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Anlage zum Umladen von Schüttgut aus Eisenbahnzügen in Schiffe. Die
Erfindung betrifft eine Anlage zum Umladen von Schüttgut aus Eisenbahnzügen in Schiffe
und stellt sich die Aufgabe, das Schüttgut aus einem beliebigen Wagen des Zuges
entnehmen und nach einem beliebigen Punkte des Schiffes bringen zu können. Es soll
dabei sowohl ein Verschieben oder Umordnen des Zuges vermieden werden als auch ein
Verholen des Schiffes. Diese Eigenschaften der Anlage ergeben höchste Wirtschaftlichkeit
des Umschlagbetriebes.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, das Schüttgut aus den Eisenbahnwagen
in ein fahrbares Zwischengefäß zu entleeren, das einerseits unter den zu entladenden
Wagen, andererseits über das zu beladende Schiff gebracht werden kann. Unterhalb
des Eisenbahnwagens läuft hierbei das Zwischengefäß in einem Quertunnel. Diese Anordnung
hat den Nachteil, daß der zu entladende Wagen über die obere Einwurfsöffnung des
Quertunnels aufgefahren werden muß. Das erfordert ein genaues Verschieben des Wagens.
Will man einen ganzen Zug entladen, so müssen alle Wagen der Reihe nach über diese
eine Einwurfsöffnung gestellt werden, was sehr zeitraubend ist. Statt dessen ist
auch vorgeschlagen worden, mehrere Quertunnels mit Gleisen für das Zwischengefäß
vorzusehen, was aber die Anlage sehr verteuert. Auch hierbei ist ein Verschieben
des Zuges dann unvermeidlich, wenn die Abstände der einzelnen Ouertunnels voneinander
nicht genau mit den Wagenlängen oder Wagenabstän(jen übereinstimmen. Die Mängel
werden nach der Erfindung dadurch vermieden, daß das Zwischengefäß in einer wagerechten
oder annähernd wagerechten,begrenztenEbene, die sich einerseits unter den Eisenbahnzug,
andererseits über das Schift erstreckt, nach allen Richtungen beweglich zwangläufig
geführt ist. Zweckmäßig wird parallel zur Uferkante eine Brücke aufgebaut zum Auffahren
des zu entladenden Eisenbahnzuges, unterhalb der eine senkrecht zu ihr stehende
zweite Brücke in der Längsrichtung der Uferkante verfahrbar angeordnet ist, die
das fahrbare Zwischengefäß trägt. Bei der Einrichtung nach der Erfindung kann das
Zwischengefäß nach Belieben einerseits unter jeden Wagen des auf dem Aufstellgleise
steheribleibenden Zuges, andererseits über jeden Laderaum des ebenfalls liegenbleibenden
Schiffes gebracht werden. Die . zur Entleerung des ganzen Zuges notwendigen Verschiebungen
erfolgen also ausschließlich mit dem Zwischengefäß.
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DieErfindung ist in derZeichnung an einem Ausführungsbeispiel in Abb.
i im Querschnitt, in Abb. z im Aufriß und in Abb. 3 im Grundriß - dargestellt. Parallel
zur Uferkante a sind eine oder mehrere Brücken b angeordnet, welche die auf der
Werftoberfläche liegenden Eisenbahngleise c; unverändert in der Höhenlage, über
einen in der Werft vorgesehenen Ausschnitt hinwegführen, der im Grundriß (.Abb.3)
durch seine vier Eckpunkte d angedeutet ist. Neben diesem Ausschnitt werden die
Schiffe e im eigentlichen Hafenbecken festgemacht. Der Ausschnitt cd
in
der Werftfläche ist zweckmäßig so lang wie die Schiffe, die in der Regel dort beladen
werden sollen. Es werden so viele Brücken b nebeneinander über dem rechteckigen
Ausschnitt d angeordnet, daß ein ganzer Eisenbahnzug, in einzelne Teile zerlegt,
auf den Brücken aufgestellt werden kann. Der zu entladende Eisenbahnzug wird so,
wie er etwa von der Kohlenzeche ankommt, auf die Brücken aufgefahren, ohne Rücksicht
darauf, ob die einzelnen Wagen Selbstentladewagen oder gewöhnliche Kastenwagen sind,
und ohne Rücksicht darauf, ob in einzelnen Wagen verschiedene Kohlensorten enthalten
sind oder nicht.
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Erfindungsgemäß ist ein Zwischengefäß f vorhanden, das in einer wagerechten
oder annähernd wagerechten Ebene nach allen Richtungen innerhalb bestimmter Grenzen
beweglich ist und einerseits unter den zu entladenden Eisenbahnzug g, andererseits-
über das zu beladende Schiff e gebracht werden kann. Zu diesem Zwecke ruht das Zwischengefäß
f verfahrbar auf einer zweiten Brücke h, die senkrecht zu den Eisenbahnbrücken
b g;-richtet ist und unterhalb dieser Eisenbahnbrücken liegt. Die zweite Brücke
h stützt sich einerseits auf ein Fahrgleis i, das an der inneren Abschlußseite des
Ausschnittes d in der Werftfläche ausgebildet ist, andererseits auf ein Fahrgleis
k, das auf einem Brükkenträger 1 liegt, der auf einer Anzahl von Einzelstützen in
im Wasserbecken gelagert ist. Das Zwischengefäß f kann also die ganze Ebene bestreichen,
die einerseits von der hinteren Fläche des Ausschnittes d in der Werftfläche, andererseits
von dem Träger 1 gebildet wird. Infolgedessen kann das Zwischengefäß unter jeden
beliebigen Eisenbahnwagen g gebracht werden. Hier wird es gefüllt, und zwar bei
den Selbstentladewagen durch Offnen der Entladeklappen. Die gewöhnlichen Kastenwägen
können durch Ausschaufeln mit der Hand über die Seiten- oder Stirnklappen entleert
werden. Statt dessen können auch Katzenlaufkranen in den Brükken b untergebracht'
werden, die das eine Ende der Kastenwagen anheben, so daß der Inhalt über die Stirnseite
ausgekippt wird.
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Durch die Anlage nach der Erfindung kann jeder Wagen des Eisenbahnzuges
in jeden Raum des einen oder mehrerer Schiffe umgeladen werden. Es können die in
dem Eisenbahnzuge manchmal willkürlich verteilten Kohlensorten geordnet in die verschiedenen
Schiffsabteilungen oder in verschiedene Schiffe gebracht werden. Die Anlage kann
so groß gemacht werden, daß schon ein neues Schiff anlegen kann, während das vorhergehende
noch beladen wird. Ohne Aufenthalt kann Zug um Zug entladen und Schiff auf Schiff
beladen werden.
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Das Zwischengefäß f ist in bekannter Weise mit einem ein- und ausziehbaren
Fallrohr versehen. An Stelle der gezeichneten Ausführungsform der Brücke h kann
diese auch so -cstaltet werden, daß sie in der Flucht der Uferkante a auf einem
Fahrbahnträger ruht, während das wasserseitige Ende auskragt.