DE4428597A1 - Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure und ihre Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure und ihre Verwendung in Wasch- und ReinigungsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Poly
kondensaten der Asparaginsäure durch Polykondensation von
Asparaginsäure in Gegenwart von Säuren als Katalysator bei
Temperaturen von mindestens 140°C und die Verwendung von Poly
merisaten der Asparaginsäure als Zusatz zu Wasch- und Reinigungs
mitteln in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Wasch-
und Reinigungsmittel.
Aus der WO-A-93/24661 ist unter anderem bekannt, daß die Poly
kondensation von Asparaginsäure durch einen Zusatz von 0,05
bis 0,3 Mol phosphoriger Säure, bezogen auf Asparaginsäure,
beschleunigt werden kann. Die so erhältlichen Polyasparaginsäuren
werden als Belagsverhinderer beim Eindampfen von Zuckerdünnsäften
verwendet.
Aus der EP-A-0 454 126 sind Waschmittel bekannt, die 10 bis
40 Gew.-% eines Tensids, 5 bis 50 Gew.-% mindestens eines
Natriumaluminiumsilikats, 0,5 bis 70 Gew.-% mindestens eines
üblicherweise verwendeten Additivs und 5 bis 50 Gew.-% mindestens
einer Polyaminosäure, vorzugsweise Polyasparaginsäure oder Poly
glutaminsäure, als Builder enthalten.
Aus der EP-A-0 511 037 sind Waschmittelformulierungen bekannt,
die vorzugsweise ein Imid der Polyasparaginsäure und/oder der
Polyglutaminsäure in Mengen von 0,2 bis 80 Gew.-% enthalten.
Wie aus den obengenannten Literaturstellen hervorgeht, sind die
darin beschriebenen Polyaminocarbonsäuren und die entsprechenden
Polyimide biologisch abbaubar. Nach Beispiel 9 der EP-A-0 511 037
wird für ein Polykondensat, das durch 6,5-stündiges Tempern von
L-Asparaginsäure bei 220°C und anschließende Hydrolyse mit Natron
lauge in wäßrigem Medium hergestellt wird, gemäß dem ISO-Test ein
Abbaugrad von 75% innerhalb von 28 Tagen ermittelt. Bestimmt
man jedoch den Abbaugrad dieses Kondensats nach dem unten
beschriebenen modifizierten Zahn-Wellens-Test, so findet man
Abbaugrade zwischen 50 und 60%. Die darüber hinaus bekannten
Polykondensationsverfahren von Asparaginsäure führen zu Poly
asparaginsäuren, die erhebliche Unterschiede in der biologischen
Abbaubarkeit aufweisen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure
zur Verfügung zu stellen, bei dem Polykondensate anfallen, die
möglichst vollständig biologisch abbaubar sowie in Wasch- und
Reinigungsmitteln wirksam sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur
Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure durch Poly
kondensation von Asparaginsäure in Gegenwart von Säuren als
Katalysator bei Temperaturen von mindestens 140°C, wenn man als
Katalysator 1 bis weniger als 5 Mol.-% phosphorige Säure oder
unterphosphorige Säure, jeweils bezogen auf Asparaginsäure, ein
setzt.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem die Verwendung von Poly
kondensaten der Asparaginsäure, die durch Polykondensation von
- (a) Asparaginsäure in Gegenwart von
- (b) phosphoriger Säure oder von unterphosphoriger Säure
im Molverhältnis (a) zu (b) von 1 : 0,01 bis 1 : 10 bei Temperaturen
von mindestens 140°C hergestellt worden sind und der daraus durch
Hydrolyse mit Basen hergestellten mindestens teilweise neutrali
sierten Polyasparaginsäuren als Zusatz zu Wasch- und Reinigungs
mitteln in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Wasch-
und Reinigungsmittel.
Die Asparaginsäure kann in Form von L-, D- und DL-Asparaginsäure
eingesetzt werden. Sie kann gegebenenfalls wasserhaltig sein.
Als Katalysator für die Kondensation der Asparaginsäure verwendet
man erfindungsgemäß phosphorige Säure oder unterphosphorige Säure
in Mengen von 1 bis weniger als 5 Mol.-%, bezogen auf Asparagin
säure. Phosphorige Säure und unterphosphorige Säure können
gegebenenfalls wasserfrei sein oder in Form einer Lösung einge
setzt werden. Als Lösemittel eignen sich beispielsweise Wasser,
Aceton oder andere gebräuchliche Lösemittel wie Ethylenglykol,
Polyethylenglykole, Polypropylenglykole, Copolymere aus Ethylen
oxid und Propylenoxid, Silikonöle, Paraffinöle, pflanzliche und
tierische Öle und Fette. Als Lösemittel für phosphorige Säure
und unterphosphorige Säure eignen sich außerdem anionische,
kationische und nichtionische Tenside, z. B. alkoxylierte C₈-
bis C₂₂-Alkohole, alkoxylierte Alkylphenole, aliphatische und
aromatische Sulfonsäuren mit bis zu 30 C-Atomen, aliphatische
und aromatische Schwefelsäurehalbester von C₁- bis C₃₀-Alkoholen.
Im Gegensatz zu den Angaben des Standes der Technik wurde
gefunden, daß Asparaginsäure auch mit weniger als 5 Mol.-%
phosphoriger Säure oder unterphosphoriger Säure polykondensiert
werden kann. Hierbei entstehen Polykondensate, die gegenüber
Asparaginsäurekondensaten, die in Abwesenheit von Katalysatoren
hergestellt worden sind, eine besonders hohe biologische Abbau
barkeit aufweisen. Die Abbauraten von Polyasparaginsäure, die in
Gegenwart von phosphoriger Säure oder unterphosphoriger Säure
hergestellt werden, betragen mindestens 70, vorzugsweise minde
stens 85% (jeweils bestimmt nach OECD Guidelines for Testing of
Chemicals 302 B, Modified Zahn-Wellens-Test ISBN 92-64-12221-4,
Paris 1991). Bei diesem Test wird die Abnahme des gelösten
organischen Kohlenstoffs (DOC-Abnahme) in dem Prüfmedium nach
DIN 38 409, Teil 3 (1983) unter standardisierten Bedingungen bis
zu 28 Tagen analysiert.
Die Polykondensation der Asparaginsäure kann beispielsweise als
Feststoffpolykondensation oder als Suspension in einem inerten
Lösemittel wie Polyethylenglykol vorgenommen werden. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren benötigt man 1 bis weniger als
5 Mol.-% phosphorige Säure oder unterphosphorige Säure, jeweils
bezogen auf Asparaginsäure. Vorzugsweise polykondensiert man
Asparaginsäure in Gegenwart von 2 bis 4,5 Gew.-% phosphoriger
Säure, bezogen auf Asparaginsäure. Bei Feststoffpolykondensa
tionen beträgt der Teilchendurchmesser der Asparaginsäure bei
spielsweise 10 µm bis 5 mm, vorzugsweise 50 µm bis 1 mm. Die
Polykondensation von Asparaginsäure wird bei Temperaturen von
mindestens 140°C durchgeführt. Üblicherweise liegt die Poly
kondensationstemperatur in dem Bereich von 150 bis 250°C. Vorzugs
weise liegen die Temperaturen zwischen 160 und 250°C, um voll
ständig abbaubare Polyasparaginsäuren zu erhalten. Bei der
Feststoffkondensation hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
phosphorige Säure oder unterphosphorige Säure möglichst gleich
mäßig auf der Oberfläche der Asparaginsäurekristalle zu ver
teilen. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß man die
als Katalysator wirkenden Säuren in einem Verdünnungsmittel löst
und die Lösung, die z. B. eine Konzentration von 10 bis 90 Gew.-%
an phosphoriger oder unterphosphoriger Säure aufweist, mit den
Asparaginsäurekristalle in Kontakt bringt. Das In-Kontakt-Bringen
der Asparaginsäurekristalle mit der Lösung kann beispielsweise
bei Temperaturen von 10 bis 200, vorzugsweise 20 bis 150°C
erfolgen. Als geeignete Apparate für die Polykondensation haben
sich Kneter, Extruder, Wirbelschichtreaktoren, Feststoffmischer,
Schaufeltrockner und Kugelmühlen bewährt. Die Säuren werden
vorzugsweise als verdünnte wäßrige Lösung auf die feinteilige
Asparaginsäure aufgebracht. So kann man beispielsweise eine Auf
schlämmung von Asparaginsäure in einer verdünnten phosphorigen
Säure durch Abdestillieren des Wassers im Vakuum oder unter
Inertgas zu einem Pulver trocknen und das Pulver anschließend
der Polykondensation unterwerfen.
Die Polykondensation ist erkenntlich an einem plötzlichen Auf
treten einer pastösen, hochviskosen Reaktionsmischung. Bei Ein
setzen der Polykondensation kleben nämlich die mit phosphoriger
Säure oder mit unterphosphoriger Säure imprägnierten Asparagin
säureteilchen für einen Zeitraum von etwa 1 bis 30, meistens
2 bis 20 Minuten aneinander und bilden eine Feststoffphase mit
hoher Viskosität. Die Zeitdauer der klebrigen, hochviskosen Phase
hängt vom Verhältnis von Asparaginsäure zu phosphoriger Säure und
von der Reaktionstemperatur ab. Je höher die Temperatur, um so
kürzer ist die viskose Phase des Reaktionsgemisches. Während der
viskosen Phase wird durch das Rühren mechanische Energie in die
Reaktionsmischung eingetragen. Während der viskosen Phase kann
das Durchmischen der Reaktionsmasse unterbleiben und nach Durch
laufen der viskosen Phase wieder aufgenommen werden. Dadurch wird
die mechanische Belastung der Polykondensationsvorrichtung bedeu
tend erniedrigt. Nach maximal 30 Minuten, meistens schon nach
5 bis 15 Minuten, ist das Reaktionsgemisch spröde und kann durch
Rühren oder Mahlen in ein feines Pulver zerteilt werden.
Diese Erscheinung hat ihren Grund darin, daß die phosphorige
Säure in das Innere der Asparaginsäureteilchen diffundiert und
die Oberfläche an phosphoriger Säure verarmt. Die Asparagin
säureteilchen sind in diesem Zustand aber noch nicht vollständig
ausreagiert. Die erforderliche Reaktionsdauer ist diffusions
kontrolliert, d. h., die Geschwindigkeit der Polykondensation
hängt von der Geschwindigkeit der Diffusion der phosphorigen
Säure in das Innere der Asparaginsäurekristalle ab. Die Reak
tionszone wandert von der Kristalloberfläche in das Innere des
Asparaginsäurekristalls, während das Reaktionswasser in entstan
denen Hohlräumen von innen nach außen wandert. Aus dem ursprüng
lich vorhandenen Pulver bildet sich eine zusammenhängende Masse,
die durch relativ geringen mechanischen Energieeintrag wieder
leicht verteilbar, mischbar und rührbar ist. Um auch während der
hochviskosen Phase eine Durchmischung zu gewährleisten, eignen
sich als Vorrichtung alle Apparate mit starken Rührorganen wie
Extruder, Kneter, Schaufeltrockner und Kugelmühlen.
Die Ausbildung einer viskosen Phase an der Oberfläche der
Asparaginsäurekristalle kann verhindert werden, wenn geeignete
Additive zugesetzt werden. Die Additive können schon vor der
Polykondensation angewendet werden. Sie bewirken, daß die
benetzten Asparaginsäureteilchen nicht mehr direkt miteinander
verkleben können, sondern durch eine Trennschicht voneinander
getrennt bleiben. Diese Additive können Flüssigkeiten oder auch
Feststoffe sein. Sie können in Mengen von 0 bis 90, vorzugsweise
0 bis 50 Gew.-%, bezogen auf Asparaginsäure, verwendet werden.
Beispiele für solche Additive sind nichtionische Tenside,
anionische Tenside, kationische Tenside, z. B. alkoxylierte Alkyl
phenole, alkoxylierte C₁- bis C₃₀-Alkohole, insbesondere ethoxy
lierte und/oder propoxylierte aliphatische Alkohole, aliphatische
und aromatische Sulfonsäuren mit 1 bis 30 C-Atomen, aliphatische
und aromatische Schwefelsäurehalbester von C₁- bis C₃₀-Alkoholen,
Silikonöle, Paraffinöle, pflanzliche und tierische Öle sowie
Fette sowie langkettige Carbonsäuren mit bis zu 30 C-Atomen, wie
Stearinsäure, Palmitinsäure oder Behensäure. Beispiele für Fest
stoffe, die während der Polykondensation als Trennmittel wirken,
sind Polyasparaginsäureimid, Talkum, Zeolith, Titandioxid,
Calciumsulfat, Eisenoxid, Glaspulver, Glasperlen, Stahlkugeln und
Achatkugeln. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß
die als Katalysator verwendeten Säuren aufgrund ihrer geringen
Mengen im Polykondensat verbleiben können und nicht abgetrennt
werden müssen.
Phosphorige Säure und unterphosphorige Säure eignen sich auch als
Katalysator bei der Herstellung von Cokondensaten der Asparagin
säure, z. B. kann man Asparaginsäure mit anderen Aminosäuren, mit
beispielsweise Glutaminsäure, Glycin, Lysin oder mit mehrwertigen
Carbonsäuren wie Maleinsäure, Fumarsäure oder Bernsteinsäure,
Hydroxycarbonsäuren wie Apfelsäure, Weinsäure oder Zitronensäure
cokondensieren.
Es wurde außerdem gefunden, daß Polykondensate der Asparagin
säure, die durch Polykondensation von (a) Asparaginsäure in
Gegenwart von (b) phosphoriger Säure oder von unterphosphoriger
Säure im Molverhältnis (a) : (b) von 1 : 0,01 bis 1 : 10 bei Tempe
raturen von mindestens 140°C, bevorzugt unter 250°C, hergestellt
worden sind und die daraus durch Hydrolyse mit Basen herge
stellten mindestens teilweise neutralisierten Polyasparaginsäuren
im Vergleich zu thermisch hergestellter Polyasparaginsäure hohe
biologische Abbauraten aufweisen. Wenn man bei der Polykonden
sation von Asparaginsäure ein Verhältnis von Asparaginsäure
phosphoriger Säure bzw. unterphosphoriger Säure von 1 : 0,3 bis 1 : 1
wählt, so löst sich die Asparaginsäure in der phosphorigen Säure
bzw. in der unterphosphorigen Säure auf und es entsteht eine
viskose Lösung. Bei der Polykondensation steigt die Viskosität
der Reaktionsmischung stark an, bis sich ein starrer Schaum
bildet, der von einem kräftigen Mischorgan zerteilt werden kann.
Wird ein Verhältnis von Asparaginsäure : phosphoriger Säure oder
unterphosphoriger Säure von 1 : 1 bis 1 : 10 gewählt, so wirken die
Säuren als Verdünnungsmittel für die Polykondensation, da sich
sowohl Asparaginsäure als auch das Polykondensat darin lösen. Als
Reaktionsmasse entsteht eine Lösung von Polyasparaginsäureimid in
phosphoriger bzw. unterphosphoriger Säure. Durch Zugabe von über
schüssiger phosphoriger Säure kann die Viskosität der Reaktions
mischung erniedrigt werden, so daß die Mischungen bei den
Reaktionstemperaturen fließfähige Lösungen darstellen. Geeignete
Apparaturen für die Polymerisation solcher Mischungen sind
beispielsweise Rührkessel, Dünnschichtreaktoren, Extruder und
Kneter. Bei der Polykondensation in dem Temperaturbereich von
150 bis 170°C entstehen Polykondensate, die vorwiegend Asparagin
säureeinheiten enthalten, während bei höheren Polykondensations
temperaturen, z. B. oberhalb von 190°C die Polykondensate haupt
sächlich Succinimideinheiten enthalten. Die als Katalysator
eingesetzten Säuren können nach der Polykondensation entweder
im Polykondensat verbleiben oder mit Hilfe einer Extraktion mit
Wasser oder organischen Lösemitteln aus dem Polykondensat ent
fernt werden. Die Polykondensate der Asparaginsäure, Polyaspart
imide, können direkt als Zusatz zu Wasch- und Reinigungsmitteln
verwendet werden oder zuvor einer Hydrolyse unterworfen werden.
Hierzu schlämmt man beispielsweise die Polysuccinimide in Wasser
auf und gibt unter pH-Wert-Kontrolle beispielsweise in dem
Bereich von 8 bis 10 eine Base hinzu. Die Hydrolyse kann
gegebenenfalls durch eine Temperaturerhöhung beschleunigt wer
den. So ist es beispielsweise möglich, die Hydrolyse in dem
Temperaturbereich von 40 bis 95°C relativ rasch durchzuführen.
Bei der Hydrolyse entstehen in Abhängigkeit von der eingesetzten
Menge an Base vollständig bzw. partiell neutralisierte Poly
asparaginsäuren.
Für die Hydrolyse eignen sich vor allem Alkalimetall- und Erd
alkalimetallbasen, z. B. Natronlauge, Kalilauge, Soda, Kalium
carbonat, Magnesiumhydroxid, Kalziumhydroxid oder Bariumhydroxid.
Außerdem sind auch Ammoniak und Amine einsetzbar, z. B. Trimethyl
amin, Triethylamin, Diethylamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Triethanolamin und Morpholin. Hydrolyse und Neutralisation können
gegebenenfalls durch Einwirkung von Ultraschall auf die Reak
tionspartner beschleunigt werden. Für die Hydrolyse und die
Neutralisation wird vorzugsweise Natronlauge verwendet. Die Poly
asparaginsäuren haben einen K-Wert von 10 bis 150 (bestimmt nach
H. Fikentscher in 1-gew.-%iger wäßriger Lösung bei 25°C am
Natriumsalz und einem pH-Wert von 7). Die so erhältlichen Poly
asparaginsäuren haben eine Molmasse Mw von 1.000 bis 200.000
(bestimmt mittels Gelpermeationschromatographie gegen Polyacryl
säure-Standard, geeicht mit Hilfe der Lichtstreuung). Die Mol
masse Mw der Polyasparaginsäuren beträgt vorzugsweise 1.200 bis
100.000.
Die durch Polykondensieren in Gegenwart von phosphoriger oder
unterphosphoriger Säure hergestellten Polyasparaginsäuren oder
ihre Salze werden erfindungsgemäß als Zusatz zu Wasch- und
Reinigungsmitteln in Mengen von 0,1 bis 10, vorzugsweise 1 bis
weniger als 5 Gew.-%, bezogen auf die Wasch- und Reinigungs
mittel, verwendet. Sie unterstützen die Primärwaschwirkung und
wirken in der Waschflotte dispergierend auf abgelösten Schmutz.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyasparaginsäuren haben
gegenüber den nach anderen Verfahren herstellbaren Polyasparagin
säuren den Vorteil, daß sie überraschenderweise eine wesentlich
bessere biologische Abbaubarkeit aufweisen.
Die Polyasparaginsäuren und ihre Salze werden in phosphatfreien
oder phosphatreduzierten Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt,
die mindestens ein Tensid und gegebenenfalls sonstige übliche
Bestandteile enthalten. Der Phosphorgehalt von phosphatreduzier
ten Waschmitteln beträgt höchstens 25 Gew.-%, berechnet als
Na-triphosphat. Die Waschmittel enthalten vorzugsweise solche
Tenside, die vollständig biologisch abbaubar sind.
Die Waschmittel können pulverförmig sein oder auch in flüssiger
3 Einstellung vorliegen. Die Zusammensetzung der Wasch- und Reini
gungsmittelformulierungen kann sehr unterschiedlich sein. Wasch-
und Reinigungsmittelformulierungen enthalten üblicherweise 2 bis
50 Gew.-% Tenside und gegebenenfalls Builder. Diese Angaben gel
ten sowohl für flüssige als auch für pulverförmige Waschmittel.
Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen, die in Europa, in den
USA und in Japan gebräuchlich sind, findet man beispielsweise in
Chemical und Engn. News, Band 67, 35 (1989) tabellarisch darge
stellt. Weitere Angaben über die Zusammensetzung von Wasch- und
Reinigungsmitteln können Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie, Verlag Chemie, Weinheim 1983, 4. Auflage, Seiten 63-160,
entnommen werden. Die Waschmittel können gegebenenfalls noch ein
Bleichmittel enthalten, z. B. Natriumperborat, das im Fall seines
Einsatzes in Mengen bis zu 30 Gew.-% in der Waschmittelformu
lierung enthalten sein kann. Die Wasch- und Reinigungsmittel
können gegebenenfalls weitere übliche Zusätze enthalten, z. B.
Komplexbildner, Trübungsmittel, optische Aufheller, Enzyme,
Parfumöle, Farbübertragungsinhibitoren, Vergrauungsinhibitoren
und/oder Bleichaktivatoren.
Überraschenderweise besitzen Polyasparaginsäuren, die durch Poly
kondensation in phosphoriger oder unterphosphoriger Säure herge
stellt wurden, bessere dispergierende und die Primärwaschkraft
verstärkende Wirkung als Polyasparaginsäuren, die in Abwesenheit
der genannten Säuren hergestellt werden.
Die K-Werte der Polyasparaginsäuren wurden nach H. Fikentscher,
Cellulose-Chemie, Band 13, 58 bis 64 und 71 bis 74 (1932) in
wäßriger Lösung bei einer Temperatur von 25°C und einer Konzen
tration von 1 Gew.-% bei pH 7 am Natriumsalz der Polyasparagin
säuren bestimmt.
Die Prozentangaben in den Beispielen sind Gewichtsprozent.
In einen 2 Liter fassenden Kneter werden 666 g (5 Mol) Asparagin
säure (Teilchengröße 50 µm bis 1 mm) eingefüllt und mit 300 ml
Wasser vermischt. Zu der so erhaltenen Suspension gibt man
jeweils die in Tabelle 1 angegebenen Mengen an phosphoriger
Säure. Nach intensivem Mischen dampft man die Lösung im Vakuum
der Wasserstrahlpumpe bei 100°C zur Trockne ein und kondensiert
danach den pulverförmigen Rückstand im Vakuum der Wasserstrahl
pumpe bei der in Tabelle 1 ebenfalls angegebenen Temperatur.
Die Temperatur bezieht sich dabei auf die Temperatur des Wärme
übertragungsöls, mit dem der Kneter beheizt wird. Sobald die
Reaktionsmischung eine Temperatur von 150 bis 160°C erreicht hat,
steigt die Viskosität der Mischungen jeweils stark an. Die Reak
tionsmischung hat eine marzipanartige Konsistenz. Das Rühren der
Reaktionsmischung wird dann für 10 min unterbrochen. Nach Wieder
aufnahme des Rührens zerfällt die Reaktionsmischung zu einer
krümeligen Pulvermasse, die leicht durchmischt werden kann. Man
führt die Polykondensation unter Rühren bei den in der Tabelle
jeweils angegebenen Temperaturen zu Ende. Die Zeit, während der
die Reaktionsmasse jeweils gerührt wurde, ist in der Tabelle
angegeben.
Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt und durch Zugabe von
1 Liter Wasser unter Rühren extrahiert. Der unlösliche Rückstand
wird mit Wasser gewaschen und getrocknet. Der pulverförmige Rück
stand kann durch Hydrolyse mit Basen, z. B. Natronlauge in dem
pH-Bereich von 8 bis 10 in wäßrige Natrium-Salzlösungen von Poly
asparaginsäure überführt werden. Der K-Wert der Natriumsalze der
Polyasparaginsäuren ist in der Tabelle angegeben und wurde in
1%iger wäßriger Lösung bei 25°C und pH 7 bestimmt.
Die in Tabelle 1 beschriebenen Polykondensate wurden bezüglich
ihrer Wirkung als Waschmittelzusatz getestet. Hierbei wurde der
Einfluß der Polykondensate auf das Primärwaschvermögen folgender
maßen geprüft:
Speziell wurde das Tonablösevermögen von Textilgewebe an Hand von
Waschversuchen untersucht. Tonmineralien sind gefärbt und geben
bei einer Ablagerung auf dem Gewebe diesem einen Farbschleier. Um
die Primärwaschwirkung von Ton auf dem Gewebe zu erfassen, wurde
Baumwoll/Polyestergewebe mit einer Tonmischung bestehend aus je
33,3% aus den Sorten 178/R (ockerfarben), 262 (braun) und 84/rf
(rotbraun) der Fa. Carl Jäger, Hilgert, gleichmäßig beschichtet.
Die Tonsorten sind unterschiedlich "fett"; d. h. sie unterscheiden
sich im Gehalt an Aluminium-, Eisen- und Manganoxid. Die Ton
mischung wurde in Form einer 20%igen Suspension in vollentsalz
tem Wasser unter kräftigem Umpumpen der Suspension homogen auf
das Gewebe gebracht. Dies wurde mit einem Jigger der Fa. Küsters,
Krefeld, bei 10 meter/min unter Verwendung von BW/PES2)-Gewebe
(33/67, Fa. Winkler, Waldshut) durchgeführt. Nach 3 Durchläufen
wurde anschließend mit 600 l vollständig entsalztem Wasser ein
Mal gespült. Danach wurde das nasse Gewebe in einem Spannrahmen
bei 50°C und 2 meter/min Trockengeschwindigkeit getrocknet. Das
auf diese Weise hergestellte Tongewebe enthält 1,76% Ton,
bestimmt durch Veraschung bei 700°C, 2,5 h.
Die Waschversuche wurden unter folgenden Bedingungen durchführt:
Nach dem Spülen wird geschleudert und die Gewebe zum Trocknen
einzeln aufgehängt. Vermessen wird das Gewebe mit einem
Elrepho 2000 der Fa. Data Color, Heidenheim, und zwar 6 Meßpunkte
pro Gewebestück. Der für die Auswertung verwendete Wellenlängen
bereich beträt 420 bis 700 nm. Gemessen wird der Reflexionsgrad
als Funktion der Wellenlänge. Als Referenz dient Bariumsulfat.
Aus den Remissionswerten wird nach W. Baumann, R. Broßmann,
B.T. Gröbel, N. Kleinemeier, M. Krayer, A.T. Leaver und
H.-P. Oesch; Melliand Textilberichte 67 (1986), 562 ff. die Farb
stärke mit Wichtung der Augenreizfunktion berechnet. Die genauen
Berechnungsmethoden können aus Tenside, Surfactants, Detergents,
6, 1991, 497 ff. entnommen werden. Die Primärwaschwirkung in %
wird nach der folgenden Gleichung berechnet:
P = (fs,b-fs,a)/(fs,b-fs,o)*100
fs,b = Farbstärke des angeschmutzten Gewebes (Tongewebe) vor dem Waschen.
fs,a = Farbstärke des angeschmutzten Gewebes nach dem Waschen.
fs,o = Farbstärke des sauberen Gewebes vor der Anschmutzung (Schmutzgewebe vor der Anschmutzung).
P = (fs,b-fs,a)/(fs,b-fs,o)*100
fs,b = Farbstärke des angeschmutzten Gewebes (Tongewebe) vor dem Waschen.
fs,a = Farbstärke des angeschmutzten Gewebes nach dem Waschen.
fs,o = Farbstärke des sauberen Gewebes vor der Anschmutzung (Schmutzgewebe vor der Anschmutzung).
Die Verwendung der Farbstärke zur Berechnung der Primärwasch
wirkung hat im Vergleich zur Remission bei einer Wellenlänge oder
dem in der Literatur verwendeten K/S-Werten (K = Absorptions
koeffizient und S = Streukoeffizient) bei einer Wellenlänge den
Vorteil, daß der sichtbare Bereich des Spektrums erfaßt wird und
Schmutzpartikel aller Farben berücksichtigt werden.
In Tabelle 2 sind die Waschleistungen von Polyasparaginsäuren
aufgelistet, die gemäß den Beispielen 1 bis 12 hergestellt
werden. Die Bewertung der Waschleistung erfolgte gegenüber dem
reinen Waschmittel ohne polymeres Additiv und gegenüber einem
Waschmittel, das als Polymer eine handelsübliche Polyacrylsäure
mit einem K-Wert von 30 enthielt. Die aus den Remissionswerten
rechnerisch ermittelte Waschleistung ohne Additiv wurde
definitionsgemäß = 0 gesetzt, die Waschleistung von Polyacryl
säure = 100.
Wie der Tabelle 2 entnommen werden kann, wird durch Zugabe von
Polyasparaginsäure 73 bis 103% der Waschwirkung einer handels
üblichen Polyacrylsäure erreicht. Gegenüber Polyacrylsäure sind
die oben getesteten Polyasparaginsäuren jedoch biologisch abbau
bar. Der Grad der Abbaubarkeit der nach den Beispielen 1 bis 12
hergestellten Polyasparaginsäuren liegt überraschenderweise ober
halb des Abbaugrades von Polyasparaginsäure, die durch thermische
Kondensation erhältlich sind.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparagin
säure durch Polykondensation von Asparaginsäure in Gegenwart
von Säuren als Katalysator bei Temperaturen von mindestens
140°C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator 1 bis
weniger als 5 Mol.-% phosphorige Säure oder unterphosphorige
Säure, jeweils bezogen auf Asparaginsäure, einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2
bis 4,5 Gew.-% phosphorige Säure, bezogen auf Asparaginsäure,
einsetzt.
3. Verwendung von Polykondensaten der Asparaginsäure, die durch
Polykondensation von
- (a) Asparaginsäure in Gegenwart von
- (b) phosphoriger Säure oder unterphosphoriger Säure
im Molverhältnis (a) zu (b) von 1 : 0,01 bis 1 : 10 bei Tempe
raturen von mindestens 140°C hergestellt worden sind und der
daraus durch Hydrolyse mit Basen hergestellten mindestens
teilweise neutralisierten Polyasparaginsäuren als Zusatz zu
Wasch- und Reinigungsmitteln in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die Wasch- und Reinigungsmittel.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wasch- und Reinigungsmittel 1 bis weniger als 5 Gew.-% der
zumindest teilweise neutralisierten Polyasparaginsäure oder
der Polyasparaginsäureimide enthalten.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944428597 DE4428597A1 (de) | 1994-08-12 | 1994-08-12 | Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure und ihre Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln |
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EP95928485A EP0775169A1 (de) | 1994-08-12 | 1995-07-28 | Verfahren zur herstellung von polykondensaten der asparaginsäure und ihre verwendung in wasch- und reinigungsmitteln |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1997009409A1 (de) * | 1995-09-05 | 1997-03-13 | Basf Aktiengesellschaft | Verwendung von modifizierten polyasparaginsäuren in waschmitteln |
EP0791616A1 (de) * | 1996-02-14 | 1997-08-27 | Mitsubishi Chemical Corporation | Verfahren zur Herstellung von Polysuccinimiden und Verwendung solcher Produkte |
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FR2675153B1 (fr) * | 1991-04-15 | 1994-07-22 | Rhone Poulenc Chimie | Composition detergente contenant un biopolymere polyimide hydrolysable en milieu lessiviel. |
DE4217847A1 (de) * | 1992-05-29 | 1993-12-02 | Basf Ag | Verwendung von Kondensaten der Asparaginsäure als Belagsverhinderer bei der Eindampfung von Zuckersäften |
-
1994
- 1994-08-12 DE DE19944428597 patent/DE4428597A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-07-28 WO PCT/EP1995/003005 patent/WO1996005243A1/de not_active Application Discontinuation
- 1995-07-28 EP EP95928485A patent/EP0775169A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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EP0775169A1 (de) | 1997-05-28 |
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