DE4426106A1 - Textilmaschine mit einem Transportband mit Bandrollenantrieb - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einem Transportband mit Bandrollenantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

Insbesondere in Textilmaschinen, bei denen eine Vielzahl von Arbeitsstellen nebeneinander angeordnet ist, sind für den Materialfluß innerhalb der Textilmaschine Transportbänder erforderlich. Diese Transportbänder werden durch Bandrollen umgelenkt sowie angetrieben.

In modernen Spulmaschinen wird der Transport von auf Caddy′s aufgesteckten Kopsen und Hülsen innerhalb geschlossener Transportkreisläufe realisiert (z. B. DE 38 43 554 A1). Entlang der Transportstrecken verlaufen Transportbänder unterschiedlicher Abmessungen. Im Umlenk- und Antriebsbereich dieser Transportbänder entstehen dabei vielfach sowohl Platz- als auch Verschmutzungsprobleme.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Textilmaschine mit einem Transportband mit Bandrollenantrieb vorzuschlagen, die den Anforderungen an dieses Transportsystem besser gerecht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich eine kompakte koaxiale Bauweise des Bandrollenantriebes, dessen Platzbedarf gegenüber hierfür bisher vorrangig verwendeten Motoren mit vorgesetzten Winkelgetrieben stark reduziert ist. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit einer verbesserten Kapselung des Antriebes mit der Folge der deutlichen Verringerung von Betriebsstörungen aufgrund von Verschmutzungen.

Die Erfindung ist vorteilhaft durch die Merkmale der Ansprüche 2 bis 5 weitergebildet.

Durch die Verwendung eines Umlaufrädergetriebes kann zum einen ein großes Übersetzungsverhältnis ohne weiteres realisiert werden. Zum anderen ist der Bauraum eines derartigen Getriebes so gering, daß dessen Unterbringung innerhalb der topfartigen Transportbandrolle ohne weiteres möglich ist. Darüber hinaus hat ein derartiges Getriebes einen hohen Wirkungsgrad.

Die Anordnung des axialsymmetrischen Lagers innerhalb der Transportbandrolle dient einerseits der Verringerung des Bauraumes gegenüber außerhalb angeordneten Lagern sowie auch der verbesserten Abdichtungsmöglichkeit nach außen. So kann ohne erheblichen Aufwand durch entsprechende Abdichtungsmittel nach der offenen Seite der topfartigen Transportbandrolle hin eine stark verbesserte Abschirmung gegen Staub erreicht werden.

Der Einsatz eines bürstenlosen Gleichstrommotors gegenüber bisher verwendeten Drehstrommotoren dient ebenfalls der deutlichen Erhöhung des Wirkungsgrades, verbunden mit einer geringeren Motorerwärmung und damit auch der geringeren Anforderungen hinsichtlich der Abführung der entstehenden Wärme.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine Schnittdarstellung eines Bandrollenantriebes innerhalb einer Textilmaschine.

Der Bandrollenantrieb 1 besteht im wesentlichen aus der topfartig ausgebildeten Transportbandrolle 3 sowie dem innerhalb dieser Transportbandrolle 3 angeordneten Antriebsmotor 4. Dieser Antriebsmotor 4 ist ein bürstenloser Gleichstrommotor.

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß, wenn von einer topfartigen Transportbandrolle 3 die Rede ist, eine Transportbandrolle gemeint ist, die hülsenartig ausgebildet und auf einer Seite zumindest weitestgehend verschlossen ist. Dabei ist die Erfindung nicht auf eine einstückige Ausbildung dieser Transportbandrolle 3 festgelegt. Vielmehr kann die topfartige Form auch dadurch entstehen, daß eine hülsenartige Transportbandrolle mittels eines Deckels so verschlossen wird, daß sich ebenfalls die topfartige Form ergibt.

Eine Motorwelle 6 ist durch Rollenlager 12 und 13 innerhalb des Motorgehäuses 8 gelagert. Im Bereich der Statorwicklungen 5 des Antriebsmotors 4 bildet die Motorwelle 6 einen Anker 6′. Die Statorwicklungen 5 werden über Elektroanschlüsse 11 gespeist.

Der Antriebsmotor 4 ist über eine Halterung 7 mit dem Maschinengestell 2 verbunden. Auch das bereits erwähnte Lager 13 ist hier in die Halterung 7 eingesetzt.

Mittels einer Befestigungsmutter 14′ ist ein Steg 14 auf der Motorwelle 6 verdrehgesichert befestigt. Der Steg 14 trägt eine Achse 16, auf der ein Planetenrad 15 mit einer Außenverzahnung 15′ drehbar gelagert ist. Außenliegende Zentralräder 17 und 18 mit Innenverzahnung 17′ und 18′ sind jeweils Bestandteil des Motorgehäuses 8 beziehungsweise der Transportbandrolle 3. Dementsprechend ist das Zentralrad 18, ebenso wie das Motorgehäuse 8, fest angeordnet, während das Zentralrad 17 mit der Transportbandrolle 3 umlaufen kann.

Gegenüber dem Grundtyp eines Umlaufräder- oder Planetengetriebes sind nicht ein kleines Zentralrad oder Sonnenrad und ein großes Zentralrad (Hohlrad) vorhanden, sondern zwei große Zentralräder mit Innenverzahnung, die die Funktionen des kleinen und großen Zentralrades erfüllen.

Obwohl die beiden großen Zentralräder 17 und 18 einen gleichen Innendurchmesser aufweisen, besitzen sie eine geringfügig voneinander abweichende Zähnezahl (z. B. drei Zähne Differenz). Das Planetenrad 15 ist so dimensioniert, daß es gleichzeitig in beide Verzahnungen 17′ und 18′ eingreift. Die Gestaltung des Zahnprofiles der Verzahnungen 17′ und 18′ in Verbindung mit dem Zahnprofil des Planetenrades 15 ist so gewählt, daß die unterschiedliche Zähnezahl der Zentralräder 17 und 18 beim Kämmen der Verzahnungen ineinander tolerierbar ist. Die Abweichung in der Zähnezahl ergibt eine Relativbewegung zwischen den beiden Zentralrädern 17 und 18. Diese Relativbewegung des Zentralrades 17 gegenüber dem feststehenden Zentralrad 18 ergibt die Antriebsbewegung der mit dem Zentralrad 17 verbundenen Transportbandrolle 3. Auf diese Weise läßt sich auf kleinstem Raum ein sehr hohes Übersetzungsverhältnis realisieren. Dieses Übersetzungsverhältnis ist jedoch bei einem derartigen Bandrollenantrieb erforderlich, da die Transportbänder eine nur geringe Transportgeschwindigkeit aufweisen sollen.

Mit 19 ist ein flacher Tangentialriemen bezeichnet, der um die Transportbandrolle 3 gelegt ist. Auf dem oberen Trum des Transportbandes 19 wird üblicherweise der Materialtransport innerhalb der Textilmaschine durchgeführt. Im Falle einer Spulmaschine mit geschlossenem Transportsystem für Caddy′s stehen diese Caddy′s auf dem oberen Trum des Transportbandes und werden durch Reibschluß transportiert.

Eine Labyrinthdichtung 20 im Bereich des offenen Endes der topfartigen Transportbandrolle 3 sorgt für eine Abdichtung des gesamten Antriebes der Transportbandrolle 3 gegen Staub, Faserflug und sonstige Verunreinigungen.

Claims (5)

1. Textilmaschine mit einem Transportband mit Bandrollenantrieb (1), Tangentialriemen (19) und umschlungener Transportbandrolle (3), dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Transportbandrolle (3) topfartig ausgebildet ist,
• - daß die Transportbandrolle (3) über mindestens ein axialsymmetrisches Lager (9, 10) ihren an einem fixen Gestellteil (2) der Textilmaschine befestigten Antriebsmotor (4) übergreifend gelagert ist, und
• - daß die Motorwelle (6) über ein ebenfalls im Inneren der topfartigen Transportbandrolle (3) angeordnetes Getriebe (14 bis 18) mit der Transportbandrolle (3) in Antriebsverbindung steht.

2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe als Umlaufrädergetriebe (14 bis 18) ausgebildet ist und aus einem auf der Motorwelle (6) befestigten, mindestens ein Planetenrad (15) tragenden Steg (14) sowie zwei innenverzahnten, in Achsrichtung hintereinander angeordneten Zentralrädern (17, 18) gleichen Innendurchmessers, jedoch voneinander abweichender Zähnezahl, besteht, daß ein Zentralrad (18) mit dem fixen Antriebsmotor (4) und das andere Zentralrad (17) mit der Transportbandrolle (3) verbunden ist, und daß das Planetenrad (15) mit beiden Zentralrädern (17, 18) kämmt.

3. Textilmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine axialsymmetrische Lager (9, 10) innerhalb der Transportbandrolle (3) angeordnet ist.

4. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebsmotor (4) und offener Seite der topfartigen Transportbandrolle (3) eine den Eintritt von Staub verhindernde Abdichtung (20) vorhanden ist.

5. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (4) ein bürstenloser Gleichstrommotor ist.