 ) ein von Frischluft umströmtes Gasführungsrohr (10 ) vorgeordnet ist, der von Frischluft in Frischluftkanälen (12 ) umströmt ist. - Feststoffvergasungsheizkessel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Prallbleche (
17 ,18 ) im Weg der Gase angeordnet sind.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8392 | Publication of changed patent specification | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |