DE4419979C2 - Verfahren zum Bestimmen des Schräglaufwinkels und/oder des Querschlupfes eines Rades bei Kraftfahrzeugen - Google Patents

Verfahren zum Bestimmen des Schräglaufwinkels und/oder des Querschlupfes eines Rades bei Kraftfahrzeugen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestim­ men des Schräglaufwinkels und/oder des Querschlupfes ei­ nes Rades bei Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Verfahren zum Bestimmen des Schräglaufwinkels ist beispielsweise aus der DE 40 30 653 A1 bekannt, bei dem zum Bestimmen des Schräglaufwinkels eines Rades eines ge­ bremsten Fahrzeuges zumindest eine Radgeschwindigkeit, der Lenkwinkel, die Giergeschwindigkeit und der Brems­ druck aber auch der Reibwert und die Radlasten als Meß­ größen verwendet werden. Dieses bekannte Verfahren benö­ tigt somit zur Bestimmung des Schräglaufwinkels eine Vielzahl von Sensoren und setzt ein aufwendiges mathematisches Fahrzeugmodell voraus. Die Algorithmen ge­ mäß dem mathematischen Fahrzeugmodell nach der DE 40 30 653 A1 enthalten eine Vielzahl von Parametern und Zwischenergebnissen, so daß eine Realisierung und Ab­ stimmung im Kraftfahrzeug schwer nachvollziehbar ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein vereinfachtes und übersichtliches Verfahren zum Bestimmen des Schräglauf­ winkels und/oder des Querschlupfes an einem Rad eines Kraftfahrzeuges unabhängig von Radlasten und Reibwerten zu schaffen, bei dem ein Minimum an Sensoren benötigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 ge­ löst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Berechnung des Schräglaufwinkels und/oder des Querschlupfes ein sich am Rad va­ riabel verhaltender, vom Schräglaufwinkel und/oder Querschlupf abhän­ giger Faktor berücksichtigt, der ein Maß für den Richtungsunterschied zwischen dem wirksamen Gesamtschlupf und der wirksamen Gesamtradkraft ausgehend von einem ge­ meinsamen Aufstandpunkt des Reifens ist. Anstelle dieses variablen Faktors wird bei der Berechnung ein konstanter Faktor verwendet, der dem variablen Faktor für einen Richtungsunterschied von nahezu Null ent­ spricht.
Durch den Ersatz einer Variablen durch eine Konstante, die einen Wert der Variablen im interessierenden Bereich darstellt, können ohne zusätzlichem Sensoraufwand Algo­ rithmen zur Berechnung des Schräglaufwinkels und des Querschlupfes vereinfacht werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist der Ge­ genstand des Patentanspruchs 2.
Der Schräglaufwinkel bzw. der Querschlupf eines Reifens wird in Abhängigkeit von der auf die gesamte Achse be­ zogenen Querkraft bestimmt. Die auf die gesamte Achse be­ zogene Querkraft ist leichter zu schätzen als die einzel­ nen Radquerkräfte. Dabei wird vorzugsweise angenommen, daß der Schräglaufwinkel bzw. der Querschlupf der einzel­ nen Räder einer Achse sowie der Schräglaufwinkel bzw. der Querschlupf der gesamten Achse nahezu gleich sind. Dies führt zu einer weiteren Vereinfachung der Algorithmen.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung dieses erfin­ dungsgemäßen Verfahrens bei Antriebsmoment- oder Bremsmo­ ment-Regelsystemen nach Patentanspruch 3. Derartige Sy­ steme nehmen beispielsweise zur Verhinderung von Instabi­ litäten des Kraftfahrzeuges Regeleingriffe vor, wenn der Schräglaufwinkel bzw. der Querschlupf eine von verschie­ denen Betriebszuständen abhängige, maximal zulässige Grenze überschreitet.
In der Zeichnung sind physikalische Zusammenhänge und Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine vektorielle Darstellung zur Veranschauli­ chung der physikalischen Größen Schräglaufwin­ kel, Quer- und Längsgeschwindigkeit,
Fig. 2 den variablen Faktor in Abhängigkeit von der Größe des Quer-, Längs- bzw. Gesamtschlupfes,
Fig. 3 einen Vergleich zwischen dem tatsächlichen bzw. gemessenen Schräglaufwinkelverlauf mit dem be­ rechneten Schräglaufwinkelverlauf nach dem er­ findungsgemäßen Verfahren,
Fig. 4 die Wirkrichtungen des Gesamtschlupfes und der Gesamtradkraft bei niedrigem Schlupf,
Fig. 5 die Wirkrichtungen des Gesamtschlupfes und der Gesamtradkraft bei hohem Schlupf,
Fig. 6 die Abhängigkeit der wirksamen Radquerkraft vom Querschlupf.
Die Erfindung geht von der physikalischen Beziehung zwi­ schen dem Schräglaufwinkel bzw. dem Querschlupf und der Längsgeschwindigkeit sowie der Quergeschwindigkeit eines Rades aus. Diese Beziehung wird durch Fig. 1, die einen Reifen 1 mit an einem Aufstandpunkt wirkenden Größen zeigt, in Verbindung mit Gleichung (1) dargestellt:
tan α = sy = vy/vx Gleichung (1),
wobei
α der Schräglaufwinkel,
sy der Querschlupf,
vy die Geschwindigkeit eines Aufstandpunktes des Reifens in Querrichtung (Quergeschwindigkeit) und
vx die Geschwindigkeit desselben Aufstandpunktes des Reifens in Längsrichtung (Längsgeschwindigkeit) ist.
Für den Querschlupf sy gilt weiterhin der physikalische Zusammenhang nach Gleichung (2):
sy = e · sx · (Fy/Fx) Gleichung (2),
wobei
e der vom Schräglaufwinkel und/oder Querschlupf abhängige Faktor,
sx der Längsschlupf,
Fy die Radquerkraft und
Fx die Radlängskraft ist.
Die Gesamtradkraft F setzt sich aus der Radlängskraft Fx und der Radquerkraft Fy zusammen. Bei vektorieller Dar­ stellung ist die Gesamtradkraft F die Resultierende aus der Radlängskraft Fx und der Radquerkraft Fy, wie in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt ist.
Die Gleichung (2) wird aus folgendem physikalischen Zu­ sammenhang hergeleitet:
Fx/Fy = e · sx/sy.
Aufgrund physikalischer Gegebenheiten ist das Verhältnis der Radlängskraft Fx zur Radquerkraft Fy proportional zu dem Verhältnis des Längsschlupfes sx zum Querschlupf sy, wobei der Proportionalitätsfaktor der zumindest vom Schräglaufwinkel bzw. Querschlupf aber auch vom Längs­ schlupf abhängige Faktor e ist. Der Proportionalitätsfak­ tor e kann auch folgendermaßen dargestellt werden:
e = (Fx/sx)/(Fy/sy).
Im folgenden wird das Verhältnis Fx zu sx durch Cx und das Verhältnis Fy zu sy durch Cy substituiert. Somit kann der Faktor e durch folgende Formel ausgedrückt werden:
e = Cx/Cy.
In Fig. 6 ist am Beispiel der Querkomponenten ein mögli­ cher Verlauf der Radquerkraft Fy in Abhängigkeit vom Querschlupf sy dargestellt. Im linearen Bereich dieses Verlaufs, d. h. bei niedrigen Querschlupfwerten, ergibt sich die sogenannte Schlupfsteife Cy als konstantes Ver­ hältnis Fy/sy. Die Schlupfsteife Cx in Längsrichtung und die Schlupfsteife Cy in Querrichtung hängen u. a. von Reifenparametern wie Luftdruck und Gummimischung ab. Für größere Längs- bzw. Querschlupfwerte existiert keine kon­ stante Schlupfsteife in Längs- und in Querrichtung mehr, jedoch gleicht sich das Verhältnis Cx′=Fx/sx in Längs­ richtung und Cy′=Fy/sy in Querrichtung mit zunehmenden Schlupfwerten an, so daß der Faktor e als Verhältnis von Cx′ zu Cy′ für Schlupfwerte im Grenzbereich beim Übergang des Großteils des Reifenlatsches von Haft- in Gleitrei­ bung zumindest nahezu 1 ist. Dieser Zusammenhang ist in Fig. 2 dargestellt, die einen Verlauf des Faktors e in Abhängigkeit von dem Gesamtschlupf s zeigt.
Wie Fig. 4 und Fig. 5 zeigen, ist der Faktor e ein Maß für den Richtungsunterschied zwischen dem wirksamen Gesamtschlupf s, der sich aus dem Längsschlupf sx und dem Querschlupf sy zusammensetzt, und der wirksamen Gesamtradkraft F, die sich aus der Radlängskraft Fx und der Radquerkraft Fy zusammensetzt, an einem gemeinsamen Aufstandpunkt des Reifens betrachtet:
In Fig. 4 und Fig. 5 sind die Gesamtradkraft F als Resul­ tierende der Radlängskraft Fx und der Radquerkraft Fy und der Gesamtschlupf s als Resultierende des Längsschlupfes sx und des Querschlupfes sy dargestellt. Die Richtung des Gesamtschlupfes s und die Richtung der Gesamtradkraft F werden bezogen auf die y-Achse (Querrichtung) jeweils durch die Winkel δ₁ und δ₂ beschrieben.
In Fig. 4 ist die Fahrsituation für einen kleinen Schräglaufwinkel α und einen niedrigen Querschlupf sy bzw. einen niedrigen Gesamtschlupf s dargestellt, bei der der Winkel δ₂ größer als der Winkel δ₁ ist. Mit zunehmen­ dem Schräglaufwinkel α und/oder Querschlupf sy bzw. Ge­ samtschlupf s verändert sich sowohl δ₁ als auch δ₂, ins­ besondere derart, daß sich die Winkel δ₁ und δ₂ aneinan­ der angleichen.
In Fig. 5 ist die Fahrsituation im Grenzbereich, d. h. beim Übergang des Großteils des Reifenlatsches von Haft­ in Gleitreibung, dargestellt, in dem der Winkel δ₁ in etwa gleich dem Winkel δ₂ ist.
Die Richtungsunterschiede, die mit dem Faktor e darge­ stellt werden, sind beispielsweise folgendermaßen dar­ stellbar:
e = (Fx/sx)/(Fy/sy) = (Fx/Fy/(sx/sy) = tan δ₁/tan δ₂.
Wird der Winkel δ₁ gleich dem Winkel δ₂, wie in Fig. 5 für großen Gesamtschlupf s dargestellt, geht der Wert des Faktors e = tan δ₁/tan δ₂ für größer werdenden Gesamt­ schlupf s bzw. Querschlupf sy, wie auch bei der Betrach­ tung des Faktors e = Cx′/Cy′, ebenfalls gegen 1.
Diese Erkenntnis wird erfindungsgemäß herangezogen, um die Bestimmung des Schräglaufwinkels α bzw. des Querschlupfes sy zu vereinfachen. Ausgehend von der Gleichung (2)
sy = e · sx · (Fy/Fx)
ist es schwierig, den variablen Faktor e zu ermitteln, da er vom Schräglaufwinkel bzw. dem Querschlupf selbst ab­ hängt. Erfindungsgemäß wird daher für den Faktor e ein konstanter Wert ek eingesetzt, der für große Schlupfwerte zumindest nahe dem Grenzbereich, d. h. beim Übergang des Großteils des Reifenlatsches von Haft- in Gleitreibung, vorzugsweise ek=1, gilt.
In Fig. 2 ist ein Bereich der möglichen erfindungsgemäßen Werte ek für den Faktor e schraffiert eingezeichnet, in dem der Faktor e sich in Abhängigkeit von dem Schlupf s vorzugsweise auf dem Wert 1 oder zumindest nahe dem Wert 1 befindet. Durch die erfindungsgemäße Wahl eines kon­ stanten Faktors ek ergibt sich zwar, wie in Fig. 3 darge­ stellt, bei niedrigen Schlupfwerten s bzw. bei niedrigem Schräglaufwinkel α ein Berechnungsfehler (schraffierter Bereich der Fig. 3). Ein Vergleich des tatsächlichen bzw. gemessenen Schräglaufwinkels mit dem nach dem erfindungs­ gemäßen Verfahren berechneten Schräglaufwinkel nach Fig. 3 ergibt jedoch bei großem Schräglaufwinkel α eine gute Übereinstimmung (unschraffierter Bereich der Fig. 3).
Für niedrige Schräglaufwinkel α ist der berechnete Wert gegenüber dem tatsächlichen bzw. gemessenen Wert kleiner. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch davon ausge­ gangen, daß gerade bei großem Schräglaufwinkel α bzw. Querschlupf Instabilitäten durch Regelsysteme wie z. B. Antriebsmoment- oder Bremsmoment-Regelsysteme verhindert werden sollen. Da das erfindungsgemäße Verfahren zur Be­ stimmung des Schräglaufwinkels und/oder des Querschlupfes vorzugsweise gerade bei derartigen Regelsystemen einge­ setzt werden soll, kann der Fehler bei niedrigem Schräg­ laufwinkel vernachlässigt werden. Vorzugsweise kann der konstante Faktor ek im zumindest nahezu fehlerfreien Be­ reich (unschraffierter Bereich der Fig. 3) dort gewählt werden, wo gerade eine genaue Schätzung des Schräglauf­ winkels α, z. B. kurz vor Auftreten von Instabilitäten, erwünscht ist.
Alle anderen Größen der Gleichung (2) außer dem Faktor e, so der Längsschlupf sx, die Radlängskraft Fx und die Rad­ querkraft Fy, sind aus ohnehin im Kraftfahrzeug vorhan­ denen Signalen ermittelbar. So ist beispielsweise ein Kraftfahrzeug, das mit einem Antriebsmoment- oder Brems­ moment-Regelsystem versehen ist, mit Sensoren zur Erfas­ sung der einzelnen Raddrehzahlen ausgestattet. Mittels der Signale der Raddrehzahlsensoren ist der Längsschlupf sx beispielsweise folgendermaßen ermittelbar:
sx = ((w · R - vx)/vx),
wobei vx die Geschwindigkeit des Aufstandpunktes des Rades in Längsrichtung, R der Radradius und w die Drehgeschwindig­ keit des Rades ist. Die Größen w und vx sind beispiels­ weise ausschließlich aus den Raddrehzahlen, insbesondere eines angetriebenen und eines nicht angetriebenen Rades, berechenbar.
Die Radlängskraft Fx kann als Antriebskraft aus dem An­ triebsmoment ermittelt werden. Üblicherweise sind Kraft­ fahrzeuge mit Steuergeräten versehen, die ohnehin zur Re­ gelung des Motors oder anderer Antriebseinheiten das An­ triebsmoment ermitteln und auch anderen Regelsystemen zur Verfügung stellen. Bei Auftreten des Schräglaufwinkels insbesondere bei Kurvenfahrt, wird von einem offenen Dif­ ferential ausgegangen, wodurch die Radlängskräfte der Rä­ der einer Achse in etwa gleich sind. Somit ist die Rad­ längskraft Fx für die einzelnen Räder aus der für die ge­ samte Achse geltenden Längskraft Fxa berechenbar:
Fxl = Fxr = Fxa/2
Fxr Radlängskraft des rechten Rades
Fxl Radlängskraft des linken Rades.
Zur weiteren Vereinfachung bei der Bestimmung des Quer­ schlupfes nach der Gleichung (2) wird nicht die Radquer­ kraft Fy eines einzelnen Rades betrachtet, sondern von der auf die gesamte Achse bezogenen Querkraft Fya aus­ gegangen. Diese gesamte Querkraft Fya ist bei üblicher­ weise 50% Achslastverteilung vorwiegend in etwa die Hälfte der Gesamtquerkraft des Fahrzeuges Fq. Die Ge­ samtquerkraft des Fahrzeuges Fq kann beispielsweise fol­ gendermaßen berechnet werden, wenn die Querbeschleunigung aq durch Messung oder Schätzung aus anderen bekannten Fahrzeugparametern ermittelt wird:
Fq = m · aq,
wobei m die Fahrzeugmasse und aq die Querbeschleunigung ist. Somit ist auf einfache Weise die gesamte achsbezo­ gene Querkraft Fya. durch die Gesamtquerkraft Fq/2 des Fahrzeuges berechenbar.
Da sich die gesamte Querkraft Fya durch die Addition der einzelnen Radseitenkräfte Fyl + Fyr ergibt, kann die Gleichung (2), nach Fy aufgelöst, für beide Räder einer Achse erstellt werden:
Fyr = Fxr · (syr/(er · sxr))
Fyl = Fxl · (syl/(el · sxl)).
Mit Fya = Fyl + Fyr und der Annahme, daß der Schräglauf­ winkel bzw. der Querschlupf der Räder einer Achse, syl und syr, nahezu gleich sind und dem Schräglaufwinkel bzw. Querschlupf sya der gesamten Achse entsprechen, sy=sya=syl=syr, ergibt sich die Gleichung (3), aufgelöst nach dem Querschlupf sya:
sy = sya = Fya/((Fxl/el · sxl) + (Fxr/er · sxr))
mit el = er = ek = 1
sy = sya = Fya/((Fxl/sxl) + (Fxr/sxr)).
Mit dieser auf die Achse bezogenen Gleichung (3) ist eine einfache Formel zur Bestimmung des Querschlupfes sy eines Rades bzw. des Schräglaufwinkels α eines Rades möglich, wobei die Größen Fya, Fxl, Fxr, sxl und sxr radbezogen wie oben geschildert auf einfache Weise ermittelbar sind. Die Größen el und er werden durch den erfindungsgemäßen konstanten Faktor ek bzw. 1 ersetzt.
Somit ist ein einfaches und sicheres Verfahren zur Be­ stimmung des Schräglaufwinkels bzw. des Querschlupfes ei­ nes Rades bzw. einer Achse gegeben, das besonders vor­ teilhaft für Regelsysteme zur Verhinderung von Instabili­ täten eines Kraftfahrzeuges ist.

Claims (3)

  1. Verfahren zur Bestimmung des Schräglaufwinkels und/oder des Querschlupfes eines Rades bei Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich am Rad variabel verhaltender, vom Schräglaufwinkel (α) und/oder Querschlupf (syl, syr, sya, sy) ab­ hängiger Faktor (e) berücksichtigt wird, der ein Maß für den Rich­ tungsunterschied zwischen dem wirksamen Gesamtschlupf (s) und der wirksamen Gesamtradkraft (F) ausgehend von einem Aufstand­ punkt des Reifens (1) ist, und daß zur Berechnung des Schräglaufwin­ kels (α) anstelle dieses variablen Faktors (e) ein konstanter Faktor (ek; 1) verwendet wird, der dem variablen Faktor (e) für einen Rich­ tungsunterschied von nahezu 0 entspricht.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schräglaufwinkel (α) und/oder der Querschlupf (syl, syr, sya, sy) eines Reifens (1) in Abhängigkeit von der auf die gesamte Achse bezogenen Querkraft (Fya) bestimmt wird.
  3. 3. Verwendung des Verfahrens nach Patentanspruch 1 oder 2 bei einem Antriebsmoment- und/oder Bremsmoment-Regelsystem in Kraftfahr­ zeugen.
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