DE4420520A1 - Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit einem
neuartigen Kupplerlösungsmittel.
Farbfotografische Silberhalogenidmaterialien die nach dem chromogenen Ver
fahren Farbbilder liefern, enthalten üblicherweise wenigstens eine blauemp
findliche, wenigstens einen Gelbkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsions
schicht, wenigstens eine grünempfindliche, wenigstens einen Pupurkuppler enthal
tende Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens eine rotempfindliche,
wenigstens einen Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht.
Die Kuppler sind üblicherweise in feinen Tröpfchen eines sogenannten Kuppler
lösungsmittels gelöst oder dispergiert.
Geeignete und gebräuchliche Kupplerlösungsmittel sind z. B. Trikresylphosphat
(TKP), Dibutylphthalat (DBP), aber auch Fettsäureamide wie Diethyllauramid.
Mit diesen Kupplerlösungsmitteln werden noch keine ausreichend steile Gradation
sowie noch keine ausreichend hohen Maximaldichten erhalten.
Aufgabe der Erfindung war daher die Bereitstellung neuer Kupplerlösungsmittel,
mit denen verbesserte Maximaldichten und steilere Gradationen erzielt werden, die
aber die Farbstoffstabilität nicht beeinträchtigen dürfen.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Aufgabe mit den nachstehend angegebenen
Verbindungen der Formel (I) lösen läßt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial
der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß wenigstens ein
Kuppler in einer Verbindung der Formel (I) gelöst oder dispergiert ist,
worin
R₁ Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Cycloalkenyl,
R₂, R₃ Alkylen oder Alkenylen,
X CO, NHCO oder SO₂,
n 0 oder 1 und
l, m eine Zahl 1 bis 5 bedeuten.
R₁ Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Cycloalkenyl,
R₂, R₃ Alkylen oder Alkenylen,
X CO, NHCO oder SO₂,
n 0 oder 1 und
l, m eine Zahl 1 bis 5 bedeuten.
NHCO-Gruppen für X sind mit ihrem Stickstoffatom mit R₁ verknüpft.
Alkyl und Alkenyl können geradkettig oder verzweigt, unsubstituiert oder substi
tuiert sein.
Vorzugsweise ist R₁ lineares oder verzweigtes Alkyl oder Alkenyl mit 8
C-Atomen.
R₂ und R₃ sind vorzugsweise identisch und bedeuten bevorzugt geradkettiges oder
verzweigtes C₂-C₈-Alkylen.
l und m sind bevorzugt 1.
Beispiele erfindungsgemäßer Kupplerlösungsmittel sind:
Die Kuppler werden üblicherweise in einer Menge von 0,1 bis 100 mmol/m²
eingesetzt. Die erfindungsgemäßen Kupplerlösungsmittel können in einer Menge
von 0,05 bis 3 g/g Kuppler eingesetzt werden. Es kann ebenfalls ein Gemisch
mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungen eingesetzt werden.
15 bis 50 Gew.-% des Gesamtkupplerlösungsmittels wenigstens eines Kupplers
sind besonders bevorzugt wenigstens ein erfindungsgemäßes Kupplerlösungsmittel
der Formel (I). Die erfindungsgemäßen Kupplerlösungsmittel werden insbesondere
für die Purpurkuppler verwendet.
Blaugrünkuppler sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp.
Gelbkuppler sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Ketomethylen
gruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids, beispielsweise
Benzoylanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler.
Pupurkuppler sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder der Pyrazoloazole.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Aufzeichnungsmaterial der
vorliegenden Erfindung als Purpurkuppler Verbindungen der Formel (II)
worin
R₄ H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;
R₅ H oder eine durch Kupplung freisetzbare Gruppe;
Za, Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe, =N- oder -NH- bedeuten, wobei entweder die Bindung Za-Zb oder die Bindung Zb-Zc eine Doppelbin dung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist.
R₄ H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;
R₅ H oder eine durch Kupplung freisetzbare Gruppe;
Za, Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe, =N- oder -NH- bedeuten, wobei entweder die Bindung Za-Zb oder die Bindung Zb-Zc eine Doppelbin dung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist.
Geeignet sind vor allem Verbindungen der nachfolgenden Formeln (II-A) bis
(II-G):
In den allgemeinen Formeln (II-A) bis (II-G) stehen die Reste R₄, R₆, R₇ und R₈
für Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkoxy, Aroxy, Alkylthio, Arylthio, Amino,
Anilino, Acylainino, Cyano, Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, Sulfamoyl, wobei diese
Reste weiter substituiert sein können.
Weiterhin steht R₅ für Wasserstoff oder einen bei Farbkupplung abspaltbaren Rest
wie ein Halogenatom oder eine über ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder
ein Stickstoffatom an die kuppelnde Stelle angeknüpfte vorzugsweise cyclische
Gruppe.
Falls es sich bei der abspaltbaren Gruppe um eine cyclische Gruppe handelt, kann
die Anknüpfung an die Kupplungsstelle des Kupplermoleküls entweder direkt über
ein Atom, das Bestandteil eines Ringes ist, z. B. ein Stickstoffatom, oder indirekt
über ein zwischengeschaltetes Bindeglied erfolgt sein. Derartige abspaltbare
Gruppen sind in großer Zahl bekannt, z. B. als Fluchtgruppen von 2-Äquiva
lentpurpurkupplern.
Beispiele von über Sauerstoff angeknüpften abspaltbaren Gruppen entsprechen der
Formel
-O-R₉,
worin R₉ für einen acyclischen oder cyclischen organischen Rest steht, z. B. für
Alkyl, Aryl, eine heterocyclische Gruppe oder Acyl, das sich beispielsweise
ableitet von einer organischen Carbon- oder Sulfonsäure. Bei besonders bevor
zugten abspaltbaren Gruppen dieser Art bedeutet R₁₅ eine gegebenenfalls substi
tuierte Phenylgruppe.
Beispiele von über Stickstoff angeknüpften abspaltbaren Gruppen sind in den
DE-OS 25 36 191, 27 03 589, 28 13 522, 33 39 201 beschrieben.
Hierbei handelt es sich vielfach um 5-gliedrige heterocyclische Ringe, die über
ein Ringstickstoffatom mit der Kupplungsstelle des Purpurkupplers verbunden
sind. Die heterocyclischen Ringe enthalten vielfach benachbart zu dem die
Bindung an das Kupplermolekül vermittelnden Stickstoffatom aktivierende
Gruppen, z. B. Carbonyl- oder Sulfonylgruppen oder Doppelbindungen.
Wenn die abspaltbare Gruppe über ein Schwefelatom an die Kupplungsstelle des
Kupplers gebunden ist, kann es sich bei ihr um den Rest einer diffusionsfähigen
carbocyclischen oder heterocyclischen Mercaptoverbindung handeln, die die
Entwicklung von Silberhalogenid zu inhibieren vermag. Derartige Inhibitorreste
sind vielfach als an die Kupplungsstelle von Kupplern, auch Purpurkupplern
gebundene abspaltbare Gruppe beschrieben worden, z. B. in US-A 3 227 554.
Besonders bevorzugte Kuppler entsprechen den Formeln II-D und II-E.
Beispiele für Pyrazoloazolkuppler der Formel II sind:
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zusammen mit den
erfindungsgemäßen Verbindungen wenigstens ein Lichtschutzmittel der
Formel (III) verwendet werden
worin
R₁ H, Alkyl, Aryl, Acyl;
R₂ -OR₁, -COOH, Alkyl, Aryl, Dialkylamino, Acylamino, Sulfonamido, Acyl, Sulfonyl;
R₃, R₄, R₅, R₆ H, Halogen oder einen Rest wie R₂ bedeuten oder
zwei benachbarte Reste -OR₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆ zusammen einen 5- bis 8-gliedri gen Ring vervollständigen können.
R₁ H, Alkyl, Aryl, Acyl;
R₂ -OR₁, -COOH, Alkyl, Aryl, Dialkylamino, Acylamino, Sulfonamido, Acyl, Sulfonyl;
R₃, R₄, R₅, R₆ H, Halogen oder einen Rest wie R₂ bedeuten oder
zwei benachbarte Reste -OR₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆ zusammen einen 5- bis 8-gliedri gen Ring vervollständigen können.
Eine Acylgruppe, auch im Zusammenhang als Acylamino, leitet sich insbesondere
von einer Carbon-, Carbamin-, Kohlen- oder Sulfonsäure ab.
Die Verbindungen der Formel III werden insbesondere in einer Menge von 0,05
bis 3 g/g Kuppler eingesetzt.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung entspricht die Verbin
dung der Formel (III) insbesondere einer der Formeln (IIIa) bis (IIIh).
worin
R₇ Alkyl, Acyl, Acylamino, Sulfonamido, Sulfonyl;
A Einfachbindung, -CH(R₈)-, -O-, -S-, -SO₂-, -NR₉-,
X -O-, -S-, -SO-, -SO₂-, -NAcyl-, -CO-;
R₈ H, Alkyl,
R₉ H, Alkyl, Acyl, Sulfonyl,
r 0, 1, 2, 3 oder 4;
s 0 oder 1;
t 0, 1, 2 oder 3;
u 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6;
v 1 oder 2;
w 0, 1 oder 2 und
x 1, 2 oder 3 bedeuten.
R₇ Alkyl, Acyl, Acylamino, Sulfonamido, Sulfonyl;
A Einfachbindung, -CH(R₈)-, -O-, -S-, -SO₂-, -NR₉-,
X -O-, -S-, -SO-, -SO₂-, -NAcyl-, -CO-;
R₈ H, Alkyl,
R₉ H, Alkyl, Acyl, Sulfonyl,
r 0, 1, 2, 3 oder 4;
s 0 oder 1;
t 0, 1, 2 oder 3;
u 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6;
v 1 oder 2;
w 0, 1 oder 2 und
x 1, 2 oder 3 bedeuten.
Mehrere Reste R₇ bzw. r, t, v, w, x können gleich oder verschieden sein. Für die
in dem Rest X (Formel IIIe) enthaltene Acylgruppe und für eine mögliche
Acylgruppe in den Resten R₇ und R₉ gilt das für R₁ bis R₆ beschriebene.
Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen der Formel (III) sind:
mit n = 2,5
Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterial enthält mindestens
eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und vorzugsweise eine Ab
folge mehrerer solcher lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und
gegebenenfalls weitere Hilfsschichten wie insbesondere Schutzschichten und
zwischen den lichtempfindlichen Schichten angeordnete nicht lichtempfindliche
Bindemittelschichten, wobei nach vorliegender Erfindung mindestens einer der
vorhandenen lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten eine erfin
dungsgemäße Verbindung in Kombination mit einem Farbkuppler, vorzugsweise
einem Purpurkuppler, zugeordnet ist.
Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehr
filme, Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier,
farbempfindliche Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das
Silberfarb-Bleichverfahren.
Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind z. B. Filme
und Folien von halbsynthetischen und synthetischen Polymeren, wie Cellulose
nitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylen
terephthalat und Polycarbonat und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymer
schicht (z. B. Polyethylen) laminiertes Papier. Diese Träger können mit Farbstoffen
und Pigmenten, beispielsweise Titandioxid, gefärbt sein. Sie können auch zum
Zwecke der Abschirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche des
Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unterzogen, um die Adhäsion der
fotografischen Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Ent
ladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler. Als Bindemittel wird vorzugsweise
Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder natürlich vorkommende Polymere ersetzt sein.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen
verfügen, so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend
widerstandsfähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen
sind insbesondere Aminogruppen, aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen
und aktive Methylgruppen.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht
zu 0 bis 15 mol-% aus Iodid, zu 0 bis 100 mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100
mol-% aus Bromid bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrfilmen
werden üblicherweise Silberbromidiodidemulsionen, im Falle von Farbnegativ- und
Farbumkehrpapier üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen mit hohem
Chloridanteil bis zu reinen Silberchloridemulsionen verwendet. Es kann sich um
überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z. B. regulär kubisch oder oktaedrisch
sind oder Übergangsformen aufweisen können. Es können auch plättchenförmige
Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als
der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten
Fläche des Kornes. Vorzugsweise werden AgBrCl-Emulsionen mit wenigstens
80 Mol-% AgCl, insbesondere wenigstens 95 Mol-% AgCl verwendet.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau
aufweisen, im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich
(core/shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizie
rungen, wie z. B. Dotierungen der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die
mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und
2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein.
Homodisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß 95% der Körner nicht mehr als
± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen können neben
dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt
hergestellt werden, als Mischung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z. B. P.
Glafkides, Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F.
Duffin, Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L.
Zelikman et al, Making and Coating Photographic Emulsion, The Focal Press,
London (1966) aus löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden hergestellt
werden.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren
Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln
und Waschen, durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionen
austauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer chemischen Sensibilisie
rung unter definierten Bedingungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silber
halogenid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen des Empfindlich
keits- und Schleieroptimums unterworfen. Die Verfahrensweise ist z. B. bei H.
Frieser "Die Grundlagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalogeniden"
Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft (1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz von Verbindungen von
Schwefel, Selen, Tellur und/oder Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe
des Periodensystems (z. B. Gold, Platin, Palladium, Iridium) erfolgen, weiterhin
können Thiocyanatverbindungen, oberflächenaktive Verbindungen, wie Thioether,
heterocyclische Stickstoffverbindungen (z. B. Imidazole, Azaindene) oder auch
spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z. B. bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and
Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie,
4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel
III) zugegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibili
sierung unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze, Amine, Hydrazin
derivate, Aminoborane, Silane, Formamidinsulfinsäure) durch Wasserstoff, durch
niedrigen pAg (z. B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z. B. über 8) durchgeführt
werden.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der
Schleierbildung oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der
Produktion, der Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-und Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Der
artige Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47 (1952), S. 2-58 be
schrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von Metallen wie
Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzolsul
finsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol,
gegebenenfalls substituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt wer
den. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z. B.
Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothia
diazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole auch eine wasserlöslich
machende Gruppe, z. B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten können.
Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure 17643 (Dez. 1978),
Kapitel VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach
deren Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen
auch anderen fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet
sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen
eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten
des erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können ober
flächenaktive Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur
Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigen
schaften, zum Emulgieren der Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur
Verbesserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Entwicklungsbeschleuni
gung, hoher Kontrast, Sensibilisierung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven
Verbindungen, z. B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische oberflächenaktive
Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische Tenside, z. B. Alkylenoxid
verbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, kationische
Tenside, z. B. höhere Alkylamine, quartäre Ammoniumsalze, Pyridinverbindungen
und andere heterocyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phos
phoniumverbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe, z. B.
Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phosphorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phos
phorsäureestergruppe, ampholytische Tenside, z. B. Aminosäure- und Aminosulfon
säureverbindungen sowie Schwefel- oder Phosphorsäureester eines Aminoalkohols.
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen
oder anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farb
stoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarb
stoffe.
Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethinfarb
stoffe, deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden Kom
binationen enthält Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten
- geeignet:
- 1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naph thoxathia- bzw. -selencarbocyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benz imidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen. - 2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazo carbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff enthalten müssen. - 3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacy anine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten
Spektralbereich die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreichend ist,
beispielsweise die Blauempfindlichkeit von Silberbromiden.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um
2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern
dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei
der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu
rechnen, die farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen,
die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten
Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und die Weißkuppler, die bei Reak
tion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen farblose Produkte
ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die
in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei entweder
direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z. B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697,
DE-A-31 05 026, DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische
Wirksamkeit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele
für solche 2-Äquivalentkuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch
DAR- bzw. FAR-Kuppler.
DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z. B. Triazole und Benzo
triazole freisetzen, sind in DE-A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417, 27 54 281,
28 42 063, 36 26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 beschrieben. Weitere
Vorteile für die Farbwiedergabe, d. h. Farbtrennung und Farbreinheit, und für die
Detailwiedergabe, d. h. Schärfe und Körnigkeit, sind mit solchen DIR-Kupplern zu
erzielen, die z. B. den Entwicklungsinhibitor nicht unmittelbar als Folge der Kupp
lung mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten, sondern erst nach einer
weiteren Folgereaktion, die beispielsweise mit einer Zeitsteuergruppe erreicht wird.
Beispiele dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231, 35 18 797, in
EP-A-0 157 146 und 0 204 175, in US-A-4 146 396 und 4 438 393 sowie in
GB-A-2 072 363 beschrieben.
DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu
im wesentlichen fotografisch unwirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispiels
weise in DE-A-32 09 486 und in EP-A-0 167 168 und 0 219 713 beschrieben. Mit
dieser Maßnahme wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz
erreicht.
Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut
diffundierbaren Entwicklungsinhibitor abspalten, lassen sich durch geeignete
Maßnahmen bei der optischen Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwie
dergabe, z. B. eine differenziertere Farbwiedergabe, erzielen, wie beispielsweise in
EP-A-0 115 304, 0 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-37 00 419 und
US-A-4 707 436 beschrieben.
Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotografischen Material den
unterschiedlichsten Schichten zugesetzt werden, z. B. auch lichtunempfindlichen
oder Zwischenschichten. Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigen
schaften der Silberhalogenidemulsion, z. B. deren Iodidgehalt, die Struktur der
Silberhalogenidkörner oder deren Korngrößenverteilung von Einfluß auf die er
zielten fotografischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetzten Inhibitoren
kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht gemäß
DE-A-24 31 223 begrenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabilität
kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzusetzen, der in der jeweiligen
Schicht, in der er eingebracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugenden
Farbe abweichende Farbe bei der Kupplung bildet.
Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte
können vor allem DAR- bzw. FAR-Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwick
lungsbeschleuniger oder ein Schleiermittel abspalten. Verbindungen dieser Art sind
beispielsweise in DE-A-25 34 466, 32 09 110, 33 33 355, 34 10 616, 34 29 545,
34 41 823, in EP-A-0 089 834, 0 110 511, 0 118 087, 0 147 765 und in
US-A-4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.
Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach Accelerator Releasing
Coupler) wird auf EP-A-193 389 verwiesen.
Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen foto
grafisch wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Re
aktion dieser Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß
DE-A-35 06 805 eintritt.
Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des
bei der Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die
farbbildenden Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-,
DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose
Produkte ergeben (DE-A-15 47 640).
Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu
sionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit
aufweisen (US-A-4 420 556).
Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten,
die beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger,
einen Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein
Schleiermittel oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispielsweise
sogenannte DIR-Hydrochinone und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise in
US-A-4 636 546, 4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213,
24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen
die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine
Kupplungsprodukte bilden.
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-12 97 417,
DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079,
DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284,
US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in der
Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren
Farbkupplern hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder
Polykondensation erhalten werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Siberhalogenidemul
sionsschichten kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Ver
bindung eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der
Gießlösung für die betreffende Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbin
dung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbin
dungen durch Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und
DE-A-26 09 742 beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden
Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden.
Entsprechende Methoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027,
US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere,
sogenannte polymere Ölbildner Verwendung finden. Insbesondere für die gelb
kuppelnde Schicht werden die erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung
eingebracht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230,
DE-A-25 41 274, DE-A-28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671,
EP-A-0 130 115, US-A-4 291 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z. B.
von Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten
Beizenpolymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner neben den erfindungsgemäßen Verbindungen sind z. B.
Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäureester,
Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester, Alkohole, Phenole,
Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfindlichen Schichten kann aus
einer einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr Silber
halogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-11 21 470). Dabei sind rot
empfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger häufig näher
angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese
wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen
grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht
lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw. rotempfindlichen
Schichten kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere
Schichtanordnungen wählen, bei denen auf den Träger z. B. die blauempfindlichen,
dann die rotempfindlichen und schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordneten nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer
lichtempfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in
Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842 (Feb. 1979) und
18 716 (Nov. 1979), Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070, 0 098 072, 0 124 877,
0 125 522 beschrieben.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge
der Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die
Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als
die Teilschicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler
Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z. B.
durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z. B.
alle hochempfindlichen und alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem
Schichtpaket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen,
Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-,
Kuppler- und Weißenstabilisierung sowie zur Verringerung des Farbschleiers,
Weichmacher (Latices), Biocide und anderes enthalten.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn
sie während der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht
darstellen, können fotografisch inerte Teilchen anorganischer oder organischer
Natur enthalten, z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter
(DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643, (Dez. 1978),
Kapitel XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im
Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können
alkaliunlöslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im
alkalischen Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden.
Beispiele für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus
Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexa
hydrophthalat.
Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel
VII) können den folgenden chemischen Stoffklassen angehören: Hydrochinone,
6-Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxy
phenole, sterische gehinderte Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole,
Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Derivate mit veresterten oder ver
ätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch
eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen
(US-A-4 268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung
von gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und
Licht. Um die Beeinträchtigung von purpurroten Farbbildern, insbesondere ihre
Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind
Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder
-monoether substituiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.
Auf einen Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier
wurden die folgenden Schichten aufgebracht. Die Mengenangaben beziehen sich
auf 1 m².
Schicht 1: Substratschicht aus 200 mg Gelatine
Schicht 2: Grünempfindliche Silberchloridbromidemulsionsschicht (99,5 mol-% Chlorid) aus 530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine
0,61 g Purpurkuppler B-23
0,61 g TKP
Schicht 3: Schutzschicht aus 1 g Gelatine und 120 mg Härtungsmittel H1 der Formel
Schicht 1: Substratschicht aus 200 mg Gelatine
Schicht 2: Grünempfindliche Silberchloridbromidemulsionsschicht (99,5 mol-% Chlorid) aus 530 mg AgNO₃ mit 750 mg Gelatine
0,61 g Purpurkuppler B-23
0,61 g TKP
Schicht 3: Schutzschicht aus 1 g Gelatine und 120 mg Härtungsmittel H1 der Formel
In weiteren Proben wurde TKP durch die in Tabelle 1 angegebenen erfindungsge
mäßen Verbindungen ersetzt.
Die so hergestellten Proben wurden bildmäßig belichtet und in den nachfolgend
angeführten Verarbeitungsbädern in der üblichen Weise verarbeitet.
a) Farbentwickler - 45 s - 35°C | |
Triethanolamin|9,0 g | |
N,N-Diethylhydroxyamin | 4,0 g |
Diethylenglykol | 0,05 g |
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-methan-sulfonaminoethyl-anilin-sulfat | 5,0 g |
Kaliumsulfit | 0,2 g |
Triethylenglykol | 0,05 g |
Kaliumcarbonat | 22 g |
Kaliumhydroxid | 0,4 g |
Ethylendiamintetraessigsäure-di-Na-Salz | 2,2 g |
Kaliumchlorid | 2,5 g |
1,2-Dihydroxybenzol-3,4,6-trisulfonsäure-trinatriumsalz auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH 10,0 | 0,3 g |
b) Bleichfixierbad - 45 s - 35°C | |
Ammoniumthiosulfat|75 g/l | |
Natriumhydrogensulfit | 13,5 g/l |
Ammoniumacetat | 2,0 g/l |
Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen-Ammonium-Salz) | 57 g/l |
Ammoniak 25gew.-%ig | 9,5 g/l |
Essigsäure auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH 5,5 | 9,0 g/l |
Wie Tabelle 1 zeigt, wird mit den erfindungsgemäßen Kupplerlösungsmitteln eine
deutliche Steigerung der Maximaldichte erzielt.
Ein für einen Schnellverarbeitungsprozeß geeignetes farbfotografisches Auf
zeichnungsmaterial wurde hergestellt, indem auf einen Schichtträger aus beidseitig
mit Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden Schichten in der angegebenen
Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf
1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO₃
angegeben.
Schicht 1:
(Substratschicht)
0,2 g Gelatine
(Substratschicht)
0,2 g Gelatine
Schicht 2:
(blauempfindliche Schicht)
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus
0,45 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,60 g Gelbkuppler Y-1
0,215 g Weißkuppler W-1
0,30 g TKP
(blauempfindliche Schicht)
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus
0,45 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,60 g Gelbkuppler Y-1
0,215 g Weißkuppler W-1
0,30 g TKP
Schicht 3:
(Schutzschicht)
1,1 g Gelatine
0,03 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,03 g SC-1
0,06 g TKP
(Schutzschicht)
1,1 g Gelatine
0,03 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,03 g SC-1
0,06 g TKP
Schicht 4:
(grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus
0,3 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,31 g Purpurkuppler B-23
0,2 g Bildstabilisator C-20
0,1 g Bildstabilisator C-24
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,31 g DBP
(grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus
0,3 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,31 g Purpurkuppler B-23
0,2 g Bildstabilisator C-20
0,1 g Bildstabilisator C-24
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,31 g DBP
Schicht 5:
(UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,4 g UV-Absorber UV-1
0,2 g UV-Absorber UV-2
0,022 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,022 g SC-1
0,1 g TKP
0,2 g Diisononyladipat
(UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,4 g UV-Absorber UV-1
0,2 g UV-Absorber UV-2
0,022 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,022 g SC-1
0,1 g TKP
0,2 g Diisononyladipat
Schicht 6:
(rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 um) aus
0,3 g AgNO₃ mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler C-1
0,36 g TKP
(rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 um) aus
0,3 g AgNO₃ mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler C-1
0,36 g TKP
Schicht 7:
(UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,1 g UV-Absorber UV-1
0,05 g UV-Absorber UV-2
0,2 g TKP
(UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,1 g UV-Absorber UV-1
0,05 g UV-Absorber UV-2
0,2 g TKP
Schicht 8:
(Schutzschicht)
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel H-1
(Schutzschicht)
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel H-1
Die so hergestellten Proben wurden wie in Beispiel 1 belichtet und verarbeitet.
Die verarbeiteten Proben wurden anschließend, abgedeckt mit einer UV-Schutz
folie, in einem Xenontestgerät zur Ermittlung der Lichtechtheit bestrahlt
(15·10⁶ lxh).
Die UV-Schutzfolie ist wie folgt hergestellt worden: Auf eine mit einer
Haftschicht versehenen transparenten Cellulosetriacetatfolie wurde eine Schicht aus
1,5 g Gelatine, 0,65 g UV-Absorber UV-1, 0,07 g Dioctylhydrochinon und 0,36 g
TKP aufgetragen. Die Mengen beziehen sich auf 1 m².
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Durch die erfindungsgemäßen Verbindungen als Kupplerlösungsmittel wird, wie
Tabelle 2 zeigt, die Maximaldichte deutlich gesteigert. Vergleichsprobe 8 zeigt im
Vergleich zu Probe 7 keine Verbesserung der Maximaldichte und drastische Ver
schlechterung der Lichtstabilität des Farbstoffes. Mit den erfindungsgemäßen Ver
bindungen wird neben der Steigerung der Maximaldichte auch eine Verbesserung
der Lichtstabilität erzielt.
Claims (5)
1. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial enthaltend wenigstens eine blau
empfindliche, wenigstens einen Gelbkuppler enthaltende Silberhalogenid
emulsionsschicht, wenigstens eine grünempfindliche, wenigstens einen Pur
purkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens eine
rotempfindliche, wenigstens einen Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalo
genidemulsionsschicht, wobei wenigstens ein Kuppler in einem Kuppler
lösungsmittel gelöst oder dispergiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kupplerlösungsmittel eine Verbindung der Formel
verwendet wird, worin
R₁ Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Cycloalkenyl,
R₂, R₃ Alkylen oder Alkenylen,
X CO, NHCO oder SO₂,
n 0 oder 1 und
l, m eine Zahl 1 bis 5 bedeuten.
R₁ Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Cycloalkenyl,
R₂, R₃ Alkylen oder Alkenylen,
X CO, NHCO oder SO₂,
n 0 oder 1 und
l, m eine Zahl 1 bis 5 bedeuten.
2. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
R₁ lineares Alkyl oder Alkenyl mit wenigstens 8 C-Atomen,
R₂ und R₃ geradkettiges oder verzweigtes C₂-C₈-Alkylen und
l und in 1 bedeuten.
R₁ lineares Alkyl oder Alkenyl mit wenigstens 8 C-Atomen,
R₂ und R₃ geradkettiges oder verzweigtes C₂-C₈-Alkylen und
l und in 1 bedeuten.
3. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der in der Verbindung der Formel I gelöste oder
dispergierte Kuppler ein Purpurkuppler der Formel (II) ist
worin
R₄ H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;
R₅ H oder eine durch Kupplung freisetzbare Gruppe;
Za ,Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe, =N- oder -NH- bedeuten, wobei entweder die Bindung Za-Zb oder die Bindung Zb-Zc eine Doppelbindung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist.
R₄ H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;
R₅ H oder eine durch Kupplung freisetzbare Gruppe;
Za ,Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe, =N- oder -NH- bedeuten, wobei entweder die Bindung Za-Zb oder die Bindung Zb-Zc eine Doppelbindung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist.
4. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 3, worin der
Kuppler einer der Formeln II-D oder II-E entspricht
worin
R₄, R₆ und R₇ Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkoxy, Aroxy, Alkylthio, Arylthio, Amino, Anilino, Acylamino, Cyano, Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, Sulfamoyl bedeuten, wobei diese Reste weiter substituiert sein können, und
R₅ Wasserstoff oder einen bei Farbkupplung abspaltbaren Rest bedeutet.
R₄, R₆ und R₇ Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkoxy, Aroxy, Alkylthio, Arylthio, Amino, Anilino, Acylamino, Cyano, Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, Sulfamoyl bedeuten, wobei diese Reste weiter substituiert sein können, und
R₅ Wasserstoff oder einen bei Farbkupplung abspaltbaren Rest bedeutet.
5. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 1, worin
zusätzlich ein Lichtschutzmittel der Formel III verwendet wird
worin
R₁ H, Alkyl, Aryl, Acyl;
R₂ -OR₁, -COOH, Alkyl, Aryl, Dialkylamino, Acylamino, Sulfonamido, Acyl, Sulfonyl;
R₃, R₄, R₅, R₆ H, Halogen oder einen Rest wie R₂ bedeuten oder
zwei benachbarte Reste -OR₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆ zusammen einen 5- bis 8-gliedrigen Ring vervollständigen können.
R₁ H, Alkyl, Aryl, Acyl;
R₂ -OR₁, -COOH, Alkyl, Aryl, Dialkylamino, Acylamino, Sulfonamido, Acyl, Sulfonyl;
R₃, R₄, R₅, R₆ H, Halogen oder einen Rest wie R₂ bedeuten oder
zwei benachbarte Reste -OR₁, R₂, R₃, R₄, R₅, R₆ zusammen einen 5- bis 8-gliedrigen Ring vervollständigen können.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |