DE4412871A1 - Zusammensetzungen für Gasgeneratoren - Google Patents
Zusammensetzungen für GasgeneratorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für
einen Gasgenerator, von dem in einem relativ kurzen Zeitraum
ein großes Volumen von Gas erzeugt wird. Ein derartiger Ge
nerator in Form eines geeigneten Behälters kann beispiels
weise am Steuerrad eines Automobils angebracht werden, um
einen Airbag aufzublasen.
Im Zusammenhang mit den erhöhten Anforderungen der Öffent
lichkeit an sicherere Automobile gehören Airbags immer häu
figer zu den Standardausrüstungen von heute verkauften neuen
Autos. Diese durch ein Gas aufblasbaren Vorrichtungen sind
gut als passive Schutzvorrichtungen bekannt, die dazu ver
wendet werden, Verletzungen zu vermindern, die Insassen ei
nes Automobils im Falle eines Unfalls erleiden. Derartige
Airbags werden üblicherweise am Steuerrad oder am Armaturen
brett im Fahrgastraum des Autos angeordnet. Ein Hauptbe
standteil dieser Airbagsysteme ist eine Gasgeneratorzusam
mensetzung, die dazu verwendet wird, den Airbag aufzublasen.
Herkömmliche bekannte Gasgeneratorzusammensetzungen enthal
ten in erster Linie Natriumazid und verschiedene Typen von
Oxidationsmitteln und sind typischerweise zu Pellets oder
Stangen geformt. Eine solche Generatorzusammensetzung wird
in ein Metallgehäuse aus beispielsweise nicht-rostendem
Stahl oder Aluminium eingesetzt, und sie erzeugt bei ihrer
Verbrennung Stickstoffgas, das den Airbag aufbläst.
Auch wenn die vorliegende Zusammensetzung ganz besonders für
das Aufblasen von Airbags in Automobilen nützlich ist, kann
sie auch für andere Anwendungen eingesetzt werden, bei denen
eine große Menge an Gas benötigt wird, beispielsweise bei
einem aufblasbaren Schlauchboot. Eine derartige Zusammenset
zung kann auch zum Aufblasen eines Airbags verwendet werden,
der in einer Rettungsrutsche für Passagiere eines Flugzeugs
verwendet wird.
Bisher enthält der bevorzugte Gasgenerator in erster Linie
Natriumazid, das bei einer Verbrennung reinen Stickstoff
liefert. Leider ist Natriumazid selbst sehr toxisch und hy
drolysiert leicht unter Bildung von Stickstoffwasser
stoffsäure. Stickstoffwasserstoffsäure ist ebenfalls hoch
toxisch und außerdem explosiv. Zusätzlich bilden Natriumazid
und Stickstoffwasserstoffsäure leicht flüchtige und explosi
ve Substanzen, wenn sie mit Säuren oder Schwermetallen in
Kontakt gebracht werden.
Um Azidverbindungen enthaltende Zusammensetzungen einfach
handhaben zu können, muß daher besondere Sorgfalt während
der Herstellung, Lagerung und Verwendung der Zusammensetzung
beachtet werden. Außerdem liefern die Zusammensetzungen, die
im wesentlichen Natriumazid enthalten, bei ihrer Verbrennung
große Mengen an korrodierenden Rückständen, wie Natrium und
Natriumverbindungen. Diese Verbindungen müssen wirksam be
handelt und in nicht-korrodierende Verbindungen überführt
werden, bevor sie auf den Abfall gegeben werden können.
Um diese Probleme zu lösen, wurden bereits verschiedene An
strengungen unternommen, um Gasgeneratorzusammensetzungen zu
schaffen, die kein Natriumazid enthalten. Beispielsweise be
schreibt die japanische Patentveröffentlichung Nr.
20919/1983 eine Zusammensetzung, die die folgenden drei Be
standteile enthält: (1) ein Oxidationsmittel, (2) ein Cellu
loseacetat und (3) einen kohlenstoffhaltigen Verbrennungs
regler. Genauer gesagt enthält die Zusammensetzung (1) 78
bis 92 Gew.-% eines Chlorats oder Perchlorats eines Alkali
metalls oder Erdalkalimetalls als Oxidationsmittel, (2) 7,9
bis 17,2 Gew.-% eines Celluloseacetats und (3) 0,1 bis 0,8
Gew.-% eines kohlenstoffhaltigen Verbrennungsreglers.
Als kohlenstoffhaltiger Verbrennungsregler wird beispiels
weise Acetylenruß oder Graphit verwendet. Diese Zusammenset
zung erzeugt typischerweise 0,3 l/g eines Gases, das unter
Normalbedingungen beispielsweise primär aus Wasser, Kohlen
dioxid und Sauerstoff besteht.
Die in der obigen Patentveröffentlichung beschriebene Zusam
mensetzung weist jedoch eine sehr hohe Verbrennungstempera
tur auf. Wenn daher die Zusammensetzung in dem Behälter ei
nes Gasgenerators verwendet wird, muß das erzeugte Gas ge
kühlt werden, um ein Inbrandsetzen des Airbags o. ä. zu ver
hindern. Somit muß bei den obigen Zusammensetzungen eine
große Menge an Kühlmittel in dem Gasgenerator bereitgestellt
werden. Diese Anforderung verhindert es, daß Hersteller die
Größe des herkömmlichen Gasgeneratorbehälters klein halten
können.
Eine Größen- und Gewichtsverminderung der Behälter der Gas
generatoren kann im allgemeinen auf eine elegantere Weise
dadurch erreicht werden, daß man die Menge des pro Gewicht
seinheit der Zusammensetzung erzeugten Gases erhöht. Das
führt dazu, daß die Menge der Gasgeneratorzusammensetzung
vermindert werden kann, die pro Behälter eines Gasgenerators
benötigt wird. Eine derartige Maßstabsverkleinerung oder Ge
wichtsverminderung konnte bisher jedoch noch nicht vollstän
dig erreicht werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Gasgeneratorzusammensetzungen besteht darin, daß sie schäd
liches Kohlenmonoxid erzeugen.
Es ist somit eine primäre Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, eine Gasgeneratorzusammensetzung zu schaffen, die kein
Natriumazid enthält und keine nennenswerten Mengen an Koh
lenmonoxid bildet.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine
Zusammensetzung zu schaffen, die eine große Menge an Gas bei
niedrigen Verbrennungstemperaturen erzeugt und die es ermög
licht, die benötigte Menge an Kühlmittel erheblich zu ver
mindern, wodurch die Verwendung kleinerer Behälter für die
Gasgeneratoren möglich wird.
Diese Aufgaben werden durch erfindungsgemäße Zusammensetzun
gen gemäß den Ansprüchen 1, 10 und 15 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den jeweiligen Unteransprüchen zu ent
nehmen.
Nachfolgend werden die Erfindung und ihre Merkmale, die als
neu angesehen werden, unter Bezugnahme auf die beigefügten
Ansprüche näher erläutert.
Die Erfindung sowie ihre Ausgestaltungen und Vorteile werden
nachfolgend in der Beschreibung von gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsformen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläu
tert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Behälters für einen Gasge
nerator, der eine Gasgeneratorzusammensetzung gemäß der vor
liegenden Erfindung enthält.
Die vorliegende Erfindung wird nunmehr in näheren Einzelhei
ten erläutert.
Celluloseacetat, das den zu oxidierenden Bestandteil der Zu
sammensetzung bildet, ist ein brennbares Material, das aus
Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Nach seiner
Vermischung mit einem Oxidationsmittel verbrennt Cellulose
acetat unter Erzeugung großer Mengen an Kohlendioxid, Wasser
und Sauerstoff. Celluloseacetat ist auch in bestimmten Lö
sungsmitteln löslich und wird bei seiner Auflösung in derar
tigen Lösungsmitteln gelatineartig. Wenn demgemäß Cellulose
acetat mit einem Pulver wie beispielsweise dem eines Oxida
tionsmittels vermischt wird, füllt das Celluloseacetat die
Zwischenräume zwischen den Pulverteilchen und wirkt somit
als Bindemittel.
Damit das Celluloseacetat als ein gutes Bindemittel wirkt,
sollte das Celluloseacetat in der Zusammensetzung in einer
Menge von wenigstens 8 Gew.-% vorhanden sein. Wenn die Menge
an Celluloseacetat geringer ist als 8 Gew.-%, kommt es zu
keiner vollständigen Bedeckung der Pulverteilchen durch das
Celluloseacetat, und die Zwischenräume zwischen den Pulver
teilchen werden nur unvollständig gefüllt. Die obere mögli
che Grenze für das die Zwischenräume zwischen den Pulver
teilchen füllenden Celluloseacetat wird durch die Menge vor
gegeben, die dazu führt, daß bei der Verbrennung des Cellu
loseacetats Kohlenmonoxid gebildet wird.
Es wird dann angenommen, daß keine nennenswerte Menge an
Kohlenmonoxid erzeugt wird, wenn festgestellt wird, daß die
Konzentration von Kohlenmonoxid in dem erzeugten Gas 5000 ppm
oder weniger beträgt. Die maximale Menge an Celluloseacetat,
die unter diesen Bedingungen verwendet werden kann, hängt z. B.
ab von Faktoren wie den Anteilen des als Oxidationsmittel
verwendeten Perchlorats sowie des Bitetrazolmetallhydrats,
wenn dieses als Mittel zur Regelung der Verbrennungstemperatur
verwendet wird. Ein weiterer Faktor ist, ob ein Metalloxid zur
Regelung der Verbrennungstemperatur eingearbeitet wird. Die
obere Grenze für das Celluloseacetat beträgt jedoch vorzugs
weise 26 Gew.-% oder weniger. Demgemäß wird Celluloseacetat
vorzugsweise in die Zusammensetzung in einem Bereich von 8 bis
26 Gew.-% eingearbeitet.
Perchlorat erzeugt als Oxidationsmittel eine relativ große
Menge an Sauerstoff pro Einheitsgewicht im Vergleich mit
anderen Oxidationsmitteln und weist eine hervorragende Wärme
stabilität auf. Beispiele für das Perchlorat sind Kaliumper
chlorat, Ammoniumperchlorat und Natriumperchlorat. Kaliumper
chlorat ist bevorzugt, da es unter anderem nicht hygroskopisch
ist und nach dem Verbrennen einen Rückstand von Kaliumchlorid
bildet. Kaliumchlorid ist als Verbrennungsrückstand hoch
bevorzugt, da es im wesentlichen keinerlei korrodierende
Eigenschaften aufweist.
Die Teilchengröße von Kaliumperchlorat kann variabel sein,
solange sie im Bereich von 5 bis 300 µm liegt. Wenn jedoch
zwei oder mehr Kaliumperchloratpulver mit unterschiedlichen
Teilchengrößen verwendet werden, sollten sie so eingesetzt
werden, daß das erhaltene Pulver eine dichte festgepackte
Struktur annimmt. Das Perchlorat wird der Zusammensetzung
geeigneter Weise in einem Gewichtsbereich von 45 bis 87
Gew.-% zugesetzt. Der Grund dafür ist der, daß verhindert
wird, daß die Zusammensetzung nennenswerte Menge an Kohlenmon
oxid bildet und daß Celluloseacetat in einer Menge von wenig
stens 8 Gew.-% in die Zusammensetzung eingearbeitet werden
kann.
Das Bitetrazolmetallhydrat ist ein Hydrat einer Substanz, die
erhalten wird, indem man die Wasserstoffatome von Bitetrazol
(C₂N₈H₂) durch ein Metall substituiert. Typische Beispiele für
ein derartiges Hydrat sind Verbindungen wie Bitetrazolmangan
dihydrat (C₂N₈Mn·2H₂O), Bitetrazolcalciumdihydrat (C₂N₈Ca·2H₂O).
Bitetrazolmetallhydrate weisen eine hervorragende Wärmestabi
lität auf und erzeugen große Mengen an Stickstoff, Kohlendi
oxid, Wasser und Sauerstoff, wenn sie mit Kaliumperchlorat
verbrannt werden. Bitetrazolmangandihydrat ist unter den
anderen Bitetrazolmetallhydraten am stärksten bevorzugt, da es
nach dem Verbrennen keinen korrodierenden Rückstand bildet.
Dieses Bitetrazolmetallhydrat ist nicht notwendigerweise auf
das Dihydrat beschränkt, sondern kann auch ein Monohydrat,
Trihydrat usw. sein. Das wasserfreie Bitetrazolmetall ist
jedoch ungeeignet, da es im Hinblick auf eine Verhinderung des
Anstiegs der Verbrennungstemperatur der Zusammensetzung keinen
Effekt zeigt.
Da Bitetrazolmetallhydrat eine geeignete Bildungswärme auf
weist, kann die Verbrennungstemperatur der Zusammensetzung
niedrig gehalten werden, wenn man das Hydrat zusammen mit dem
Celluloseacetat und Kaliumperchlorat einsetzt. Genauer gesagt
hängt die Verbrennungstemperatur der Zusammensetzung ab vom
kalorischen Wert der Wärme, die bei der Reaktion zwischen
Celluloseacetat, dem Hydrat und Kaliumperchlorat erzeugt wird.
Der kalorische Wert wird dadurch errechnet, daß man die Bil
dungswärme im Oxidationssystem von der Bildungswärme
des Hydrats usw. im Ausgangssystem abzieht. Unter Berücksich
tigung der Bildungswärmen des Bitetrazolmetallhydrats und
seiner Verbrennungsprodukte wird der gewünschte Effekt einer
Verhinderung des Anstiegs der Verbrennungstemperatur erhalten.
Wenn die Menge des eingearbeiteten Hydrats 36 Gew.-% über
schreitet, liegt die einzuarbeitende Menge an Celluloseacetat
unter 8 Gew.-%, wenn eine wesentliche Bildung von Kohlenmon
oxid verhindert werden soll. In einem solchen Falle können die
Pulverteilchen nicht vollständig mit Celluloseacetat bedeckt
sein. Demgemäß wird das Hydrat geeigneter Weise in einer Menge
von 36 Gew.-% oder weniger eingearbeitet. Jede Menge an Hy
drat, die 36 Gew.-% überschreitet, wäre daher ungeeignet. Die
bevorzugte Teilchengröße des Hydrats sollte, um die Brenn
barkeit der Zusammensetzung maximal zu machen, 30 µm oder
weniger betragen.
Das Metalloxid weist eine hervorragende Wärmestabilität auf
und gibt beim Verbrennen Sauerstoff ab, der als Oxidations
mittel dient. Die Metalloxide schließen beispielsweise Kupfer
oxid, Mangandioxid, Eisenoxid und Nickeloxid ein. Das Metall
oxid wird während der Verbrennung reduziert und liefert ein
einfaches nicht-korrodierendes Metall. Außerdem ist die Reak
tion, zu der es kommt, wenn das Metalloxid Sauerstoff abgibt,
endotherm, was in wirksamer Weise eine weitere Kontrolle der
Verbrennungstemperatur des Gasgenerators ermöglicht. Eine
weitere endotherme Reaktion tritt beim Schmelzen des Metalls
auf. Das gestattet eine noch bessere Kontrolle der Verbren
nungstemperatur im Gasgenerator.
Wie im Falle des Hydrats sollte die bevorzugte Teilchengröße
des Metalloxids 30 µm oder weniger betragen, um die Brenn
barkeit der Zusammensetzung maximal zu machen.
Als nächstes kann auch eine Stickstoff enthaltende nichtme
tallische Verbindung zur Kontrolle der Verbrennungstempera
tur verwendet werden. Die Verbindung besteht mindestens aus
Stickstoff und Wasserstoff und enthält wenigstens 11 Gew.-%
Stickstoff. Diese Verbindung kann auch andere Elemente wie
Sauerstoff oder Kohlenstoff enthalten und besteht aus wenig
stens einer Verbindung, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Guanidinverbindungen, Oximen, Amiden, Tetrazolderi
vaten, aromatischen Nitroverbindungen und Ammoniumnitrat be
steht.
Beispiele für diese Verbindungen schließen ein: für die Gua
nidinverbindung Nitroguanidin (CH₄N₄O₂, Stickstoffgehalt: 53,8%),
Triaminoguanidinnitrat (CH₉N₇O₃, Stickstoffgehalt: 58,6%)
und Guanidinnitrat (CH₆N₄O₃, Stickstoffgehalt: 45,9%); für
das Oxim Hydroxylglyoxim (C₂H₄O₄N₂, Stickstoffgehalt: 23,3%);
für das Amid Oxamid (C₂H₄N₂O₂), Stickstoffgehalt: 31,8%); für
das Tetrazolderivat Aminotetrazol (N₅H₃C, Stickstoffgehalt:
82,4%); für die aromatische Nitroverbindung Nitrotoluol
(NH₇O₂C₇, Stickstoffgehalt: 11,6%); und Ammoniumnitrat
(NH₄NO₃, Stickstoffgehalt: 23,3%). Diese Verbindungen sind
bei Raumtemperatur (15 bis 25°C) fest oder flüssig.
Wenn der Stickstoffgehalt der Verbindung niedrig ist, ist
eine große Menge an Oxidationsmittel erforderlich, um die
Bildung nennenswerter Mengen von Kohlenmonoxid in einem er
zeugten Gas zu verhindern, so daß es nicht möglich ist, die
Verbindung in einer höheren Menge einzuarbeiten. Es ist
demzufolge erforderlich, daß die Verbindung einen Stick
stoffgehalt von wenigstens 11 Gew.-% aufweist. Obwohl es be
vorzugt ist, daß der Stickstoffgehalt relativ hoch ist,
liegt die Obergrenze vorzugsweise bei 83 Gew.-%. Das ermög
licht es, daß die Verbindung leicht handhabbar ist und im
industriellen Maßstab herstellbar ist. Auf diese Weise lie
fert die Verbindung, wenn sie nach ihrer Vermischung mit ei
nem Perchlorat verbrannt wird, große Mengen an Stickstoff,
Kohlendioxid, Wasser und Sauerstoff. Da die Verbindung au
ßerdem keine metallischen Elemente enthält, weist sie den
Vorteil auf, daß bei ihrem Verbrennen kein Rückstand gebil
det wird.
Die Menge des von dem Gasgenerator erzeugten Gases steigt
mit der Menge der stickstoffhaltigen nicht-metallischen Ver
bindung an. Insbesondere wird durch die Anwesenheit dieser
Verbindung der prozentuale Anteil an Stickstoff in dem er
zeugten Gas erhöht, was ein saubereres Gas liefert. Es muß
jedoch darauf geachtet werden, daß die Menge der zugegebenen
Verbindung nicht dazu führt, daß eine nennenswerte Menge an
Kohlenmonoxid in dem erzeugten Gas gebildet wird. Ferner muß
darauf geachtet werden, daß die Menge des einzuarbeitenden
Celluloseacetats wenigstens 8 Gew.-% beträgt, damit die Pul
verteilchen vollständig mit dem Celluloseacetat bedeckt
sind. Daher liegt die Menge der einzuarbeitenden Verbindung
vorzugsweise im Bereich von 10 bis 45 Gew.-%.
In der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann Cel
luloseacetat teilweise durch einen Weichmacher ersetzt wer
den, der eine gute Kompatibilität mit dem Celluloseacetat
aufweist. Ein derartiger Weichmacher kann Triacetin
(C₃H₅(OCOCH₃)₃), Diethylphthalat oder Dimethylphthalat sein.
Von diesen Weichmachern sind Triacetin oder Dimethylphthalat
bevorzugt, da Triacetin große Mengen an Sauerstoff liefert
und keine große Menge an Oxidationsmittel erfordert, während
Dimethylphthalat eine hervorragende Wärmestabilität und eine
hervorragende Kompatibilität mit Celluloseacetat aufweist.
Außerdem kann ein Verbrennungsregler wie ein Metallpulver
und Ruß erforderlichenfalls zusätzlich in die vorliegende
Zusammensetzung eingearbeitet werden.
Anschließend kann die auf diese Weise erhaltene Zusammenset
zung der vorliegenden Erfindung in die gewünschte Form ver
arbeitet werden, beispielsweise zu Pellets, Stäben, Scheiben
usw.
Da die auf diese Weise zusammengesetzte erfindungsgemäße Zu
sammensetzung kein Natriumazid enthält, ist sie leicht zu
handhaben und bildet kein korrodierendes Natrium oder korro
dierende Natriumverbindungen. Außerdem werden bei der vor
liegenden Erfindung keine nennenswerten Mengen an Kohlenmon
oxid in dem erzeugten Gas gebildet, weshalb dieses außeror
dentlich sicher ist. Zusätzlich erzeugt die vorliegende Er
findung große Gasmengen, so daß ein Airbag zuverlässig und
vollständig aufgeblasen wird. Da außerdem die vorliegende
Zusammensetzung eine niedrige Verbrennungstemperatur auf
weist, kann die Menge an Kühlmittel in dem Behälter für den
Gasgenerator vermindert werden. Folglich kann auch die Größe
des Behälters für den Gasgenerator vermindert werden.
Die vorliegende Erfindung wird nunmehr in näheren Einzelhei
ten anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen beschrie
ben.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird nunmehr eine Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung beschrieben. Zuerst wurde
eine Gasgeneratorzusammensetzung wie folgt hergestellt: Es
wurde eine Primärzusammensetzung als eine Rohmaterialmi
schung hergestellt. Die Primärzusammensetzung enthielt 11
Gew.-% Celluloseacetat mit einem Acetylierungsgrad von etwa
53% (Teÿin, Limited) als nicht oxidiertes Mittel, das zur
Erzeugung eines Gases oxidiert wird; 4 Gew.-% Dimethylphtha
lat (Reagenzchemikalie, Wako Pure Chemical Ind., Ltd.) als
Weichmacher, 55 Gew.-% Kaliumperchlorat mit einer mittleren
Teilchengröße von 17 µm (Nippon Carlit Kabushiki-Kaisha) als
Oxidationsmittel; und 25 Gew.-% Kupferoxid mit einer mittle
ren Teilchengröße von 8 µm (Mitsui Mining & Smelting Co.,
Ltd.) als Verbrennungstemperaturregler. Eine geeignete Menge
eines Mischlösungsmittels aus Aceton und Methylalkohol wurde
der Primärzusammensetzung zugesetzt, und die erhaltene Mi
schung wurde gut gemischt, so daß eine homogene chemische
Knetmasse erhalten wird.
Anschließend wurde die chemische Knetmasse in einen Extruder
gegeben, der mit einer Formöffnung mit einem Durchmesser von
4 mm versehen war, und die Knetmasse wurde durch die
Formöffnung in Form eines Stabs extrudiert. Das Produkt wur
de auf eine Länge von 2 mm geschnitten und getrocknet, um
eine pelletierte Gasgenerator-Zusammensetzung als eine Se
kundärzusammensetzung zu erhalten.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, weist der Behälter für den Gasge
nerator 1 eine Zünderkammer 2 in dessen Zentrum sowie eine
Brennkammer 3 auf, die koaxial um die Zündkammer 2 herum an
geordnet ist. Eine Kühlkammer 4 ist ebenfalls koaxial um die
Brennkammer 3 herum angeordnet. In der Zünderkammer 2 sind
Initialzünder 5 und ein Zünder 6 angeordnet, und der Zünder
6 wird gezündet, wenn der Initialzünder 5 bei Energiezufuhr
ausgelöst wird.
Der pelletförmige Gasgenerator 7 in der Brennerkammer 3 wird
von der Flamme des Zünders 6 in Brand gesetzt und liefert
ein Gas, daß CO₂ und N₂ enthält. Bei der vorliegenden Ausfüh
rungsform ist die Menge der Zusammensetzung 7 so vorgegeben,
daß bei Normaltemperatur und Normaldruck etwa 30 l Gas er
zeugt werden. In der Brennkammer 3 bzw. der Kühlkammer 4
sind Kühlfilter 8, 9 angeordnet. Die Kühlfilter 8, 9 dienen
dazu, das Gas zu filtrieren und die festen Verbrennungsrück
stände zu filtrieren und zu sammeln.
Eine zwischen den Kammern 2 und 3 angeordnete Wand weist ei
ne Vielzahl von Öffnungen 10 auf, durch die die Flamme, die
von dem Zünder 6 erzeugt wird, in die Kammer 3 gelangt. In
der Kammer 3 erzeugtes Gas wird der Kühlkammer 4 über Öff
nungen 11 der Wand 13 zugeführt. Eine Wand 15 der Kühlkammer
4 weist eine Ausgangsöffnung 14 auf, durch die das in der
Kühlkammer 4 gekühlte Gas einem Airbag 16 zugeführt wird.
Im Falle eines Autozusammenstoßes wird der Zünder 6 durch
den Initialzünder 5 ausgelöst, und zwar auf der Grundlage
eines von einem Sensor (nicht gezeigt) abgegebenen Signals.
Die Flamme aus dem Zünder 6 tritt durch die Öffnungen 10 in
die Kammer 3. Der Gasgenerator 7 in der Kammer 3 wird ver
brannt und erzeugt ein Gas. Das erzeugte Gas tritt durch den
Kühlfilter 8 und die Öffnungen 11 und wird aus der Aus
trittsöffnung 14 in den Airbag 16 abgegeben.
Optimale Gewichtsanteile der verschiedenen Verbindungen, die
für die Gasgeneratorzusammensetzung verwendet wurden, wurden
bestimmt, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Der Behälter für einen
Gasgenerator wurde an die Innenseite eines 60 l-Tanks ange
bracht, dessen Innentemperatur unter Verwendung eines Alu
mel-Chromel-Thermoelements mit einem Drahtdurchmesser von 50
µm gemessen wurde.
Außerdem wurde ein zylindrisches Produkt (nachfolgend als
Strang bezeichnet) mit einem Durchmesser von 4 mm und einer
Länge von 80 mm getrennt als Gaserzeuger 7 hergestellt und
dazu verwendet, die Abbrenngeschwindigkeit zu messen. Die
Abbrenngeschwindigkeit wurde auf die folgende Weise be
stimmt. Zuerst wurde die zylindrische Oberfläche des Strangs
mit einem Epoxidharz überzogen, um eine Inbrandsetzung des
gesamten Strangs zu vermeiden. Quer zu dem Strang wurden
einander gegenüberliegend zwei kleine Löcher in geeigneten
Abständen ausgebildet, wozu ein 0,5 mm-Bohrer verwendet wur
de, und eine Schmelzsicherung zum Messen der Verbrennungs
zeit wurde in jedes Loch eingeschoben. Der Strang, der wie
oben zugerichtet war, wurde dann auf eine vorgegebene Monta
geeinrichtung geklemmt.
Anschließend wurde der Strang an einem seiner Enden unter
Verwendung eines Nichrodrahts unter einem Druck von 30 atm
gezündet. Während der Zeit, die die Flamme benötigte, sich
entlang der Oberfläche des Strangs auszubreiten, wurden der
Moment, in dem jede Schmelzsicherung unterbrochen wurde,
elektronisch gemessen. Der Abstand zwischen den beiden Lö
chern wurde dann durch den Unterschied in den Schmelzzeiten
geteilt, um eine Abbrenngeschwindigkeit in Form einer linea
ren Abbrenngeschwindigkeit zu erhalten. Das Ergebnis ist in
der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
Gasgeneratorzusammensetzungen wurden auf die gleiche Weise
hergestellt, wie in Beispiel 1, wobei die in Tabelle 1 wie
dergegebenen Zusammensetzungen verwendet wurden, und die Ei
genschaften dieser Zusammensetzungen wurden auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 untersucht. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 zusammengefaßt.
Wie in Beispiel 1 wurden unter Verwendung der Zusammenset
zung in Tabelle 1 entsprechende Gasgeneratorzusammensetzun
gen hergestellt, und die Eigenschaften dieser Zusammenset
zungen wurden auf gleiche Weise bewertet. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
Es ist dabei darauf hinzuweisen, daß sich die Gastemperatur
im Tank veränderte, wenn die Gasgeneratorzusammensetzung ab
brannte, und daß höhere Brenntemperaturen höheren Temperatu
ren des erzeugten Gases entsprechen.
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen das folgende: Bei einem
Vergleich zwischen Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 ist
zu erkennen, daß die Zugabe von Kupferoxid zu der Zusammen
setzung die Gastemperatur im Tank verminderte, während
gleichzeitig die Abbrenngeschwindigkeit im wesentlichen
gleich blieb. Genauso zeigt ein Vergleich zwischen Beispiel
2 und Vergleichsbeispiel 1, daß die Zugabe von Eisenoxid zu
der Zusammensetzung die Gastemperatur im Tank verminderte.
Wenn, wie ein Vergleich zwischen Beispiel 3 und Vergleichs
beispiel 2 zeigt, die Zusatzmenge an Kupferoxid mehr als 50
Gew.-% betrug, nahm die Gastemperatur im Tank ab, aber die
Abbrenngeschwindigkeit wurde drastisch vermindert. Demgemäß
sollte die Menge an eingearbeitetem Metalloxid, und zwar in
Abhängigkeit von der Art der Metalloxide, 40 Gew.-% oder we
niger betragen.
Der Vergleich zwischen Beispiel 4 und Vergleichsbeispiel 3
zeigt, daß die Gastemperatur im Tank so hohe Werte wie 402°
erreicht, wenn das Metalloxid in einer Menge von 5 Gew.-%
oder weniger zugesetzt wird, und daß das Innere des Tanks
nicht vollständig abgekühlt wird. Daher sollte die Menge an
Metalloxid, und zwar ebenfalls in Abhängigkeit von der Art
der Metalloxide, die eingearbeitet wird, mehr als 5 Gew.-%
betragen.
Zusätzlich kann auch in dem Fall, wenn kein Dimethylphthalat
eingearbeitet wird, wie in Beispiel 5, die Innentemperatur
des Tanks abgesenkt werden. Es ist dabei wichtig, daß die
Zusammensetzungen der jeweiligen Beispiele keinerlei nen
nenswerte Mengen an schädlichem Kohlenmonoxid erzeugten.
Es wurde eine Zusammensetzung als eine Rohmaterialmischung
hergestellt, die 11 Gew.-% Celluloseacetat mit einem Acety
lierungsgrad von etwa 53% (Teÿin, Limited), 4 Gew.-%
Triacetin (Daihachi Kagaku Kogyosho), 55 Gew.-% Kalium
perchlorat mit einer mittleren Teilchengröße von 17 µm (Nip
pon Carlin Kabushiki-Kaisha) und 30 Gew.-% Bitetrazolmangan
dihydrat mit einer mittleren Teilchengröße von 22 µm (Toyo
Kasei Kogyo Kabushi-Kaisha) enthielt. Ein Lösungsmittel aus
einer Mischung aus Aceton und Methylalkohol wurde der Zusam
mensetzung zugesetzt, und die erhaltene Mischung wurde ver
mischt, um eine homogene chemische Knetmasse zu erhalten.
Anschließend wurde die Knetmasse auf die gleiche Weise ver
formt wie in Beispiel 1, um eine pelletierte Zusammensetzung
zu erzeugen.
Die Zusammensetzung des bei dem Abbrennen der Gasgenerator
zusammensetzung bei 800°C erzeugten Gases und die Menge des
auf diese Weise erzeugten Gases bei Normaltemperatur und un
ter Normaldruck wurden unter Verwendung eines pyrolytischen
Gaschromatographen (Modell GC-14A), hergestellt von Shimadzu
Corporation, bestimmt.
Getrennt davon wurde die Gasgeneratorzusammensetzung in den
Behälter für den Gasgenerator eingefüllt, der in Fig. 1 ge
zeigt ist, und zwar in einer solchen Menge, daß etwa 30 l
Gas, gemessen bei Normaltemperaturen unter Normaldruck, er
zeugt werden konnten.
Anschließend wurde der Behälter für den Gaserzeuger 1 an ei
nem 60 l-Tank angebracht und in Betrieb gesetzt. Die Innen
temperatur des Tanks wurde unter Verwendung eines Alumel-
Chromel-Thermoelements mit einem Drahtdurchmesser von 50 µm
gemessen. Das Ergebnis ist in Tabelle 2 gezeigt. Es ist da
bei darauf hinzuweisen, daß die Menge an erzeugtem Gas in
Tabelle 2 als Gesamtvolumen aus Kohlendioxid, Wasser, Sauer
stoff und Stickstoff angegeben wird, die erzeugt wird, wenn
1 g der Gasgeneratorzusammensetzung verbrannt wurde, und
zwar gemessen bei Normaltemperatur und Normaldruck.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6 wurden Gasgenerator
zusammensetzungen unter Verwendung der Zusammensetzungen
hergestellt, die in Tabelle 2 angegeben sind, und die Eigen
schaften dieser Zusammensetzungen wurden auf gleiche Weise
bewertet wie in Beispiel 6. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
gezeigt.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6, jedoch unter Ver
wendung der in Tabelle 2 gezeigten Zusammensetzungen, wurden
Vergleichsgasgeneratorzusammensetzungen hergestellt, und die
Eigenschaften dieser Zusammensetzungen wurden wie in Bei
spiel 6 bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiederge
geben.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6 wurde eine Gasgene
ratorzusammensetzung hergestellt, außer daß das Bitetrazol
mangandihydrat durch wasserfreies Bitetrazolmangan ersetzt
wurde, das durch Calcinieren von Bitetrazolmangandihydrat
bei 200°C erhalten wurde, und die Eigenschaften der Zusam
mensetzung wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6
bewertet. Die Ergebnisse sind wie in Tabelle 2 gezeigt.
Wie in Tabelle 2 gezeigt ist, wird in den Beispielen 6 bis
10 Bitetrazolmangandihydrat in die Zusammensetzung in einer
Menge von 36 Gew.-% oder weniger eingearbeitet. Demgemäß
kann eine vorgegebene Gasmenge leicht und vorhersagbar in
jedem der Beispiele 6 bis 10 erzeugt werden. Der Anteil des
schädlichen CO in dem erzeugten Gas kann auf einem niedrigen
Niveau gehalten werden. Außerdem kann die Gastemperatur im
Tank auf einem niedrigem Niveau gehalten werden. Außerdem
waren auch in Fällen, in denen kein Triacetin eingearbeitet
wurde (Beispiel 10), die Eigenschaften gut ausgewogen und
blieben auf optimalem Niveau.
Wenn kein Bitetrazolmetallhydrat eingearbeitet wurde (Ver
gleichsbeispiel 4) stieg nicht nur die Gastemperatur im
Tank an, sondern das erzeugte Gasvolumen war deutlich klei
ner. Außerdem war dann, wenn das Bitetrazolmetallhydrat in
einer Menge von mehr als 36 Gew.-% eingearbeitet wurde (Ver
gleichsbeispiel 5) das CO-Niveau in dem erzeugten Gas auf
relativ hohem Niveau. Wenn wasserfreies Bitetrazolmetall
verwendet wurde (Vergleichsbeispiel 6), war nicht nur das CO-
Niveau in dem erzeugten Gas hoch, sondern es stieg auch die
Gastemperatur im Tank.
Für dieses Beispiel wurde eine Zusammensetzung als Rohmate
rialmischung hergestellt, wie sie in Tabelle 3 gezeigt ist,
die 8 Gew.-% Celluloseacetat mit einem Acetylierungsgrad von
53% (Teÿin, Limited), 2 Gew.-% Triacetin (Daihachi Kagaku
Kogyosho), 55% Gew.-% Kaliumperchlorat mit einer mittleren
Teilchengröße von 17 µm (Nippon Carlit Kabushiki-Kaisha) und
35 Gew.-% Nitroguanidin (Chugoku Kayaku Kabushiki-Kaisha)
als stickstoffhaltige nicht-metallische Verbindung enthielt.
Ein Lösungsmittel in Form einer Mischung aus Aceton und Me
thylalkohol wurde der Zusammensetzung zugesetzt, und die er
haltene Mischung wurde vermischt, um eine homogene chemische
Knetmasse zu erhalten.
Anschließend wurde die chemische Knetmasse auf die gleiche
Weise wie im Beispiel 1 verformt, um eine pelletierte Zusam
mensetzung zu erzeugen.
Die Zusammensetzung des beim Abbrennen der Gasgeneratorzu
sammensetzung bei 800°C erzeugten Gases sowie die Menge des
erzeugten Gases bei Normaltemperatur und unter Normaldruck
wurden unter Verwendung des gleichen Gaschromatographen (Mo
dell GC 14A) wie im Beispiel 6 bestimmt.
Anschließend wurde die Gasgeneratorzusammensetzung in den
Behälter des Gasgenerators auf die gleiche Weise wie im Bei
spiel 1 gegeben. Der Behälter für die Gasgeneratorzusammen
setzung 1 wurde an einem 60 l-Tank angebracht und in Betrieb
gesetzt, wobei die Innentemperatur des Tanks unter Verwen
dung eines Alumel-Chromel-Thermoelements mit einem Draht
durchmesser von 50 µm gemessen wurde. Die Ergebnisse sind
wie in Tabelle 4 gezeigt. Es ist dabei darauf hinzuweisen,
daß die in Tabelle 4 erzeugte Gasmenge angegeben wird als
Gesamtvolumen von Kohlendioxid, Wasser, Sauerstoff und
Stickstoff, die erzeugt wird, wenn 1 g der Gasgeneratorzu
sammensetzung verbrannt wurde, wobei das Volumen bei Nor
malbedingungen gemessen wurde.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11 wurden Gasgenera
torzusammensetzungen hergestellt, wobei man die jeweiligen
Zusammensetzungen gemäß Tabelle 3 verwendete, und die Eigen
schaften dieser Zusammensetzungen wurden auf gleiche Weise
bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 11, jedoch unter Ver
wendung der in Tabelle 3 gezeigten Zusammensetzungen, wurden
Vergleichs-Gasgeneratorzusammensetzungen hergestellt, und
die Eigenschaften dieser Zusammensetzungen wurden, auf glei
che Weise bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 ge
zeigt.
Es ist dabei darauf hinzuweisen, daß sich die Gastemperatur
im Tank bei dem Abbrennen der Gasgeneratorzusammensetzung
veränderte, und daß höhere Verbrennungstemperaturen höheren
Temperaturen des erzeugten Gases entsprechen.
Wie in Tabelle 3 zu erkennen ist, waren in den Zusammenset
zungen der Beispiele 11 bis 19 8 bis 11 Gew.-% Celluloseace
tat, 45 bis 78 Gew.-% Kaliumperchlorat und 10 bis 42 Gew.-%
einer stickstoffhaltigen nicht-metallischen Verbindung ent
halten. Tabelle 4 zeigt, daß der Gehalt an schädlichem Koh
lenmonoxid in dem während der Verbrennung der Gasgenerator
zusammensetzung erzeugten Gas maximal 3700 ppm betrug, was
bedeutet, daß keine nennenswerten Mengen an Kohlenmonoxid
gebildet wurden.
Bei einem Vergleich mit Vergleichsbeispiel 7, bei dem keine
stickstoffhaltigen, nicht-metallischen Verbindungen verwen
det wird, zeigen die Zusammensetzungen der Beispiele 11 bis
19 in Tabelle 4 eine Zunahme der erzeugten Gasmenge sowie
eine Abnahme der Gastemperatur im Tank. Wenn der Stickstoff
gehalt in der stickstoffhaltigen, nicht-metallischen Verbin
dung wie in Vergleichsbeispiel 8 9,4% beträgt, war weder
eine Zunahme der erzeugten Gasmenge zu beobachten noch ein
Abfallen der Gastemperatur im Tank. Außerdem waren auch in
dem Falle, wenn kein Triacetin als Weichmacher eingearbeitet
war (Beispiel 19), alle Eigenschaften gut abgestimmt und
blieben optimal.
Obwohl hierin zahlreiche Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben wurden, ist es dem Fachmann klar, daß
die vorliegende Erfindung auf mannigfache andere Weise aus
gestaltet werden kann, ohne daß man von der Idee der Erfin
dung abweicht oder ihren Bereich verläßt. Insbesondere ver
steht es sich, daß folgende Variationen möglich sind:
- (1) Der Acetylierungsgrad des Celluloseacetats, das in den verschiedenen Beispielen verwendet wird, kann verändert wer den;
- (2) die erfindungsgemäße Gasgeneratorzusammensetzung 7 kann nicht nur in die Airbag-Vorrichtung für den Fahrersitz ge geben werden, sondern sie kann auch für einen Airbag für den vorderen Insassensitz verwendet werden; und
- (3) die Gasgeneratorzusammensetzung 7 kann auch in einen Behälter für einen Gasgenerator für eine aufblasbare Vor richtung wie eine Schwimmweste, ein Schlauchboot oder eine Rettungsrutsche gegeben werden.
Somit sind die in der vorliegenden Erfindung wiedergegebenen
Beispiele und Ausführungsformen als illustrativ und nicht
als einschränkend zu verstehen, und die vorliegende Erfin
dung wird nicht auf konkreten Einzelheiten beschränkt, son
dern kann innerhalb des Bereichs der Patentansprüche modifi
ziert werden.
Claims (20)
1. Zusammensetzung für einen Gasgenerator, die ein unoxi
diertes Mittel, das bei seiner Oxidation eine Gaszusammen
setzung einer vorgegebenen Zusammensetzung liefert, sowie ein
Oxidationsmittel umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusammensetzung dadurch hergestellt wird, daß man ein Cellulo
seacetat, das als das unoxidierte Mittel wirkt, und ein Per
chlorat, das als Oxidationsmittel wirkt, vermischt, um einen
Hauptbestandteil zu erhalten, mit dem man anschließend mehr
als 5 Gew.-% und nicht mehr als 40 Gew.-% eines Metalloxids
vermischt.
2. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 1,
bei der der Anteil des Celluloseacetats von 8 bis 26 Gew.-%
beträgt.
3. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 1
oder 2, bei der der Anteil des Perchlorats von 45 bis 87 Gew.-%
beträgt.
4. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, bei der das Perchlorat Kaliumperchlorat
ist.
5. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 4,
bei der das Kaliumperchlorat eine Teilchengröße von 5 bis 300
µm aufweist.
6. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 1,
bei der das Metalloxid von wenigstens einer Verbindung gebil
det wird, die ausgewählt ist aus Kupferoxid, Mangandioxid,
Eisenoxid und Nickeloxid.
7. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 1,
bei der das Metalloxid eine Teilchengröße von 30 µm oder weni
ger aufweist.
8. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 1,
bei der das Celluloseacetat einen Weichmacher enthält.
9. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 8,
bei der der Weichmacher Triacetin oder Dimethylphthalat ist.
10. Zusammensetzung für einen Gasgenerator, die ein unoxi
diertes Mittel, das bei seiner Oxidation eine Gaszusammen
setzung einer vorgegebenen Zusammensetzung liefert, sowie ein
Oxidationsmittel umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusammensetzung dadurch hergestellt wird, daß man ein Cellulo
seacetat, das als das unoxidierte Mittel wirkt, und ein Per
chlorat, das als Oxidationsmittel wirkt, vermischt, um einen
Hauptbestandteil zu erhalten, mit dem man anschließend 36
Gew.-% oder weniger Bitetrazolmetallhydrat vermischt.
11. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 10,
bei der das Bitetrazolmetallhydrat eine Teilchengröße von 30
µm oder weniger aufweist.
12. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 10
oder Anspruch 11, bei der das Bitetrazolmetallhydrat Bite
trazolmangandihydrat ist.
13. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 10,
bei der das Celluloseacetat einen Weichmacher enthält.
14. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 13,
bei der der Weichmacher Triacetin oder Dimethylphthalat ist.
15. Zusammensetzung für einen Gasgenerator, die ein unoxi
diertes Mittel, das bei seiner Oxidation eine Gaszusammen
setzung einer vorgegebenen Zusammensetzung liefert, sowie ein
Oxidationsmittel umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusammensetzung dadurch hergestellt wird, daß man ein Cellulo
seacetat, das als das unoxidierte Mittel wirkt, und Kaliumper
chlorat, das als Oxidationsmittel wirkt, vermischt, um einen
Hauptbestandteil zu erhalten, mit dem man anschließend eine
nichtmetallische Verbindung aus wenigstens Stickstoff und
Wasserstoff vermischt, wobei der Anteil des Stickstoffs in der
nichtmetallischen Verbindung wenigstens 11 Gew.-% beträgt.
16. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 13,
bei der die nichtmetallische Verbindung von wenigstens einer
Verbindung gebildet wird, die ausgewählt ist aus aus der
Gruppe, die besteht aus Guanidinverbindungen, Oximen, Amiden,
Tetrazolderivaten, aromatischen Nitroverbindungen und Ammoni
umnitrat.
17. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 15
oder 16, bei der die nichtmetallische Verbindung einen Stick
stoffgehalt von 11 bis 83 Gew.-% aufweist.
18. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach irgendeinem
der Ansprüche 15 bis 17, bei der der Gehalt der nichtmetalli
schen Verbindung 10 bis 45 Gew.-% beträgt.
19. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 15,
bei der das Celluloseacetat einen Weichmacher enthält.
20. Zusammensetzung für einen Gasgenerator nach Anspruch 19,
bei der der Weichmacher Triacetin oder Dimethylphthalat ist.
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