DE4413577C2 - System und Verfahren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexiblen, endlosen Einzeladern - Google Patents
System und Verfahren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexiblen, endlosen EinzeladernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfah
ren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexiblen, end
losen Einzeladern für eine elektrische Anlage.
In allen Bereichen werden zunehmend elektrische Anlagen einge
setzt. Diese bestehen aus einzelnen elektrischen Betriebsmit
teln, die miteinander verbunden werden müssen. Je umfangrei
cher die elektrischen Anlagen werden, desto komplexer wird
auch die erforderliche Verdrahtung mit Einzeladern oder Kabel
bäumen.
Beispielhaft ist das Auto zu nennen, bei dem zunehmend mehr
elektrische Bauteile zum Einsatz kommen, die miteinander über
Adern verbunden werden müssen. Für die Verdrahtung sind eine
Vielzahl von Verbindungsleitern unterschiedlicher Länge und
unterschiedlichen Querschnitts erforderlich, welche häufig zu
sogenannten Aderbäumen zusammengefaßt werden. Mit steigender
Anzahl der Verbindungsleiter kann es leicht zu Verwechslungen
kommen.
Die Herstellung der Verbindungsadern, also das Auswählen des
richtigen Querschnitts, das Ablängen und das Bearbeiten der
Aderenden erfordert einen hohen Arbeitsaufwand und eine hohe
Sorgfalt.
Der Prospekt "Die rationelle Kabelkonfektion" der Firma Metz
ner & Böhm Apparatebau GmbH, Ulm, Nr. AM-I 9/87, zeigt eine
Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung, die ein Ablängen von
endlosen Kabeln, Litzen oder Drähten ermöglicht. Die Vorrich
tung weist einen kombinierten Messer- und Abisolierblock auf,
der das Endlosmaterial in Stücke trennt und die Isolierung im
Bereich der Enden einkerbt. Das Abisolieren erfolgt über zwei
Abisoliereinheiten, die jeweils aus einem Abziehzylinder und
einer Klemmeinheit bestehen. Weiterhin ist die Abisolierein
heit mit einem Bedruckgerät, das ein Bedrucken der einzelnen
Kabelstücke ermöglicht, sowie mit weiteren Zusatzgeräten zum
Abwickeln, Zuführen oder Ablegen kombinierbar. Hierzu ist eine
entsprechende elektronische Steuerung vorgesehen, die gegebe
nenfalls einen Personalcomputer umfaßt. Die Steuerung ermög
licht, daß die Abisoliereinheit mit den Zusatzgeräten zusam
menarbeitet.
Die US 3,612,111 offenbart eine Vorrichtung, die ein vorgebba
res Ablängen eines Kabels und ein Abisolieren der Enden ermög
licht.
Die DE 33 15 336 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Konfektio
nieren isolierter und nichtisolierter Leitungen. Hierzu weist
die Vorrichtung eine Station zum Zuführen einer zu bearbeiten
den Leitung und eine integrierte Abschneide- und Abisoliersta
tion auf. Dieser integrierten Bearbeitungsstation sind ein
Greifer vor- und wenigstens zwei Greifer nachgeordnet, die
derart ausgebildet sind, daß sie ein Abisolieren der Leitungs
enden ermöglichen und die Enden zu Pressen zum Anklemmen elek
trischer Klemmen und isolierender Hülsen führen können. Der
Ablauf erfolgt programmgesteuert.
Diese bekannten Vorrichtungen gestatten eine automatisierte
Konfektionierung von Einzeladern, die für die Verdrahtung ein
zelner Bauelemente in einer elektrischen Anlage verwendet wer
den können. Zur Konfektionierung ist es notwendig, den Vor
richtungen alle Parameter vorzugeben. So ist es für eine Ver
wendung der bekannten Vorrichtungen erforderlich, die verdrah
tungsspezifischen Daten, wie insbesondere die Länge, für die
einzelnen Aderstücke anhand der räumlichen Anordnung der anzu
schließenden Bauelemente der zu verdrahtenden Anlage zu be
stimmen und die Daten in die Vorrichtungen einzugeben. Die Be
stimmung der verdrahtungsspezifischen Daten und deren Eingabe
erfordern einen hohen Zeitaufwand und sind zudem oftmals feh
lerbehaftet. Dies hat zur Folge, daß meistens bei der Verdrah
tung von elektrischen Anlagen, insbesondere von Schaltschrän
ken, entsprechend qualifiziertes Personal die erforderlichen
Aderstücke von Hand konfektioniert und direkt an die einzelnen
Bauelemente der elektrischen Anlage anschließt.
So ergibt sich bei diesem Stand der Technik der Nachteil, daß
sowohl für die Bereitstellung konfektionierter Einzeladern als
auch für die Verdrahtung elektrischer Anlagen hochqualifizier
tes Personal eingesetzt werden muß. Zudem erfordert die Kon
fektionierung der Kabel durch die notwendige Bestimmung und
Eingabe der verdrahtungsspezifischen Daten oder durch die von
Hand erfolgende Konfektionierung einen hohen Zeitaufwand. Ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß bei der Bestimmung
und der Eingabe der verdrahtungsspezifischen Daten oder beim
Konfektionieren der Kabel per Hand leicht Fehler unterlaufen
können.
Der Artikel "Roboter übernehmen Kabelbaumherstellung" aus der
Zeitschrift "Draht" 33 (1982) 1, Seiten 21 und 22, beschreibt
die Verwendung eines Roboters zur automatischen Herstellung
von Kabelbäumen, wobei der Roboter zu verlegenden Draht von
einer Draht-Zuführungseinrichtung aufnimmt. Diese Einrichtung
wird von einer Roboter-Steuereinheit angesteuert und längt den
Draht ab.
Diesem Artikel ist jedoch nicht zu entnehmen, wie die Parame
ter für die einzelnen Adern des fertigen Kabelbaums bestimmt
werden, so daß auch hier die verdrahtungsspezifischen Daten
vorgegeben werden müssen.
Der Artikel "Elektronische Datenverarbeitung für Verdrahtungs
unterlagen im Schaltanlagenbau" aus der Zeitschrift
"INDUSTRIE-ELEKTRIK + ELEKTRONIK", 14. Jahrg. 1969, Nr. 8,
Seiten 181-183, betrifft ein Computerprogramm, das der Gene
rierung von Klemmenleistenplänen und Kabelanschlußlisten
dient. Hierbei kann in einer geplanten Ausführungsvariante der
Computer ausgehend vom vorzugebenden Stromlaufplan die Bele
gung von Klemmenleisten automatisch bestimmen.
Dieses Programm beschränkt sich darauf, Listen für die später
von Hand vorzunehmende Konfektionierung von Einzeladern für
die Verkabelung einer elektrischen Anlage auszugeben, wobei
die erforderlichen Aderlängen nicht selbständig berechnet wer
den.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein System und
ein Verfahren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexi
blen Adern für elektrische Anlagen zu schaffen, so daß eine
einfache und kostengünstige Verdrahtung der Anlagen ermöglicht
wird.
Die Aufgabe wird für ein System zum automatischen Konfektio
nieren von flexiblen, endlosen Einzeladern für eine elektri
sche Anlage dadurch gelöst, daß eine Rechnereinheit vorgesehen
ist, der die elektrische Anlage mit diskreten anzuschließenden
Bauelementen vorgebbar ist, daß verdrahtungsspezifische Daten,
wie Querschnitt, Länge, Kennzeichnung, Art der Kontaktierung
und Farbe der Ader, für die Anlage mittels der Rechnereinheit
bestimmbar sind, daß eine Vorrichtung zur automatischen Kon
fektionierung der Ader mit einer Fördereinheit, einem Längen
detektor, einer Ablängstation sowie einer Steuereinheit vorge
sehen ist, wobei die Fördereinheit der Ablängstation die Ader
von einem Vorrat in Abhängigkeit von von der Steuereinheit er
zeugten Steuersignalen zuführt, daß die Vorrichtung eine Bear
beitungsstation zum Kennzeichnen von Aderenden, insbesondere
durch Befestigen von Markierungsmitteln, für eine Kontaktie
rung der Aderenden umfaßt, und daß die Steuereinheit eine
Schnittstelle umfaßt, über die der Steuereinheit die verdrah
tungsspezifischen Daten zur Steuerung des automatischen Ab
laufs der Vorrichtung eingebbar sind.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum automatischen Konfektio
nieren von flexiblen Einzeladern für eine elektrische Anlage
zeichnet sich dadurch aus, daß die elektrische Anlage mit dis
kreten anzuschließenden Bauelementen vorgegeben wird, daß mit
tels einer Rechnereinheit und eines Computer-Programmes ver
drahtungsspezifische Daten, wie Querschnitt, Länge, Kennzeich
nung, Art der Kontaktierung und Farbe der Ader, für Verbin
dungsleitungen zur Verdrahtung der Anlage bestimmt und gespei
chert werden, und daß in Abhängigkeit von den gespeicherten,
verdrahtungsspezifischen Daten die Ader abgelängt wird und de
ren Aderenden für eine weitere Bearbeitung oder eine Kontak
tierung zugerichtet werden, wobei zum Zurichten die Aderenden
unverwechselbar gekennzeichnet, insbesondere beschriftet, wer
den.
Durch die Vernetzung (Rechnerkopplung) der Vorrichtung zur au
tomatischen Konfektionierung einer Ader mit einer Rechner
einheit zur Bestimmung der verdrahtungsspezifischen Daten für
eine vorgebbare elektrische Anlage mit diskreten anzuschlie
ßenden Bauelementen wird eine vollautomatische und damit ko
stengünstige Konfektionierung der Endlos-Ader zu einzelnen
spezifischen Aderstücken ermöglicht.
Bei der Rechnereinheit handelt es sich bevorzugt um ein
E-CAD-System, das für eine vorgegebene elektrische Anlage mit
fester räumlicher Anordnung einen optimalen Verdrahtungsplan
verstellt und die zur Steuerung der Vorrichtung erforderlichen
verdrahtungsspezifischen Daten für die einzelnen Aderstücke
generiert. Diese Daten können, beispielsweise über eine ange
paßte Schnittstelle der Rechnereinheit, an die Vorrichtung zur
Konfektionierung bzw. deren Steuereinheit über deren Schnitt
stelle "on-line" übertragen werden.
Die Prozeß-Daten können gegebenenfalls auch vom E-CAD-System
auf einer Diskette abgespeichert und im Rechner der Vorrich
tung aufbereitet werden (OFF-line-Betrieb).
So wird eine besonders schnelle, vollautomatische und perso
nalsparende Bereitstellung konfektionierter flexibler Einzela
dern ermöglicht.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil wird dadurch erreicht, daß
die Aderenden beim Zurichten unverwechselbar gekennzeichnet,
insbesondere beschriftet werden. So werden ein Verwechseln der
Aderstücke oder Aderenden beim Verkabeln der elektrischen An
lage vermieden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem zugehörigen erfin
dungsgemäßen System lassen sich Lohn- und Materialkosten dra
stisch senken, da die Fachkräfte, die bislang gerade für die
Verdrahtung benötigt wurden, bei Verwendung des erfindungsge
mäßen Systems vollständig entfallen können.
Die Konfektionierungsvorrichtung kann zudem so kompakt und
leicht ausgeführt werden, daß sie mobil einsetzbar ist. Bei
der Konfektionierung kann eine Bearbeitung der Aderenden in
mehreren Schritten erfolgen. Insbesondere kann eine unter
schiedliche Bearbeitung eines Aderanfangs und eines Aderendes
eines abgelängten Aderstücks oder verschiedener Aderstücke er
folgen. So wird eine hohe Produktivität bei großer Flexibili
tät erreicht.
Vorzugsweise erfolgt die Kennzeichnung der Aderenden dadurch,
daß Markierungsmittel am Aderende befestigt werden, was insbe
sondere dadurch realisiert wird, daß ein Schrumpfschlauch be
druckt, dieser über das Aderende gezogen und aufgeschrumpft
wird. So ergibt sich eine einfache Beschriftung der Aderenden.
Zudem wird durch das Aufschrumpfen die aufgedruckte Schrift in
den Schrumpfschlauch eingebrannt und dadurch besonders halt
bar. Gleichzeitig oder alternativ kann auch der Schrumpf
schlauch zur Isolation eines am Aderende angeordneten Kontakt
elementes auf dieses aufgeschrumpft werden.
Beim Zurichten der Aderenden in einer Bearbeitungsstation ist
vorzugsweise vorgesehen, daß die Aderenden jeweils über eine
vorgebbare Länge abisoliert werden. Dies ist für eine
Kontaktierung meist erforderlich. Durch Vorgaben der Abiso
lierlänge kann leicht eine optimale Anpassung an verschiedene,
zu verkabelnde elektrische Betriebsmittel bzw. Bauelemente er
folgen. Vorteilhafterweise wird in einer Bearbeitungsstation
beim Zurichten der Aderenden ein angepaßtes Kontaktelement,
wie ein Stecker, eine Buchse oder eine Aderendhülse, am Ader
ende, beispielsweise durch Löten, Crimpen oder Anklemmen, be
festigt. Die angebrachten Kontaktelemente ermöglichen ein
schnelles Anschließen der elektrischen Betriebsmittel vor
Ort. Insbesondere ist vorgesehen, daß die Bearbeitungsstation
zum Abisolieren und die Bearbeitungsstation zum Befestigen ei
nes Kontaktelementes als eine Baueinheit ausgebildet sind. So
wird eine schnelle Bearbeitung und eine kompakte Bauweise der
Vorrichtung ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist nach der Ablängstation
ein Manipulator in Form eines Greifers vorgesehen, der das
Aderende der jeweiligen Bearbeitungsstation zuführt. Dabei ist
der Manipulator vorzugsweise so ausgebildet, daß er wahlweise
ein erstes Aderende am Anfang und/oder ein zweites Aderende am En
de eines Aderstücks erfassen und den Bearbeitungsstationen zu
führen kann. Hierdurch wird erreicht, daß nur ein Satz von Be
arbeitungsstationen vorgesehen sein muß, so daß die Vorrich
tung zum Konfektionieren preisgünstig realisierbar ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß
eine zweite Fördereinheit der Ablängstation nachgeordnet ist.
Der Manipulator mit den Bearbeitungsstationen ist dann zwi
schen der Ablängstation und der zweiten Fördereinheit angeord
net. Nach Bearbeitung eines Aderanfangs wird die Ader dann
durch den Manipulator der zweiten Fördereinheit zugeführt, um
insbesondere bei großen Aderlängen eine schnelle Förderung zu
ermöglichen.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, daß beide Fördereinheiten syn
chronisierbar sind, um eine gleichmäßige Förderung der Ader
bis zu der Position, in der das Aderende abgeschnitten und zu
berichtet wird, sicherzustellen.
Es ist vorgesehen, daß der Manipulator die Ader im Bereich ei
nes Aderendes zum Zuführen erfaßt und daß dann vor dem Zufüh
ren zu einer Bearbeitungsstation die Ader um eine bestimmte
Länge in Richtung des Manipulators befördert wird. Hierdurch
wird erreicht, daß der Manipulator die erforderliche Bewe
gungsfreiheit hat, um das Aderende einer Bearbeitungsstation
zuführen zu können.
Eine einfach zu realisierende Ausführungsform ergibt sich da
durch, daß der Manipulator zwischen beiden Fördereinheiten an
geordnet und als ein Greifer ausgebildet ist, der verdrehbar
und zu der/den Bearbeitungsstation/en bewegbar ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung eines Aus
führungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Vorrichtung zum automa
tischen Konfektionieren nach dem Abschneiden ei
nes Aderanfangs;
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 beim Zurichten des
Aderanfangs in einer ersten Bearbeitungsstation;
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 beim Zurichten des
Aderanfangs in einer zweiten Bearbeitungsstati
on;
Fig. 4
und 5 die Vorrichtung nach Fig. 1 beim Weiterfördern
der Ader nach dem Zurichten des Aderanfangs;
Fig. 6 die Vorrichtung nach Fig. 1 nach dem Abschnei
den eines Aderendes;
Fig. 7 die Vorrichtung nach Fig. 1 beim Zurichten des
Aderendes in der ersten Bearbeitungsstation; und
Fig. 8 ein Blockdiagramm eines Systems mit einer Vor
richtung nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum automatischen Konfektio
nieren einer flexiblen Ader 2. Die Vorrichtung 1 weist eine
erste Fördereinheit 3, bestehend aus zwei Antriebswalzen, eine
Ablängstation 4, einen Manipulator mit einem Greifer 5, Bear
beitungsstationen 6, 7 und eine zweite Fördereinheit 9 auf.
Beide Fördereinheiten 3 und 9 bestehen jeweils aus zwei An
triebswalzen, zwischen denen die Ader 2 einklemmbar ist. Die
Antriebswalzen können zum Einklemmen und Halten oder Fördern
der Ader 2 zueinander bewegt und zum Öffnen auseinander bewegt
werden. An der ersten Fördereinheit 3 ist ein Drehimpulsmesser
10 zur Bestimmung der Förderlänge angeordnet. Dieser ist hier
als ein Inkrementalgeber ausgebildet, der Impulse in Abhängig
keit von einer Umdrehung einer Antriebswalze der Fördereinheit
3 abgibt. Die Impulse werden von einem nicht dargestellten Zäh
ler gezählt.
Die Ader 2 wird von einem Vorrat 11 der Vorrichtung 1 zuge
führt. In der Vorrichtung 1 wird sie von der ersten Förderein
heit 3 zu der Ablängstation 4 gefördert. Diese ist hier als ei
ne Abschneidestation ausgebildet. Fig. 1 zeigt einen Zustand,
bei dem bereits ein Aderanfang als ein erstes Aderende 12 von
der Ablängstation 4 abgeschnitten und mittels der Fördereinheit
3 bis zum Manipulator 5 gefördert wurde. Das erste Abschneiden
des Aderendes 12 durch die Ablängstation 4 dient einer Kali
brierung der Längenmessung durch den Drehimpulsmesser 10. Hier
bei wird der Drehimpulsmesser 10 oder die Längenmessung auf
Null gesetzt, und ab diesem Zeitpunkt erfolgt eine Messung der
geförderten Aderlänge. Dieses Kalibrieren ist nur bei Einsetzen
einer neuen Ader 2 erforderlich.
Der Manipulator ist hier in Form eines X-Y-Koordinaten
transportsystems mit einer um ± 180° drehbaren Greifereinheit
ausgebildet. Der Greifer 5 ist in seiner Grundstellung in einer
Flucht (im folgenden auch als Grundlinie bezeichnet) zwischen
den Fördereinheiten 3 und 9 angeordnet. Er ist zwischen der Ab
längstation 4 und der Fördereinheit 9 in Richtung der Ader 2
linear mittels einer Lineareinheit bewegbar. Zudem ist der
Greifer um ± 180° verdrehbar und senkrecht zu der Grundlinie zu
den Bearbeitungsstationen 6 und 7 bewegbar. Der Greifer 5 weist
eine Lichtschranke zur Detektion einer eingeführten Ader 2 auf.
Fig. 1 zeigt den Greifer 5 in seiner Ausgangsstellung in
geöffnetem Zustand, wobei die Ader 2 mit dem Aderende 12 be
reits in Richtung des Pfeiles 13 durch den Greifer 5 hindurch
gefördert wurde. Anschließend schließt sich der Greifer 5, und
die Fördereinheit 3 fördert die Ader 2 in Richtung des Pfeils
13 um eine einstellbare Vorschublänge weiter. Diese Vorschub
länge ist erforderlich, damit der Greifer 5 einen ausreichenden
Bewegungsspielraum hat, um das Aderende 12 nacheinander den Be
arbeitungsstationen 6 und 7 zuführen zu können.
Anschließend dreht sich der Greifer 5 um 90° und führt das
Aderende 12 der ersten Bearbeitungsstation 6 zu, wobei sich der
Greifer 5 etwa senkrecht zur Grundlinie zur Bearbeitungsstation
6 bewegt. Hierbei wird das Aderende 12 in die Bearbeitungs
station 6 eingesteckt. Dementsprechend hat der Greifer 5 die
Ader 2 nicht direkt am Aderende 12, sondern etwas gegen die
Förderrichtung 13 zurückversetzt ergriffen.
In der ersten Bearbeitungsstation 6 wird das Aderende 12 über
eine einstellbare Länge abisoliert. Dies erfolgt pneumatisch.
Hier wird ebenfalls das Aderende 12 gecrimpt, was bedeutet, daß
eine nicht dargestellte Aderendhülse auf das abisolierte Ader
ende 12 aufgesteckt und festgequetscht wird. Die Aderendhülsen
entnimmt die Bearbeitungsstation 6 einem nicht dargestellten
Vorrat. Das Crimpen erfolgt pneumatisch. Durch eine Licht
schranke wird zusätzlich der abisolierte Leiter darauf kontrol
liert, ob er vollständig abisoliert wurde oder nicht.
Nach Beendigung des Crimp-Vorgangs führt der Manipulator 5 das
Aderende 12 der zweiten Bearbeitungsstation 7 zu. Dies erfolgt
durch Zurückziehen des Aderendes 12 aus der Bearbeitungsstation
6, Drehen des Greifers 5 um 180° und Einstecken des Aderanfangs
12 in die Bearbeitungsstation 7, wie dies im Endzustand in
Fig. 3 dargestellt ist.
Hier wird ein Schrumpfschlauch mittels eines Nadeldruckers
(beides nicht dargestellt) bedruckt, auf das Aderende 12 aufge
schoben, bis die gewünschte Position erreicht ist, und mit ei
nem nicht dargestellten Heißluftgerät aufgeschrumpft. Im Aus
führungsbeispiel wird jedes Aderende mit einer einem anzu
schließenden Bauelement entsprechenden Bezeichnung zur Kenn
zeichnung beschriftet.
Nachfolgend bewegt sich der Greifer 5 wieder auf die Grundlinie
zurück und richtet die Ader 2 durch Zurückdrehen gerade, um das
Aderende 12 der zweiten Fördereinheit 9 zuzuführen. Hierbei
wird die Ader 2 gemäß Fig. 4 von dem Greifer 5 in Richtung des
Pfeiles 14 zu der Fördereinheit 9 bewegt. Wenn das Aderende 12
die Fördereinheit 9 erreicht, schließt sich diese; dies bedeu
tet, daß die Antriebswalzen zueinander bewegt werden, bis die
Ader 2 zwischen diesen eingeklemmt ist.
Anschließend gibt der Greifer 5 die Ader 2 frei und fährt gegen
die Förderrichtung gemäß Pfeil 15 in seine Ausgangsposition zu
rück, wie in Fig. 5 dargestellt. Die Fördereinheiten 3 und 9
fördern dann mit erhöhter Geschwindigkeit die Ader 2 weiter.
Hierbei sind die beiden Fördereinheiten 3 und 9 synchronisiert,
um eine gleichmäßige Förderung der Ader 2 zu gewährleisten. Die
geförderte Aderlänge wird dabei mit Hilfe des Drehimpulsmessers
10 überwacht.
Nach Erreichen einer gewünschten Aderlänge werden die beiden
Antriebseinheiten 3 und 9 gestoppt, der Greifer 5 erfaßt die
Ader 2, die Antriebseinheiten 3 und 9 öffnen sich und die Ab
längstation 4 schneidet die Ader 2 ab, wie in Fig. 6 darge
stellt. Die Ader 2 wird beim Abschneiden nur vom Greifer 5 ge
halten, so daß die gewünschte Länge des entstehenden Aderstücks
2′ möglichst genau eingehalten sind. Unter Aderstück 2′ ist
hier die abgelängte Ader 2, also der herzustellende Draht oder
das Leiterstück für eine Verdrahtung, zu verstehen.
Gleichzeitig mit dem Öffnen der Fördereinheit 3 wurde auch die
Fördereinheit 9 geöffnet, so daß nach dem Abschneiden der Grei
fer 5 die notwendige Bewegungsfreiheit hat, um ein entstandenes
zweites Aderende 16 des Aderstücks 2′ nacheinander den Bearbei
tungsstationen 6 und 7 zum Zurichten zuzuführen. Im Ausfüh
rungsbeispiel wird das zweite Aderende 16 genauso wie das erste
Aderende 12 zugerichtet, so daß sich eine Beschreibung erüb
rigt. Fig. 7 zeigt, wie der Manipulator 5 das Aderende 16 der
Bearbeitungsstation 6 zugeführt hat. Jedoch kann auch eine an
dere Bearbeitung vorgesehen werden, indem beispielsweise Bear
beitungsstationen ausgelassen oder andere angefahren werden. So
ist es auch möglich, alle oder mehrere Bearbeitungsstationen
auf einer Seite der Grundlinie hintereinander anzuordnen, die
dann nacheinander angefahren werden.
Nach erfolgter Zurichtung des Aderendes 16 wird der Greifer 5
wieder in seine Neutralstellung zurückgedreht und in der Grund
linie ausgerichtet. Anschließend schließt sich die Förderein
heit 9, der Greifer 5 öffnet sich und das fertig konfektionier
te Aderstück 2′ wird mittels der Fördereinheit 9 ausgegeben.
Der Greifer 5 fährt in seine Ausgangsstellung zurück, und das
Konfektionieren der Endlos-Ader 2 für das nächste Aderstück be
ginnt. Dafür werden die Antriebswalzen der Fördereinheit 3 wie
der zueinander bewegt und die Ader 2 eingeklemmt. Es kann dann
ein kurzer Vorschub der Ader 2 und ein sogenannter Nullschnitt
zur Kalibrierung durch die Abschneidestation 4 erfolgen, wie
bereits eingangs erläutert. Dies ist aber nicht unbedingt not
wendig. Die Konfektionierung setzt sich dann, wie bereits be
schrieben, fort.
Fig. 8 zeigt das bevorzugte funktionelle Zusammenwirken der
Vorrichtung 1 zum Konfektionieren von flexiblen Endlos-Adern
mit einem E-CAD-System 20. Die Steuerung der Konfektionierung
erfolgt durch eine Steuereinheit, bestehend aus einer SPS-Steue
rung 18 und einem Rechner 19 in der Vorrichtung 1.
Das CAD-System 20 errechnet und generiert Daten über eine zu
verdrahtende elektrische Anlage mit der räumlichen Anordnung
ihrer elektrischen Komponenten. Das CAD-System 20 berechnet
dann den Verlauf und die erforderlichen verdrahtungsspe
zifischen Daten erforderlicher Verbindungskabel in bezug auf
die Geometrie der Betriebsmittel. Dies kann beispielsweise mit
einem Computer-Programm erfolgen, das den Entflechtungs- und
Verdrahtungsprogrammen für elektronische Schaltungen ähnlich
ist (Leiterplattenentflechtungsprogramm).
Diese verdrahtungsspezifischen Daten, die beispielsweise den
erforderlichen Querschnitt, die Länge, die Farbe, die Kenn
zeichnung oder Beschriftung der Ader und erforderliche Kontakt
elemente an den Enden 12, 16 festlegen, werden vom CAD-System
20 über eine Schnittstelle 21 des Rechners 19 der Vorrichtung 1
on-line übertragen. Die Schnittstelle 21 ist im Ausführungsbei
spiel eine V-24-Schnittstelle. Statt dessen können die verdrah
tungsspezifischen Daten vom CAD-System 20 auch in einer Datei
auf eine Diskette abgespeichert und diese vom Rechner 19 der
Vorrichtung 1 eingelesen werden. Alternativ oder ergänzend kann
auch eine direkte Eingabe verdrahtungsspezifischer Daten in den
Rechner 19 über eine nicht dargestellte Tastatur erfolgen.
Der Rechner 19 konvertiert die Prozeß-Daten des E-CAD-Systems
20 zur Weiterverarbeitung und generiert mit Hilfe eines Compu
ter-Programms aus den verdrahtungsspezifischen Daten die erfor
derlichen Steuerbefehle für die nachfolgende SPS-Steuerung 18.
Diese nimmt die Meßwerte des Drehimpulsmessers 10 auf und
steuert die Fördereinheiten 3, 9, die Ablängstation 4, den
Greifer 5 und die Bearbeitungsstationen 6 und 7. Zudem über
wacht die SPS-Steuerung 18 das Zurichten der Aderenden 12, 16
in den Bearbeitungsstationen 6, 7 und meldet eventuell auftre
tende Fehler.
Durch die Kombination des CAD-Systems 20 mit der Vorrichtung 1
wird ein besonders effektives System zum automatischen Konfek
tionieren von flexiblen Einzeladern für alle vorgegebene elek
trische Anlagen geschaffen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird nur ein einadri
ges Ader 2 verarbeitet. Jedoch können genauso gut auch mehrad
rige Kabel konfektioniert oder Kabelbäume gefertigt werden.
Nachfolgend wird der Steuerungsablauf in Einzelschritten be
schrieben (hierbei wird teilweise die Bezeichnung Draht synonym
für Ader verwendet und die zweite Fördereinheit als Auswurfein
heit bezeichnet):
S 1: Einzelader manuell in Antriebswalzen einlegen und Walzen
schließen
X-Y-Koordinatentransportsystem ist in Grundstellung Antriebe AUS
S 2: Betriebsart und Parameter in Bedienkonsole einstellen
Schnittstellenparameter eingeben und überprüfen
Parameter für Antriebe eingeben und überprüfen
S 3: System starten - Antrieb 1 (langsamer Drahtvorschub) läuft bis Lichtschranke Drahtende erkennt
S 4: Antrieb AUS - Nullschnitt durch Abschneideeinrichtung - Zähler für Drehimpulse nullen
S 5: Zählerstand ist 0000
Abschneideeinrichtung ist offen
Greifer geöffnet und in 0-Gradstellung
Antrieb langsamer Adervorschub EIN
Aktivierung des Impulszählers
Antrieb AUS, wenn Lichtschranke Drahtanfang erkannt hat oder vorgegebene Länge erreicht wurde
S 6: Drahtanfang ist erkannt/Vorgabelänge erreicht
Antrieb ist AUS
Greifer schließen
S 7: Greifer ist geschlossen - Walzenantrieb 3 öffnen
Transportsystem fährt zunächst in Position "Übergabe an Auswurfeinheit". Walzenantrieb 3 schliefen - Transport system mit Ader in Position "Abisolieren" fahren
S 7.1: Transportsystem steht in Position "Abisolieren"
S 7.2: Walzenantrieb 3 und Greifer sind geschlossen
S 7.3: Dreheinheit um +90° drehen
⇒ Sprung von Schritt 24 nach Abarbeitung des Drahtanfangs (erstes Aderende) und nach Erreichen der Aderlänge
S 8: Dreheinheit ist auf +90° gedreht
Hubeinheit fährt in Bearbeitungsstation "Drahtanfang ab isolieren" und "Drahtanfang crimpen" (1 Arbeitszyklus in einer Station)
S 9: Drahtanfang in Bearbeitungsstation "Abisolieren" erkannt
Start des Abisoliervorgangs
Überwachung des Abisoliervorgangs
S 10: Abisoliervorgang beendet
Hubeinheit fährt zurück
S 11: Hubeinheit ist zurück
Transportsystem fahren in Bearbeitungsstation "Beschrif ten"
Greifer dreht um 180°
S 12: Greifer hat 180° gedreht
Hubeinheit fährt vor in Bearbeitungsstation "Beschriften"
S 13: Transportsystem ist in Position "Bezeichnen"
Greifer steht in +180°-Stellung
Hubeinheit fährt vor in Station "Bezeichnen"
S 14: Hubstation ist vorne zum Bezeichnen
Aufruf des Unterprogrammes "Aderendhülsen bezeichnen"
S 15: Unterprogramm "Bezeichnen" ist abgearbeitet
Hubstation fährt zurück in Grundstellung
S 16: Hubstation steht in Grundstellung
Greifer auf 90° drehen
S 17: Greifer ist in 90°-Stellung
Transportsystem ist in Stellung "Übernahme Drahtanfang durch Antrieb 2"
S 18: Antriebswalzen von Antrieb 2 schließen
Greiferzange öffnen
S 19: Antriebswalzen geschlossen
Greifer ist offen
⇒ Sprung zum Programmschritt 25, wenn Aderende fertig be arbeitet ist
S 19.1: Antrieb 1 und 2 synchronisieren und Antriebe starten (schneller Drahtvorschub mit Längenzählung)
Transportsystem fährt in Position "Abisolieren und Crim pen" zurück
S 20: Drahtlänge ist erreicht
Antriebe AUS
S 21: Antriebe sind AUS
Greifer steht in Stellung 90° und ist in Stellung "Abi solieren"
Greifer schließen
S 22: Greifer ist geschlossen
Antriebsrollen des Antriebs 2 öffnen
Draht abschneiden - Anschneidvorrichtung zu
S 23: Antriebsrollen sind geöffnet
Abschneidvorgang ist beendet
Aderanfang und Aderlängenmessung beendet
Rücksprung zur Bearbeitung des Aderendes
S 24: Transportsystem und Greifer stehen in Position "Abiso lieren und Crimpen"
Rücksprung auf Programmschritt 8
S 25: Walzen in Auswurfstation schließen - Greifer und Transportsystem fahren in Grundstellung zur Aufnahme des nächsten Aderanfangs
S 26: Greifer ist offen
Antrieb 2 starten bis Drahtende in Ablageeinrichtung ab gelegt ist
S 27: Draht ist ausgeworfen
Transportsystem und Greifer stehen in Grundstellung
Antriebswalzen Antrieb 2 öffnen
Drehimpulszähler nullen
⇒ Rücksprung zu Schritt 3
X-Y-Koordinatentransportsystem ist in Grundstellung Antriebe AUS
S 2: Betriebsart und Parameter in Bedienkonsole einstellen
Schnittstellenparameter eingeben und überprüfen
Parameter für Antriebe eingeben und überprüfen
S 3: System starten - Antrieb 1 (langsamer Drahtvorschub) läuft bis Lichtschranke Drahtende erkennt
S 4: Antrieb AUS - Nullschnitt durch Abschneideeinrichtung - Zähler für Drehimpulse nullen
S 5: Zählerstand ist 0000
Abschneideeinrichtung ist offen
Greifer geöffnet und in 0-Gradstellung
Antrieb langsamer Adervorschub EIN
Aktivierung des Impulszählers
Antrieb AUS, wenn Lichtschranke Drahtanfang erkannt hat oder vorgegebene Länge erreicht wurde
S 6: Drahtanfang ist erkannt/Vorgabelänge erreicht
Antrieb ist AUS
Greifer schließen
S 7: Greifer ist geschlossen - Walzenantrieb 3 öffnen
Transportsystem fährt zunächst in Position "Übergabe an Auswurfeinheit". Walzenantrieb 3 schliefen - Transport system mit Ader in Position "Abisolieren" fahren
S 7.1: Transportsystem steht in Position "Abisolieren"
S 7.2: Walzenantrieb 3 und Greifer sind geschlossen
S 7.3: Dreheinheit um +90° drehen
⇒ Sprung von Schritt 24 nach Abarbeitung des Drahtanfangs (erstes Aderende) und nach Erreichen der Aderlänge
S 8: Dreheinheit ist auf +90° gedreht
Hubeinheit fährt in Bearbeitungsstation "Drahtanfang ab isolieren" und "Drahtanfang crimpen" (1 Arbeitszyklus in einer Station)
S 9: Drahtanfang in Bearbeitungsstation "Abisolieren" erkannt
Start des Abisoliervorgangs
Überwachung des Abisoliervorgangs
S 10: Abisoliervorgang beendet
Hubeinheit fährt zurück
S 11: Hubeinheit ist zurück
Transportsystem fahren in Bearbeitungsstation "Beschrif ten"
Greifer dreht um 180°
S 12: Greifer hat 180° gedreht
Hubeinheit fährt vor in Bearbeitungsstation "Beschriften"
S 13: Transportsystem ist in Position "Bezeichnen"
Greifer steht in +180°-Stellung
Hubeinheit fährt vor in Station "Bezeichnen"
S 14: Hubstation ist vorne zum Bezeichnen
Aufruf des Unterprogrammes "Aderendhülsen bezeichnen"
S 15: Unterprogramm "Bezeichnen" ist abgearbeitet
Hubstation fährt zurück in Grundstellung
S 16: Hubstation steht in Grundstellung
Greifer auf 90° drehen
S 17: Greifer ist in 90°-Stellung
Transportsystem ist in Stellung "Übernahme Drahtanfang durch Antrieb 2"
S 18: Antriebswalzen von Antrieb 2 schließen
Greiferzange öffnen
S 19: Antriebswalzen geschlossen
Greifer ist offen
⇒ Sprung zum Programmschritt 25, wenn Aderende fertig be arbeitet ist
S 19.1: Antrieb 1 und 2 synchronisieren und Antriebe starten (schneller Drahtvorschub mit Längenzählung)
Transportsystem fährt in Position "Abisolieren und Crim pen" zurück
S 20: Drahtlänge ist erreicht
Antriebe AUS
S 21: Antriebe sind AUS
Greifer steht in Stellung 90° und ist in Stellung "Abi solieren"
Greifer schließen
S 22: Greifer ist geschlossen
Antriebsrollen des Antriebs 2 öffnen
Draht abschneiden - Anschneidvorrichtung zu
S 23: Antriebsrollen sind geöffnet
Abschneidvorgang ist beendet
Aderanfang und Aderlängenmessung beendet
Rücksprung zur Bearbeitung des Aderendes
S 24: Transportsystem und Greifer stehen in Position "Abiso lieren und Crimpen"
Rücksprung auf Programmschritt 8
S 25: Walzen in Auswurfstation schließen - Greifer und Transportsystem fahren in Grundstellung zur Aufnahme des nächsten Aderanfangs
S 26: Greifer ist offen
Antrieb 2 starten bis Drahtende in Ablageeinrichtung ab gelegt ist
S 27: Draht ist ausgeworfen
Transportsystem und Greifer stehen in Grundstellung
Antriebswalzen Antrieb 2 öffnen
Drehimpulszähler nullen
⇒ Rücksprung zu Schritt 3
Mit diesem Steuerungsablauf ist es möglich, ein automatisches
Konfektionieren der Ader 2 zu erreichen.
Die Vorrichtung 1 übernimmt insbesondere folgende Funktionen:
- - Ermittlung der Drahtlängen mittels rechnergestützter E-CAD-Systeme durch die Erfassung der X-Y-Koordinaten der jeweiligen Betriebsmittel einer elektrischen Anlage unter Berücksichtigung der Verdrahtungskanäle.
- - Ablängeinheit mit Schneidvorrichtung und elektronischem Zählwerk für das Abschneiden des Leiters nach dem Errei chen der Drahtlänge
- - automatische Abisolierung des Leiters an beiden Drahten den
- - automatisches Crimpen einer Aderendhülse mit isoliertem Kragen an beiden Drahtenden und Prüfeinrichtung auf exakte Quetschung der Hülsen
- - automatisches Beschriften des Leiters mittels einer Schrumpfschlauch-Beschriftungsstation an beiden Drahten den. Datenaustausch über Interface
- - Handlingseinheit zur genauen Positionierung des Leiters an den Bearbeitungsstationen mit Hilfe eines X-Y-Koordi natentransportsystems mit Greifeinheit
- - SPS-Steuerung mit Ein- und Ausgabebaugruppen, Kommunika tionsprozessoren und Positionierbaugruppen zur Steuerung der gesamten Anlage
- - Anschaltung der Vorrichtung 1 an ein E-CAD-System für die vollautomatische Fertigung variabler Längen von Adern. Die Verarbeitung erfolgt im direkten Datenaus tausch mit den vom CAD-generierten Klemmen- und Be triebsmittelverbindungsplänen. Die Ermittlung der jewei ligen Drahtlänge zwischen den einzelnen Komponenten wird automatisch durch ein Routing-Programm im CAD-System er zeugt und alle Parameter auf einer Diskette abgelegt. Diese Dateien werden dann in den Rechner der Vorrichtung 1 geladen und dort weiterverarbeitet.
- - ein Roboterarm mit Elektroschraubeinrichtung erfaßt den fertig konfektionierten Leiter und fährt aufgrund der bekannten X-Y-Koordinaten über das Betriebsmittel an die Stelle, an der die Ader angeschlossen werden muß. Durch eine hohe Auflösung der Geometrie ist es möglich, die Einzelader so exakt zu positionieren, daß ein vollauto matisches Einklemmen des Leiters am jeweiligen Betriebs mittel möglich ist (Erfassung 3D-Version).
- - Auswurfeinrichtung für den fertig konfektionierten Lei ter mit Auswurfrinne.
Die Vorrichtung 1 ist ein leistungsfähiges, vollautomatisches
Verdrahtungssystem, das sowohl als autarke Einheit als auch in
Verbindung mit einem E-CAD-System flexible Einzeladern, insbe
sondere von 0,5 mm² bis 2,5 mm², verarbeiten kann.
Durch die schnelle Bearbeitung wird der Verdrahtungsaufwand ei
ner elektrischen Anlage auf ein Minimum reduziert. Stromlauf
pläne bzw. Klemmenpläne sind für die Verdrahtung nicht mehr er
forderlich, da die Verdrahtungspunkte für die jeweiligen Be
triebsmittel anwenderfreundlich per Display angezeigt werden
und zusätzlich jeder Leiter mit Start- und Zieladresse versehen
ist, z. B. K 01.13 nach XS 02,34/1,5 mm² sw. Dies bedeutet,
daß eine Verbindung vom Kontakt 13 des Schützes K 01 zur Klemme
34 der Klemmleiste XS 02 verlegt werden muß. Der Querschnitt
ist in diesem Falle 1,5 mm² und die Ader hat die Farbe Schwarz.
Die Länge des Leiters wird entweder durch das autarke Wegmeß
system oder das CAD-System vorgegeben und im Datenspeicher der
Vorrichtung 1 hinterlegt.
Die Vorrichtung 1 gestattet somit dem Benutzer, daß außer der
enormen Zeiteinsparung auch eine Person, welche keine Vorkennt
nisse in bezug auf die Verdrahtung einer elektrischen Anlage
besitzt, fehlerfrei verdrahtet. Dieses System vereint alle Be
arbeitungsmerkmale zur Herstellung einer Einzelader mit der
einfachen Kompatibilität zur Anschaltung an übergeordnete
E-CAD-Systeme.
In der Praxis generiert ein beliebiges CAE-System eine Datei
(Parameterliste) im ASCII-Format. Aus Informationen der Verbin
dungslisten, Klemmenlisten und dem Schaltschranklayout muß die
ses System in der Lage sein, zu jeder Verbindung die Klemmenbe
zeichnung von Start und Ziel, den Querschnitt, die Adernfarbe
und Länge zu bestimmen. Voraussetzung hierfür ist der geometri
sche Bezugspunkt einer Klemme, das heißt ob sich diese Klemme
oben oder unten am Bauteil befindet. Nur mit dieser Information
kann die optimale Verbindungsstrecke und Länge am CAE-System
errechnet werden. Eine generierte Datei kann online über eine
V24-Schnittstelle oder mit Hilfe einer Diskette dem CAW-System
übertragen werden.
Nachfolgend aufgeführte Daten werden vom CAE-System zur Verfü
gung gestellt:
- - Adernnummer
- - Klemmenbezeichnung 1
- - Klemmenbezeichnung 2
- - Adernlänge
- - Querschnitt
- - Adernfarbe
Ein Personal-Computer hat die Aufgabe, die Daten vom CAE-System
für die Weiterverarbeitung aufzubereiten. Der PC liest die Da
ten über eine Schnittstelle oder Diskette ein und führt diese
einem Bearbeitungsprogramm zu. Die Rechnersoftware übernimmt
die Fertigungskoordination, die Bedienerführung sowie die
Steuerung des Beschriftungsmodules. Ablauf- und ereignisgesteu
ert werden die selektierten Daten den jeweiligen Einheiten zur
Verfügung gestellt.
Die PC-Software ermöglicht folgende Funktionen:
- - Online mit dem CAE-System: Adernfertigung direkt vom CAE-Platz.
- - Datensatz bearbeiten: Eine vom CAE erzeugte Liste wird bearbeitet.
- - Datensatz ändern: Korrekturmöglichkeit.
- - Einzeladern fertigen: Mit variabler Angabe sämtlicher Parameter.
- - Adern bearbeiten: Einseitige Bearbeitung (z. B. Steuer kabel).
- - Adern ablängen
- - Adern abisolieren
- - Adern beschriften
- - Adern crimpen
- - Neuen Datensatz erstellen: Ermöglicht die Adernfertigung ohne ein CAE-System.
- - Datensatz bearbeiten, ändern.
Der PC ist über COM1 mit dem CAE-System, über COM2 mit der SPS
und über LPT1 mit der Beschriftungseinheit verbunden. Über COM1
werden die Daten im ASCII-Format übertragen. Die Kommunikation
mit der SPS wird über TTY mit Hilfe eines Treiberprogramms
realisiert. Die für den Fertigungsablauf wichtigen Daten werden
in einen Datenbaustein der SPS übertragen. Dem Druckwerk werden
abhängig vom SPS Programm die Beschriftungsdaten über LPT1(PC)
im ASCII-Format übertragen.
Ein Fertigungsablauf könnte folgendermaßen aussehen:
Weitere Funktionen sind zum Teil Unterfunktionen dieses Ablaufes oder
modifizierte Bearbeitungen, welche dem gleichen Prinzip entsprechen.
Claims (17)
1. System zum automatischen Konfektionieren von flexiblen,
endlosen Einzeladern für eine elektrische Anlage,
- - wobei eine Rechnereinheit (20) vorgesehen ist, der die elektrische Anlage mit diskreten anzuschließenden Bauele menten vorgebbar ist,
- - wobei verdrahtungsspezifische Daten, wie Querschnitt, Länge, Kennzeichnung, Art der Kontaktierung und Farbe der Ader (2), für die Anlage mittels der Rechnereinheit (20) bestimmbar sind,
- - wobei eine Vorrichtung (1) zur automatischen Konfekti onierung der Ader (2) mit einer Fördereinheit (3), einem Längendetektor, einer Ablängstation (4) sowie einer Steu ereinheit (18, 19) vorgesehen ist, wobei die Fördereinheit (3) der Ablängstation (4) die Ader (2) von einem Vorrat (11) in Abhängigkeit von von der Steuereinheit (18, 19) erzeugten Steuersignalen zuführt,
- - wobei die Vorrichtung (1) eine Bearbeitungsstation (7) zum Kennzeichnen von Aderenden (12, 16), insbesondere durch Befestigen von Markierungsmitteln, für eine Kontak tierung der Aderenden (12, 16) umfaßt, und
- - wobei die Steuereinheit (18, 19) eine Schnittstelle (21) umfaßt, über die der Steuereinheit (18, 19) die verdrah tungsspezifischen Daten zur Steuerung des automatischen Ablaufs der Vorrichtung (1) eingebbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) eine Bearbeitungsstation (7) zum Aufschie
ben und Aufschrumpfen eines Schrumpfschlauches auf ein
Aderende (12, 16) umfaßt.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) einen Drucker zum Bedrucken des Aderendes
(12, 16) oder des Schrumpfschlauchs umfaßt.
4. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) eine Bearbeitungs
station (6) zum Abisolieren eines Aderendes (12, 16) um
faßt.
5. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) eine Bearbeitungs
station (6) zum Befestigen eines Kontaktelementes an einem
Aderende (12, 16) umfaßt.
6. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) einen Manipulator
zum Zuführen eines Aderendes (12, 16) zu der/den Bearbei
tungsstation/en (6, 7) umfaßt, der der Ablängstation (4)
nachgeordnet ist.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß wahl
weise ein erstes Aderende (12) am Anfang und/oder ein zweites
Aderende (16) am Ende eines Aderstücks (2′) der/den Bear
beitungsstation/en (6, 7) durch den Manipulator zuführbar
ist.
8. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) eine zweite För
dereinheit (9) umfaßt, die der Ablängstation (4) nachge
ordnet ist.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Fördereinheiten (3, 9) synchronisierbar sind.
10. System nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Manipulator zwischen beiden Fördereinheiten
(3, 9) angeordnet ist und daß er einen Greifer (5) umfaßt,
der verdrehbar und zu der/den Bearbeitungsstation/en (6, 7)
bewegbar ist.
11. Verfahren zum automatischen Konfektionieren von flexiblen
Einzeladern für eine elektrische Anlage,
- - wobei die elektrische Anlage mit diskreten anzuschlie ßenden Bauelementen vorgegeben wird,
- - wobei mittels einer Rechnereinheit (20) und eines Com puter-Programmes verdrahtungsspezifische Daten, wie Quer schnitt, Länge, Kennzeichnung, Art der Kontaktierung und Farbe der Ader (2), für Verbindungsleitungen zur Verdrah tung der Anlage bestimmt und gespeichert werden, und
- - wobei in Abhängigkeit von den gespeicherten, verdrah tungsspezifischen Daten die Ader (2) abgelängt wird und deren Aderenden (12, 16) für eine weitere Bearbeitung oder eine Kontaktierung zugerichtet werden, wobei zum Zurichten die Aderenden (12, 16) unverwechselbar gekennzeichnet, insbesondere beschriftet, werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Beschriften ein Schrumpfschlauch bedruckt, der
Schrumpfschlauch über das Aderende (12, 16) geschoben und
aufgeschrumpft wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß zum Zurichten das Aderende (12, 16) abisoliert
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Zurichten ein Kontaktelement an dem
Aderende (12, 16) befestigt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß zuerst ein zu fertigendes Aderstück (2′)
am ersten Aderende (12) abgeschnitten wird, daß dann die
ses Aderende (12) zugerichtet wird, daß dann das Aderstück
(2′) am zweiten Aderende (16) abgeschnitten wird und daß
dann dieses Aderende (16) zugerichtet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste und das zweite Aderende (12,
16) mittels eines Manipulators der-/denselben Bearbei
tungsstation/en (6, 7) zum Zurichten zugeführt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Manipulator die Ader (2) im Bereich eines Aderendes
(12, 16) zum Zuführen erfaßt und daß dann vor dem Zuführen
der Ader (2) zu der/den Bearbeitungsstation/en (6, 7) die
Ader (2) um eine bestimmte Länge zum Manipulator gefördert
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413577A DE4413577C2 (de) | 1994-03-31 | 1994-04-19 | System und Verfahren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexiblen, endlosen Einzeladern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4411392 | 1994-03-31 | ||
DE4413577A DE4413577C2 (de) | 1994-03-31 | 1994-04-19 | System und Verfahren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexiblen, endlosen Einzeladern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4413577A1 DE4413577A1 (de) | 1995-10-05 |
DE4413577C2 true DE4413577C2 (de) | 1996-06-20 |
Family
ID=6514449
Family Applications (1)
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DE4413577A Expired - Fee Related DE4413577C2 (de) | 1994-03-31 | 1994-04-19 | System und Verfahren zum vollautomatischen Konfektionieren von flexiblen, endlosen Einzeladern |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4413577C2 (de) |
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