DE4426039A1 - Verfahren zur Herstellung und Ausbesserung von mehrschichtigen Effektlackierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung und Ausbesserung von mehrschichtigen EffektlackierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
und Ausbesserung von mehrschichtigen Effektlackierungen
und lackierte Substrate, die nach diesem Verfahren her
stellbar sind.
Mehrschichtige Effektlackierungen, die herstellbar
sind, indem
- - auf einer Substratoberfläche unter Verwendung eines mindestens ein plättchenförmiges Pigment enthaltenden Lackes eine Basislackschicht herge stellt wird,
- - die Basislackschicht mit einem transparenten Lack überlackiert wird und
- - die so erhaltene mehrschichtige Lackierung einge brannt wird
sind schon lange bekannt und werden insbesondere in der
Automobillackierung eingesetzt. Wenn als plättchenför
mige Pigmente enthaltende Lacke Aluminiumplättchen ent
haltende Lacke zur Herstellung der Basislackschicht
eingesetzt werden, dann werden beispielsweise die weit
verbreiteten Metalleffektlackierungen erhalten.
Sowohl während als auch nach dem Serienlackierprozeß
kommt es zu Beschädigungen der Lackierung, die ausge
bessert werden müssen. Dabei kann sowohl die Basislack
schicht vor dem überlackieren mit einem transparenten
Lack oder die eingebrannte mehrschichtige Lackierung
mit einem mindestens ein plättchenförmiges Pigment ent
haltenden Lack ausgebessert werden, wobei im letzteren
Fall erneut mit einem transparenten Lack überlackiert
und anschließend erneut eingebrannt wird. Es ist von
großer Wichtigkeit, daß die ausgebesserten Stellen an
der fertigen Lackierung nicht durch Unterschiede im
Farbton und in der Helligkeit erkennbar sind.
Um dies zu erreichen, wird bei der Automobilserien
lackierung wenigstens der letzte Spritzgang zur Her
stellung der Basislackschicht mit Hilfe eines pneumati
schen Applikationsverfahrens durchgeführt.
Pneumatische Applikationsverfahren zeichnen sich jedoch
nachteiligerweise dadurch aus, daß ein relativ großer
Teil der versprühten Lackmenge das Substrat nicht
erreicht, was zur Folge hat, daß die Umluft in der
Spritzkabine hohe Geschwindigkeiten aufweisen muß,
damit die relativ großen Mengen an Overspray abgeschie
den und entsorgt werden können.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende techni
sche Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines Ver
fahrens zur Herstellung und Ausbesserung von mehr
schichtigen Effektlackierungen, bei dem
- (1) auf einer Substratoberfläche unter Verwendung eines mindestens ein plättchenförmiges Pigment enthaltenden Lackes eine Basislackschicht herge stellt wird,
- (2) diese Basislackschicht gegebenenfalls durch Auf spritzen eines mindestens ein plättchenförmiges Pigment enthaltenden Lackes ausgebessert wird,
- (3) die in Stufe (1) bzw. (2) erhaltene Lackschicht mit einem transparenten Lack überlackiert wird,
- (4) die so erhaltene mehrschichtige Lackierung einge brannt wird,
- (5) die eingebrannte mehrschichtige Lackierung gegebe nenfalls durch Aufspritzen eines mindestens ein plättchenförmiges Pigment enthaltenden Lackes aus gebessert wird,
- (6) die in Stufe (5) erhaltene Lackschicht mit einem transparenten Lack überlackiert wird und
- (7) die so erhaltene mehrschichtige Lackierung einge brannt wird,
wobei das Verfahren aus den Stufen (1), (2), (3), (4),
(5), (6) und (7) oder aus den Stufen (1), (2), (3), und
(4) oder aus den Stufen (1), (3), (4), (5), (6) und (7)
besteht, das die oben erläuterten Nachteile des Standes
der Technik nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch ein Ver
fahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
- (i) in Stufe (1) ein Lack eingesetzt wird, der bei einem Feststoffgehalt von 18 Gew. % und bei einer Temperatur von 23°C bei einer Schergeschwindig keit von 1000 s-1 nach einer Scherdauer von 6 s eine scheinbare Viskosität von 40 bis 200, vor zugsweise 60 bis 150 mPa·s, nach einer Scherdauer von 300 s bei einer Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 eine scheinbare Viskosität von 40 bis 200, vorzugsweise 60 bis 150 mPa·s, bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scher dauer von 10 s eine scheinbare Viskosität von 100 bis 2000, vorzugsweise 200 bis 800 mPa·s und nach einer Scherdauer von 300 s bei einer Scherge schwindigkeit von 5 s-1 eine scheinbare Viskosi tät von 100 bis 2000, vorzugsweise 500 bis 1500 mPa·s aufweist, wobei die bei der Schergeschwin digkeit von 5 sec-1 durchgeführten Messungen unmittelbar nach einer 300 s dauernden Vorsche rung bei einer Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 durchgeführt worden sind und die bei einer Scher geschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 300 s gemessene scheinbare Viskosität um 0 bis 1000, vorzugsweise 200 bis 600 mPa·s höher liegt als die bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 10 s gemessene scheinbare Viskosität,
- (ii) die in Stufe (1) hergestellte Basislackschicht ausschließlich durch elektrostatisches Spritzen hergestellt wird und
- (iii) die in Stufe (2) bzw. Stufe (5) durchgeführte
Ausbesserung mit Hilfe eines Spritzapplikations
verfahrens durchgeführt wird, bei dem ein aus
Lacktropfen bestehender Sprühstrahl erzeugt wird,
der sich dadurch auszeichnet, daß
- höchstens 40, vorzugsweise 10 bis 30% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passieren den Lacktropfen einen Durchmesser aufweisen, der unter 20 µm liegt und mindestens 5, vor zugsweise 10 bis 30% der Lacktropfen, die die sen Meßpunkt passieren, einen Durchmesser auf weisen, der über 60 µm liegt,
- mindestens 20, vorzugsweise 30 bis 50% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passie renden Lacktropfen eine Geschwindigkeit aufwei sen, die unter 6 m/s liegt, und höchstens 30, vorzugsweise 0 bis 20% der Lacktropfen, die diesen Meßpunkt passieren, eine Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s aufweisen und
- die einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprüh strahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Impuls aufwei sen, der mindestens 4 × 10-5, vorzugsweise 6 × 10-5 bis 8 × 10-5 g cm s-1 beträgt,
wobei der Durchmesser und die Geschwindigkeit der Lacktropfen mit Hilfe der Phasen-Doppler-Anemome trie-Methode bestimmt worden sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Basislack
schicht, vorzugsweise in nur einem Spritzgang, aus
schließlich durch elektrostatisches Spritzen herge
stellt. Beim elektrostatischen Spritzen ist die Menge
des versprühten Lackmaterials, die das Substrat
erreicht erheblich größer als bei pneumatischen Appli
kationsverfahren. Das hat zur Folge, daß die Geschwin
digkeit der Umluft in der Spritzkabine herabgesetzt
werden kann und daß geringere Mengen an Lackoverspray
aufgearbeitet und entsorgt werden müssen. Außerdem kann
die zur Herstellung von mehrschichtigen Effektlackie
rungen notwendige Lackieranlage erheblich verkleinert
werden, wenn die Basislackschicht in nur einem Spritz
gang hergestellt werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können überraschen
derweise ohne Anwendung eines pneumatischen Applika
tionsverfahrens bei der erstmaligen Herstellung der
Basislackschicht mehrschichtige Effektlackierungen her
gestellt werden, auf denen die Stellen, an denen die
Lackierungen ausgebessert worden sind, nicht aufgrund
von Unterschieden im Farbton und in der Helligkeit
erkennbar sind.
In Stufe (1) des erfindungsgemäßen Verfahrens können
alle für die Serienlackierung von Automobilkarosserien
geeigneten plättchenförmige Pigmente enthaltenden Lacke
eingesetzt werden, vorausgesetzt, sie weisen bei einem
Feststoffgehalt von 18 Gew. % und bei einer Temperatur
von 23°C bei einer Schergeschwindigkeit von 1000 s-1
nach einer Scherdauer von 6 s eine scheinbare Viskosi
tät von 40 bis 200, vorzugsweise 60 bis 150 mPa·s, nach
einer Scherdauer von 300 s bei einer Schergeschwindig
keit von 1000 s-1 eine scheinbare Viskosität von 40
bis 200, vorzugsweise 60 bis 150 mPa·s, bei einer Scher
geschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 10
s eine scheinbare Viskosität von 100 bis 2000, vorzugs
weise 200 bis 800 mPa·s und nach einer Scherdauer von
300 s bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 eine
scheinbare Viskosität von 100 bis 2000, vorzugsweise
500 bis 1500 mPa·s auf, wobei die bei der Scherge
schwindigkeit von 5 sec-1 durchgeführten Messungen
unmittelbar nach einer 300 s dauernden Vorscherung bei
einer Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 durchgeführt
worden sind und die bei einer Schergeschwindigkeit von
5 s-1 nach einer Scherdauer von 300 s gemessene schein
bare Viskosität um 0 bis 1000, vorzugsweise 200 bis 600
mPa·s höher liegt als die bei einer Schergeschwindig
keit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 10 s gemessene
scheinbare Viskosität. Der Fachmann kann mit Hilfe
einiger Routineuntersuchungen, z. B. durch Zusatz geeig
neter Rheologiehilfsmittel, wie z. B. vernetzter Polymer
mikroteilchen (vgl. beispielsweise EP-A-38127), fein
verteilter Kieselsäure, anionischer Polyacrylatharze,
Schichtsilikate usw., im Prinzip jeden für die Serien
lackierung geeigneten Basislack auf ein Viskositätsver
halten, das den oben genannten Bedingungen entspricht,
einstellen. Die in Stufe (1) des erfindungsgemäßen Ver
fahrens eingesetzten Basislacke können sowohl wäßrig
als auch nicht-wäßrig sein. Da zur Serienlackierung von
Automobilen geeignete, plättchenförmige Pigmente, ins
besondere Aluminiumpigmente und/oder Perlglanzpigmente
enthaltende Basislacke schon lange Zeit bekannt sind
und im Handel in einer Vielzahl von verschiedenen Aus
führungsformen erhältlich sind, erübrigt sich eine
detaillierte Beschreibung an dieser Stelle. Wäßrige
Basislacke werden beispielsweise in der EP-A-38127 und
nicht-wäßrige Basislacke werden beispielsweise in der
US-A-4,220,679 beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders
gut zur Herstellung und Ausbesserung von mehrschichti
gen Effektlackierungen mit dunkleren Farbtönen (z. B.
Diamantschwarz) und zur Herstellung und Ausbesserung
von mehrschichtigen Effektlackierungen mit helleren
Farbtönen (z. B. Silber).
Es ist erfindungswesentlich, daß die in Stufe (1) her
gestellte Basislackschicht ausschließlich durch elek
trostatisches Spritzen hergestellt wird. Beim elektro
statischen Spritzen ist die Menge des versprühten Lack
materials, die das Substrat erreicht, erheblich größer
als bei pneumatischen Applikationsverfahren. Das hat
zur Folge, daß die Geschwindigkeit der Umluft in der
Spritzkabine herabgesetzt werden kann und daß geringere
Mengen an Lackoverspray aufgearbeitet und entsorgt
werden müssen. Außerdem kann die zur Herstellung von
mehrschichtigen Effektlackierungen notwendige Lackier
anlage erheblich verkleinert werden, wenn die Basis
lackschicht ausschließlich durch elektrostatisches
Spritzen hergestellt wird. Die Applikation von
plättchenförmige Pigmente enthaltenden Basislacken
durch elektrostatisches Spritzen ist dem Fachmann gut
bekannt und braucht daher an dieser Stelle nicht näher
erläutert zu werden.
Es ist erfindungswesentlich, daß die in Stufe (2) bzw.
Stufe (5) durchgeführte Ausbesserung mit Hilfe eines
Spritzapplikationsverfahrens durchgeführt wird, bei dem
ein aus Lacktropfen bestehender Sprühstrahl erzeugt
wird, der sich dadurch auszeichnet, daß
- - höchstens 40, vorzugsweise 10 bis 30% der einen Meß punkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Durchmesser aufweisen, der unter 20 µm liegt und mindestens 5, vorzugsweise 10 bis 30% der Lack tropfen, die diesen Meßpunkt passieren, einen Durch messer aufweisen, der über 60 µm liegt,
- - mindestens 20, vorzugsweise 30 bis 50% der einen Meß punkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen eine Geschwindigkeit aufweisen, die unter 6 m/s liegt, und höchstens 30, vorzugsweise 0 bis 20% der Lacktropfen, die diesen Meßpunkt passieren, eine Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s aufweisen und
- - die einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Impuls aufweisen, der mindestens 4 × 10-5, vorzugsweise 6 × 10-5 bis 8 × 10-5 g cm s-1 beträgt,
wobei der Durchmesser und die Geschwindigkeit der Lack
tropfen mit Hilfe der Phasen-Doppler-Anemometrie-
Methode bestimmt worden sind.
Nur wenn bei der Ausbesserung in Stufe (2) bzw. Stufe
(5) ein Spritzapplikationsverfahren der oben beschrie
benen Art eingesetzt wird, sind die ausgebesserten
Stellen an der fertigen Lackierung nicht durch Unter
schiede im Farbton und/oder in der Helligkeit erkenn
bar, obwohl der letzte Spritzgang zur Herstellung der
Basislackschicht der Erstlackierung mit Hilfe eines
elektrostatischen und nicht mit Hilfe eines pneumati
schen Applikationsverfahrens durchgeführt worden ist.
Spritzapplikationsverfahren, bei denen die Lacktropfen
des Sprühstrahls den oben genannten Bedingungen ent
sprechen, können beispielsweise mit Hilfe von HVLP
(high volume, low pressure) Spritzpistolen, die im Han
del erhältlich sind, durchgeführt werden. Der Durchmes
ser, die Geschwindigkeit und damit auch der Impuls der
Lacktropfen des Sprühstrahls hängen im wesentlichen von
der Lackausflußrate, der Zerstäubungsluftmenge bzw. dem
Zerstäubungsluftdruck, der Lackviskosität und der
Düsengeometrie ab. Eine Verringerung der Lackausfluß
rate hat beispielsweise eine Verringerung der Lack
tropfendurchmesser und eine Erhöhung der Geschwindig
keit der Lacktropfen zur Folge. Eine Erhöhung des Zer
stäubungsluftdrucks führt ebenfalls zu einer Verringe
rung der Lacktropfendurchmesser und zu einer Erhöhung
der Geschwindigkeit der Lacktropfen. Wenn die Lackaus
flußrate erhöht oder der Zerstäubungsluftdruck ernied
rigt wird, tritt eine Vergrößerung der Lacktropfen
durchmesser und eine Erniedrigung der Geschwindigkeit
der Lacktropfen ein. In Kenntnis dieser Zusammenhänge
und aufgrund der Möglichkeit, den Durchmesser und die
Geschwindigkeit der Lacktropfen mit Hilfe der Phasen-
Doppler-Anemometrie-Methode zu bestimmen, kann der
Fachmann mit Hilfe einiger weniger orientierender Ver
suche das erfindungsgemäße Verfahren realisieren. Die
Phasen-Doppler-Anemometrie-Methode wird von W.D.
Bachalo und M.J. Houser in OPTICAL ENGINEERING/
September/October 1984/Vol. 23 No. 5 auf den Seiten 583
bis 590 beschrieben.
Die übrigen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Anwendung kommenden Parameter wie bei
spielsweise Einbrenntemperaturen und Einbrennzeiten
entsprechen den dem Fachmann gut bekannten Bedingungen
und brauchen daher an dieser Stelle nicht weiter erläu
tert zu werden. Analoges gilt für die in Stufe (3) und
(6) einsetzbaren transparenten Lacke, die in organisch
gelöster oder in wäßriger Form oder als Pulverlacke
eingesetzt werden können.
Im folgenden Beispiel wird die Erfindung näher erläu
tert. Alle Angaben über Prozente und Teile sind als
Gewichtsangaben zu verstehen, wenn nicht ausdrücklich
etwas anderes angegeben ist.
Ein handelsüblicher, Polyesterharz , Polyurethanharz,
Melaminharz und Aluminiumpigmente enthaltender - wäßri
ger Basislack (FW 54-7690, BASF Lacke und Farben AG)
mit einem Feststoffgehalt von 24 Gew.% und folgenden
bei 23°C mit einem Rotationsviskosimeter (Viscolab der
Firma Physika) ermittelten rheologischen Daten:
- - scheinbare Viskosität bei einer Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 nach einer Scherdauer von 6 s: 97 mPa·s
- - scheinbare Viskosität bei einer Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 nach einer Scherdauer von 300 s: 88 mPa·s
- - scheinbare Viskosität bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 10 s: 415 mPa·s
- - scheinbare Viskosität bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 300 s: 443 mPa·s
(die bei der Schergeschwindigkeit von 5 s-1 durchge
führten Messungen wurden unmittelbar nach einer 300 s
dauernden Vorscherung bei einer Schergeschwindigkeit
von 1000 s-1 durchgeführt) wird auf eine mit einer
Elektrotauchlackschicht und einer Füllerschicht
beschichtete Prüftafel aus Stahl in einem Spritzgang in
einer Trockenschichtdicke von 13 bis 14 µm elektrosta
tisch aufgespritzt (Gerät: Esta Behr TOS 304 mit Außen
aufladung; Glocke: Behr 1601 0010; Lenkluft: 0,6 bar
(120 Nl/min); Rotation: 28 000 U/min; Abstand: 300 mm,
Spannung: 80 kV; Ausflußmenge: 150 ml/min).
Der so erhaltene Basislackfilm wird nach einer Zwi
schentrocknung (10 min, 80°C) mit einem handelsübli
chen, ein Polyacrylatharz als Bindemittel und ein Mela
minharz als Vernetzungsmittel enthaltenden Klarlack
überlackiert (Trockenfilmdicke der Klarlackschicht: 50
µm) und anschließend werden Basislack und Klarlack 20
Minuten lang bei 140°C eingebrannt.
Zur Simulierung einer Ausbesserung der zweischichtigen
Effektlackierung wird eine Hälfte der lackierten Prüf
tafel mit einem Klebestreifen abgeklebt und die freige
bliebene Hälfte mit Schleifpapier (800) feucht
geschliffen. Anschließend wird der zur Erstlackierung
eingesetzte Basislack mit einer HVLP Spritzpistole
(De Vilbiss GFHV-511, Hersteller: De Vilbiss; Kappe:
Luftkappe Nr. 152, Düse EY 7; Zerstäubungsdruck: 0,4
bar, gemessen an Luftkappe; Spritzabstand: 30 cm zum
Substrat) in einem ersten Auftrag (erster Kreuzgang) in
einer Trockenschichtdicke von 6-8 µm aufgespritzt. Der
dabei erzeugte Sprühstrahl zeichnet sich dadurch aus,
daß 25% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprüh
strahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passie
renden Lacktropfen einen Durchmesser aufweisen, der
unter 20 µm liegt und 15% der Lacktropfen, die diesen
Meßpunkt passieren, einen Durchmesser aufweisen, der
über 60 µm liegt. Außerdem weisen 33% der den Meßpunkt
passierenden Lacktropfen eine Geschwindigkeit auf, die
unter 6 m/s liegt, und 17% der Lacktropfen, die den
Meßpunkt passieren, weisen eine Geschwindigkeit von
mehr als 10 m/s auf. Der Impuls der Lacktropfen, die
den Meßpunkt passieren, beträgt 6,8 · 10-5 g cm s-1. Der
Durchmesser und die Geschwindigkeit der Lacktropfen
wurden mit Hilfe der Phasen-Doppler-Anemometrie-Methode
bestimmt.
Nach einer zwei Minuten dauernden Zwischenablüftzeit
wird der zur Erstlackierung eingesetzte Basislack
erneut mit der LPHV Spritzpistole unter den oben
beschriebenen Bedingungen in einer Trockenschichtdicke
von 6-8 µm aufgespritzt (zweiter Kreuzgang).
Der so erhaltene Basislackfilm wird nach einer Zwi
schentrocknung (10 min, 80°C) mit einem handelsübli
chen, ein Polyacrylatharz als Bindemittel und ein
Polyisocyanat als Vernetzungsmittel enthaltenden Klar
lack überlackiert (Trockenfilmdicke der Klarlack
schicht: 45 µm) und anschließend werden Basislack und
Klarlack 30 min bei 140°C eingebrannt.
Schließlich wird der die eine Hälfte der Erstlackierung
abdeckende Klebestreifen entfernt und die Erstlackie
rung mit der Ausbesserungslackierung verglichen. Es
sind weder Farbton noch Helligkeitsunterschiede erkenn
bar.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung und Ausbesserung von mehr
schichtigen Effektlackierungen, bei dem
- (1) auf einer Substratoberfläche unter Verwendung eines mindestens ein plättchenförmiges Pigment enthaltenden Lackes eine Basislackschicht herge stellt wird
- (2) diese Basislackschicht gegebenenfalls mit einem mindestens ein plättchenförmiges Pigment enthal tenden Lack ausgebessert wird
- (3) die in Stufe (1) bzw. (2) erhaltene Lackschicht mit einem transparenten Lack überlackiert wird
- (4) die so erhaltene mehrschichtige Lackierung ein gebrannt wird
- (5) die eingebrannte mehrschichtige Lackierung gege benenfalls mit einem mindestens ein plättchenför miges Pigment enthaltendem Lack ausgebessert wird
- (6) die in Stufe (5) erhaltene Lackschicht mit einem transparenten Lack überlackiert wird und
- (7) die so erhaltene mehrschichtige Lackierung ein gebrannt wird,
wobei das Verfahren aus den Stufen (1), (2), (3),
(4), (5), (6) und (7) oder aus den Stufen (1), (2),
(3), und (4) oder aus den Stufen (1), (3), (4), (5),
(6) und (7) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
- (i) in Stufe (1) ein Lack eingesetzt wird, der bei einem Feststoffgehalt von 18 Gew. % und bei einer Temperatur von 23°C bei einer Scherge schwindigkeit von 1000 s-1 nach einer Scher dauer von 6 s eine scheinbare Viskosität von 40 bis 200 mPa·s, nach einer Scherdauer von 300 s bei einer Schergeschwindigkeit von 10 00 s-1 eine scheinbare Viskosität von 40 bis 200 mPa·s, bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 10 s eine scheinbare Viskosität von 100 bis 2000 mPa·s und nach einer Scherdauer von 300 s bei einer Scherge schwindigkeit von 5 s-1 eine scheinbare Visko sität von 100 bis 2000 mPa·s aufweist, wobei die bei der Schergeschwindigkeit von 5 sec-1 durchgeführten Messungen unmittelbar nach einer 300 s dauernden Vorscherung bei einer Scherge schwindigkeit von 1000 s-1 durchgeführt worden sind und die bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 300 s gemessene scheinbare Viskosität um 0 bis 1000 mPa·s höher liegt als die bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von 10 s gemes sene scheinbare Viskosität,
- (ii) die in Stufe (1) hergestellte Basislackschicht ausschließlich durch elektrostatisches Spritzen hergestellt wird und
- (iii) die in Stufe (2) bzw. Stufe (5) durchgeführte
Ausbesserung mit Hilfe eines Spritzapplika
tionsverfahrens durchgeführt wird, bei dem ein
aus Lacktropfen bestehender Sprühstrahl erzeugt
wird, der sich dadurch auszeichnet, daß
- höchstens 40% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Durchmesser aufweisen, der unter 20 µm liegt und mindestens 5% der Lacktropfen, die diesen Meßpunkt passieren, einen Durchmesser aufweisen, der über 60 µm liegt,
- mindestens 20% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen eine Geschwindigkeit aufweisen, die unter 6 m/s liegt, und höchstens 30% der Lack tropfen, die diesen Meßpunkt passieren, eine Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s aufweisen und
- die einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprüh strahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Impuls aufweisen, der mindestens 4 × 10-5 g cm s-1 beträgt,
wobei der Durchmesser und die Geschwindigkeit der Lacktropfen mit Hilfe der Phasen-Doppler- Anemometrie-Methode bestimmt worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Stufe (1) eingesetzte Lack bei einer
Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 nach einer Scher
dauer von 6 s eine scheinbare Viskosität von 60 bis
150 mPa·s, nach einer Scherdauer von 300 s bei einer
Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 eine scheinbare
Viskosität von 60 bis 150 mPa·s, bei einer Scherge
schwindigkeit von 5 s-1 nach einer Scherdauer von
10 s eine scheinbare Viskosität von 200 bis
800 mPa·s und nach einer Scherdauer von 300 s bei
einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 eine scheinbare
Viskosität von 500 bis 1500 mPa·s aufweist, wobei
die bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach
einer Scherdauer von 300 s gemessene scheinbare
Viskosität um 200 bis 600 mPa·s höher liegt als die
bei einer Schergeschwindigkeit von 5 s-1 nach einer
Scherdauer von 10 s gemessene scheinbare Viskosität.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in Stufe (2) bzw. Stufe (5) durch
geführte Ausbesserung mit Hilfe eines Spritzapplika
tionsverfahrens durchgeführt wird, bei dem ein aus
Lacktropfen bestehender Sprühstrahl erzeugt wird,
der sich dadurch auszeichnet, daß
- - 10 bis 30% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Durchmesser aufweisen, der unter 20 µm liegt und 10 bis 30% der Lacktropfen, die diesen Meßpunkt passieren, einen Durchmesser aufweisen, der über 60 µm liegt,
- - 30 bis 50% der einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprühstrahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen eine Geschwindig keit aufweisen, die unter 6 m/s liegt, und 0 bis 20% der Lacktropfen, die diesen Meßpunkt passie ren, eine Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s auf weisen und
- - die einen Meßpunkt, der im Zentrum des Sprüh strahls und 300 mm von der Düse entfernt liegt, passierenden Lacktropfen einen Impuls aufweisen, der 6 × 10-5 bis 8 × 10-5 g cm s-1 beträgt, wobei der Durchmesser und die Geschwindigkeit der Lacktropfen mit Hilfe der Phasen-Doppler-Anemome trie-Methode bestimmt worden sind.
4. Mehrschichtige Effektlackierungen, herstellbar nach
einem Verfahren gemäß eines der Ansprüche 1 bis 3.
Priority Applications (13)
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