DE4421310C2 - Beschichtungs- oder Farbauftragwalze - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckwalze gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Derartige Walzen sind seit langem bekannt. Sie arbeiten in
der Regel gegen eine auf der Bandrückseite befindliche, als
Gegenwalze wirkende Stahlwalze oder gummibelegte Stahlwalze.
Bei Bändern mit einem exakt rechteckigen Querschnitt können
solche Beschichtungswalzen eine linienförmige Anlage am Band
und damit eine gleichmäßige Beschichtung des Bandes
gewährleisten. Da jedoch die zu beschichtenden Bänder in der
Regel nicht mit ideal rechteckigem Querschnitt hergestellt
werden können und ein gewisses Durchbiegen der
Beschichtungswalzen unumgänglich ist, kommt es auf dem zu
beschichtenden Band über die Bandbreite zu unterschiedlich
dickem Beschichtungsauftrag oder gar zu Beschichtungslücken.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind Beschichtungswalzen
bekannt geworden, die an ihrem Umfang elastisch ausgebildet
sind und damit bei ihrem Andruck gegen das zu beschichtende
Band eine Abplattung erfahren, wodurch ein gleichmäßiger
Beschichtungsauftrag über die gesamte Bandbreite möglich
wird. Derartige, an ihrem Umfang elastisch ausgebildete
Walzen, die an ihrer Außenseite eine elastische Gummi-,
Kautschuk- oder Kunststoffschicht haben können, können auch
als sogenannte Presseur-Walze einer aus Metall o. dgl.
bestehenden Beschichtungswalze gegenüberliegend eingesetzt
werden, wo sie durch ihre Elastizität ein Anschmiegen des
unebenen Bandes an die Beschichtungswalze bewirken.
Durch DE 35 25 045 A1 ist zwar bereits eine Walze für
Druckmaschinen bekannt geworden, die einen zylindrischen, im
wesentlichen biegesteifen Grundkörper aus
kohlefaserverstärktem Kunststoff hat, der mit einem Überzug
aus Gummi, Keramik oder Metall versehen ist. Diese Walze soll
bei leichtem Gewicht ein möglichst gutes statisches Verhalten
haben, also einer möglichst geringen Durchbiegung unterliegen
und damit auch an ihrer Oberfläche eine geringe Elastizität
haben. Diese bekannte Walze ist daher nicht in der Lage, in
Bandbeschichtungsanlagen einen über die gesamte Bandbreite
gleichmäßig dicken Beschichtungsauftrag zu gewährleisten.
Gleiches gilt für bekannte Druckwalzen mit einem Stahlkern
und einem Mantel aus Kupfer oder Acrylglas, der entsprechend
dem herzustellenden Druck graviert wird (DE 35 11 478 A1).
Aus der DE-AS 11 95 640 ist eine Klebstoffauftragswalze
bekannt, die mit ihrer elastischen Grundschicht auch das
Auftragen auf unebene Werkstücke ermöglicht. Damit die
elastische Grundschicht nicht ihre Form verliert und
unerwünscht Klebstoff aufnimmt, ist sie mit einem
schlauchartigen Überzug aus Gummi oder Kunststoff versehen.
Im Unterschied dazu stellt die erfindungsgemäße Anordnung
eine Gegenwalze in einer Auftragsvorrichtung dar, deren
elastische Schicht durch einen biegsamen Metallüberzug gegen
Zerstörung durch Lösungsmittel oder mechanische Einflüsse
geschützt wird.
Die bekannten, mit elastischer Oberfläche ausgestatteten
Walzen in Beschichtungseinrichtungen haben jedoch den
Nachteil, daß sie keine ausreichende Beständigkeit gegenüber
Chemikalien, z. B. den in Farben oder Reinigungsmitteln
enthaltenen Lösungsmitteln, Säuren oder Laugen haben, sowie
sehr anfällig für mechanische Beschädigungen, z. B. durch
scharfe Bandkanten sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Walzen der
eingangs genannten Gattung so zu gestalten, daß ihre
elastische, das Abplatten der Walzenoberfläche ermöglichende
Schicht gegen Zerstörung durch Lösungsmittel, Säuren und/oder
Laugen sowie mechanische Einflüsse ausreichend geschützt ist,
ohne ihre Elastizität bzw. Nachgiebigkeit wesentlich zu
beeinträchtigen.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die
elastische Schicht der Walze an ihrer Außenseite einen
dünnen, biegsamen Metallüberzug hat. Dieser Metallüberzug
schützt die Walze an ihrer Oberfläche gegen chemische oder
mechanische Beschädigungen, ist jedoch andererseits derart
biegsam, daß sich die Walze mit ihrer Oberfläche an unebene
Bandoberflächen unter mehr oder weniger starker Abplattung
ihres Umfanges anschmiegen kann.
Durch entsprechende Wahl der Wandstärke des Metallüberzugs
und der Elastizität der elastischen Schicht der Walze, die
sich aus der Dicke und der Shorehärte der elastischen Schicht
ergeben, kann diese auf die geforderten Bedingungen
entsprechend eingestellt sein. Dabei kann die elastische
Schicht entsprechend den Erfordernissen aus einem
elastischeren oder weniger elastischen Material, z. B. aus
einem weicheren oder einem härteren Gummi oder Kunststoff
bestehen. Bei Ausbildung aus Kunststoff wird zweckmäßig ein
unverstärkter Kunststoff, also ein solcher gewählt, der frei
von Verstärkungs- oder Versteifungseinlagen ist. Eine
Anpassung der Elastizität der Walzenoberfläche an die
gewünschten Erfordernisse kann aber auch dadurch erreicht
werden, daß innerhalb der elastischen Schicht Hohlräume
vorhanden sind, welche an eine pneumatische oder hydraulische
Druckquelle angeschlossen oder anschließbar sind und über
diese Quelle unter Druck gesetzt werden können. Hierdurch
kann man eine stufenlose Anpassung der elastischen Schicht
der Walze an die gewünschte Schichthärte erzeugen.
Der Metallmantel hat vorzugsweise eine Wandstärke von 0,1 bis
1,0 mm und kann z. B. aus Chrom, Nickel oder Edelstahl
bestehen. Die elastische Schicht kann dagegen eine Dicke von
5 bis 70 mm, vorzugsweise 15 bis 30 mm haben.
Die erfindungsgemäße Walze läßt sich dadurch einfach
herstellen, daß zunächst die elastische Schicht auf dem
Walzengrundkörper und der Metallmantel gekühlt werden und in
diesem Zustand danach der Metallmantel aufgebracht wird.
Dabei kann auch der Walzengrundkörper zusammen mit der
elastischen Schicht abgekühlt werden. Die Verbindung zwischen
Mantel- und elastischer Schicht kann auch durch eine
Verklebung mittels eines elastischen Haftvermittlers
geschehen.
Im folgenden wird ein besonders vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Walze anhand der
Zeichnung näher beschrieben:
Die im Längsschnitt dargestellte Walze besitzt einen
Druckwalzengrundkörper 1 aus einem biegesteifen Stahlrohr, das an
seinen Enden über Naben 2 an Achsstummeln 3 sitzt. Auf diesem
Rohr ist eine elastische Schicht 4 aus Gummi oder Kunststoff
aufgebracht, die an ihrer Außenseite einen dünnen, biegsamen
Metallüberzug 5 trägt. Dieser Metallüberzug ist von einem
Metallmantel gebildet, der auf die elastische Schicht mit
Schrumpfsitz aufgebracht oder aufgeklebt ist. Aufgrund des
dünnen, biegsamen Metallüberzuges 5 ist die beschriebene
Walze in der Lage, sich über ihre gesamte axiale Länge an
unebene Oberflächen von zu beschichtenden Bändern
anzuschmiegen, um dadurch einen über die gesamte Bandbreite
gleichmäßig dicken Beschichtungsauftrag zu gewährleisten. Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Walze liegt darin, daß
ihr Metallüberzug, dem Einsatz der Walze entsprechend mit
einer Rasterung oder sonstigen Profilierung versehen ist
sowie mit Hilfe der Dünnschicht- oder auch
Dickschichttechnologie in seiner Oberflächenhärte
entsprechend den jeweiligen Anforderungen eingestellt werden
kann. Hier kommen auch Beschichtungen, z. B. mit Keramik oder
Titannitrid, oder auch andere Oberflächenbehandlungen in
Frage.
Die erfindungsgemäße Walze kann nicht nur in Bandanlagen
eingesetzt werden, sondern auch überall da, wo Walzen oder
Rollen mit elastischen oder nachgiebigen Oberflächen benötigt
werden, die einem Verschleiß oder chemischen Angriff
unterliegen. So kann beispielsweise die erfindungsgemäße
Walze als Presseur-Walze, Abquetschwalze, als Tauchrolle in
Bandbehandlungsanlagen, als Dämpfrolle oder als
verschleißgeschützte "weiche" Walze in Coil-Coating- oder
Bedruckungsverfahren eingesetzt werden.
Claims (15)
1. Druckwalze für Beschichtungs- oder
Farbauftragsvorrichtungen in Bandbeschichtungs- oder
Bandbedruckungsanlagen mit einem biegesteifen
Grundkörper, auf dem eine ein Abplatten der
Walzenoberfläche ermöglichende, elastische Schicht
aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
elastische Schicht (4) an ihrer Außenseite mit einem
dünnen biegsamen Metallüberzug (5) versehen ist.
2. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallüberzug (5) eine Dicke von 0,1 bis 1,0 mm hat.
3. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallüberzug (5) aus Chrom, Nickel oder Edelstahl
besteht.
4. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallüberzug (5) aus einem über die elastische
Schicht (4) übergezogenen Metallmantel besteht.
5. Druckwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallmantel (5) auf die elastische Schicht (4) mit
Schrumpfsitz aufgebracht ist.
6. Druckwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallmantel (5) an seiner Außenfläche eine dünne
Oberflächenbeschichtung aus hartem Material, z. B.
Keramik, Titannitrid aufweist.
7. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) eine Dicke von 5 bis 70 mm,
vorzugsweise 15 bis 30 mm hat.
8. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) eine Shorehärte von 10 bis
100 Shore A hat.
9. Druckwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) aus weichem Gummi, Kautschuk
oder Kunststoff besteht.
10. Druckwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) aus hartem Gummi, Kautschuk
oder Kunststoff besteht.
11. Druckwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) aus unverstärktem Kunststoff
besteht.
12. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) durch Kanäle miteinander
verbundene Hohlräume enthält, welche an eine
Druckmittelquelle anschließbar sind.
13. Druckwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckwalzengrundkörper (1) aus Metall, vorzugsweise
Stahl oder Aluminium besteht.
14. Druckwalze nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Aufbringen des Metallmantels (5)
auf die elastische Schicht (4) zunächst die elastische
Schicht (4) auf dem Walzengrundkörper (1) gekühlt und
der Metallmantel (5) erwärmt und in diesem Zustand der
Metallmantel (5) aufgebracht wird.
15. Druckwalze nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die elastische Schicht (4) zusammen mit dem sie
tragenden Druckwalzengrundkörper (1) gekühlt wird.
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