DE4423867B4 - Straßenfertiger - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
- Ein derartiger Straßenfertiger ist aus der
DE 36 11 268 A1 bekannt. Der bekannte Straßenfertiger weist einen auf die Hinterräder wirkenden Hauptantrieb und einen als Radnabenantrieb ausgebildeten Nebenantrieb auf, der auf jeweils die hinteren Vorderräder der beiden Vorderräder einer Seite wirkt. Der Nebenantrieb ist als Radnabenantrieb ausgebildet und enthält jeweils einen in jedes der angetriebenen Vorderräder eingebauten Radialkolbenmotor. Die Radialkolbenmotoren werden über einen Mengenteiler in Abhängigkeit vom Lenkeinschlag gespeist. Das Gesamtvolumen der Hydraulikflüssigkeit auf beide Radialkolbenmotoren wird in Abhängigkeit von der Drehzahl der vom Hauptantrieb angetriebenen Hinterräder so eingeregelt, dass sich automatisch gleiche Umfangsgeschwindigkeiten zwischen den Hinter- und den Vorderrädern ergeben. Durch eine Freilaufanordnung können die Radialkolbenmotoren auf Null gestellt, d.h. der Nebenantrieb wirkungslos gemacht werden. - Die Qualität einer eingebauten Straßendecke hängt u.a. davon ab, dass ein Straßenfertiger in der Lage ist, eine relativ niedrige Geschwindigkeit (etwa 1-18 m/min> bei Arbeitsfahrt konstant einzuhalten, und zwar über längere Zeit und über unterschiedliche Geländeprofile. Der im Stand der Technik bekannte Nebenantrieb wird zugeschaltet, sobald die Umfangsgeschwindigkeiten von Hinter- und Vorderrädern divergieren, d.h. ein Schlupf auftritt. Bei langsamer Arbeitsfahrt laufen jedoch auch die Radialkolbenmotoren des Nebenantriebs langsam, so dass geringe Drehzahlunterschiede zwischen Vorder- und Hinterrädern nicht oder nur unvollständig ausgeglichen werden können.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Straßenfertiger mit einem feinfühlig zu steuernden Nebenantrieb auszustatten.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Reduktionsgetriebes zwischen dem Hydraulikmotor und dem durch den Nebenantrieb angetriebenen Rad, kann der Hydraulikmotor, bei der beanspruchten Untersetzung, mit wesentlich höherer Drehzahl laufen, als dies der gewünschten Geschwindigkeit des Rades entspricht. Damit spricht der Hydraulikmotor auch wesentlich besser auf die Aussteuerung auch kleiner Unterschiede in der Umfangsgeschwindigkeit an, so dass eine besonders feinfühlige Steuerung möglich ist. Der Radnabenantrieb bei dem das Reduktionsgetriebe zusammen mit dem Hydraulikmotor in der Radnabe untergebracht ist, zeichnet sich durch eine sehr kleine Bauform aus und benötigt keinen zusätzlichen Platz unter dem Fertiger. Darüber hinaus können existierende Fertiger mit einem derartig ausgestalteten Radnabenantrieb ohne weiteres nachgerüstet werden.
- Zweckmäßigerweise wird gemäß Anspruch 2 als Reduktionsgetriebe ein Planetengetriebe verwendet.
- Durch die Kupplung nach Anspruch 3 kann der Hydraulikmotor auf einfache Weise vom Getriebe getrennt werden, wenn der Nebenantrieb außer Wirkung gesetzt werden soll. Damit wird der Hydraulikmotor vollständig von den Umdrehungen des Rades isoliert.
- Die Maßnahmen der Ansprüche 4 und 5 dienen der Steuerung des Hydraulikmotors in Abhängigkeit vom Hauptantrieb.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Straßenfertigers, und -
2 den vergrößerten Schnitt II-II durch den Radnabenantrieb nach1 . -
1 zeigt einen Straßenfertiger1 , wie er zum Herstellen von Straßendecken aus bituminösem Einbaumaterial verwendet wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Straßenfertiger1 eine zentrale Antriebseinheit2 , die über einen Hauptantrieb3 zwei Hinterräder4 ,5 in Tandemanordnung antreibt. Durch die zentrale Antriebs einheit2 und den Hauptantrieb3 kann der Straßenfertiger1 bei Arbeitsfahrt, d.h. beim Einbau des Straßenbaumaterials, Geschwindigkeiten von 1-18 m/min und bei Transportfahrt Geschwindigkeiten bis zu 20 km/h erreichen. - Der Straßenfertiger
1 weist weiterhin zwei Vorderräder6 ,7 pro Fertigerseite in Tandemanordnung auf. Das in Fahrtrichtung gesehen hintere Vorderrad7 ist an jeder Fertigerseite mit jeweils einem Nebenantrieb8 ausgestattet. - Wie
2 zeigt, ist der Nebenantrieb8 als Radnabenantrieb ausgebildet und in einer Radnabe9 des Rades7 untergebracht. Innerhalb der Radnabe9 ist ein Hydraulikmotor10 angeordnet, der über eine Welle11 und eine elektrisch, pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch schaltbare Kupplung12 mit einem Sonnenrad13 eines ebenfalls in der Radnabe9 untergebrachten, als Planetengetriebe ausgebildeten Reduktionsgetriebes14 verbunden. Das Sonnenrad13 treibt Planetenräder15a und15b , die jeweils auf einer gleichen Welle16a und16b mit kleineren Planetenrädern17a ,17b sitzen. Die kleineren Planetenräder17a ,17b stützen sich an einem als Außenrad ausgebildeten Träger18 ab, der über zwei Befestigungslaschen18a und18b auch der Montage des Rades7 dient und das Gehäuse für das Reduktionsgetriebe14 bildet. An einer rückwärtigen Tragplatte18c ist der Hydraulikmotor10 befestigt. Das den kleinen Planetenrädern17a ,17b nähere Ende jeder der Wellen16a ,16b stützt sich jeweils über eine Lagerbuchse19a ,19b in einem kreisförmigen Lager20 am Träger18 ab. Das andere Ende jeder Welle16a ,16b ist jeweils in einer Lagerbuchse21a ,21b eines Übertragungselementes22 aufgenom men, das fest mit der Radnabe9 verbunden ist und sich über ein kreisförmiges Lager23 am Träger18 abstützt. - Zwischen dem Hydraulikmotor
10 und der Kupplung12 sitzt auf der Welle11 ein Testrad24 , das von einem Sensor25 abgegriffen wird, der auf diese Weise die Drehzahl der Welle11 feststellt und an eine Elektronik26 meldet. Die Elektronik26 beaufschlagt eine Steuerung27 , die wiederum den Hydraulikmotor10 verstellt. Der Hydraulikmotor10 kann in üblicher Weise von der zentralen Antriebseinheit2 und dem Hauptantrieb3 , gegebenenfalls über eine Freilaufanordnung beaufschlagt werden, durch die der Hydraulikmotor auf Null geregelt werden kann. - Ist der Nebenantrieb
8 in Betrieb, so treibt der Hydraulikmotor10 die Welle11 mit einer durch den Hauptantrieb vorgegebenen Drehzahl an, wobei die Einhaltung dieser Drehzahl durch das Testrad24 und den Sensor25 überwacht wird. Bei eingerückter Kupplung12 wird diese Drehzahl auf das Sonnenrad13 des Planetengetriebes14 übertragen. Das Sonnenrad14 dreht die größeren Planetenräder15a ,15b , diese drehen die Welle16a ,16b und die Wellen16a ,16b drehen die kleineren Planetenräder17a ,17b . Die kleineren Planetenräder17a ,17b stützen sich an dem ortsfesten, als Träger18 ausgebildeten Außenrad ab, so daß beide Planetenräder15 ,17 , beide Wellen16 und ihre Lagerbuchsen19 und21 innerhalb des stationären Trägers18 um die Welle11 rotieren. Diese Rotationsbewegung wird über das Übertragungselement22 auf die Radnabe9 übertragen. - Der Sensor
25 liefert seine Meßsignale fortlaufend an die Elektronik26 , die die gelieferten Signale mit vorgegebenen Werten vergleicht, die einer übereinstimmenden Umfangsgeschwindigkeit zwischen Hinterrädern4 ,5 und dem Vorderrad7 entsprechen. Weichen die vom Sensor25 festgestellten Daten von den vorgegebenen Werten ab, wird über die Steuerung27 der Hydraulikmotor10 entsprechend verstellt. - Da das Planetengetriebe
14 hohe Untersetzungen im Bereich i = >20 ins Langsame gestattet, wird eine besonders hohe Auflösung erreicht. So sind bereits bei kleiner Drehzahl Impulsfrequenzen größer als >20 Hz möglich. - Wird der Nebenantrieb
8 nicht oder voraussichtlich nicht benötigt, so wird die Kupplung12 durch bekannte, nicht dargestellte Stellvorichtungen ausgerückt, so daß das Sonnenrad13 vom Hydraulikmotor10 getrennt, der Hydraulikmotor10 somit nicht mehr belastet wird. Gegebenenfalls kann der Hydraulikmotor10 zusätzlich auf Null zurückgeregelt werden. Das Schalten der Kupplung12 erfolgt durch den Fahrer, wobei beispielsweise bei Transportfahrt mit den relativ hohen Geschwindigkeiten die Kupplung12 ausgerückt und bei Arbeitsfahrt eingerückt wird. - Durch die Ausbildung des Trägers
18 als Gehäuse für das Reduktionsgetriebe und als Träger für den Hydraulikmotor10 wird eine äußerst geringe Bauform erreicht, die es erlaubt, den erfindungsgemäßen Radnabenantrieb8 auch in bestehende Fertiger nachzurüsten, ohne daß zusätzlicher Bauraum extra vorgesehen werden muß. Darüber hinaus eignet sich der Radnabenantrieb auch für andere Fahrzeuge. - In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels können für das Reduktionsgetriebe andere Getriebetypen eingesetzt bzw. Planetengetriebe mit ande rer Anordnung und anderer Anzahl der Räder eingesetzt werden. Weiterhin muß der Nebenantrieb nicht unbedingt als Radnabenantrieb ausgebildet sein, obwohl dies unbedingt zu bevorzugen ist.
Claims (5)
- Straßenfertiger, mit einem Hinterrad-Hauptantrieb und einem zusätzlich einsetzbaren Vorderrad-Nebenantrieb durch einen Hydraulikmotor, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenantrieb (
8 ) ein Reduktionsgetriebe (14 ) enthält, wobei das Reduktionsgetriebe (14 ) und der Hydraulikmotor (10 ) in der Radnabe (9 ) untergebracht sind, und das Reduktionsgetriebe (14 ) eine Untersetzung von i = >20 erlaubt. - Straßenfertiger nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsgetriebe (
14 ) ein Planetengetriebe ist. - Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsgetriebe (
14 ) und der Hydraulikmotor (10 ) durch eine Kupplung (12 ) trennbar sind. - Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Hydraulikmotors (
10 ) durch einen Sensor (25 ) erfassbar ist, durch den der Hydraulikmotor (10 ) steuerbar ist. - Straßenfertiger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
25 ) mit einem auf der Motorwelle (11 ) des Hydraulikmotors (10 ) sitzenden Testrad (24 ) zusammenwirkt.
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DE19944423867 DE4423867B4 (de) | 1994-07-07 | 1994-07-07 | Straßenfertiger |
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DE19944423867 Expired - Lifetime DE4423867B4 (de) | 1994-07-07 | 1994-07-07 | Straßenfertiger |
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DE10115797B4 (de) * | 2001-03-30 | 2015-04-09 | Joseph Vögele AG | Verfahren zum Steuern einer selbstfahrenden Baumaschine und selbstfahrende Baumaschine |
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