DE4416306A1 - Motorisierter Freiballon starrer/halbstarrer Bauart - Google Patents
Motorisierter Freiballon starrer/halbstarrer BauartInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
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- B64B1/00—Lighter-than-air aircraft
- B64B1/40—Balloons
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
- Toys (AREA)
Description
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein motorisier
tes Freiballonsystem zum Transport von Lasten und/oder Personen
über kurze Entfernungen mit Hilfe eines am Äquator des Ballons an
gebrachten Antriebssystems, das sowohl für richtungsgesteuerten
Vortrieb als auch für die Erzeugung von Auf- und Abtriebskräften
ausgelegt ist. Der überwiegende Teil des Auftriebs wird allerdings
durch ein geeignetes Traggas (vorzugsweise unbrennbares Helium)
geliefert, das sich in mehreren unabhängigen Gaszellen befindet.
Das gesamte Ballonsystem wird von einer wetterfesten und ultra
violett-beständigen Außenhülle umgeben, die durch geeignete
starre Ringkonstruktionen und Stringerelemente - ähnlich wie bei
einem starren bzw. halbstarren Luftschiff - ausgesteift wird.
Besagte Stringer dienen der Einleitung von konzentrierten Lasten
und laufen kegelförmig auf einen Punkt am unteren Ende des Ballons
zu, der sowohl zur Aufnahme von konzentrierten Lasten, als auch
als Verankerungspunkt am Boden dient. In die auf diese Weise ge
bildete untere Kegelspitze ist außerdem die Gondel sowie die
Ballastaufnahme integriert.
Für den Lufttransport über kurze Entfernungen, bei unzugänglichem
Gelände und ohne vorhandene Start-und Landebahnen hat sich der
Einsatz von Hubschraubern als die bevorzugte Methode bewährt.
Trotz seiner erwiesenen Vielseitigkeit weist der Hubschrauber aber
einige ins Gewicht fallende Nachteile auf, z. B. hohe Wartungs- und
Treibstoffkosten, begrenzte Tragfähigkeit und technologische Gren
zen hinsichtlich des Vergrößerungspotentials des Systems an sich.
Auch kann die Lärmbelästigung in verschiedenen Fällen nicht tole
riert werden.
Freiballons können erwiesenermaßen für erhebliche Lasten aus
gelegt werden, sind aber praktisch völlig vom Wind abhängig und
daher nicht für einen planmäßigen Punkt-zu-Punktverkehr geeignet.
Lastenballons sind jedoch als Fesselballons vielfach erfolgreich
eingesetzt worden. Hierbei sind insbesondere die in Oregon verwen
deten "logging balloons" für den Holztransport aus unzugänglichen
Gegenden zu erwähnen. Diese Ballonsysteme sind z. T. durch geeig
nete aerodynamische Formgebung derart gestaltet worden, daß sie
nach Art eines Drachens ihre Auftriebskraft noch erheblich vergrößern
konnten.
Der Nachteil der Fesselballons liegt in den aufwendigen Winden
anlagen und in der Abhängigkeit von der jeweiligen Windrichtung.
Hinzu kommt, daß bei aerodynamisch geformten Fesselballonen zur
Bodenverankerung ein ziemlich großes Areal erforderlich ist. Auch
sind Reparaturen der Ballonhülle im Felde aus Zugänglichkeits
gründen schwierig.
Das Bestreben, Freiballons durch Motorkraft unabhängig und über
große Entfernungen steuern zu können, hat bekanntlich zu der
Entwicklung von sehr leistungsfähigen Luftschiffen (z. B. Zeppe
linen) geführt. Diese sind dank der schlanken stromlinienförmigen
Gestaltung vornehmlich für den Transport über weite Entfernungen
bzw. über lange Zeiträume geeignet. Dagegen ergeben sich beim
Aufnehmen und Absetzen konzentrierter Lasten (Punktlasten) in dem
schlanken Luftschiffkörper erhebliche Biegemomente. Außerdem
beanspruchen am Boden verankerte Luftschiffe als Minimum ein
kreisförmiges Feld mit dem Radius einer Schiffslänge, damit sich
das Schiff nach Art einer Wetterfahne gegen jede mögliche Wind
richtung einstellen kann.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der generelle Betriebs
modus der aerodynamisch optimierten Luftschiffe in der Horizontal
bewegung liegt. Die in der vorliegenden Erfindung als essentiell
betrachtete Betriebsform ist die Vertikalbewegung, während die
Horizontalbewegung lediglich dem Versetzen der Nutzlast und der
Kompensation der Windeinflüsse dient. Damit ist es auch nicht
zwingend notwendig, den Widerstandskoeffizienten des betrachteten
Systems zu minimieren, da der Luftwiderstand durch die relativ
kleine Horizontalgeschwindigkeit ohnehin in Grenzen gehalten wird.
Es sind bereits eine Reihe von traggasgestützten Hebe- und Trans
portsystemen konzipiert und z. T. auch getestet worden, die im fol
genden kurz beschrieben werden:
Modellversuche wurden ausgeführt mit einem um die Vertikalachse
rotierenden Kugelballon mit von der Äquatorebene radial ausgehen
den Hubschrauberblättern, die nicht nur eine erhebliche Vergrößerung
der Tragkraft bewirken sollten, sondern auch nach Art der
Hubschraubersteuerung mit zyklischer Blattverstellung Vertikal-
und Horizontalbewegungen einleiten sollten. Hierbei zeigte es
sich, daß die hierbei auftretende Überlagerung von Kreiselwirkung
und Magnuseffekt nicht beherrscht werden konnte.
Mehr Erfolg wurde bei einer Variante erzielt, bei der sich ein
Ballonkörper in Form eines Rotationsellipsoiden um die horizontale
Hauptachse dreht. Die radialen Propellerblätter rotieren somit in
der Vertikalebene und dienen der Vorwärtsbewegung. Erhebliche
Auftriebskräfte können bei diesem Konzept durch zyklisch verstell
te Tragflächenelemente an den Enden der Rotorblätter erzielt wer
den, was durch Demonstrationsversuche (Heben eines Fahrzeugs) be
wiesen werden konnte.
Ein weiteres Konzept machte sich im Modellversuch den senkrecht
zur Fahrtrichtung auftretenden Magnuseffekt zunutze, indem der
Ballon um die horizontale Achse quer zur Fahrtrichtung zur Ro
tation gebracht wurde.
Weitere sogenannte Hybridkonzepte sind Luftschiffhüllen in Kombi
nation mit einer Hubschrauberkonfiguration, bestehend aus einer
symmetrischen Anordnung von vier koordinierten Hubschraubern.
Hierbei kompensiert der Aerostat im wesentlichen das Leergewicht
des Gesamtsystems, während die addierte Hubkraft der vier Heli
kopter voll zum Heben erheblicher Lasten zur Verfügung steht. Der
wesentliche Nachteil dieses Konzepts ist, daß die charakteristi
schen Vibrationsprobleme der individuellen Hubschrauber nun auch
von dem Gesamtsystem beherrscht werden müssen. Kritische Eigen
schwingungen haben im Sommer 1986 zur Zerstörung eines Prototypen
geführt.
Andere Entwürfe beruhen auf einer Kombination von mehreren Ballo
nen, die durch einen Rahmen aus leichten Gitterträgern zusammen
gehalten werden. Diese Rahmen nehmen die Lasten auf und sind mit
geeigneten Triebwerken zur Horizontal- und Vertikalbewegung ver
sehen. Eine derartige Konfiguration ist aerodynamisch nicht
"sauber"; allerdings trägt das Rahmenwerk wesentlich zu einer
günstigen Lasteinleitung und -verteilung bei.
Zur Verringerung des aerodynamischen Widerstands sind daher Aero
staten in der Form eines abgeplatteten Ellipsoiden oder in Form
einer Linse entworfen, die durch ein starres Gerüst in dieser Form
gehalten werden. Bei teilweiser Füllung des Innenraums mit Trag
gaszellen ist es möglich, den aerostatischen Auftrieb durch Erwär
men des Traggases innerhalb bestimmter Grenzen kontrolliert zu
variieren. Durch die linsenförmige Formgebung können im Vorwärts
flug mit Anstellwinkel erhebliche zusätzliche aerodynamische Auf
triebskräfte erzeugt werden, wobei allerdings auch sehr große
Kippmomente entstehen, die schwer zu beherrschen sind.
Das erfindungsseitig beschriebene Prinzip der Fortbewegung und
Auftriebsregelung mit Hilfe von am Aquator des Aerostaten
angebrachten schwenkbaren Antriebssystemen ist durch mehrere
kanadische Experimente an einem heliumgefüllten Reklameballon als
durchführbar bewiesen worden. Allerdings ist besagtes Konzept auf
die Anwendung als preiswertes Sport- und Reklameluftschiff mit
begrenzter Tragkraft gedacht und beschränkt sich daher auf
herkömmliche Ballontechnologie.
Das Gerät besteht nach Abb. 1 aus einer tropfenförmigen äußeren
wetterfesten und ultraviolett-beständigen Hülle (a), deren obere
Kalotte annähernd durch einen Rotationsellipsoiden beschrieben
werden kann, während der untere Teil konisch zu einer Spitze am
Fußpunkt (b) konvergiert.
Im Inneren befinden sich vorzugsweise zwei übereinander ange
ordnete Traggaszellen (c, d), die den größten Teil des Innenraums
ausfüllen und sich bei unterschiedlichen Höhen und Temperaturen in
gewissen Massen ausdehnen und zusammenziehen können.
Im Bereich des größten lateralen Durchmessers oder "Äquators"
bzw. etwas unterhalb dieses Bereichs ist die Hülle inwendig durch
einen horizontal liegenden steifen Ring verstärkt (e). Dieser Ring
ist aus Leichtbau-Trägerelementen derart aufgebaut, daß er einen
prismatischen begehbaren Querschnitt erhält. Diese Ringkonstruk
tion erfüllt folgende Funktionen:
- (1) Versteifung der Ballonhülle gegenüber Deformationen des Querschnitts infolge von Luftkräften,
- (2) Aufspannvorrichtung für eine wölbbare horizontale Trennwand, vorzugsweise ein aus Textilseilen geknüpftes spinnenwebartiges Netz (f), das die aerostatischen Auftriebskräfte der sich im unteren Teil der Hülle befindlichen Traggaszelle aufnimmt,
- (3) Aufhängung und Krafteinleitung für die sich links- und rechtsseitig außerhalb der Hülle befindlichen kombinierten Vortriebs- und Hubsysteme (g, g′),
- (4) Aufnahme von Tankanlagen und -leitungen sowie sonstigen Untersystemen,
- (5) Laufgang für Wartungs- und Inspektionsarbeiten.
Das untere konische Segment des Geräts ist wiederum eine starre
Leichtbaukonstruktion, die an die Außenhülle kraftschlüssig ange
schlossen ist. Dieses Segment ist wie folgt von unten her aufge
baut:
- (6) Die Konusspitze (b) ist gleichzeitig der Verankerungspunkt am
Boden sowie der Lastaufnahmepunkt für schwebende Nutzlasten.
Im Bereich der Konusspitze befinden sich daher geeignete Windensysteme (h), die sowohl zum Verankern als auch zum Heben und Halten von Lasten dienen. - (7) Der Raum oberhalb der Windenanlage dient zur Aufnahme von Ballast (i), vorzugsweise Wasser, das nach Bedarf über Schlauchanschlüsse bzw. Ventilöffnungen (j) abgelassen werden kann.
- (8) In dem Kegelsegment oberhalb des Ballastraums befindet sich die integrierte Pilotenkanzel (k) mit Rundumsicht. Dieses Segment enthält alle zur Führung des Geräts benötigten Ausrüstungen und Instrumentationen.
- (9) Oberhalb der Pilotenkanzel können wahlweise noch weitere integrierte Kegelsegmente (1) vorgesehen werden, die in mehrstöckiger Anordnung zunehmend größere Nutzflächen anbieten. Auf diese Weise kann das Gerät auch als Passagierträger umgerüstet werden, wobei die vorhandene Rundumsicht eine hervorragende Panorama-Aussicht bietet.
Zur Einleitung der an dem Fußpunkt wirkenden Lasten wird entlang
der Symmetrieachse ein vertikal durchlaufendes Zugseil (m) ange
bracht, das durch die Gondelsegmente und die untere Traggaszelle
hindurch am Zentralpunkt (n) des spinnwebartigen Netzes befestigt
ist. Wahlweise kann das Seil weiter durch die obere Traggaszelle
hindurch fortgeführt werden bis zum Pol der oberen Hüllenkuppel,
wo es mit einem außen befindlichen Kupplungselement (o) verbunden
ist. Dieser Mechanismus erlaubt die Ankopplung an den Fußpunkt
eines zweiten, in vertikaler Tandemanordnung befindlichen Ballons,
um auf diese Weise zeitweilig die gesamte Tragkraft erhöhen zu
können.
Die am Versteifungsring (e) aufgehängten Vortriebs- und Hubsysteme
(g, g′) bestehen aus geeigneten Antriebsmotoren mit möglichst
großen Propellern (p, p′), die mittels eines geeigneten Mechanis
mus derart geschwenkt werden können, daß die Schubkraft neben der
Vorwärtskomponente auch eine substantielle Aufwärts- bzw. Abwärts
komponente liefert. Hierbei kann die Antriebseinheit, bestehend
aus Motor und Propeller, als ganzes geschwenkt werden, oder der
Motor wird am Versteifungsring (e) fest montiert und betreibt über
eine Antriebswelle und ein Schwenkgetriebe den Propeller.
Alternativ können die Antriebseinheiten (g, g′) auch starr einge
baut werden, wobei dann die vertikalen Hubkomponenten durch geeig
nete steuerbare Ablenkprofile/-schaufeln erzeugt werden.
Der Innendruck der Hülle wird durch den Staudruck mittels an ge
eigneten Stellen angebrachten Windhutzen mit eingebauten Rück
schlagventilen erzeugt.
Ferner sind in bekannter Weise Gasablaß- sowie Sicherheitsventile
gegen Überdruck vorgesehen.
Die Gondelsegmente (1) bzw. die Pilotenkanzel (k) sind mit dem be
gehbaren Versteifungsring (e) durch eine sich im Inneren eines
ausgesteiften Schlauches befindliche Steigleiter verbunden.
Die lasttragende Hülle (a) kann wahlweise durch ein forment
sprechendes Netz verstärkt werden. Dieses Netz befindet sich zwi
schen der Hülle (a) und den Traggaszellen (c, d) und kann auch als
Steighilfe für einen Reparateur auf Lecksuche dienen, der sich mit
geeigneter Kleidung und Ausrüstung zwischen Hülle (a) und Zelle
(c, d) hindurchzwängt. Auf diese Weise ist eine Inspektion und Re
paratur sowohl der Traggaszellen als auch der Hülle während des
Betriebs möglich.
Es ist außerdem denkbar, daß besagtes Netz durch ein starres,
mit Gondelsegment (k) und Versteifungsring (a) integrierten Gerüst
verstärkt wird, wodurch zwischen Hülle und Traggaszelle ein
isolierender Zwischenraum zum Ausgleich von externen thermischen
Schwankungen entsteht.
Im normalen Fahrbetrieb liefern die seitlichen Antriebseinheiten
(g, g′) den Vortrieb, wobei Geschwindigkeiten von etwa 60 km/h
typisch sind. Bei höheren Geschwindigkeiten würde der Luftwider
stand wegen der an sich ungünstigen Formgebung zu hoch werden,
während bei zu niedrigen Geschwindigkeiten eine zu hohe Abdrift
infolge der vorherrschenden Windverhältnisse zu erwarten ist.
Die Richtungssteuerung erfolgt durch differentiellen Schub der
beiden Triebwerkseinheiten. Diese Schubsteuerung erfolgt entweder
manuell oder über einen geeigneten richtungweisenden Regler.
Gegenüber herkömmlichen Luftschiffen ergeben sich daher folgende
Vorteile:
- (1) Wegen der kugelförmigen Gestalt entfällt die Notwendigkeit, die Fahrrichtung durch Heckflossen zu stabilisieren. Damit entfällt ein erheblicher konstruktiver und gewichtsmäßiger Aufwand.
- (2) Aus dem gleichen Grunde wie in (1) entfällt die Notwendigkeit der Richtungssteuerung mit Seitenrudern. Damit entfällt ein aufwendiges aerodynamisches Steuerungssystem.
Die Höhensteuerung wird durch Schwenken beider Triebwerkseinheiten
bewirkt, wobei im stationären Fall die Vertikalkomponente des
Schubvektors die nicht vom Traggas getragene überschüssige Last
bzw. den überschüssigen Gasauftrieb des Ballonsystems kompensiert.
Ebenso lassen sich Schwankungen des aerostatischen Auftriebs
infolge von Temperaturschwankungen kompensieren.
Typischerweise startet das Gerät mit einer Überlast an Treibstoff,
die durch die vertikale Schubkomponente eines entsprechenden
Schwenkwinkels der Triebwerke ausgeglichen wird. Während der Fahrt
wird der Treibstoff verbraucht, und der Schwenkwinkel kann fort
laufend verkleinert werden.
Das Gerät wird im Ruhebetrieb am Fußpunkt (b) am Boden verankert.
Bei einem permanenten Ankerplatz sollte die Verankerung derart di
mensioniert sein, daß sie nicht nur alle auftretenden Windkräfte
aufnehmen kann, sondern auch den vertikalen Auftriebsüberschuß
eines nicht beladenen/ballastierten Ballonsystems.
Gegenüber der herkömmlichen Verankerung eines Luftschiffs am An
kermast ergeben sich dabei folgende Vorteile:
- (3) Es ist kein über die Erdoberfläche herausragender Mast erforderlich, sondern es genügt eine ebenerdige Verankerungskupplung.
- (4) Wegen der kugelartigen Form des Geräts gibt es keine bevorzugte Ausrichtung gegenüber dem Wind. Es entfällt daher auch der bei herkömmlichen Luftschiffen typische Drehkreis mit Halbmesser einer Schiffslänge, der sonst zur Ausrichtung gegen die Windrichtung erforderlich ist. Das kugelförmige Gerät benötigt daher ein wesentlich kleineres Areal.
- (5) Das verankerte Gerät braucht nicht notwendigerweise wie ein herkömmliches Luftschiff ballastiert zu werden, da die Bodenverankerung auch die Vertikalkräfte des überschüssigen Traggasauftriebs aufnehmen kann.
Windkräfte erzeugen jedoch ein erhebliches Kippmoment, das aber
mit zunehmender Schräglage durch die aufrichtende Komponente des
aerostatischen Auftriebs kompensiert wird. Die typische Schräglage
bei Windstärke 7 ist in der Größenordnung von 10°. Gleichzeitig
wird durch die Windhutzen ein zusätzlicher Innendruck aufgebaut,
so daß das Ballonsystem nicht durch den Winddruck deformiert
wird.
Das am Boden in der zuvor beschriebenen Weise verankerte Gerät
wird mit Ballastwasser und Treibstoff derart beladen, daß es sich
ohne die vertikale Hubkomponente der geschwenkten Triebwerke nicht
abheben kann. Durch die Schubsteuerung wird bewirkt, daß das
Gerät nicht nur mit der gewünschten Steigrate abhebt, sondern auch
über die zu transportierende Nutzlast manövriert wird.
Sodann wird ein Tragseil von der unteren Spitze (b) des Geräts
herabgelassen und mit der Nutzlast verbunden. Sodann wird
vorzugsweise über die Schlauchanschlüsse (j) Ballastwasser in ent
sprechende Auffangtanks abgelassen, bis die Last durch die kombi
nierten Auftriebskräfte des Traggases und der Vertikalkomponente
des Schubvektors angehoben wird. Bedarfsweise kann das Ballast
wasser auch frei abgelassen werden. Freies Ablassen von Ballast
wasser kann in der Anfangsphase der Transportmission auch dann
notwendig sein, wenn sich herausstellt, daß das Gerät wegen nicht
ausreichender vertikaler Schubkomponente wieder absinken will.
Bei der Landung am Zielort kann davon ausgegangen werden, daß
sich das Gerät wegen des Treibstoffverbrauchs annähernd im
Gleichgewichts befindet. Bei Auftriebsüberschuß muß mit Hilfe
der Schwenktriebwerke (g, g′) eine Abwärtskomponente durch nega
tiven Schwenkwinkel erzeugt werden. Durch differentielle und
dosierte Schubsteuerung wird somit der Zielpunkt angefahren, bis
die Nutzlast aufsetzt.
Sodann wird von der Windenanlage (h) ein weiteres Seil zum vor
läufigen Festmachen an einen in den Boden versenkten Ankerpunkt
herabgelassen. Durch gleichzeitiges Nachlassen der Seilkraft an
der abgesetzten Nutzlast und Anziehen des Ankerseils wird das
Gerät neu positioniert und am Boden verankert. Mit Hilfe einer
Schlauchleitung über die Anschlüsse (j) wird das Gerät wieder aus
reichend ballastiert und kann nach Lösen des Ankerseils wieder
frei manövrieren.
Es muß jedoch herausgestellt werden, daß die hier beschriebenen
Handhabungen beim Routinebetrieb und mit Hilfe geeigneter Boden
anlagen entsprechend modifiziert werden können. So ist es denkbar,
daß das zweites Lastseil von der Windenanlage (h) herabgelassen
wird, um es an einer neuen aufzunehmenden Nutzlast zu befestigen.
Durch Anziehen des zweiten Seils bei gleichzeitigem Nachlassen des
ersten Seils positioniert sich das Gerät dann automatisch über der
neuen Nutzlast. Damit wird nach dem Tanken nur noch Ballast zum
Austrimmen benötigt, und das Umpumpen größerer Wassermengen
entfällt.
Der Transport von Personen und Stückgut erfolgt vorzugsweise in
den Gondelsegmenten (1) oberhalb der Pilotenkanzel (k). Das Ein
steigen/Aussteigen bzw. Beladen/Entladen erfolgt über eine beweg
liche Plattform der Bodenanlagen oder eine entsprechend lange
Gangway. Es können aber auch geeignete bordseitige Aufzüge vor
gesehen werden, die bedarfsweise aus den Gondelsegmenten heraus
kragen.
Bei Geräten, die ausschließlich für den Personen- und Stückgut
transport gedacht sind, kann die Fußpunktspitze (b) durch eine
abgeflachte Form ersetzt werden. Die Bodenfesselung erfolgt dann
peripher an mehreren Winden mit geeignetem Zugausgleich (Abb. 2).
Personen können dann über eine Gangway ein-/aussteigen, und Be-
/Entladungen können über einen entsprechenden Konveyer vorgenommen
werden.
Bei diesem Gerätetyp wird die Ballastanlage aus geometrischen
Gründen teilweise in das Innere der Pilotenkanzel (k) und der Gon
delsegmente (1) integriert.
Claims (15)
1. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem, dadurch
gekennzeichnet, daß der annähernd sphärische Ballon in seiner
Aquatorebene oder parallel hierzu durch eine starre, dem kreis
förmigen Querschnitt angepaßte Leichtbaukonstruktion formbestän
dig versteift ist.
2. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (1),
bei dem die Antriebssysteme derart diametral an die ringförmige
Versteifung angeschlossen sind, daß ihre Schubvektoren parallel
zueinander gerichtet sind und somit einen momentenfreien geradli
nigen Vortrieb des Ballons ermöglichen.
3. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (2),
bei dem durch kontrollierten differentiellen Schub der Triebwerke
eine Änderung der Fahrtrichtung bewirkt werden kann.
4. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (2) und
(3), bei dem besagte Antriebsanlagen auch zur Erzeugung von Auf-
und Abtriebskräften geschwenkt werden können und somit die Wirkung
der vorhandenen aerostatischen Auftriebskraft wahlweise verstärken
oder verringern.
5. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (4),
bei dem die vertikalen Schubkomponenten auch durch geeignete steu
erbare Ablenkschaufeln oder -lamellen im Propulsionsstrahl erzeugt
werden können.
6. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (1),
bestehend aus einer wetter- und ultraviolettbeständigen festen
Außenhaut, deren Innenraum durch ein horizontal gespanntes Netz
unterteilt ist, wobei dieses Netz an besagte aussteifende Leicht
baukonstruktion angeschlossen ist.
7. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (6), in
dessen durch besagtes Netz unterteilten Innenräumen sich jeweils
mindestens eine entsprechend geformte gasundurchlässige Zelle
befindet, deren aerostatische Auftriebskräfte entweder auf die
Außenhaut oder auf besagtes Netz übertragen werden.
8. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (6),
dessen Form nach unten konisch zu einer Spitze zusammenläuft und
durch eine an sich bekannte Spant/Stringer-Konstruktion als koni
sches Segment ausgebildet ist, wobei besagte nach unten weisende
Spitze als Bodenverankerungspunkt sowie als Lastaufhängepunkt mit
geeigneten Windensystemen dient.
9. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (8),
bei dem besagtes versteiftes konisches Segment zur Aufnahme eines
Ballastsystems - vornehmlich Wasser - ausgebildet ist und der
darüberliegende von der konischen Mantelstruktur umschlossene und
mit Rundum-Fenstern versehene Raum als Pilotenkanzel vorgesehen
ist.
10. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (9),
bei dem innerhalb besagter konischer Mantelstruktur auch ein- oder
mehrstöckige Akkommodationsräume für Passagier und/oder Fracht
vorgesehen werden können.
11. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (6)
und (8), bei dem von besagtem Lastaufhängepunkt an der unteren Ko
nusspitze bis zur Mitte besagten Netzes ein Zugelement - vorzugs
weise ein Seil - gespannt ist, das einen wesentlichen Teil der von
der Last eingeleiteten Zugkräfte direkt auf besagtes Netz über
trägt, das sich infolge dessen dementsprechend unter dem Einfluß
der aerostatischen Auftriebskraft verwölbt.
12. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (11),
bei dem besagtes Zugelement auch durch die obere Ballonkuppel zu
einem Anschlußelement am höchsten Punkt (Pol) fortgeführt wird,
wobei besagtes Anschlußelement von außen mit geeigneten Kupplun
gen zum Ankoppeln eines zweiten, ähnlich konstruierten Freiballon
systems in vertikaler Tandemanordnung zwecks Verstärkung der Ge
samthubkraft versehen ist.
13. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (8)
und (9), bei dem zur Verringerung der Bauhöhe besagten konischen
Segments unter Verzicht auf den an der unteren Spitze befindlichen
Lastaufhängungspunktes auch eine abgestumpfte Kegelkonstruktion
mit abrundenden Übergangskonturen vorgesehen werden kann, wobei
die Verankerungsvorrichtungen am Umfang der abgestumpften Kegel
spitze angeordnet sind.
14. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (6)
und (7), bei dem zwischen den besagten Gaszellen und der
Außenhaut ein umhüllendes Netz angebracht ist, das erstens die
Außenhülle bei der Fortleitung der aerostatischen Auftriebskräfte
entlastet und das zweitens einer geeignet ausgerüsteten Person
erlaubt, die Gaszellen und Außenhaut zu inspizieren und gegebenen
falls zu reparieren, indem sie das Netz besteigend sich zwischen
Außenhaut und Gaszelle zwängt.
15. Ein mit Motorkraft angetriebenes Freiballonsystem nach (14),
bei dem besagtes Netz ganz oder teilweise durch eine starre, eben
falls begehbare Leichtbaukonstruktion nach Art der an sich bekann
ten Leichtbaukuppelarchitektur oder nach Art der Starrluftschiffe
ersetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416306 DE4416306A1 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Motorisierter Freiballon starrer/halbstarrer Bauart |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416306 DE4416306A1 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Motorisierter Freiballon starrer/halbstarrer Bauart |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4416306A1 true DE4416306A1 (de) | 1995-11-16 |
Family
ID=6517664
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944416306 Withdrawn DE4416306A1 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Motorisierter Freiballon starrer/halbstarrer Bauart |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4416306A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1994
- 1994-05-09 DE DE19944416306 patent/DE4416306A1/de not_active Withdrawn
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