DE4419954A1 - Zapfengelenk - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zapfengelenk nach der im
Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Derartige Zapfengelenke (siehe z. B. DE-OS 30 00 764),
auch als Kugelgelenke bezeichnet, werden häufig bei
Lenkungen für Kraftfahrzeuge, z. B. für einen Einsatz
in Spurstangen, verwendet. Um eine Lenkung möglichst
wenig negativ zu beeinflussen, sollen Gelenke dieser
Art möglichst reibungsarm und möglichst spielfrei aus
gebildet sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde ein spiel- und verspannungsfreies Gelenk mit
möglichst geringem oder mit einstellbarem Reibungswert
zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale ge
löst.
Das Innere des Gelenkgehäuses ist im allgemeinen mit
einer Fettschmierung versehen. Durch die erfindungsge
mäße Ausbildung der unteren Lagerschale mit den kreis
ringförmigen Schmierrillen entsteht neben einer guten
Schmierung ein hydrostatischer Druck, der einen Groß
teil der Kraftabstützung des Zapfengelenkes übernimmt.
Mit einer steigenden Last auf das Zapfengelenk kommen
durch eine entsprechende Verformung der unteren Lager
schale nacheinander die einzelnen Ringe, die die li
nienförmige Auflage für den Gelenkkopf zwischen den
Schmierrillen bilden, von innen nach außen zunehmend
zum Einsatz. Die Hauptreibung entsteht jedoch auf
kleinen Durchmessern der Teilsegmente der unteren La
gerschale. Insgesamt gesehen bleibt jedoch die Gesamt
reibung sehr gering.
Als wesentliche Vorteile ergeben sich ein besserer
Lenkungsrücklauf, eine bessere Zentrierung um die Mit
tellage und keine Beeinflussung des Eigenlenkverhal
tens. Auf Grund einer geringeren Achsreibung stellt
sich auch ein besserer Abrollkomfort ein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
den nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig be
schriebenen Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße
Zapfengelenk,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch das untere Teil
des Zapfengelenkes in vergrößertem Maßstab
nach der Linie II-II der Fig. 3,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die untere Lagerschale
nach der Fig. 2,
Fig. 4 ein Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig.
5 durch die obere Lagerschale,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig.
5,
Fig. 7 einen Teillängsschnitt durch das untere Teil
des Zapfengelenkes in einer abgewandelten
Ausführungsform, ähnlich dem Teillängsschnitt
gemäß Fig. 2,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die untere Lagerschale
nach der Fig. 7.
Das Zapfengelenk weist in üblicher Weise einen Gelenk
zapfen 1 mit einem daran sich anschließenden kugelför
migen Gelenkkopf 2 auf, der in einer Ausnehmung eines
napfartigen Gelenkgehäuses 3 verdrehbar und auslenkbar
gelagert ist. Zwischen dem Gelenkkopf 2 und dem Ge
lenkgehäuse 3 sind eine obere Lagerschale 4 und eine
untere Lagerschale 5 eingesetzt. Beide Lagerschalen 4
und 5 umfassen den Gelenkkopf 2 auf ihren Innenseiten
teilweise, d. h. sie sind der Kugelform angepaßt. Die
Aufnahme der unteren Lagerschale 5 wird durch eine Ge
häusekontur gebildet, deren Krümmungsmittelpunkt ra
dial zum Schalenboden geringfügig jenseits des Mittel
punktes der Lagerschale 5 liegt, so daß die Lagerscha
le 5 primär im Zentrumsbereich gegenüber dem aufneh
menden Gelenkgehäuse 3 abgestützt ist.
Die untere Lagerschale 5 besitzt auf ihrer dem Gelenk
kopf 2 zugewandten Seite eine Rillenstruktur durch ei
ne Vielzahl von Schmierrillen 6, die sich - ausgehend
von dem zentralen Lagerschalengrund aus - kreisring
förmig über einen wesentlichen Teil der unteren Lager
schale 5 erstrecken. Durch diese Ausgestaltung entste
hen zwischen den einzelnen Schmierrillen 6 kreisring
förmige Auflage- bzw. Berührlinien mit dem Gelenkkopf
2.
Zusätzlich sind im äußeren Bereich der unteren Lager
schale 5 noch mehrere über den Umfang verteilt ange
ordnete Fettaschen 7 zur zusätzlichen Schmierung vor
gesehen. Die Fettaschen 7 erstrecken sich dabei vom
Außenumfang der unteren Lagerschale 5 aus radial nach
innen bis in den Bereich der Schmierrille 6 mit dem
größten Durchmesser.
Die untere Lagerschale 5 liegt mit einem Absatzring 8
in einer Ringnut 9 des Gelenkgehäuses 3 an. Wie aus
den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, ist die untere La
gerschale 5 im Bereich der Ringnut 9 mit über den Au
ßenumfang vorstehenden rippen- oder wellenförmigen
Zähnen bzw. Vorsprüngen 10 versehen. Die rippenförmi
gen Vorsprünge 10 können satzweise bzw. abschnittweise
segmentförmig über den Umfang der Lagerschale 5 ver
teilt angeordnet sein. Wie ersichtlich sind gemäß Fig.
3 vier Abschnitte mit jeweils mehreren Vorsprüngen 10
vorgesehen.
Die Bereiche zwischen den Vorsprüngen und zwischen den
einzelnen Abschnitten dienen als Fettreservoir. Die
Vorsprünge 10 bzw. die untere Lagerschale 5 mit ihren
Vorsprüngen 10 besitzt ein Übermaß gegenüber dem
Durchmesser der Ringnut 9. Dies bedeutet die untere
Lagerschale 5 wird bei der Montage entsprechend in das
Gelenkgehäuse 3 unter einer entsprechenden Deformie
rung der Vorsprünge 10 eingepreßt. Auf diese Weise er
gibt sich sowohl eine Lagefixierung der unteren Lager
schale 5 als auch eine Verdrehsicherung.
Die Ausgestaltung der oberen Lagerschale 4 ist aus den
Fig. 4 bis 6 deutlicher ersichtlich. Auf ihrer dem Ge
lenkkopf 2 zugewandten Innenseite ist sie mit mehreren
über den Umfang verteilt angeordneten, wenigstens an
nähernd in axialer Richtung bzw. in Richtung von dem
Gelenkzapfen zur unteren Lagerschale 5 hin verlaufen
den Fettaschen in Form von Schmiernuten 11 versehen.
Die Schmiernuten 11 sind dabei durchgehend ausgebil
det, d. h. sie erstrecken sich von dem oberen bis zum
unteren Rand der oberen Lagerschale 4. Außerdem fluch
ten sie zu den Fettaschen 7 in der unteren Lagerschale
5.
Die obere Lagerschale 4 weist zusätzlich noch einen
Ringflansch 12 in ihrem axial mittleren Bereich auf.
Der Ringflansch 12 kann als Vollring ausgebildet sein.
Auf der Unterseite, d. h. auf der zu der unteren Lager
schale 5 zugewendeten Seite, ragen aus dem Ringflansch
12 Rippen, Wellen oder Zähne 13. Die Zähne 13 können
entweder über den gesamten Umfang verteilt oder - ähn
lich wie die Vorsprünge 10 der unteren Lagerschale 5 -
abschnittsweise zusammengefaßt sein. Durch die Zähne
13 ergibt sich eine axiale Elastizität, die eine axia
le Verschiebung der Schale 4 unter Ausnutzung der Ela
stizität bei gleichbleibender radialen Abstützkraft
für die Schale 4 ermöglicht.
Zur Gelenkmontage wird ein Verschlußring 14 auf die
obere Lagerschale 4 aufgesetzt, wobei dieser mit sei
ner unteren Seite auf den Ringflansch 12 drückt. Um
eine entsprechende Spielfreiheit zu erreichen ist es
nur erforderlich die axiale Länge des Ringflansches 12
und die Längen und Auflagenflächen des Gelenkgehäuses
3 so zu wählen, daß sich nach der Gelenkmontage eine
Verspannung des Gelenkkopfes 2 über eine Berührlinie
A-B zu einem unteren Punkt C im Lagerschalengrund der
unteren Lagerschale 5 ergibt. (siehe Dreieck ABC in
der Fig. 1). Beim Einbördeln durch ein entsprechendes
Umbiegen eines Bördelringes 15 des Gelenkgehäuses 3
auf einen Ringabsatz 16 des Verschlußringes 14 ent
steht auf diese Weise eine definierte Abstützung des
Verschlußringes 14 im Gelenkgehäuse 3, und zwar unab
hängig von der Größe der Einbördelkraft, und damit ei
ne Berührung des Gelenkkopfes 2 auf der Linie A-B zur
oberen Lagerschale 4. Damit entsteht eine Spielfrei
heit ohne das Zapfengelenk stark vorspannen zu müssen.
Axialkräfte stützen sich im Punkt C am Lagerschalen
grund der unteren Lagerschale 5 ab, wobei unabhängig
von dem Schwenkwinkel des Gelenkes die Abstützung
primär im Zentrumsbereich (Punkt C) erfolgt.
In den kreisringförmigen Schmierrillen 6 verbleibt je
doch in jedem Fall ein hydrostatischer Druck.
Im Punkt C liegt stets die größte Flächenpressung vor,
welche nach außen zu abnimmt. Mit steigender Belastung
kommen durch eine entsprechende Verformung der unteren
Lagerschale 5, die im allgemeinen aus Kunststoff be
steht (ebenso wie die obere Lagerschale 4) vom Punkt C
ausgehend dann nacheinander die einzelnen Ringe von
innen nach außen immer mehr in Einsatz, wobei die Ab
stützung über die äußeren Ringe nur im Extremfall, und
vergleichsweise geringfügig erfolgt.
Wie ersichtlich ist es durch eine einfache Abstimmung
der Form des Gelenkgehäuses 3, der unteren Lagerschale
5 und der Form des Gelenkkopfes 2 möglich, daß eine
Punktberührung im Punkt C entsteht.
Durch die Zähne 13 am Ringflansch 12 wird auch ein
Spielausgleich in axialer Richtung zwischen den Lager
schalen 4 und 5 erreicht.
Durch eine entsprechende Wahl der Durchmesser der Zäh
ne 13 und des Ringflansches 12 läßt sich für die obere
Lagerschale 4 ebenfalls eine Verdrehsicherung, neben
einem Axialtoleranzausgleich, erreichen.
Anzumerken ist noch, daß die Rillenstruktur der unte
ren Lagerschale 5 nicht dergestalt sein muß, daß
durchgehend kreisringförmige Schmierrillen 6 vorhanden
sind. Um einen bestimmten Reibwert zu erreichen, kön
nen noch entsprechende Aussparungen in der unteren La
gerschale 5 vorgesehen sein. Dies ist beispielsweise
durch eine zentrale Aussparung im mittleren Bereich
oder durch Unterbrechungen der Kreisringe möglich.
Wird eine zentrale Aussparung vorgesehen, so führt
dies zu einer Abstützung in aus dem Zentrum (Punkt C)
verlagerten Bereichen, also auf größerem Durchmesser,
und damit zu einer höheren Reibung. Diese Ausgestal
tung ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Wie ersicht
lich liegt eine zentrale Aussparung 17 mit einem
Durchmesser D in der unteren Lagerschale 5 vor. Die
übrige Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispieles
entspricht dem vorstehend genannten Ausführungsbei
spiel, weshalb hierfür die gleichen Bezugszeichen ver
wendet worden sind.
Die Definitionen "untere" und "obere" Lagerschale sind
nur beispielsweise - bezogen auf das dargestellte Aus
führungsbeispiel - so gewählt. Je nach Einbaulage des
Zapfengelenkes kann auch eine umgekehrte Definition
auftreten.
Claims (9)
1. Zapfengelenk mit einem Gelenkzapfen, der mit einem
eine wenigstens annähernd kugelförmige Lagerfläche
aufweisenden Gelenkkopf in einer Ausnehmung eines
napfartigen Gelenkgehäuses verdrehbar und auslenk
bar gelagert ist, wobei der Gelenkkopf von einer
unteren und einer oberen Lagerschale umfaßt ist,
und wobei über der oberen Lagerschale ein Ver
schlußring angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die untere Lagerschale (5) auf ihre zum Gelenkkopf
(2) zugewandten Seite eine Rillenstruktur mit we
nigstens annähernd kreisringförmigen Schmierrillen
(6) aufweist.
2. Zapfengelenk in Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ausgehend von einem zentralen Lagerschalengrund -
eine Vielzahl von Schmierrillen (6) mit unter
schiedlichen Durchmessern vorgesehen sind.
3. Zapfengelenk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
Teile der Rillenstruktur bzw. der Schmierrillen (6)
ausgespart sind.
4. Zapfengelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb der Schmierrillen (6) bzw. in einem Be
reich der unteren Lagerschale (5), der näher am Ge
lenkzapfen (1) liegt, zusätzliche Fettaschen (7)
angeordnet sind.
5. Zapfengelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die untere Lagerschale (5) am Außenumfang mit radi
al über den Außenumfang vorstehenden rippen- oder
wellenförmigen Vorsprüngen (10) versehen ist.
6. Zapfengelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die obere Lagerschale (4) auf ihrer dem Gelenkkopf
(2) zugewandten Seite mit Fettaschen (11) versehen
ist.
7. Zapfengelenk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fettaschen als durchgehende Schmiernuten (11)
ausgebildet sind, die wenigstens annähernd vom obe
ren bis zum unteren Ende der oberen Lagerschale (4)
verlaufen.
8. Zapfengelenk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmiernuten (11) mit den Fettaschen (7) in der
unteren Lagerschale (5) fluchten.
9. Zapfengelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die obere Lagerschale (4) am Außenumfang mit einem
Ringflansch (12) versehen ist, auf dessen Untersei
te bzw. auf dessen zur unteren Lagerschale (5) ge
wandten Seite eine Vielzahl von über den Umfang
verteilt angeordneten Zähnen (13) vorgesehen sind,
wobei auf der Oberseite der Verschlußring (14) an
dem Ringflansch (12) anliegt und die obere Lager
schale (4) mit ihren Zähnen (13) auf einem Absatz
des Gelenkgehäuses (3) liegt.
Priority Applications (1)
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